Heinrich, „ganz von allein vorbeigekommen“ hatte ich in Anführungszeichen gesetzt, nicht zufällig, sondern ganz bewusst. Daher ist Deine Korrektur nicht nur unnötig, sondern falsch! Hier liegt der Irrtum bei Dir. Hättest Du meinen Beitrag nur halb so sorgfältig gelesen, wie ich den Zeitungsartikel, wäre Dir sicher auch aufgefallen, dass ich zitierte, die Ärztin hat die Polizei alarmiert. Die Patientin hingegen nicht. Diese hat seltsamerweise keine Anzeige erstattet, als sie mit der Polizei sprechen musste.
Die Fakten:
Ort: Köln, das bedeutet, gute medizinische Infrastruktur, mehr als eine Klinik, nicht nur kath. Krankenhäuser.
Wann: 15. Dezember, Freitagnacht – die Nacht war kalt. „Auf einer Bank wurde sie wach. Es war hell, Samstagnachmittag“
Symptome: "Die junge Frau hatte Schmerzen, auch beim Toilettengang." - Nach einer Zeit im Freien auf einer Bank, das ist zu dieser Jahreszeit normal.
Völlig unklar ist, was eigentlich passiert ist. Im Raum steht lediglich die Vermutung der Ärztin, nicht etwa der Patientin.
Die Ärztin will diese nun mit einem Rezept für die „Pille danach“ in ein Krankenhaus einweisen.
Was sollte im Krankenhaus passieren?
Im Zeitungsartikel steht „ – auch zur Beweissicherung, falls die Frau später Anzeige erstatten würde.“ http://www.welt.de/regionales/koeln/art ... alter.html
Wohlgemerkt „auch“, „falls die Frau später Anzeige erstatten würde.“
-> Es ging also ganz bestimmt nicht nur, um so eine Feststellung:
Die Frau musste gründlich untersucht und behandelt werden und zwar nicht nur gynäkologisch. Die Zeit im Freien reicht aus, Blase Nieren… - Die Frau musste stationär aufgenommen werden, die konnte man nicht einfach nach einer kurzen Untersuchung nach Hause schicken. (So sehe ich das als Laie.) Außerdem war es höchste Zeit, die „Pille danach“ einzunehmen. – Das muss innerhalb von 24 Stunden passieren. - Das heißt, das kath. Krankenhaus hätte die Pille besorgen und die Frühabtreibung durchführen müssen.
Dieses Gerede von "Skandal" und „Christliche Fürsorge vergebens gesucht“ ist völliger Quatsch. Erstens ist die Frau in einem christlichem Krankenhaus behandelt wurden. Zweitens ging es nicht nur um Fürsorge, sondern um die Durchführung einer Abreibung, möglichst gleich in der Klinik um die Ecke. - Übrigens, gerade in Großstätten, auch bei Unfällen, werden Patienten nicht unbedingt in der nächstgelegenen Klinik aufgenommen. Das ist normaler Alltag, gängige Praxis, worüber sich niemand aufregt.
In Wirklichkeit geht es darum:
Katholische Krankenhäuser sollen gezwungen werden, Abtreibungen durchzuführen. Sie sollen sich anpassen und nicht mehr aus der Reihe tanzen. Es ist ein Kulturkampf, Machtkampf, der mit dem Mittel der moralischen Entrüstung geführt wird. Folglich ist die ganze aufgeblasene, zur Schau gestellte moralische Entrüstung nichts anderes als Heuchelei!
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Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht
Liborius hat geschrieben:
Oder ist der ganze Fall wieder einmal eine Nebelkerze gegen die kath. Kirche?
Die Fakten in diesem konkreten Fall sprechen leider eindeutig dagegen. Von Nebelkerzen kann keine Rede sein.
http://www.finanznachrichten.de/nachric ... el-007.htmEs ist nicht das erste Mal, dass katholisches Recht mit weltlichem Recht kollidiert. Dieser Fall hat jedoch eine besondere Brisanz. Geht es diesmal doch um ein Vergewaltigungsopfer, dem nicht geholfen wurde. Der Grund: Die Ärzte hatten Angst, gegen kirchliche Dienstvorschriften zu verstoßen und deshalb ihre Arbeitsstelle zu verlieren. Dass der kirchliche Träger der beiden betroffenen Krankenhäuser jetzt zurückrudert und behauptet, dass es sich nur um ein Missverständnis handelt, macht die Sache nicht besser. Denn es ist schon merkwürdig, dass es an einem Tag in zwei Kliniken zu demselben "Missverständnis" kommt.