Mit der frühen Neuzeit beginnt eine naturwissenschaftliche Revolution. Zunehmend gewinnt das Denken in innerweltlichen Ursachen und Wirkungen (naturwissenschaftliches) Denken an Bedeutung. Heute wird mitunter Wissenschaft gesagt, auch wenn ausschließlich Naturwissenschaften gemeint sind.
Von der Naturwissenschaft erwartet der Mensch heute vielfach die Beantwortung aller Fragen.
Ein Produkt dabei ist der Biologismus:
Ein junger Zweig ist die Soziobiologie:Die umwälzende Entwicklung der Naturwissenschaften in der Neuzeit hat es mit sich gebracht, daß Konzepte naturwissenschaftlicher Forschung häufig auch auf andere Bereiche des Denkens und Wissens übertragen werden. Von Biologismus spricht man, wenn Phänomene eine Deutung durch biologische Tatsachen, Theorien und Modelle erfahren. In der Biologie ermittelte Gesetzlichkeiten werden dabei als einheitliche Gesetze der realen Welt verallgemeinert und gleichsam zu durchgehenden "Weltprinzipien" erhoben. http://www.spektrum.de/lexikon/biologie ... ismus/8707
Ich das nun alles, wie manche meinen? Oder ist das lediglich die Hälfte der Wirklichkeit?Wilson definierte Soziobiologie 1975 als „die systematische Erforschung der biologischen Grundlagen jeglicher Formen des Sozialverhaltens bei allen Arten sozialer Organismen einschließlich des Menschen“. Diese Definition bedarf aus 2 Gründen der Präzisierung: Zum einen zeigen auch Arten, die nicht in Gruppen leben und somit nicht i.e.S. „sozial“ sind, Sozialverhalten, und zum anderen beschäftigen sich auch andere Disziplinen wie etwa die Neurophysiologie oder dieVerhaltensgenetik mit „biologischen Grundlagen“ des Sozialverhaltens. Anders als die genannten Disziplinen befaßt sich die Soziobiologie jedoch nicht mit den sog.proximaten Ursachen des Verhaltens, also den Mechanismen der Verhaltenssteuerung und der Verhaltensentwicklung. Ihr Ziel ist ebenso wie das der Verhaltensökologie die Erforschung der ultimaten Ursachen (biologischer Zweck) des Verhaltens. Sie fragt also nach der Funktion von Verhaltensweisen oder ihrer biologischen Angepaßtheit (Anpassungswert; Adaptationswert). Soziobiologie läßt sich daher definieren als „die Wissenschaft von der biologischen Angepaßtheit des tierlichen und menschlichen Sozialverhaltens“ (E. Voland). http://www.spektrum.de/lexikon/biologie ... ogie/62267