ja bei den Themen gibt es Überschneidungen, aber sie unterscheiden sich dennoch.
Danke für Deinen Hinweis! Es ist gut, dass Du ihn hierher gesetzt hast.
Ich gebe zu, das Bild von der „Melodie auf einen Komponisten zu schließen“ hinkt Einsteins Gottesbild betreffend und kann in die Irre führen. Jedoch dachte ich, ich hätte dies in dem dortigen Beitrag ausreichend geklärt, indem ich schrieb:
Man muss allerdings auch feststellen, dass weder Spinoza, noch Einstein hier ganz konsequent bleiben [Makierungen von mir].Einstein landete dabei beim Pantheismus wie ihn Baruch de Spinoza propagierte. Andere sind dabei beim Deismus gelandet, wieder andere beim Theismus.
Das alles ist natürlich noch kein Christentum!
Doch Atheismus ist es auch nicht! viewtopic.php?p=20565&sid=341b7ffa8be9a ... de9#p20565
Spinoza indem er sagt:
Einstein nicht, wenn er meint:Der Kosmos bzw. das Universum selbst ist diese Substanz, es gibt nichts außerhalb von ihr, sie ist in nichts Anderem, und somit sind alle Gegenstände Eigenschaften dieser Substanz; daher ist einer der Hauptgedanken bei Spinoza der, dass Gott in allem Seienden vorhanden ist. Es ist geläufig, diese Theorie Pantheismus zu nennen (vom Griechischen pan: alles, und von theos Gott). Jedoch ergibt sich von Proposition 16 an ein subtiler Bedeutungswandel: Spinozas Gott ist die Ursache aller Dinge, weil alles ursächlich und notwendigerweise aus der göttlichen Natur folgt: „auf die selbe Weise, wie aus der Natur des Dreiecks von Ewigkeit und in Ewigkeit folgt, dass seine drei Winkel gleich zwei rechten sind“.[16] In diesem Sinne war Gott auch nicht frei, die Welt zu erschaffen (oder es zu unterlassen).
https://de.wikipedia.org/wiki/Baruch_de_Spinoza
Das lässt schon an den Komponisten einer Melodie denken. Man ist damit jedoch noch lange nicht bei einen „persönlichen Gott“.3. Jene mit tiefem Gefühl verbundene Überzeugung von einer überlegenen Vernunft, die sich in der erfahrbaren Welt offenbart, bildet meinen Gottesbegriff https://gedankenfrei.files.wordpress.co ... nstein.pdf
Auch Deisten, die die Schöpfung aus Vernunftgründen bejahen sind nicht bei einem persönlichen oder christlichen Gott:
Noch mal zu Deinem Einwand:Im engeren Sinne sind Deisten diejenigen, die das Göttliche als „Ursprung alles Seienden“ annehmen, konkretes göttliches Eingreifen aber als „nicht begründbar“ ansehen.[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Deismus
Das stimmt! Allerdings erläutert Einstein nicht näher, was er unter einem „persönlichen Gott“ versteht. Daher bleibt unklar, weshalb er ihn vehement ablehnte.
Möglicherweise unterlag er einem noch immer sehr populären Irrtum. Denn, hören wir „Person“, dann stellen wir uns einen „Menschen“ vor. Das lehnte Einstein als Gottesbild ab. Sicher auch Du. Das ist verständlich. – Ich übrigens auch.
Das christliche Gottesbild kommt vom Judentum, nur ein Beispiel:
„Denn ich bin Gott, nicht ein Mensch“ (Hosea 11,9)
Man kann daher das jüdische Gottesbild nicht mit einer Art Mensch oder Übermensch gleichsetzen.
Das Christentum verbreitete und definierte sich im griechischen Raum. Das Neue Testament wurde vollständig in Griechisch verfasst. Die Griechen dachten philosophisch, also in der Art wie später Spinoza, was auch Einstein ansprach.
Du weißt, das Konzil von Nizäa stellte (über Gott) „Wesensgleichheit, auch Homousie“ fest. https://de.wikipedia.org/wiki/Wesensgleichheit
Aber sie meinten, man muss dennoch unterscheiden zwischen Vater, Sohn und Heiliger Geist. Die Unterschiede bezeichneten sie als Hypostasen.
Später wurde das ins Lateinische übersetzt. Dabei taucht das Wort „Substanz“ auf, welches auch Spinoza verwendet und das Wort „persona“ anstelle von „Hypostase“:„ein Wesen – drei Hypostasen“ https://de.wikipedia.org/wiki/Hypostase
Ohne diesen philosophischen Hintergrund begehen wir Übersetzungsfehler, die bei anderen Fremdsprachen als „falsche Freunde“ bezeichnet werden. Wir übersetzen Hypostase” oder „persona“, die eigentlich nur „das zu Unterscheidende“ bezeichnen mit „natürliche Personen“.Der Begriff der Hypostase stammte aus der griechischen Theologie. Sollte das Modell vom einen göttlichen Wesen in drei Hypostasen auch im abendländischen Kulturraum verstanden werden, mussten dafür entsprechende Begriffe aus der lateinischen Theologie gefunden werden. In diesem Zug wurde „Wesen” mit substantia wiedergegeben, „Hypostase” mit persona, abgeleitet vom griechischen prosopon, was sowohl mit „Antlitz, Gesicht“ als auch mit „Maske, Rolle“ wiedergegeben werden kann. Das lateinische Verb personare bedeutete im Kontext des Theaters so viel wie „durchtönen“, nämlich der Stimme durch die Maske. https://www.bibelwissenschaft.de/wirele ... ab2c7f/#h9
Dabei kommen in der Trinität keine „natürliche Personen“ vor, auch nicht Jesus, denn Jesus ist eine natürliche Person. Auch Gott selbst wird nicht wie eine „natürliche Person“, also so wie wir gedacht, sondern als „Urgrund allen Seins“.
Fazit: Wer das christliche Gottesbild ablehnt, weil er in Gott keine „natürliche Person“ sieht, so wie wir es sind, der unterliegt schlicht einen Missverständnis, einem „populären Irrtum“. Diese Irrtümer sind besonders zäh, weil seine Anhänger gar nicht auf die Idee kommen, dass sie sich irren.
Du erinnerst Dich bestimmt in diesem Zusammenhang an die Aussage von Hans Küng, wonach Gott nicht Person ist, so wie wir. Und dennoch stellt sich (auch bei Küng) in diesem Zusammenhang die Frage, weshalb sollte Gott weniger „Person“ sein als wir? -
Oder weshalb sollte die „überlegenen Vernunft, die sich in der erfahrbaren Welt offenbart“ so Einstein, dennoch so viel weniger sein als wir es sind?