Bestseller "Bibel"

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Kategorie: Religion im Eichsfeld
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Gelöscht_09041201

Re: Bestseller "Bibel"

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

DANKE !!

"Die Resonanz hat mich in meiner Meinung bestärkt, dass die Bibel
objektiv und distanziert gelesen kein gutes Buch ist: viel Hässliches,
viel Belangloses, einige lebensbejahende Passagen und das Ganze voller
Widersprüche und Ungereimtheiten.


Fazit:
Warum lässt sich die Wissenschaft immer wieder auf Diskussionen ein und spielt meist die defensive Rolle?
Warum lässt sich die Wissenschaft immer wieder von den Kreationisten die -noch bestehenden- Wissenslücken
um die Ohren schlagen und versucht sich zu rechtfertigen?"

Sie können ja ihren Glauben behalten, jedoch am besten für sich.



guten rutsch :P ;-)
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niels
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Re: Bestseller "Bibel"

Ungelesener Beitrag von niels »

Hallo,

ich denke das Wissenschaft und theistische Religionen nicht miteinander verbandelt oder überhaupt in einen Zusammenhang gebracht werden sollten. Schon der Versuch ist zum Scheitern verurteilt.

Braucht ein "Gläubiger" die Wissenschaft um sich oder andere im Glauben zu stärken, geht das so daneben sowenig wenn ein Wissenschaftler eine wissenschaftliche Erkenntnis durch Religion finden will.

Die Diskussion ähnelt der Frage: "wie sieht grün aus". Jeder hat schon mal grün gesehen, viele meinen es zu wissen aber kein Mensch kann das funktionierend vermitteln. Es macht auch keinen Sinn...

Ein Blinder möchte einem Tauben mit Worten Bildheit beschreiben - oder ein Tauber dem Blinden die Taubheit mit Handzeichen. ;)


Cheers,

Niels.
Gelöscht_09041201

Re: Bestseller "Bibel"

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

niels hat geschrieben:Braucht ein "Gläubiger" die Wissenschaft um sich oder andere im Glauben zu stärken, geht das so daneben sowenig wenn ein Wissenschaftler eine wissenschaftliche Erkenntnis durch Religion finden will.
Genau das ist Masche der Kreationisten, stets auf der Suche nach "Fehlern" und "Lücken" in der Evolutionstheorie um diese mit ihren pseudowissenschaftlichen Erkenntnissen zu füllen.

Siehe Junker/Scherer "Evolution - ein Lehrbuch", untergrabungen von vorn bis hinten :roll: ;-)


abertausende Belege die die Evolutionstheorie stützen und die von abertausenden Fachleuten über
die Jahrzehnten "errungen" wurden reichen nicht um Religion in die Schranken zu weisen... leider..




vg
Christel
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Re: Bestseller "Bibel"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Nun ich denke die Evolutionsbiologie ist nicht die einzige Wissenschaft.
Naturwissenschaft kann nicht die Gesellschaft erklären, wenn sie's versucht geht es gründlich schief.
Siehe Sozialdarwinismus.

Also mir hat die Bibel viel zu sagen.

Die einfache Lösung, die Bibel, der christliche Glaube wäre die Ursache allen Übels, halte ich für falsch.
Da waren die Kommunisten ja noch gemäßigter, sie hielten das Christentum nicht für die Wurzel allen Übels, nur für überholt.
Aber sie hatten auch eine einfache Lösung.

Oder habe ich Euch falsch verstanden?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Bestseller "Bibel"

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel hat geschrieben:
Nun ich denke die Evolutionsbiologie ist nicht die einzige Wissenschaft.
Naturwissenschaft kann nicht die Gesellschaft erklären, wenn sie's versucht geht es gründlich schief.
Siehe Sozialdarwinismus
Hallo Christel,
das denke ich auch. Zumindest ist aber die Evolutionsbiologie überhaupt erst einmal eine Wissenschaft.
Der Sozialdarwinismus war eine Grundlage der faschistischen Rassenideologie und eine Verfälschung des Darwinismus.
Der Darwinismus will ja auch nicht die Gesellschaft erklären, sondern z. Bsp. nur das Entstehen der Arten.
Es gibt keine Naturwissenschaft, welche die Gesellschaft erklären will.

Gruß,
Heinrich5
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niels
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Re: Bestseller "Bibel"

Ungelesener Beitrag von niels »

Christel hat geschrieben:Nun ich denke die Evolutionsbiologie ist nicht die einzige Wissenschaft.
Naturwissenschaft kann nicht die Gesellschaft erklären, wenn sie's versucht geht es gründlich schief.
Siehe Sozialdarwinismus.
Die Sozialwissenschaft befasst sich mit dem Thema Gesellschaft. Am "Sozialdarwinismus" ist ebensoviel dran wie sachlich falsch ist - vor allem die gezogenen Schlußfolgerungen oder Interpretationen passen oft nicht oder sind wissenschaftlich "unbrauchbar". Er ist ein gutes Beispiel für eine wissenschafts-historische "Sackgasse", die man in der Geschichte immer wieder mal findet.

Der heutige Darwinismus ist unvollständig und klärt (das weiß die Wissenschaft) nicht alle offenen Fragen - die Kritiker blenden dies aus und können ihn nur so im vollen Umfang diskreditieren.
Die einfache Lösung, die Bibel, der christliche Glaube wäre die Ursache allen Übels, halte ich für falsch.
Da waren die Kommunisten ja noch gemäßigter, sie hielten das Christentum nicht für die Wurzel allen Übels, nur für überholt.
Aber sie hatten auch eine einfache Lösung.
Ja, ich denke auch nicht das der christliche Glaube Ursache allen Übels ist. So gab und gibt es ja auch eine ganze Reihe anderer Religionen, die nicht unbedingt "besseren" oder "schlechteren" Einfluß auf die Geschichte hatten oder haben - auch lange vor den ersten Christen.

Religionen verlegen und konzentrieren den Bewusstseinsfokus der Religiösen ("Gläubigen") auf einen "gemeinamen Fokus". Im Umkehrschluß bedeutet dies, das Religiöse damit andere Bereiche der Bewusstheit (der sog. "Realität" oder des "Seins") mehr oder weniger gezielt "ausblenden". "Gott" und "Götze" sind linguistisch ('das' oder 'der' "Gegossene" [gegossene Figur]) kaum unterschiedbar. Die "Figuren" (später auch "Verkörperungen" wie Schriften und auch Riten) werden zum Fixpunkt des gemeinsamen Fokus - "Der Religion".

Nicht-Religiöse haben hingegen vergleichsweise sehr voneinander (in ihrer Größe und Ausrichtung) abweichende Fokusse - haben daher auch teils sehr verschiedene - natürlich auch gute wie böse - Sichtweisen, Erfahrungen und Vorstellungen vom "Sein" (der "Bewusstheit"). Religionen sollen oder wollen solche Extreme - im Sinne des "Guten" - verhindern.

In der Bewusstseinsforschung bezeichnet man diesen Vorgang als "Bewusstseinsverschiebung" oder "Kanalwechseln". Der Fokus wird verschoben - ohne jedoch größer (transzendenter - also "bewusster") zu werden, wodurch dem Menschen oft der Eindruck entsteht, er habe ein "größeres" Bewusstsein (Transzendenz) erlangt. Man nennt dies auch "Pseudo-Transzendenz". Ähnliche "Effekte" sieht man bei allen Arten von "Anhaftungen" wie z.B. Süchte (Drogen, Spielsucht, Geldgier usw.), "verliebt sein" u.ä. Bewusstseinszuständen. Es wird ein Gefühl der "Geborgenheit" oder (Pseudo-)Sicherheit gegeben, indem negative Dinge des Seins "aus dem Fokus" geschoben werden. Gerade bei Kindern funktioniert das einfach - z.B. mit nem Schnuller.

Diesen Vorgang (der bei uns hauptsächlich im Gehirn abläuft) kann man übrigens - bei vielen Menschen - mittlerweile auch in einem Kernspin abbilden. Im Zustand "höchsten Glaubens" nimmt die Hirnaktivität in vielen Hirnregionen ab - geht teils gegen Null und oft werden dabei hohe Mengen Endorphine ausgeschüttet.

Aus meiner Sicht haben Religionen damit wenigen bis keinen Einfluß auf eine bessere oder schlechtere Welt - sie können ebenso zu Extremen (bis hin zur Auslöchung des Lebens auf der Erde) führen wie nichtreligiöse Ansichten. Der Mensch ist in seiner Entwicklung weitaus weniger von Affen oder anderen Tieren weg, als er sich heute zugestehen möchte - er denkt mehr zu wissen (oder zu glauben) als alles andere Leben und sieht sich in vielen Religionen sogar als "Krone der Schöpfung" (wie früher wohl die Dinosaurier). Viele meinen schon Tiere hätten gar kein Bewusstsein - dabei sind wir selbst Tiere, die sich nur einbilden was Besseres zu sein und "von Gott" deshalb bevorzugt zu werden. Religionen (o. allgemein "Glauben") waren und sind Teil unserer Entwicklungsgeschichte so wie man Kleinkindern seit Uhrzeiten etwas zum Nuckeln in den Mund steckte.

Darin sehe ich die größte Gefahr für die Zukunft.
Christel
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Re: Bestseller "Bibel"

Ungelesener Beitrag von Christel »

niels hat geschrieben:"Gott" und "Götze" sind linguistisch ('das' oder 'der' "Gegossene" [gegossene Figur]) kaum unterschiedbar.
Sprachlich kaum, das ist richtig. Inhaltlich schon.
Ein „Götze“ kann jedes Ding, jeder Kraft, jeder Wert, jede Person, jede Naturerscheinung ....werden, wenn sie mit Gott gleich bzw. absolut gesetzt wird. In diesem Sinn kann auch ein Atheist Götzendienst verrichten, obgleich ihm das nicht bewußt ist.

Gott wird mit diesen Dingen nicht gleich gesetzt, als Schöpfer steht er außerhalb der Natur...

Die Einteilung in religiöse und nichtreligiöse Bereiche verdunkelt diese Tatsache.
Das Christentum wird den Religionen zugeordnet, was wiederum die obengenannten Unterschiede verdeckt sowie die großen Unterschiede innerhalb der Religionen. Auch sogenannte Religiöse haben sehr von einander abweichende Fokusse. Hinzu kommt, das Religiöse ja nicht ausschließlich im Bereich ihrer Religion zu Hause sind und wirken.

Gefahren sehe ich in einem verengten Blick auf die Naturwissenschaften. Wenn Menschen auch nur Tiere sind, womit will man Menschenrechte begründen?
Wir haben nicht nur Gene geerbt, sondern auch eine Kultur. Als Menschen wird wir auf eine Kultur angewiesen.

Gefahren sehe ich in einer Verengung auf eine einzige Wissenschaft mit der man alles erklären will, die absolut und dominant wird, sprich in einer Vergötzung dieser, einhergehend mit einer Geringschätzung von anderem (Götzendienst, eingeengter Fokus).
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Re: Bestseller "Bibel"

Ungelesener Beitrag von Roth »

Christel schrieb:
Gefahren sehe ich in einem verengten Blick auf die Naturwissenschaften. Wenn Menschen auch nur Tiere sind, womit will man Menschenrechte begründen?
Ist das die Frage einer Katholikin?
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Ga-chen
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Re: Bestseller "Bibel"

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

Heinrich5 hat geschrieben: Dienstag 23. Dezember 2008, 18:10 "Gott ist tot", konstatierte der Philosoph Friedrich Nietzsche
"Gott ist tot!" Nietsche

"Nietsche ist tot"! Gott

...wobei Gott ja wirklich gestorben war...freiwillig ans Kreuz ging, um uns von unseren Sünden zu befreien. Nur...im Unterschied zu Nietsche, blieb er nicht im Tod...
Liebe Grüße von Ga-chen

................
Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)
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Re: Bestseller "Bibel"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich habe den letzten Beitrag von Holuwir bezüglich "Werner Heisenberg" abgetrennt und zu "Naturwissenschaftler und die Religion" geschoben.
http://www.eichsfeldforum.de/viewtopic. ... 515d6639e4

Christel
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Re: Bestseller "Bibel"

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Ich nenne das Missbrauch der Administratorenrechte bzw. Administratorenmöglichkeiten.

Hast du Holuwir vorher befragt? Du eröffnest unter Holuwirs Namen einfach ein neues Thema. Wollte Holuwir das?

Ich sehe, das gab es hier im Forum schon einmal:

http://www.eichsfeldforum.de/viewtopic. ... 420#p14158
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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