Althaus und der Kreationismus

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Heinrich5

Althaus und der Kreationismus

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Hallo Leute,
vor einiger Zeit kam unser Ministerpräsident Althaus in Bedrängnis weil bekannt wurde, dass er eine Laudatio im Jahr 2002 bei der Preisverleihung für das Schulbuch "Evolution- Ein kritisches Lehrbuch" gehalten hat. Er war zudem im September 2005 dafür kritisiert worden, den Mit-Autor des Buchs, Siegfried Scherer, zu einer Veranstaltung zum Thema Evolution nach Erfurt eingeladen zu haben. Scherer ist Inhaber des Lehrstuhls für Mikrobielle Ökologie an der Technischen Universität München und in der Studiengemeinschaft "Wort und Wissen" engagiert, die sich wissenschaftlich-kritisch mit der Evolutionstheorie befasst. Das Fernsehen und die Zeitungen hatten ausführlich berichte.


Auf www.jesus.de fand ich dazu folgenden Artikel:

Althaus: Biologie schließt einen Schöpfer nicht aus

(jesus.de / kep) - Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) hat sich in der Debatte um Kreationismus und Evolutionstheorie für eine Trennung von Glaube und Wissenschaft ausgesprochen. Gleichzeitig warnte Althaus in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (F.A.Z.) vor einer "Verabsolutierung wissenschaftlicher Erkenntnisse".

"Die Naturwissenschaft braucht das Gegenüber des Glaubens und der Philosophie, um sich ihrer Grenzen bewusst zu werden. Denn nur grenzbewusste Wissenschaft ist Wissenschaft", sagte Althaus im F.A.Z.-Interview. Für ihn gelte, dass sich Glaube und Naturwissenschaft "nicht im selben kulturellen Raum befinden, aber beide miteinander im Dialog stehen sollten". Weder die Kultur des Glaubens noch die Kultur der Vernunft dürfe sich verselbständigen, keine der beiden habe einen Absolutheitsanspruch für Wahrheit.

Der thüringische Ministerpräsident nimmt in dem Interview auch Stellung zu der von Biologen geäußerten Kritik, er stehe Kreationisten nahe. Hintergrund des Vorwurfs ist eine Laudatio, die Althaus im Jahr 2002 bei der Preisverleihung für das Schulbuch "Evolution- Ein kritisches Lehrbuch" gehalten hat. Der CDU-Politiker war zudem im September 2005 dafür kritisiert worden, den Mit-Autor des Buchs, Siegfried Scherer, zu einer Veranstaltung zum Thema Evolution eingeladen zu haben. Scherer ist Inhaber des Lehrstuhls für Mikrobielle Ökologie an der Technischen Universität München und in der Studiengemeinschaft "Wort und Wissen" engagiert, die sich wissenschaftlich-kritisch mit der Evolutionstheorie befasst.

"Fundamentalisten in Biologenkreisen"

"Da ich selbst aus der Naturwissenschaft komme, finde ich den Vorwurf, Kreationist zu sein, besonders beleidigend", so Althaus. "Ich habe damals bei der Laudatio zugesagt, weil in dem Lehrbuch die Meinung vertreten wird, dass auch die Evolutionstheorie nicht gegen den christlichen Glauben spricht. Es gibt in Biologenkreisen Fundamentalisten, die behaupten, die Biologie schließe einen Schöpfer aus. Das halte ich für falsch. Diese Position habe nicht nur ich als einzelner Christ, so haben sich auch schon große Naturwissenschaftler geäußert, wie Einstein, Planck, Schrödinger."

Gegen Denkverbote wie im Sozialismus

Weiterhin plädiert Althaus dafür, in einem demokratischen Staat keine "Denkverbote" zu erlassen. Der Politiker erinnerte an die Strategie der ehemaligen DDR, die den Glauben aus dem öffentlichen Leben verbannen wollte. "Ich hatte bis 1989 einen Staat um mich, der den Dialog gar nicht zugelassen hat, für den Glaube Vergangenheit war. Astronauten mussten sagen, dass sie im Himmel keinen Gott gesehen haben, die Quantenphysik wurde entsprechend vereinnahmt. Der Sozialismus wollte nachweisen, dass Glaube in eine wissenschaftliche Welt nicht passt. Solche Denkverbote darf es in einer pluralistischen Gesellschaft nicht geben", so Althaus, der Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist. Der Glaube, der naturwissenschaftliche Erkenntnisse leugne, sei genauso falsch wie eine Wissenschaft, die behaupte, Gott könne nicht existieren.

Gruß,
Heinrich
Heinrich5

Re: Althaus und der Kreationismus

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Bei http://www.jesus.de gab es dazu auch einen Kommentar von Dr. Andreas Bayer von der AG Evolutionsbiologie http://www.evolutionsbiologen.de. dazu.

Der Kommentar ist auch interessant:

Liebe Mitchristen,

Herrn Althaus ist dieses Mal weitgehend zuzustimmen. Was mich nur verwundert, ist die Tatsache, dass viele Kommentatoren aus Althaus’ Äußerungen nur genau den Teil heraus picken, der ihnen in die eigene Weltanschauung passt. Er votiert ganz klar für eine „Trennung von Glaube und Wissenschaft“ – mit anderen Worten, die Entwicklung der Lebewesen ist eine Sache der Naturwissenschaft, nicht der Bibel. Auch der Betonung der BEIDSEITIGEN Grenzen kann man nur zustimmen: Naturwissenschaft kann (und sollte) nichts über die letzten Fragen, über den Urgrund unserer Welt aussagen. Und der Glaube kann und sollte keine empirisch sinnvollen, diesseitigen Aussagen über die Entwicklung unserer Welt machen. Althaus Ansicht, „dass auch die Evolutionstheorie nicht gegen den christlichen Glauben spricht“ kann ich ebenfalls nur voll und ganz unterstützen, allerdings entspricht dies weder der Ansicht der Mitdiskutanten, die sich hier geäußert haben, noch der von Kreationisten und von Wort & Wissen vertretenen Ansicht, diesbezüglich ist Althaus offenbar falsch informiert.

Zu widersprechen ist ihm ebenfalls in der Einschätzung, „die Studiengemeinschaft Wort & Wissen (befasse sich) wissenschaftlich-kritisch mit der Evolutionstheorie“. Wie ein jeder sehr leicht überprüfen kann, gibt es von Wort & Wissen keine wissenschaftlichen Publikationen, sondern nur populärwissenschaftliche Beiträge im Internet und in christlichen Verlagen, die sich an interessierte Laien, Schüler und Kinder wenden. Wie man ebenfalls sehr leicht heraus finden kann, verfügt Wort & Wissen nicht über eigene Laboratorien, wissenschaftliche Arbeitsgruppen, in denen z.B. Dissertationen im Bereich Biowissenschaften angefertigt werden.

Ärgerlich ist ferner, dass Althaus die Ursprungsfrage undifferenziert stellt: Aufgrund der Erkenntnisse der Evolutionswissenschaften können wir heute sicher ausschließen, dass bei der Entstehung und Entwicklung der Erde und ihrer Lebewesen Wunder geschahen. Eine ganz andere Frage ist die nach dem Ursprung unserer Welt als ganzes. Hier stimme ich Althaus und seinem Fundamentalismus-Vorwurf an mehrere Vertreter der Naturwissenschaften zu.

Über Althaus Mahnung zum Thema „Denkverbote“ kann man nur fassungslos den Kopf schütteln. Gerade die führenden Köpfe von Wort & Wissen sind ein leuchtendes Beispiel dafür, dass ihr offen vorgetragener (und z.T. auch sehr offensiv vorgetragener) Kreationismus ihren Karrieren in keiner Weise geschadet hat (allerdings halten sie sich in ihren jeweiligen Berufsfeldern bemerkenswert streng an genau diejenige Regeln, die sie als Wort & Wissen bekämpfen!!). Wer um alles in der Welt will, bitte schön, das Grundgesetz ändern und Kreationisten das Denken verbieten lassen? Es geht von Seiten der Kreationismus-Kritiker einzig um die Frage, ob Vorstellungen, die definitiv falsch sind – Astrologie, Kreationismus, Wahrsagerei, Hohlwelttheorie – im Schulunterricht etwas zu suchen haben. Dass Althaus hier auf kreationistische Scheinargumente reinfällt, die mit denen sich religiöse Fundamentalisten zum Opfer zu stilisieren versuchen, ist schlicht unbegreiflich. Gerade er als ex-DDR-Bürger sollte wissen, was „Denkverbote“ sind. Wie ist es möglich, dass er auf derartige Polemik nicht nur herein fällt, sonder sie sich zueigen macht?

Ein letztes Wort zum kreationistischen „Lehr“buch von Wort und Wissen. Dem Buch werfe ich nicht vor, dass hier außergewöhnliche Ansichten vertreten wird, sondern dass hier mit unsauberen Methoden vorgegangen wird:

http://www.evolutionsbiologen.de/lesepr ... raster.pdf

Ich schließe, wie ich immer schließe: Als Vertreter der Evolutionstheorie und gleichzeitig als Christ bin ich immer zu einer Diskussion / zu einem Vortrag bereit. Dieses Angebot unterbreite ich seit 10 Jahren, es ist immer mal wieder von Schulen, Kirchengemeinden, Akademien angenommen worden (in solchem Rahmen habe ich 2 Mal mit einem kreationistischen Aktivisten diskutieren können), allerdings ist bisher NOCH KEIN EINZIGES MAL eine kreationistischen Gemeinde oder Organisation auf meine Offerte zurück gekommen. Ich kann dies nur so interpretieren, dass man sich dort nicht für Fakten interessiert. Kontaktierbar bin ich über die AG Evolutionsbiologie unter http://www.evolutionsbiologen.de.

beste Grüße und Segenswünsche

Dr. Andreas Beyer
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niels
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Re: Althaus und der Kreationismus

Ungelesener Beitrag von niels »

Althaus: Biologie schließt einen Schöpfer nicht aus
Nein - Biologie ist eine Wissenschaft und schließt alles aus, solange es kein "Wissen" - also nicht belegbar ist.

Aber nicht zuletzt auch aus der Biologie weiß man, das die Erde älter als z.B. 10.000 Jahre ist.

Darwins "Evolutionslehre" ist wissenschaftlich (noch) nicht komplett und lässt nur deshalb Raum für "Spekulationen" wie dieser Art. ich hoffe, daß sich dies in absehbarer Zeit auch ändert - ebenso wie wir heute wissen, das Gewitter-Blitze keine von Gott "aus Wut" geworfenen "Donnerkeile" sind.

Aber was hätte er sonst vor dem Publikum sagen sollen, das genau dies erwartet? Schließlich ist er ja "Politiker". ;)
Zuletzt geändert von niels am Mittwoch 14. Januar 2009, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: typos
Heinrich5

Re: Althaus und der Kreationismus

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Niels schrieb:
Aber was hätte er sonst vor dem Publikum sagen sollen, das genau dies erwartet? Schließlich ist er ja "Politiker".
Und er ist ja vor allem ein Politiker aus dem Eichsfeld und für das Eichsfeld. Ich denke, dass es Dieter Althaus bewußt ist, dass das katholische Denken auf dem Eichsfeld auch weitgehend ein kreationistisches Denken ist. Hier nehmen die Menschen die Bibel noch beim Wort, sie ist Gottes Wort. Auf die Bibel ist deshalb Verlass. Die Bibel ist neben dem Katechismus Richtschnur des Handelns. Da konnte er aus seiner Sicht eigentlich nicht so viel falsch machen, als er eine Laudatio im Jahr 2002 bei der Preisverleihung für das Schulbuch "Evolution- Ein kritisches Lehrbuch" gehalten hat und dann auch noch den Mit-Autor des Buchs, Siegfried Scherer von W+W , zu einer Veranstaltung zum Thema Evolution nach Erfurt eingeladen hat. Im Gegenteil, die Eichsfelder haben das sicher wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Althaus hat wohl nicht damit gerechnet, dass diese Angelegenheit außerhalb des Eichsfeldes so eine starke Kritik erfahren würde.

Gruß,
Heinrich
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Re: Althaus und der Kreationismus

Ungelesener Beitrag von niels »

Meine (fast durchweg "eichshelder") Großeltern (meine Großmutter kam aus Göttiingen) hatten mehr als "verschiedene" Weltsichten. Für die einen war schon in den 20ern klar, das der mensch vom "Urmensch" und "Affen" abstammte - die Welt sicher älter als 10.000 Jahre ist, für die anderen war das nie ein Thema und man vertraute doch recht weit der Bibel - aber so "ganz wichtig" nahm man das nicht - auch wegen "negativer" Erfahrungen mit dem damaligen Dorfpfarrer.

Meine Großtante hingegen wurde regelrecht "böse" als ich ihr als Kind - also vor ca. 20-25 Jahren - über meinen Biologieunterricht vom selben Tag erzählte ("Urmenschen" und sowas...). Schließlich stände doch schon in der Bibel, daß der Mensch von Adam und Eva abstamme und ich solle das bitte doch nicht wieder erwähnen - und "...sowas erzählen die Kommunisten..."...

Dennoch haben sich alle irgendwie "verstanden" - wohl auch, weil man das Thema (bewußt oder unbewußt) ausgelassen hat.

Denke, das zeigt recht beispielhaft einen zumindest kleinen "Querschnitt" über unsere Region. Inwieweit das heute anders ist, wage ich nicht einschätzen. Ich habe zumindest selten Kontakt zu "kreationistisch" gestrickten Eichsfeldern - oder ich weiß es nur nicht.
Gelöscht_09041201

Re: Althaus und der Kreationismus

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

Sich als vom Volk gewählter Politiker mit solchen Dingen zu beschäftigen halte ich für Verschwendung von Steuergeldern.

Schließlich wird er auf die Thüringer Verfassung vereidigt und nicht auf die Bibel, auch wenn das Schlusswort ...so wahr mir Gott helfe.. lautet.


Kreatinisten untergraben den Staat in dem wir leben und mit ihm die wissenschaftlichen Erungenschaften tausender Wissenschaftler, das sollte erkannt und Kreationismus nicht toleriert werden.

Junker/Scherer wollen auch nur Geld verdienen. DAS ist ein riesen Problem und treibt Blüten wie einst Däniken mit seinen UFO's.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Kutschera und
http://www.martin-neukamm.de/
sind einfach seriöser, glaubwürdiger als eine schlüpfrige Bibel.


vg
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Re: Althaus und der Kreationismus

Ungelesener Beitrag von niels »

Da hast Du allerdings recht.

Ich weiß schon, warum ich kein Politiker werden könnte.

Btw: Die Eichsfelder Sparkasse veranstaltete früher jedes Jahr eine "Informationsveranstaltung" / "-abend" für besonders gute Kunden. In einem Jahr hatte man einen der bekanntesten westdeutschen Raumfahrer da, in einem anderen hatte man Däniken ins Eichsfeld geholt. Lt. Leuuten, die dabei waren war der Saal rappelvoll und die meisten "staunten" über die Geistesergüsse von Däniken.

In der abschließenden Frageerunde gab es aus den Reihen viele "fachliche" Fragen. Leider erinnere ich mich nicht mehr der Details. Bezahlt wurde der Spaß natürlich von der Kreissparkasse.

Man hat manchmal den Eindruck, als sei das "Interesse" an solchen Theorien gerade in besonders katholisch geprägten Regionen wie Eichsfeld, Bayern etc. vorhanden. Dabei ist gerade die Kirche "erklärter Feind" von "heidnischen" Ideen

Meinetwegen kann jeder glauben was er will - solange das keinen Einfluß auf meine Freiheiten hat. Ein Politiker sollte sich aus sowas generell raushalten - egal ob nun "Gott" oder "Götze" dahintersteht.

Sehr kritisch sehe ich die Einflüsse (oder stetige Versuche der Einflußnahme) dieser Gruppen auf die EU oder unsere lokalen Politiker. Ich denke klare, öffentliche Abstandnahme täten der Loyalität mehr beitragen als "mitsingen".

Als Politiker muß es schon schwer (oder man stattdessen "Schauspieler") sein um bei den vielen Besuchen verschiedenster Gruppierungen mit allen "ins Horn zu blasen" und "vollstes Verständnis" zu heucheln / zu haben.

.
Gelöscht_09041201

Re: Althaus und der Kreationismus

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

niels hat geschrieben:Man hat manchmal den Eindruck, als sei das "Interesse" an solchen Theorien gerade in besonders katholisch geprägten Regionen wie Eichsfeld, Bayern etc. vorhanden. Dabei ist gerade die Kirche "erklärter Feind" von "heidnischen" Ideen
Ich will niemandem zu nahe treten, aber das durchschnittliche Bildungsniveau im Eichsfeld wird dem anderer strukturschwacher Landstriche stark ähneln und nicht das höchste sein. Das macht empfänglich für Religion und andere Scharlatane, wie Däniken.

DUD, HIG und L-W sind sicher keine "Weltstädte", aber streicht man die mal heraus, bleiben im Eichsfeld recht kleine Dörfer im Heiligenstädter Bereich und etwas größere im restlichen Teil. Da hat ein Pfarrer noch Macht und Einfluss, nicht generell, aber in großem Maße.

Ein gewisser Herdentrieb. Der Glaube, die aussergewöhnlichen Ergebnisse der CDU bei Wahlen, die Sparkasse, als Bank der kleinen Leute, da passt alles.

OHNE Wertung. Es ist erwiesen, das Gläubige eine höhere Lebenserwartung als Atheisten haben ;-)


In der Tat, Minderheiten sind ein großes Problem in der EU, im Land und und und, wenn man diesen Gruppen gleiches Recht einräumt. Sicher sollen die Kleinen nicht untergehen, aber Geschicke, wie Große zu beeinflussen geht früher oder später zu lasten der Gemeinschaft schief.
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Re: Althaus und der Kreationismus

Ungelesener Beitrag von niels »

Bildungsniveau?
Die Teilnehmer der Veranstaltung gehören - da bin ich mir sicher - zu den "höhergestellten", "angeseheneren", "erfolgreicheren" (oder nur Reicheren) Eichsfeldern - den "Multiplikatoren". Die Sparkasse lädt ja "gezielt" ein - nicht jeder kann dort hin. ;)

Der (wie Du sagst) "Herdentrieb" ist schon intensiv hier in der Region - aber vor allem ist die gegenseitige Kontrolle der Einhaltung der - dafür umso "engeren" - Maßstäbe was "normal" oder "erlaubt" ist ausgeprägt.

Entsprechend hoch ist das Interesse an: "was denkt" oder "was macht" (oder "erlaubt sich" gar - der andere, der Nachbar oder der neben mir in der Kirchenbank. Solche Veranstaltung dienen nicht zuletzt auch der jährlichen, gegenseitigen "Eichung" auf die gerade moderne Norm.

Übertretungen dieser Normen findet man hier entsprechend selten und wenn doch mal, werden diese entsprechend heftig geächtet. "Im Eichsfeld ist alles gut" und wenn nicht, wird dies "wenigstens ordentlich hinter verschlossenen Türen" abgewickelt. Sicher, das gibt es so auch in anderen Regionen - die "Toleranzen" aber halte (nicht nur ich) für "mittelalterlich eng".

Auch wenn man alles "ordentlich glaubt" und nachmacht, so bleiben doch immer noch kleine Zweifel "tief innendrin" - damit umzugehen haben wenige gelernt - da passen Däniken & Co. mit ihren "Ideen"gut rein.

Auch in Amiland gibt es ähnlich "gestrickte" - vorrangig ländlichere - Regionen (vor allem im Inland, sagt man wohl). Die Kreationisten feiern auch dort die größten Erfolge. Ich denke sie spielen mit genau dem oben beschriebenen "Nerv" - also dem Verhaltensmuster.

So gab und gibt es im Eichsfeld bis heute kaum wirkliche "Vorreiter" in (öffentlichen) Denken oder gar Handeln. Dafür kopieren und kaschieren die Eichsfelder umso lieber - ob in der Wirtschaft, der Kunst oder der Wissenschaft. Was schonmal wer anders gemacht hat, kann nicht falsch sein... ;)

---

Das Gläubige im Mittel länger leben, hab ich auch schon gehört - auch einige der vermuteten Gründe ("Geborgenheitsgefühl", "Sicherheitsgefühl", verminderter Streß in manch Situation). Aber ebenso gilt das nicht für jeden. Auch Menschen in Familie / Ehebeziehung werden im Mittelnälter als der Rest.
Heinrich5

Re: Althaus und der Kreationismus

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Erich von Däniken war wiederholt im Eichsfeld. Ich habe ihn in der Eichsfeldhalle in Leinefelde erlebt.

Im März 2008 trat er mit einem Vortrag zum zweiten Mal in Mühlhausen auf.

In der "Thüringer Allgemeinen" war darüber folgender begeisterter Bericht zu lesen:

Göttlicher Entwicklungsdienst

Der Schweizer Erfolgsautor Erich von Däniken machte am Wochenende zum zweiten Mal Station im Mühlhäuser Schwanenteichsaal. Mit seinem Multimedia-Vortrag über das geheimnisvolle Ägypten zog er fast 300 Zuhörer in seinen Bann.

MÜHLHAUSEN. Geheimnisvolles Ägypten - der weit gereiste und viel belesene Publizist Erich von Däniken erklärte historische und archäologische Forschungen neu. So deutete er den auf vielen ägyptischen Reliefs abgebildeten geheimnisvollen Djedpfeiler als Lampensockel. Aus dem für die Normalbesucher unzugänglichen Teil des Dendera-Tempels zeigte er das Foto eines Djedpfeilers mit blasenförmigem Aufsatz und schlangenförmiger Wendel, den ein heute Lebender sofort als Glühbirne erkennen würde. In dem von Däniken initiierten Mystery Park im Schweizer Interlaken wurde ein Nachbau des Gerätes vorgeführt, der tatsächlich leuchtete. Däniken zeigte auch ein Bild aus dem 1300 v. Chr. erbauten Abydos-Tempel, das den Gott Isis zeigt, wie er einem Pharao einen Djedpfeiler schenkt. Däniken folgert daraus, dass die technischen Errungenschaften der ägyptischen Hochkultur nur durch die Hilfe Außerirdischer möglich waren und führte dafür noch weitere Beispiele an: Hunderte Tonnen schwere und Millimeter genau bearbeitete Gesteinsblöcke, allein die Anzahl von 12,5 Millionen Riesenquadern, die für den Bau der Pyramiden während der 80 Jahre währenden 4. Dynastie bearbeitet und transportiert worden seien. Oder die Sphinx bei Giseh, das bekannteste Beispiel für Mischwesen aus verschiedenen Tieren. 18 verschiedene Plastiken seien bekannt und muteten an, wie Produkte genetischen Designs, interpretierte Däniken. Aus heutiger Sicht nichts Unmögliches.

Er folgert:
Außerirdische kamen auf die Erde, um deren genetisches Potenzial zu erforschen. Sie produzierten Mischwesen und vereinten damit bestimmte Eigenschaften, zum Beispiel Kälte- und Dürreresistenz, um sie in ihrer Heimat anzuwenden. Als sie mit ihren Forschungen fertig waren, verließen sie die Erde wieder. Für seine Theorien führt Däniken auch historische Quellen an, wie den griechischen Historiker Herodot, der die Ankunft der Götter, also der Außerirdischen nach Dänikens Lesart, auf 11 243 vor seiner Zeit datierte.

Zu seinem Vortrag kamen überwiegend Fans und Ägyptenbegeisterte im Alter von etwa 30 bis 60 Jahren aus Mühlhausen und Umgebung. Die meisten wollten von Däniken einmal live erleben. Viele kannten seine Bücher oder die Anfang der 1990er Jahre ausgestrahlten Fernsehfilme. Nicht wenige kauften sich Bücher und DVD seines Vortrags und ließen sie sich signieren. Ein älterer Mühlhäuser beklagte, dass zum Schluss keine Diskussion stattfand. Erich von Däniken wird bereits im April erneut nach Thüringen kommen, hieß es.
04.03.2008 Von Michael FIEGLE
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