Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Diskussionen rund um Glaubensfragen

Moderatoren: niels, Kirche und Religionen

Forumsregeln
Glaube und Religion im Eichsfeld Wiki:
Religion im Eichsfeld
Kategorie: Religion im Eichsfeld
Kirchen im Eichsfeld
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4463
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von Christel »

http://www.tagesspiegel.de/politik/inte ... 23,2723070
Der Papst ist es gewesen, der den Engländer rehabilitiert hat.
Tatsache ist vielmehr, der Papst den Engländer überhaupt nicht rehabilitiert.
Die Aufhebung der Exkommunikation steht in keinen Zusammenhang mit der Holocaust-Leugnung.

Jeder hat seine Perspektive:
Der Papst ist verantwortlich für die Einheit der Kirche. Also versucht er zu integrieren, auch die Abspaltungen.
Das ist nichts Neues, sondern seit vielen Jahren Politik des Vatikans (s. Unierte Kirchen

Die Presse will verkaufen – sie braucht die Sensation. Daher konstruiert sie den Zusammenhang Aufhebung von Exkommunikation = Rehabilitation.

Ergebnis:
Die Juden protestieren.
Die Kanzlerin verlangt eine Klarstellung.
Den deutschen Bischöfen gefällt die Sache überhaupt nicht, das hat mehrerer Gründe.

Da hat der Papst wohl den Falschen „Brücken gebaut“. Die Toleranz des Papstes wird kritisiert.
Stellungnahme des Vorsitzenden der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, zur Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe der Priesterbruderschaft Pius X.Mit einem Dekret von Kardinal Giovanni Battista Re, Präfekt der Kongregation für die Bischöfe, vom 21. Januar 2009 hat Papst Benedikt XVI. die Strafe der Exkommunikation vom 2. Juli 1988 gegen die vier Bischöfe der Priesterbruderschaft Pius X. aufgehoben. Dessen ungeachtet sind sie weiterhin suspendiert, also rechtlich an der Ausübung des Weiheamtes gehindert. Das Dekret ist Ausdruck des päpstlichen Willens, ein bestehendes Schisma aufzuheben. In seinem Bemühen um die Überwindung des Skandals kirchlicher Spaltung und um die Einheit der Kirche und in der Kirche unterstützen wir den Papst.
Mehr: http://www.dbk.de/aktuell/meldungen/01816/index.html
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Dessen ungeachtet sind sie weiterhin suspendiert, also rechtlich an der Ausübung des Weiheamtes gehindert.


Man fragt sich dann aber, wer die 493 Priester der Bruderschaft geweiht hat. Offensichtlich kümmern sich die vier Bischöfe einen feuchten Kehricht darum, ob sie suspendiert sind oder nicht. Und das wird auch die nächsten Jahre noch so bleiben.
Die Aufhebung der Exkommunikation steht in keinen Zusammenhang mit der Holocaust-Leugnung
.

Dass die Aufhebung der Exkommunikation deshalb erfolgte, weil Williams den Holocaust leugnet, hat bisher auch noch niemand behauptet. Beanstandet wird, dass die Aufhebung der Exkommunikation durch den Papst erfolgte obwohl er wußte, dass Williams den Holocaust leugnet.
Die Versuche des Papstes, die Lefebvrianer zu befrieden, bringen am Ende eine Errungenschaft in Gefahr, die im westlichen Bewusstsein längst verankert zu sein schien: die Abkehr vom traditionellen christlichen Antijudaismus und die Hinwendung zu einem neuen, wenn auch mühseligen Respekt vor dem Judentum.
Bei Benedikt hat die alleinige Beschäftigung mit der internen Kirchenpolitik und die Sorge um die Verteidigung der Tradition die Oberhand gewonnen über das Verständnis vom Bruch mit der antijüdischen Vergangenheit der Kirche. Man hat vergessen, dass das Zweite Vatikanische Konzil nicht nur für die Katholiken sondern auch für die Juden ein entscheidender Schritt für eine Annäherung war.
Benutzeravatar
niels
Site Admin
Beiträge: 2319
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von niels »

Dass die Aufhebung der Exkommunikation deshalb erfolgte, weil Williams den Holocaust leugnet, hat bisher auch noch niemand behauptet. Beanstandet wird, dass die Aufhebung der Exkommunikation durch den Papst erfolgte obwohl er wußte, dass Williams den Holocaust leugnet.
Ich finde diese ganze öffentliche Diskussion recht sinnlos - schlicht "Quark"!

Selbst jeder Serienmörder hat - selbst in Amiland bei "Empfang" seiner Todesstrafe - das Recht auf einen Priester und wird nicht aus der katholischen Kirche ausgeschlossen.

Z.B. habe ich einen lebensmittel-Laden in einem kleinen Ort. Bei mir kauft gelegentlich ein "Holocaust Leugner" seine Lebensmittel ein. Nun fordern andere, wer dem mann Lebensmittel gäbe, mache sich selbst der "Holocaust-Leugnung" straftbar und wäre kaum besser (oder halt des Mordes bei einem Mörger, der Kinderschändung bei einem Kinderschänder).

Fazit: es wird damit gefordert, das der betr. Mensch zu verhungern hat - quasi eine indirekte Todesstrafe. Für mich hat das eine mit dem anderen wenig zu tun. Wenn jemand der Meinung ist diese Typen wären kriminell, dann sollen sie sie rechtlich verfolgen lassen bzw. anzeigen. Es wäre so als ob man jeden Anwalt ächtet, nur weil er einen Mörder im Strafprozess vertritt.

Mag sein meine Argumentation klingt für manchen kurios - aber so empfinde ich die gesamte Diskussion momentan.

Hier aber wird verlangt, das man jemanden gesellschaftlich tot macht, weil er den "Holocaust leugnet". Hätte er statt über Juden über Schwule so geredet, hätte das kaum jemanden aufgeregt, oder? Denen ist es im 2WK kaum anders ergangen...

Grüße,

Niels.
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4463
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Die Schlagzeilen suggerieren es aber und ich denke es kommt bei vielen so an. Weshalb verlangt denn sonst Frau Merkel eine Klarstellung? Dies suggeriert wiederum, dass etwas unklar wäre.
Ist es aber nicht:
1. besteht kein Zusammenhang zwischen der Exkommunikation und Holocaustleugnung.
2. hat der Vatikan das längst noch mal deutlich gemacht.

Der andere Zusammenhang mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, den Du ansprichst besteht wirklich.

Die Piusbruderschaft hat sich abgespalten, weil sie die Beschlüsse des II. Vatikan. Konzils ablehnen. Von dieser Position haben sie sich kein Stück entfernt. Zugeständnisse macht allein der Papst.

Es stellt sich die Frage, ist das richtig?

Ich denke über die Zukunft der kath. Kirche entscheidet weder allein der Papst, noch diese Aufregung.
Das II. Vatikan. Konzil kam nicht von ungefähr. Im Vorfeld gab es geistliche Aufbrüche, gebildete Laien engagierten sich. Diese gibt es noch immer, aber sie sind alt geworden.

Heute können viele die damalige Aufbruchstimmung, die mit einer großen geistlichen Tiefe einher ging nicht mehr nachvollziehen. Reformer pochen oberflächlich auf weitere Reformen.
Sucher interessiert das kaum, sie suchen nach Tiefe und ihnen ist ziemlich egal wo sie diese finden.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Alexxxander
Senior- Mitglied
Beiträge: 239
Registriert: Dienstag 6. Januar 2009, 00:42
PLZ: 37318
Wohnort: Arenshausen

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

@Heinrich5

Du entpuppst dich immer mehr als jemand, der sich seine Argumente so zurechtlegt, wie er sie braucht: „…obwohl er wußte,…“
Du weißt also genau, was der Papst wusste!!!

Willst du mit dem Hochhut-Interview die Richtigkeit von etwas beweisen?
Warum eigentlich? Du hast mich doch des Antisemitismus bezichtigt, da erübrigt sich eigentlich jeglicher Beweis.

Es wäre gut, wenn du bei deinen Beiträgen immer vermerken würdest, wo du sie her hast. Es ist mir schon in deinen früheren Einträgen aufgefallen, dass man relativ schnell auf deine Quellen stößt.
Das sieht so aus, als würdest du dich mit fremden Federn schmücken.
Deinen letzten Beitrag kann man fast wortwörtlich bei ’Nachrichten aol Topthema’ nachlesen.


@Niels

Ich gebe dir vollkommen Recht. Allerdings riskierst du mit deinem Eintrag einen k.o.-Schlag mit der Antisemitismuskeule.
Ich bin gerade dabei, mich davon zu erholen. Hat mich sehr schwer getroffen, es stand zeitweise schlecht um mich.
Heinrich5

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

@Alexxxander:
......ich beende die Diskussion mit Dir, damit Du Dich nicht weiter über mich aufregen mußt.
Unter „Strohmann-Argumentation“ verstehe ich z.B., wenn sich jemand ständig über seinen Diskussionpartner aufregt und ihn so versucht „in die Ecke drängen“. Du möchtest keine Gegenargumente hören, also bekommst Du keine.
Das gilt auch hier.
Benutzeravatar
niels
Site Admin
Beiträge: 2319
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von niels »

Das gilt auch hier.

dito
Alexxxander
Senior- Mitglied
Beiträge: 239
Registriert: Dienstag 6. Januar 2009, 00:42
PLZ: 37318
Wohnort: Arenshausen

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

Im Gros der Kommentare zur Reha Williamsons wird suggeriert, der Papst habe nicht einen abtrünnigen Piusbruder, sondern einen Holocaustleugner vom Kirchenbann befreit.

Dahinter steckt wohl auch die Absicht, von Wirtschaftskrise und Gaza-Krieg abzulenken, in dem die Kirche deutlich Stellung bezogen hat und es gilt die Gelegenheit zu nutzen, alte Rechnungen mit dem Vatikan oder Benedikt selbst zu begleichen.

In der weitestgehend unfair geführten Diskussion wird auch wieder deutlich, dass diejenigen sich die meisten Sorgen um die Kirche machen, die ihr nicht angehören und ihr auch sonst mehr oder weniger feindlich gegenüber stehen.
Nur gut, dass der Papst sich von den allmächtigen Chefredakteuren nicht vorschreiben lässt, was er zu tun und zu lassen hat und sich auch nicht nach dem Beifalls- oder Missfallensbarometer richtet.

Ausländische Zeitungen, wie z.B. der niederländische Volkskrant, die sich nicht an der Hetze gegen Benedikt beteiligen, loben seine bedingungslose Solidarität mit den Juden.

Der Papst ist frei von jedem Verdacht, Antisemit zu sein.
Hätte er einen Mörder wieder aufgenommen hieße das auch nicht, dass man dessen Handlungsweise nachträglich billigen würde.

Was Merkel anbetrifft, so hat sich die Frau mutig im Tonfall vergriffen.
Sie kann gerne sagen, dass ihr die päpstliche Entscheidung missfällt, sie diese verurteilt. Den Papst aber über Medien zu etwas aufzufordern ist gelinde gesagt kein guter Ton. Fehlt nur noch, dass sie ihm ein Ultimatum gestellt hätte, wozu es in der Vergangenheit genügend Grund in den eigenen Reihen gab.

In ihrer Aufforderung ist bereits die Behauptung verpackt, als gäbe es für Benedikt noch etwas zu klären. Klärungsbedarf fordern jedoch, aus fadenscheinigem Grund, nur bestimmte Kreise.

Wo war der Eifer der Kanzlerin, als in Gaza mehr als 1.000 Menschen sinnlos hingemordet und mehr als 5.000 Zivilisten z.T. für den Rest ihres Lebens verstümmelt wurden?
Der Versuch, mit ihrem quasi-Ultimatum zu punkten gereicht ihr zwar nicht zu Ruhm und Ehre, bringt ihr allerdings Sonderlob aus einer bestimmten Ecke.

Im Gegensatz zu Merkel hat Ratzinger den Turbokapitalismus mit deutlichen Worten verurteilt, hat klar Position gegen den Irak- und Gazakrieg bezogen und eine gerechte Verteilung von Gütern gefordert.
Benutzeravatar
niels
Site Admin
Beiträge: 2319
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von niels »

In der weitestgehend unfair geführten Diskussion wird auch wieder deutlich, dass diejenigen sich die meisten Sorgen um die Kirche machen, die ihr nicht angehören und ihr auch sonst mehr oder weniger feindlich gegenüber stehen.
Just in die Situation, in der weltweit die Diskussion um eine rechtliche Verfolgung möglicher Kriegsverbrechen Israles in Gaza geführt - ja sogar gefordert wird - reden alle Medien auf einmal nur noch über die Exkommunikation (d.h. deren Umkehr) des/der "Holocaust-Leugner" durch den Papst. Die Diskussion um Cluster-Munition, Phopsphor-Bomben (bzw. eine international besonders fiese Kombination aus beidem bereits geächtetem) und andere gegen die Konventionen des Kriegsrecht verstoßenden Aktivitäten Israels scheint heute hinter der Kulisse des "Papst-Fehlers" ganz und gründlich untergegangen. Stattdessen sind mal wieder die Juden allein "das Opfer" und es wird gezeigt was passiert, wenn man sich "einbildet" diese auch mal kritisieren zu können.

Ich kenne die betreffende Gruppe / Sekte / Glaubensgemeinschaft nicht und weiß auch kaum etwas über deren Ansichten. Darüber wird ja auch kaum gesprochen - die Schlagzeilen in Presse und Rundfunk lauten durchweg "Papst versus Holocaust Leugner", mehr scheint kaum wen zu interessieren (zumindest gibt es kaum noch andere Nachrichten dazu). Statt über den Gaza-Krieg und mögliche "Fehler" (ggf. auch "Völker-"Verbrechen) zu reden spricht alle Welt nur noch vom Papst und seiner "untragbar antisemitischen" Haltung. Mich würde nicht wundern, wenn hier in der Folge der erste Papst in der Geschichte des Vatikans abgesetzt würde.
Nur gut, dass der Papst sich von den allmächtigen Chefredakteuren nicht vorschreiben lässt, was er zu tun und zu lassen hat und sich auch nicht nach dem Beifalls- oder Missfallensbarometer richtet.
Was der Papst da so macht (und was nicht), ist mir eigentlich gleich - ich habe damit eh recht wenig am Hut. Daß er gern die katholische Kirche in vielen Dingen zurück zu "konservativen Werten" (sprich "ins Mittelalter") befördern möchte, war schon bei seiner Wahl absehbar. Nicht umsonst war er viele Jahre "Leiter" der "heiligen Inquisition".

Schön das sich nun auch Frau Merkel einmischt, das halte ich schlicht für Kriechen vor dem Zentralrat der Juden. Schon per Verfassung sind Religion und Regierung strikt getrennt / zu trennen. Als Kanzler hätte ich darauf hingewiesen und mich nicht in die aktuelle Meinungsmache reinziehen lassen. was hat der Papst mit der deutschen Kanzlerin / Regierung zu tun? Entsprechend wurde Sie heute auch in einem DRadio-Interview mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des deutschen Zentralrates kräftig hochgejubelt. Hätte sie dies auch für andere Gruppen oder "Gasopfer" der Nazis getan - vor allem so öffentlich wie eindringlich?

Der Zentralrat meidet mittlerweile trotzig mehrere Holocaust-Gedenkveranstaltungen mit Erklärungen wie: man habe beim letzten mal den Zentralrat nicht besonders begrüßt und dadurch ausgegrenzt - oder gar - der Antisemitismus in Deutschland hätte wieder stark zugenommen wogegen die Regierung nichts tun würde uvm.

So einfach ist das nicht. Immer mehr Leute verstehen nicht, warum man bestimmte Gruppierungen nicht kritisieren darf - ob nun zu recht oder unrecht. Tut man dies doch, wird oft sofort "Holocaust-Leugner" geschrien und der betreffende Politiker, Unternehmer oder Person wird gesellschaftlich umgehend kalt gestellt. Was und warum geasagt wurde, spielt kaum eine Rolle.

Lassen wir doch zukünftig gleich unseren Kanzler wie den Papst von Zentralrat (mit-)wählen - dann haben wir solche Probleme erst gar nicht mehr und sind sicher, das die "political correctness" in jedem Fall schön gewahrt bleibt...

Ohne eine offene Diskussion wird man zu keinem ordentlichen Ziel kommen. Wir alle haben uns zuweilen kritisieren zu lassen, wenn wir besser werden wollen. Das Verhalten erinnert mich manchmal an ein "verzogenes" Kind, was immer gehätschelt und nie kritisiert wurde - deshalb auch keine Kritik gewohnt ist oder damit ordentlich umgehen kann, stattdessen immer wieder auf dem selben wunden Nerv der Eltern herumreitet.
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4463
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von Christel »

niels hat geschrieben:Statt über den Gaza-Krieg und mögliche "Fehler" (ggf. auch "Völker-"Verbrechen) zu reden spricht alle Welt nur noch vom Papst und seiner "untragbar antisemitischen" Haltung. Mich würde nicht wundern, wenn hier in der Folge der erste Papst in der Geschichte des Vatikans abgesetzt würde.
Ich glaube, er wäre nicht der erste Papst, der abgesetzt wird. Aber ich rechne nicht damit. Denn
a) der Kritik fehlt völlig die Substanz. Ich bin geneigt zu sagen, wie immer.
Es ist eigentlich seit vielen Jahren so, dass irgend ein Punkt aus einem Vatikan-Schreiben ... herausgezogen und sich daran hochgezogen wird. – Lese ich die Orginaldokumente nach ... ergibt sich immer ein anderes Bild.

Vielleicht brauchen sie ja wirklich zu Zeit ein Thema, um von anderem abzulenken.

b) Ich lese viel theologische Literatur. Die Bücher vom jetzigen Papst sind herausragend. So viel ich lese, ich greife immer wieder darauf zurück. Außerdem schreibt es sehr verständlich, das kann auch nicht jeder.

Ich schätze mit den Reaktionen und irreführenden Interpretationen hat man im Vatikan nicht gerechnet.
Es ist ein Armutszeugnis für Deutschland.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Ich glaube, er wäre nicht der erste Papst, der abgesetzt wird.
Heute kann kein Papst mehr abgesetzt werden. Im Mittelalter kam das allerdings öfters vor. Da wurde der Papst durch einen selbsternannten Gegenpapst gewaltsam abgesetzt. Wenn das nicht klappte dann starb der amtierende Papst eines unnatürlichen Todes vorzeitig und machte so den Weg frei. Es gab auch Zeiten, wo zwei Päpste nebeneinander zeitgleich als Stellvertreter Gottes auf Erden regierten.

Papst Ratzinger kann allerdings freiwillig als Papst zurücktreten. Das sieht das Kirchenrecht vor.
Alexxxander
Senior- Mitglied
Beiträge: 239
Registriert: Dienstag 6. Januar 2009, 00:42
PLZ: 37318
Wohnort: Arenshausen

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

Hamburg: Scientology-"Handler" verharmlost den Holocaust.
http://chris-b-online.de/blog/974-scien ... caust.html

Einfach unfassbar, weil es bereits am 17.Januar geschah und erst jetzt publik wurde.
Hat da nicht wieder eine ganze Nation versucht, etwas unter den Tisch zu kehren?
Und ist dies nicht ein weiterer, schlagender Beweis für den latent vorhandenen Antisemitismus in breiten Schichten des Tätervolkes?

Wir dürfen gespannt sein, wie die Reaktion unseres mutigen Megaphons dieses Mal ausfallen wird.
Ich rechne mit äußerster Zurückhaltung.
Auch auf Seiten des Zentralrates wird man schnell erkennen, dass bei einer ähnlich groß angelegten Treibjagd wie gegen den Oberhirten aus dem Tätervolk das Risiko bestünde, Big Brother zu verärgern.
Eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung.
Immerhin ist der Scientology-Boss David Miscavige ein Amerikaner, für den eine große Zahl einflussreicher Mitglieder der amerikanischen Gesellschaft Gewehr bei Fuß stehen.
Da ist Schläue angesagt.
Alexxxander
Senior- Mitglied
Beiträge: 239
Registriert: Dienstag 6. Januar 2009, 00:42
PLZ: 37318
Wohnort: Arenshausen

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von Alexxxander »

Die Suppe muss aus einem ganz bestimmten Grund weiter am Kochen gehalten werden.

Jetzt rührt auch noch der mit der ’2.Chance’, die vorbestrafte oberste moralische Instanz Deutschlands tüchtig mit.
Er bezeichnet den Papst als unglaubwürdig, als Lügner und Heuchler. Der Papst mache sich die Hände schmutzig, wenn er diese Leute (Piusbrüder) umarme.

http://www.focus.de/politik/ausland/pap ... 67743.html

Und das sagt einer, der sich von der kriminellen Russenmaffia mit „naturgeilen Ukrainerinnen“ (’Der Spiegel’) beliefern ließ.

Der vorbestrafte Paolo Pinkel (sein Tarnname im Rotlichtmilieu) scheint offenbar an massivem Gedächtnisschwund zu leiden, wenn es um seine, etwas ungesetzlichen, Machenschaften geht.

Um der leidigen Geschichte ein Ende zu bereiten sollte man dem Zentralrat eine Entschädigungszahlung zukommen lassen. Muss ja nicht in aller Öffentlichkeit geschehen sonst heißt es gleich wieder, die seien nur auf Geld aus, und das muss nicht sein, würde nur wieder Vorurteile bedienen.
Benutzeravatar
niels
Site Admin
Beiträge: 2319
Registriert: Freitag 22. März 2002, 16:15
PLZ: 37075
voller Name: Niels Dettenbach
Wohnort: Göttingen
Kontaktdaten:

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von niels »

Hallo,

mittlerweile nervt dmich iese ganze öffentliche Diskussion (und vor allem die fast überall extrem unsachliche Art WIE sie geführt wird) doch sehr.

Auf kaum einem Sender gab es gestern Abend ein anderes Thema als "Papst und Holocaust Leugner" - die Deutschen scheint derweil nichts anderes mehr zu interessieren. Jeder meint er müsse /und könne) seinen Senf dazugeben. Lediglich im ZDF Nachrichtenjournal am Abend versuchte man die Sache - mit Hilfe eines kompetenten "Religions-Juristen" etwas differenzierter anzugehen, während man fast zeitgleich im ARD den selben - schlicht unsachlichen - Quatsch (bis hin zu "...der Papst als Oberhaupt des Religionsstaates...") zu hören bekam.

versuchen wir einfach mal zu sortieren:

- Der Papst ist Oberhaupt der römisch-katholischen Krche und kein Politiker oder Strafverfolgungsbehörde

- Bereits im 2. Vatikanischen Konzil hat die Kirche klar erklärt sich zukünftig aus Dingen der Weltanschauung oder politischen Meinung seiner Anhänger herauszuhalten (das ist auch gut so)

- Der Papst hat (durch das Aufheben der Exkommunikation) die betr. Gruppe nicht "mit offenen Armen aufgenommen" sondern lediglich einen Grundstein zu einer möglichen näheren Annährung der Brüder gelegt. Er hat sozusagen (in Christlicher Art und Weise) "die Hand hingehalten" - nehmen muß die Gegenseite diese selbst. Was die Brüder daraus machen ist deren Ding. Der Papst setzt diese auch nicht in Amt und Würden (z.B. Bischofsämter).

- Lt. Kirchenrecht ist die Holocaust-Leugnung keine Straftat - nur weil es sich um einen "deutschen Papst" handelt, kann man nicht schlußfolgern das er deutsches Recht anwendet.

- Die Aussage des betr. Pius-Bruders war wortwörtlich: "Ich glaube nicht, das es Gaskammern ggeben hat". Auch wenn wir Deutsche es besser wisen und diese Meinung jedweder Basis entbehrt, so handelt es sich nicht zwingend um eine Holocaust-Leugnung nach deutschem Strafrecht - diese sieht vor, das der Schuldige dies behauptet, berührt aber nicht dessen Meinung. Zur Meinungsfreiheit gehört auch, das man diese frei äußern kann - egal wie dumm oder dumm diese auch sei. Überall - auch in den Medien - wird vom "Holocaust-Leugner" Bruder Sowieso gesprochen. Solange der Betreffende nicht für diese Straftat durch ein rechtsstaatliches Gericht belangt bzw. verurteilt wurde, darf man nur "mutmaßlicher Holocaust-Leugner" sagen (sollte eigentlich jeder Journalist wissen), das gebührt nun einmal unsere Rechtsstaatlichkeit. Ich möchte das üble Gesülze dieses Mannes nicht schönreden - aber auch wir alle müssen und an unsere Gesetze halten - vor allem wenn wir mit dem Fonger auf andere zeigen, oder nicht?

- Die Bruderschaft ist nicht nur antisemitisch, sie ist ebenso homosexuellenfeindlich und ismalfeindlich. In der Öffentlichkeit aber wird zu 90% nur über die Juden als "Opfer" gesprochen - die anderen Betroffenen werden nicht oder nur sehr am Rande erwähnt.

- Die Kanzlerin "kritisiert" den Papst, worafhin sogar Leute der eigenen Partei sich anwenden - aber nicht weil sie damit Grundsätze unserer Verfassung (Trennung von Staat und religion) unbeachtet ließ - nein, weil sie sich erdreistete DEN PAPST zu kritisieren.

Statt diese Dinge klarzustellen, macht der Vatikan einen Rückzieher und meint nun (der Papst ist ja unfehlbar), den Fehler haben andere - seine Berater - gemacht.

Wenn der Zentralrat der Juden meint, hier handele es sich um einen (oder eine Gruppe) Verbrecher, dann sollen sie ihn bitte strafanzeigen bzw. die gültigen rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen. Der Papst ist hier ebensowenig Mitveranwortlicher wie sich unsere Kanzlerin Frau Merkel einbildet, dem Papst zu sagen was er richtig macht und was nicht.

Frech finde ich die Behauptung au dem Zentralrat, selbst wenn die Pius-Brüder öffentlich dem Antisemitismus abschwören wollten - um so den Papst zur Anerkennung "zu zwingen" - dann hätten sie ihn einfach ausgetrickst und man könne dies in keinem Fall glauben.

Ich denke hier stoßen zwei Wertewelten aufeinander - während wir (doch eher von christlichen Werten geprägten) Europäer die Lüge als grobe Sünde sehen und auch einem Feind oder Sünder versuchen die Hand hinzuhalten sehen einige Juden Lügen als legitimes Mittel, wenn es z.B. der Religion dient. Darauf pochend unterstellt man ein ebensolches Ansinnen. Was aber ist, wenn eh jeder "lügen darf" und man daher niemand mehr wirklich glauben kann? Auf einer solchen Basis wird man nur schwerlich fruchtbare Diskussionen führen können. Ich sehe das als herbe Kritik an unserer abendländischen Kultur.

Für mich (oder uns Europäer) sind alle Menschen gleich - das Orwellsche "manche sind gleicher als gleich" - mögen wir nicht akzeptieren. Für mein Gefühl ist die Debatte nicht mehr auf Augehnhöhe - ich meine sogar, daß sich hiermit einzelne Leute austesten wollen wie weit denn ihr Einfluß heute reicht. Zu schnell fällt man heute auf die Nase - ist "Rassist", "Antisemit" oder "minderheitenfeindlich" - wenn man eigentlich zielführend und offen kritisieren oder diskutieren möchte, wie dies unter uns Europäern schon lange üblich ist.

Zieht man in einer Familie nur ein Kind den anderen vor (auch wenn dies vielleicht eine schlimmere Kindheit als andere hatte), wird die Erziehung aller Kinder auf der Strecke bleiben...

btw: "Wir sind NICHT Papst"! - sollte vielleicht mal gesagt werden...
Heinrich5

Re: Ist der deutsche Papst überhaupt noch tragbar?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

niels schrieb:….Lediglich im ZDF Nachrichtenjournal am Abend versuchte man die Sache - mit Hilfe eines kompetenten "Religions-Juristen" etwas differenzierter anzugehen….
Diese Sendung habe ich auch gesehen.

Auf http://www.welt.dekam heute morgen ein Artikel, welcher die Aussagen des Kirchenrechtlers von gestern Abend im ZDF noch einmal zusammenfasste. Ich will hier jetzt keinen Link setzen, sondern stelle es hier zum lesen rein:

Werdegang aus kirchenrechtlicher Sicht:

Gegen vier Bischöfe der traditionalistischen Pius-Bruderschaft, darunter Bischof Williamson, der den Holocaust in Abrede gestellt hat, wurde am 21. Januar durch Dekret der zuständigen vatikanischen Bischofskongregation die Exkommunikation zurückgenommen.

Die Exkommunikation als stets einstweiligen und revidierbaren Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft hatten sich die vier automatisch zugezogen, weil sie am 30. Juni 1988 von dem französischen Erzbischof Lefebvre, ohne päpstlichen Auftrag und entgegen der ausdrücklichen Warnung von Johannes Paul II. und des damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Ratzinger, zu Bischöfen geweiht worden waren.

Das kirchliche Gesetzbuch von 1983, führt im Paragraphen 1364 die Fälle auf, die eine Exkommunikation nach sich ziehen, etwa ein Glaubensabfall, eine Irrlehre oder eine Verletzung des Beichtgeheimnisses.
Durch die unerlaubte, aber nichtsdestotrotz in ihrer kirchlich-geistlichen Wirkung gültigen Bischofsweihe war ein Schisma, eine Kirchenabspaltung, entstanden. Denn die Bischöfe in der katholischen Kirche stehen nach kirchlichem Verständnis in der „Apostolischen Sukzession“, in der Nachfolge der Apostel; der weihende Bischof gibt an den zu weihenden Bischof die Weihegewalt weiter. Ohne einen päpstlichen Auftrag zur Weihe stellen sie sich automatisch außerhalb der römisch-katholischen Großkirche, bleiben jedoch geweiht.

Das entstandene Schisma zu heilen – ungeachtet eines Bündels von befremdlichen Ideen der Traditionalisten reaktionär-theologischer Orientierung und teilweise rechtsextremistisch-politischer Prägung – war das Anliegen für Johannes Paul II., Benedikt XVI. und die Kardinäle an der Spitze der vatikanischen Kommission „Ecclesia Dei“ (Kirche Gottes), die eigens 1988 unmittelbar nach der Exkommunikation dafür eingerichtet worden war.

Die Beseitigung des Schismas drängte, wie jetzt deutlich wurde, bei dem Leiter dieser Kommission, dem 79 Jahre alten Kardinal Hoyos aus Kolumbien, und vielleicht auch bei Benedikt andere Fragen zu den Lefebvre-Bischöfen in den Hintergrund. Papst Benedikt hatte schon im Sommer 2005 den Oberen der Bruderschaft, den Westschweizer Fellay, empfangen und mit ihm die Möglichkeiten einer Annäherung der Traditionalisten an die Kirche erörtert.

Grund der Aufhebung der Exkommunikation war ein Schreiben des Leiters der Bruderschaft, Fellay, der auch im Namen der drei anderen den festen Willen bekundet hatte, katholisch zu sein und die römisch-katholische Kirche mit ihren Lehren und den Papst mit seinen Forderungen anzuerkennen. Damit erkannten sie die päpstliche Kompetenz über ihre Bischofsweihe an, gegen die Lefebvre verstoßen hatte.

Die Rücknahme der Exkommunikation ändert nichts daran, wie noch am Mittwoch eine Note des vatikanischen Staatssekretariat einschärfte, dass Bischöfe und Priester der Bruderschaft keine kirchliche Anerkennung haben. Für sie gilt die „Suspension“, die für Kleriker vorgesehene Strafe der Amts- oder Dienstenthebung, „a divinis“, die sie sich als Mitglieder der Bruderschaft in einer vom Papst nicht anerkannten kirchlichen Gemeinschaft zugezogen hatten.

Die Traditionalisten waren zur römischen Kirche auf Distanz gegangen, weil sie im II. Vatikanischen Konzil in den Jahren 1962 bis 1965, insbesondere in dessen Beschluss über die Religionsfreiheit und in der faktischen Abschaffung der alten tridentinischen Messe, eine Abweichung vom eigentlich Katholischen sahen.
Zunächst war die Pius-Bruderschaft unter Erzbischof Lefebvre 1969/70 noch gegründet worden mit Duldung der katholischen Kirche. Dann, mit zunehmender Entfremdung von Rom, arbeitete sie halb-kanonisch unter Suspension, ab 1988 unter Exkommunikation.
Die „Suspension“ – gegen die in der Praxis der Bruderschaft verstoßen wird, die vier Bischöfe haben 493 Mitglieder der Bruderschaft zum Priester geweiht, – bleibt nach wie vor bestehen, bis die „volle Versöhnung und die volle Gemeinschaft“ mit dem Papst wiederhergestellt und, wie die Note des Vatikans vom Mittwoch fordert, Williamson widerrufen hat.

Die Zurücknahme der Exkommunikation bei fortwährender Suspension bedeutet, dass die Traditionalisten noch keine Rechte in der katholischen Kirche haben, doch als reuige und besserungswillige Sünder betrachtet werden dürfen. In ihrer Bruderschaft arbeiten sie in einer kirchenrechtlichen Grauzone, mit der Verpflichtung, ihren kanonischen Status in Ordnung zu bringen.

Politische Ansichten können nach römisch-katholischer Auffassung weder Bedingung noch Hindernis für die Mitgliedschaft in der katholischen Kirche darstellen. Bischof Williamson kann deshalb kaum wegen seiner politischen oder historischen Ansichten exkommuniziert werden. Sie können jedoch für die Zulassung zu kirchlichen Ämtern entscheidend sein und als Ärgernis für die Gläubigen oder, im Fall eines Bischofs, als Zeichen einer unangemessenen Amtsführung zur Amtsenthebung führen.

Williamson wurde für die Aufnahme von bischöflichen Funktionen in der Kirche die Bedingung gestellt, sich „von seinen Meinungen über die Schoa in absolut unmissverständlicher und öffentlicher Form zu distanzieren“.

Das „Wohlverhalten“ der Bruderschaft – gemessen nach den Maßstäben des Vatikans – wird also entscheiden über den weiteren Weg zu voller Gemeinschaft und zur Aufhebung der Suspension.

Meine abschließende Meinung dazu:
Es war eine vergebliche Liebesmühe von Benedikt, den Arm nach der Bruderschaft auszustrecken. Dem Ansehen des Vatikans und des Papstes hat es Schaden zugefügt. Die Bruderschaft nimmt nichts zurück, hält an der Missionierung der Juden fest, lehnt das Konzil weiterhin ab und wird trotz weiter bestehender Suspendierung Bischöfe und Priester weihen. Der ganze Aufwand war für die „Katze“.

Statt zu fragen: "Sind wir noch Papst (So der Titel einer Gesprächsrunde), sollte tatsächlich bei uns gesagt werden: Wir sind NICHT Papst!"
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 416 Gäste