Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

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Heinrich5

Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Nur drei Fragen:

Warum ist der jüdische, christliche und muslimische Gott in aller Welt ein Angehöriger der weißen Rasse und ein Mann?
Warum ist der Gott der Juden, Christen und Muslime nicht weiblich?
Warum ist er weiß und nicht schwarz, braun oder gelb?

Ein paar Denkanstöße:

Ein Esel stellt sich Gott als Esel vor. Der Papst stellt sich Gott als Mann vor.Uta Ranke-Heinemann, Theologin

Wenn Dreiecke einen Gott hätten, würden sie ihn mit drei Ecken ausstatten.
Charles-Lois Baron de Montesquieu, franz. Philosoph, 1689-1775

Das Weib verhält sich zum Mann wie das Unvollkommene und Defekte zum Vollkommenen.Thomas von Aquin, Theologe, 1225-1274

Die Frau muss das Haupt verhüllen, weil sie nicht das Ebenbild Gottes ist.
Ambrosius, Kirchenlehrer, geb. 339

Wie einer ist, so ist sein Gott; Darum ward Gott so oft zum Spott.
Johann Wolfgang von Goethe, Dichter 1749-1832
Gelöscht_09041201

Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

Ein medizinisches Wunder, gerade für die, die die Bibel wörtlich nehmen, ist auch folgendes aus dem Buch Genesis:

Adam (hebr. hebräisch ‏אדם‎, [aˈdam], „Mensch“, „der von der Erde Genommene“) wurde demnach von Gott aus dem Lehm des Ackerbodens erschaffen, danach wurde ihm der Lebensatem (die ruach) eingehaucht. Adam gab den Tieren Namen, fand aber kein partnerschaftliches Gegenüber. Darauf ließ Gott Adam in einen tiefen Schlaf fallen, entnahm ihm eine Rippe bzw. Seite und schuf aus dieser sein Gegenüber Eva (hebr. hebräisch ‏חוה‎, chawah ([χaˈva] oder [ħaˈva]), „die Belebte“).


ich denke auch das wird nicht abschliessend geklärt werden können..
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niels
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Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von niels »

Bin zwar nicht gerade "bibelfest" aber afaik darf auch ein Christ (wie ebenso die Moslems) sich kein Bild seines Gottes machen. Demnach sind solche Bilder eigentlich "Ketzerei", "Häresie" o.ä.

Andersherum aber schuf Gott den Menschen nach seinem Ebenbilde. Demnach sind die später gemachten Bilder falsch und Gott wäre demnach wohl "optisch" - wie wohl auch der moderne Mensch des 2200 Jahrhunderts - eine Art "Mischling" aus allen auf der Erde vorhandenen Völkern / Rassen (ein Farbiger mit asiatisch-lateinamerikanischem Einschlag). In Afrika findet man auch auch schwarze Marias und Jesuskinder - nur erwachsen sind sie auch dort meistens weiß.

Interessant aber ist, das das Wort "Gott" lt. Linguisten aus einem - damals in vielen Sprachen existierenden Begriff - "Gotera", "Gota", "Got" o.ä. entstammen soll, der so ziemlich genau das heißt: "das/der Gegossene", gegossene Figur. Man hatte wohl kein anderes Wort um die imaginäre Überfigur zu beschreiben als mit "Gott". Wer die Figur besaß, der besaß meist auch den "direkten Kontakt" zum Allerhöchsten - hatte also Macht. Die damals "moderneren" Religionen wollten mit diesem Figurenkult brechen und schufen diese Regel vielleicht deshalb.

Ebenso wird ja bis heute nich der Begriff "Götze" verwendet - in etwa wie: die angebetete Figur. Denn schon die Urmenschen haben sich (kann man z.B. im Kulturhisorischen Museum Wien im Original sehen) kleine Figuren aus Ton oder Metall geformt (später gegossen") um diese dann für Kulte / Riten zu verwenden (anzurufen / anzubeten).

Linguistisch gesehen ist der Begriff "Gott" quasi eine Art "Kunstfehler".
Heinrich5

Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Es gab eine Zeit in der Menschheitsentwicklung, da hatte die Frau in der Sippe das Sagen und nicht der Mann. Das war die Zeit, als wir noch Sammler und Jäger waren. Matriarchat nannte man das.

Bevor das Patriarchat (die Männerherrschaft) das Matriarchat ablöste, das war nach dem Übergang von "Sammler und Jäger" zu "Ackerbau und Viehzucht" und der Entstehung der ersten Stadtstaaten, gab es nur weibliche Göttinen. Muttergöttinnen.
Als in Mesopotamien die ersten kriegerischen Stadtstaaten entstehen, bemächtigt sich allmählich das Patriarchat der weiblich-göttlichen Sphären. Männliche Götter treten in den Vordergrund. Zunächst als Söhne, dann als Brüder, schließlich als alleinherrschende Vatergötter. Die Sonne steigt zum höchsten Weltgott auf und vergöttlicht auch ihre irdischen Vertreter. Monumentale Kultstätten festigen die neue Ordnung. Neben der strahlenden Kraft der männlichen Sonne soll die Macht des weiblichen Mondes verblassen.
Eine Tradition, die die griechisch-römische Antike fortführt. Sonnenkulte konkurrieren mit den alten Mondkulten um Anhänger. Bei Männern sind sie besonders erfolgreich.
Die Macht der Mondmutter wurde durch die Männer gebrochen. Eine Aufteilung in mehrere Göttinnen mit beschränkten Herrschaftsbereichen war der Übergang zur Entwertung der weiblichen Urkräfte.

Die Juden übernahmen für ihre Religion den männlichen Gott Mesopotamiens und Paulus von Tarsus setzte diese mesopotamische und griechisch- römische Tradition bei der Schaffung des christlichen Mythos fort.
Mohammed übernahm den männlichen Gott von den Juden und Christen.
So kommt es dann, dass der dreieinige christliche Gott nur aus Vater Sohn und Heiliger Geist (alle drei männlich) besteht. Die katholische Kirche hat dann später die "Muttergottes", eine Art Mutter Göttin, dazu erfunden. Da war aber der Konzilsbeschluß zur Definition des dreieinigen Gottes nicht mehr rückgängig zu machen.
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Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von niels »

Bevor das Patriarchat (die Männerherrschaft) das Matriarchat ablöste, das war nach dem Übergang von "Sammler und Jäger" zu "Ackerbau und Viehzucht" und der Entstehung der ersten Stadtstaaten, gab es nur weibliche Göttinen. Muttergöttinnen.
Ja,
die Figuren die man im Kulturhistorischen Musem Wien zu sehen bekommt zeigen meistens recht - aus damailger Sicht - "gut bestückte" - Frauen mit übergroßen Genitalien und heftigem Körperumfang. Demnach waren die "Götter" weiblichen Geschlechts....
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Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Thekla »

Was Heinrich5 hier beschreibt ist nur die Entstehung von heidnischen Religionen, welche sich damals neben dem Judentum entwickelt haben. Das kann man heute nicht so auf die Christen übertragen.
Er schrieb dann noch weiter:
So kommt es dann, dass der dreieinige christliche Gott nur aus Vater Sohn und Heiliger Geist (alle drei männlich) besteht. Die katholische Kirche hat dann später die "Muttergottes", eine Art Mutter Göttin, dazu erfunden. Da war aber der Konzilsbeschluß zur Definition des dreieinigen Gottes nicht mehr rückgängig zu machen.
Mit dem dreieinigen Gott, was er da am Schluß geschrieben hat, ist das auch so ein Unsinn. Es gibt keinen dreieinigen Gott, keinen drei Personengott. Das ist eine unchristliche Lehre. Gott ist einer, im Himmel als Vater, auf Erden als Sohn der sich durch den Geist geoffenbart hat
Das nizäisch-chalcedonische Glaubensbekenntnis ist als insgesamt nicht biblisch abzulehnen. Darin ist unter anderem nachzulesen: »… Gottes einzigen Sohn, der vom Vater geboren ist vor der ganzen Welt, Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrhaftiger Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, mit dem Vater in einerlei Wesen …« Für eine Geburt eines Sohnes im Himmel, den der Vater geboren haben soll, gibt es auch andeutungsweise keine einzige Bibelstelle. Das wirklich apostolische Glaubensbekenntnis steht allein in der Bibel. In einer kirchlichen Dogmengeschichte sind auch nur kirchliche Bekenntnisse.
Gott ist einer. Nicht drei sind allgegenwärtig, allwissend und ewig, nicht drei teilen sich die Allmacht, nicht drei sind sich einig, sondern der alleinige, allmächtige, ewige Gott, der sich seit Zeitbeginn in mannigfaltiger Weise kundtat, offenbarte sich im Neuen Bund zu unserer Rettung als Vater im Himmel, im Sohn als Immanuel = »Gott mit uns« auf Erden und durch den Heiligen Geist. Der »Sohn« wurde im ganzen Alten Testament angekündigt, Er ist der vom Geist gezeugte, von Maria geborene, im Fleisch erschienene Erlöser, der »Erstgeborene« unter vielen Brüdern. Durch Sein stellvertretendes Leiden und Sterben wurden alle Söhne und Töchter Gottes mit ihrem Vater im Himmel versöhnt. Wenn wir die Predigt des Evangeliums von Jesus Christus hören können wir Menschen unser persönliches Heilserlebnis erfahren. So erlebt der Mensch seine Bekehrung — eine Sinnesänderung, indem er den breiten Weg verlässt, innerlich erneuert und durch das Wort und den Geist zu einer lebendigen Hoffnung wiedergeboren wird.
Im Übrigen wird die trinitarische Formel überall da, wo es das verfälschte Christentum gibt, für Wahrsagungen, Handlinienlesen, Tischrücken, Besprechungen, für allerlei Zauberei, Magie und Okkultismus, auch beim Schwur für Eintritte in Orden verwendet. Sogar das Treuegelübde
in der Freimaurer-Loge wird von allen, selbst von Juden, „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ abgelegt. Niemand darf über die Tatsache gleichgültig hinweggehen, dass kein
einziges Gebet, überhaupt keine Handlung in der Bibel in der trinitarischen Formel geschehen ist! Diese von fast allen Christen ausgeübte Praxis muß anhand der Schrift geprüft werden! Was soll also gelten? Gottes Wort oder kirchliche Überlieferung? Hat die Bibel Recht oder die Argumentation? Es muss angesichts all der Änderungen, Umdeutungen und Verfälschungen gefragt werden dürfen: Warum geben Prediger, Evangelisten und Bibellehrer, die Gottes Wort im Munde führen, blindgläubig und voller Enthusiasmus unbiblische Lehrtraditionen weiter?
Jetzt bleibt nur noch die Hauptfrage: Was ist die Wahrheit über die Dreieinigkeit/Dreifaltigkeit?
Die Wahrheit ist, dass es sie in Ewigkeit nicht gegeben hat, im Verlauf der Zeit nicht gibt und in Ewigkeit nicht geben wird!

Und was die Muttergottes angeht (siehe oben), die gibt es auch nicht. Auch das ist eine Erfindung der katholischen Kirche. Maria war die Mutter von Jesus und sonst gar nichts.

LG, Thekla
Heinrich5

Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

@ Thekla:

ich hatte geschrieben:
So kommt es dann, dass der dreieinige christliche Gott nur aus Vater Sohn und Heiliger Geist (alle drei männlich) besteht. Die katholische Kirche hat dann später die "Muttergottes", eine Art Mutter Göttin, dazu erfunden. Da war aber der Konzilsbeschluß zur Definition des dreieinigen Gottes nicht mehr rückgängig zu machen.
Ich hatte dass geschrieben um zu untermauern, dass der "Dreieinige Gott" bzw. die "Heilige Dreifaltigkeit" auch wieder aus drei männlichen Wesen besteht.
Ich wollte damit keineswegs behaupten, dass diese Trinitätslehre die einzig richtige Lehre ist. Du hast mich da falsch verstanden und bist gleich einen Gegenbeweis angetreten.
Richtig (für mich) ist, dass es überhaupt keine Beweise für das eine oder andere gibt.
Christel
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Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Christel »

niels hat geschrieben:Bin zwar nicht gerade "bibelfest" aber afaik darf auch ein Christ (wie ebenso die Moslems) sich kein Bild seines Gottes machen. Demnach sind solche Bilder eigentlich "Ketzerei", "Häresie" o.ä.
So ist es lieber Niels. Daher sind in Kirchen auch kaum Gottesdarstellungen zu finden. Dargestellt wird, was offenbart wurde. Gott oft als Auge, der Hl. Geist als Taube und natürlich Jesus. Er wurde Mensch, nicht ungeschlechtlich, nicht ohne Herkunft.
Dennoch finden sich nicht nur Darstellungen, wo er weiß ist. Christus ist für alle gekommen.
Thekla hat geschrieben:Was Heinrich5 hier beschreibt ist nur die Entstehung von heidnischen Religionen, welche sich damals neben dem Judentum entwickelt haben. Das kann man heute nicht so auf die Christen übertragen.
Nicht neben dem Judentum. Vielmehr hat sich das Judentum aus dem Heidentum heraus entwickelt. Beginnend mit dem Stammvater Abraham, der ursprünglich in Ur in Kaldäa lebte, dort wurde er herausgerufen aus der heidnischen Götterwelt. Vom Gott unserer Väter bis hin zum einzigen Gott, dem Schöpfer von Himmel und Erde war es noch ein weiter Weg.

Maria ist keine Muttergötten, auch nicht eine Art Muttergöttin.
Dass Maria die Mutter Jesu ist, darin sind sich alle einig. Da jedoch für Christen Gott in Jesus Mensch wurde wird sie auch als Mutter Gottes bezeichnet. Das macht sie jedoch nicht zu Göttin, auch nach kath. Glauben nicht.

Die göttlichen „Personen“ sind nicht 3 Männer, noch nicht mal 3 natürliche Personen.
Tritheismus ist nicht Trinität, sondern wurde von der Kirche als Irrlehre abgelehnt:
Anhänger des Tritheismus glauben nicht an die heilige Dreifaltigkeit, sondern an eine Art Familie, bestehend aus dem christlichen Gott, als Vater, an Jesus Christus, als Sohn, und an Maria, als Mutter.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tritheismus
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Tritheismus ist nicht Trinität, sondern wurde von der Kirche als Irrlehre abgelehnt:
Anhänger des Tritheismus glauben nicht an die heilige Dreifaltigkeit, sondern an eine Art Familie, bestehend aus dem christlichen Gott, als Vater, an Jesus Christus, als Sohn, und an Maria, als Mutter.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tritheismus
Anhänger des Tritheismus haben in der Kirchengeschichte keine große Rolle gespielt.

Der Tritheismus war eine „Erfindung“ des Johannes Asotzanges, der im Konstantinopel des Jahres 557 hinsichtlich Gott und Christus die Naturenlehre neu mit der Trinitätslehre kombinierte. Danach gab es in Gott drei Wesen, drei Substanzen, drei Naturen. Der Tritheismus rief gerade in den monophysitischen Kirchen im oströmischen Reich als „Dreigötterglauben“ heftigen Widerstand hervor und konnte von den syrisch-orthodoxen Christen und Jakob Baradai († 578) nur unzureichend eingedämmt werden.

In 2000 Jahren Kirchengeschichte war die Kirche nicht in der Lage, sich, wenn schon kein einheitliches Bild, dann zumindest eine einheitliche Vorstellung von „Gott“ zu machen.
Alles übernommen aus Wikipedia, deshalb im Weiteren nicht besonders gekennzeichnet
Heilige) Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit oder Trinität bezeichnet in der christlichen Theologie die Einheit der drei Personen des göttlichen Wesens: Gott „Vater“, Gott „Sohn“ (Jesus Christus) und Gott „heiliger Geist“. Die Dreieinigkeitslehre wird heute von fast allen christlichen Glaubensgemeinschaften vertreten.

Die bei der Definition der Dreieinigkeit Gottes verwendeten Begriffe kommen in der Bibel lediglich in Mt 28,19 EU, im „Missionsbefehl“ für die Jünger vor: „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Trinit%C3%A4tslehre

Eine viel größere Rolle als die Tritheisten spielten und spielen noch die antitrinitarischen Bewegungen

Besonders starker Widerspruch zum trinitarischen Dogma kam zusammen mit dem aufklärerischen Humanismus Oberitaliens auf und in der Umbruchszeit der Reformation, in der antitrinitarische Vertreter und Gruppen, wie die Unitarier und Sozinianer, wieder wagten, sich öffentlich bemerkbar zu machen.

Andere christliche Religionsgemeinschaften, die die Trinität ablehnen, sind u. a. Christian Science, Freie Bibelgemeinde, Gemeinde Gottes des siebenten Tages, Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), Kirche Christi mit der Elias-Botschaft, The Way International, die Zeugen Jehovas, die Geistchristliche Kirche, die Christadelphian-Gemeinde und die philippinische Iglesia ni Cristo. Auch innerhalb der trinitarischen Religionsgemeinschaften wurde und wird das Dogma von einzelnen Theologen als unbiblisch angesehen, etwa Alexander Hislop, Adolph Ernst Knoch oder Karl-Heinz Ohlig.
Daneben gibt es auch christliche Gruppen, die vom trinitarischen Dogma in die andere Richtung abweichen und lehren, dass Gott der Vater und Jesus Christus keine verschiedenen Personen, sondern vollkommen identisch seien (siehe auch Sabellianismus, Modalismus). Unter anderen hängen ein Teil der Pfingstkirchen, die sogenannten „Oneness Pentecostals“, und weitere völlig unabhängige Gruppierungen dieser Lehre an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Unitarismus

Eine große Rolle spielt heute auch noch der Unitarismus

Der Begriff Unitarismus (von lat.: unitas = Einheit) bezeichnet die Ablehnung der christlichen Trinitätslehre.
Heute lassen sich die Vertreter des Unitarismus in drei Gruppen einteilen:
• Anhänger eines sehr liberalen dogmenfreien Christentums
• Anhänger einer konkreten pantheistischen humanistischen Religion, die historisch aus der Kritik an der Trinitätslehre entstanden ist
Diese beiden Gruppen haben sich mehrheitlich dem International Council of Unitarians and Universalists angeschlossen.
• Anhänger eines konservativen biblizistischen Christentums, das die Trinitätslehre ablehnt. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise die Bibelforscherbewegung, die Anhänger von William Branham oder die Anhänger der Konkordanten Übersetzungsmethode.
In keiner dieser Bedeutungen darf der Unitarismus mit den Unierten Kirchen oder der Unity Church verwechselt werden. Auch nicht verwechselt werden sollten die Unitarier als Anhänger des Unitarismus mit den Unitariern als Mitglieder im Verband der Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereine Unitas.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nichttrinitarier

Nichttrinitarier sehen die biblische Basis als nicht vorhanden bzw. als zu schwach an, um aus der Trinitätslehre ein verbindliches Dogma machen zu können. Sie meinen, dass durch das Dogma der Trinität unnötige Unklarheiten und Missverständnisse geschaffen worden seien, dadurch werde die einfache Botschaft vom allmächtigen Gott und von seinem einziggeborenen Sohn verschleiert.
• Für die meisten christlichen Antitrinitarier ist der Hauptgrund für ihre Ablehnung, dass sie das Dogma als bewusst unklar formulierten Dreigötterglauben ansehen, der dem biblischen Monotheismus widerspricht. Nichttrinitarier stören sich an der Behauptung des Dogmas, dass Jesus Christus und der Heilige Geist genauso groß wie Gott der Vater sein sollen. Stattdessen sehen sie die Unterordnung Christi unter seinen Vater als biblisch bezeugt an. Die Personalisierung und Vergottung des Heiligen Geistes wird ebenfalls als unbiblische Lehre abgelehnt. Sie weisen darauf hin, dass es weder eine klare Formulierung der Lehre in der Bibel gibt, noch das benutzte Vokabular (Trinität, Person, Wesensgleichheit, griech. „homousios“) in der Bibel verwendet wird. Daraus schließen sie, dass das Dogma ein unbiblisches, überflüssiges Konstrukt ist.
• Andere glauben, dass Gott Vater, Jesus und der Heilige Geist einfach drei Erscheinungsweisen eines einzigen Gottes sind und nicht unterscheidbare Personen. Diese Lehre wird manchmal auch als modalistischer Monarchianismus bezeichnet, manchmal auch als Patripassianismus. In der Kirchengeschichte war Sabellius ein wichtiger Vertreter dieser Lehre. Heutige Vertreter sind die Oneness Pentecostals.

http://de.wikipedia.org/wiki/Arianismus

Der Arianismus ist eine theologische Lehre, die nach einem ihrer frühen Vertreter, Arius, benannt ist.
Im Bereich der Christologie steht sie im Gegensatz zur Trinitätslehre und wird von den christlichen Kirchen und Glaubensgemeinschaften, die die ersten beiden ökumenischen Konzilien anerkennen, als Häresie angesehen.
In der Spätantike wurde die Bezeichnung „Arianer“ zugleich oft als Kampfbegriff der Anhänger des Konzils von Nicäa gebraucht, ohne dass die so bezeichneten Personen notwendigerweise die Lehre des Arius vertreten hätten. Viele Althistoriker bevorzugen daher heute statt „Arianer“ den neutraleren Ausdruck Homöe
Zwischen dem ersten Konzil von Nicäa 325 und dem ersten Konzil von Konstantinopel 381 wurden nicht weniger als achtzehn verschiedene arianische Glaubensbekenntnisse verfasst, die sich teilweise widersprechen. Die wichtigsten Richtungen dabei waren die radikalen Arianer, die sich wieder in Exukontianer (Gott-Sohn, geschaffen aus dem »Nichtseienden«), Anomoianer (von griechisch ἀνόμοιος [anomoios], unähnlich nach allem und nach dem Wesen) und Heterousiasten (von griechisch ἑτερο-ούσιος [hetero-ousios], ein anderer nach dem Wesen als Gott-Vater) unterteilten, die Homöaner (von griechisch ὁμοῖος [homoios], ähnlich), die vertraten, dass der Vater und der Sohn ähnlich seien, und die der trinitarischen Lehre nahestehenden Semi-Arianer oder Homöusianer (von griechisch ὁμοι-ούσιος [homoi-oúsios], wesensähnlich), die vertraten, dass der Sohn und der Vater wesensähnlich, aber unterschiedlich seien. Die verschiedenen Richtungen lagen nicht nur mit den Nizänern, sondern auch untereinander im Streit.

Geschichtlich interessant für uns in Thüringen ist, dass unsere Vorfahren nicht von Bonifatius, welcher 742 das Bistum Erfurt gründete, vom Heidentum zum Christentum bekehrt wurden. Es wird ja immer wieder behauptet, dass Bonifatius uns vom Heidentum zum Christentum bekehrt hat. Unsere thüringischen Vorfahren waren zu dieser Zeit aber schon durch die Franken christianisiert worden. Allerdings hingen die christlichen Franken dem Arianismus an, welcher die Trinität leugnete. Die Aufgabe von Bonifatius bestand darin, die thüringischen Arianer zur Trinitätslehre der römischen Kirche zu bekehren.
Heinrich5

Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Dass Maria die Mutter Jesu ist, darin sind sich alle einig. Da jedoch für Christen Gott in Jesus Mensch wurde wird sie auch als Mutter Gottes bezeichnet. Das macht sie jedoch nicht zu Göttin, auch nach kath. Glauben nicht.
Das hindert die kath. Kirche aber nicht daran, Maria wie eine Göttin zu verehren. Sie wird bezeichnet als Gottesmutter (zusammengeschrieben) als Himmelskönigin usw. Bei vielen Katholiken hat Maria einen höheren "Stellenwert" als Jesus.
In der Marienverehrung kulminiert der christliche Glauben in seiner kitschigen Variante, bei dem einen der Menschheit ganzer Jammer überkommt: eine Geschichte kindlichsten Aberglaubens, homozentrisch reduzierter Sentimentalitäten und neurotischer Übertragungen, eine Inszenierung zum Lachen und Weinen gleichermaßen, Trachtenfest mit Volksmusik, Jahrmarkt und Gefühlsduselei in einem: die wahre göttliche Komödie!
Siehe auch:
http://www.glauben-und-wissen.de/M24.htm
Christel
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Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Auch Gottesmutter (zusammengeschrieben) macht Maria nicht zur Göttin. Richtige Marienverehrung führt zu Jesus.
Die Dreifaltigkeit ist ein Zentraldogma. Jedes Kreuzzeichen ist ein Bekenntnis dazu. Die Kath. Kirche hält am jüdischen Monotheismus fest. Der eine und einzige Gott entfaltet sich in Vater, Sohn, Hl. Geist. Aussagen über Maria sind letztlich Aussagen über Jesus. Ob Mutter Gottes oder Gottesmutter, es wird damit gesagt Gott wurde Mensch.
Die Mariendogmen sind keine Zentraldogmen. Sie bezeichnen Maria nicht als Göttin, sondern als eine von uns.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Gelöscht_09041201

Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

Das ähnelt einer Disskussion, ob das Nachgespenst im weißen Betttuch einschwebte oder es doch rosa war :mrgreen:
Christel
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Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Es war Heinrichs Frage:
Heinrich5 hat geschrieben:Warum ist der jüdische, christliche und muslimische Gott in aller Welt ein Angehöriger der weißen Rasse und ein Mann?
Die Antwort kann knapp ausfallen. Weder nach jüdischen, noch nach christlichem, noch nach muslimischen Verständnis ist Gott ein Mann und weiß!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Wie heißt es im 1. Gebot?
"Ich bin der Herr Dein Gott....." (Ist das nicht männlich?)

Wie fängt das Gebet Jesu an, welches er seine Jünger lehrte?
"Vater unser im Himmel...." und nicht "Mutter unser Im Himmel...."

Wie heißt es in der Bibel, wenn Gott spricht? Es heißt, "So spricht der Herr,...." (ist auch männlich).

Ist Allah männlich oder weiblich?

Warum gibt es seit ca. 100 Jahren eine "feministische" Theologie?

Feministische Theologie fordert innerhalb der Kirche nicht mehr nur eine Gleichstellung, sondern radikale Stimmen fordern eine Gleichmachung der Geschlechter.

Biblisch-christliche Aussagen – beispielsweise über die schöpfungsmäßige Verschiedenheit von Mann und Frau – werden ebenso als "patriarchalisch" und "veraltet" beiseite geschoben wie biblische Gebote.
Die heutige christliche feministische Frauenbewegung ist nicht mehr durch den biblisch-christlichen Glauben, sondern ganz und gar durch die unbiblische Ideologie des Feminismus geprägt. Radikale Feministinnen propagieren anstelle der Verehrung des "männlichen" – Gottes der Bibel weibliche Gottheiten aus Naturreligionen. Wer nicht so weit geht, versucht, Gott "weibliche Attribute" zuzuschreiben ("Gottmutter", "Jesa Christa", Heilige Geistin").


Ziele der feministischen Theologie sind unter anderem:

Überwindung des biblischen Patriarchats (wörtl.: Vaterherrschaft), dem Männerherrschaft, Ungerechtigkeit und Unterdrückung unterstellt werden.

Neudefinition des Vaterbegriffes von Gott durch Schaffung eines androgynen Wesens (mannweibliches Zwitterwesen) der Zukunft, das die jeweils wertvollen männlichen und weiblichen Eigenschaften in sich vereinigen und das kommende Weltfriedensreich schaffen soll.
Christel
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Re: Warum ist Gott ein Mann und ein Weißer?

Ungelesener Beitrag von Christel »

ALLAH (arabisch اﷲ‎) ist die arabische Bezeichnung für "den einen Gott" und wird von Muslimen statt dem deutschen Wort "Gott" bevorzugt benutzt, da der Begriff "ALLAH" im Gegensatz zu "Gott" weder männlich, weiblich noch sächlich ist, über keine Pluralform verfügt und überdies keine Wortwurzel besitzt, von der es nach den Regeln der arabischen Grammatik abgeleitet werden könnte. Somit beinhaltet der Begriff "ALLAH" bereits einige der wichtigsten Attribute des Schöpfers, nämlich dessen Einzigkeit, dessen Geschlechtslosigkeit und außerdem den Umstand, dass ALLAH als der ungeschaffene Schöpfer allen Seins selbst keine Schöpfung darstellt. http://www.islam-pedia.de/index.php5?title=ALLAH
Heinrich5 hat geschrieben:Wie heißt es im 1. Gebot?
"Ich bin der Herr Dein Gott....." (Ist das nicht männlich?)
Nein! - Das ist nicht männlich!
Dass dort „Herr“ steht liegt an Deiner Übersetzung. Im Original steht dort Jahwe, genauer JHWH = „Ich bin da“

Ansonsten, siehe Allah.

Es sind letztlich alles Bilder, Metaphern. Diese sind nicht alle männlich.

Abbild Gottes ist der Mensch als Mann und Frau:
Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.(Gen. 1, 27)
Gott als Mutter:
„Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht.“ Jesaja 49,15
Gott mütterlich:
„Ich war es, der Efraim gehen lehrte, ich nahm ihn auf meine Arme. Sie aber haben nicht erkannt, dass ich sie heilen wollte. Mit menschlichen Fesseln zog ich sie an mich, mit den Ketten der Liebe. Ich war da für sie wie die, die den Säugling an ihre Wangen heben. Ich neigte mich ihm zu und gab ihm zu essen.“ (Hosea 11,3-4)
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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