Ein Forum nur für Gläubige! Oder?

Diskussionen rund um Glaubensfragen

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Kategorie: Religion im Eichsfeld
Kirchen im Eichsfeld
Heinrich5

Ein Forum nur für Gläubige! Oder?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Dieses Forum heißt:

Kirchen und Religionen
Diskussion rund um Glaubensfragen


Es heißt nicht: Kirchen und Religionen, Diskussion rund um Glaubensfragen für Gläubige.

Deshalb sehe ich es als legitim an, dass auch „ehemalige“ Gläubige hier mit diskutieren.
Christel schrieb:
Ich war an dem Forum interessiert, um mich mit anderen in Glaubensfragen austauschen zu können.
Eingefunden hat sich ein Grüppchen, das meint es „denen“ geben zu müssen. Menschen mit einem Feindbild Kirchen und Christen ... Ich werde mich aus dem Forum zurückziehen, dann könnt ihr in Ruhe es „denen“ geben. Ob ich wieder mitschreiben werde weiß ich nicht. – So wie es ist betrachte ich es als sinnlos.
Ja, dann fehlt hier offensichtlich ein „Forum nur für Gläubige“. Da würde ich es mir auch nicht erdreisten, mitschreiben zu wollen.

Ich habe selbst mal im christlichsten Forum aller christlichen Foren, nämlich bei http://www.jesus.de miterlebt, wie eine katholische Religionslehrerin aus dem Forum regelrecht herausgemobbt und dann gesperrt wurde, nur weil sie dort ihre Thesen für einen interreligiösen Dialog vertreten hat. Diese Lehrerin betreibt heute ihre eigene Webseite. In den Teilnahmeregeln bei jesus.de steht zwar, dass auch Nichtchristen teilnehmen dürfen, aber wenn die anfangen nichtchristlich zu argumentieren werden sie ruck-zuck gesperrt. Da sind die dann wieder unter sich.
Vielleicht fehlt hier so ein Forum im Eichsfel-Forum?
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niels
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Re: Ein Forum nur für Gläubige! Oder?

Ungelesener Beitrag von niels »

steht zwar, dass auch Nichtchristen teilnehmen dürfen, aber wenn die anfangen nichtchristlich zu argumentieren werden sie ruck-zuck gesperrt. Da sind die dann wieder unter sich.
Vielleicht fehlt hier so ein Forum im Eichsfeld-Forum?
Ich deke mal, das wird es (wenn es nicht schon existiert) in nicht allzu großer Ferne geben - allerdings nicht hier, denn die Freiheit der Meinung steht hier über der Meinung Einzelner.

Es gibt - aus den verschiedensten Richtungen - genug argwöhnische Beobachter dieses Forums wie auch Leute - häufiger unter eichfelder Bevölkerung, seltener aus der Kirche selbst - die das Forum gern geschlossen sähen (oder zumindest eine "restriktivere Moderation" in der allzu "abweichende" Meinungen "ausgefiltert" werden - ähnlich wie man dies bei Podiumsdiskussionen der SED in der DDR gehalten hat). Ich bin nicht umsonst früher schon mal aus dem MCH "geflogen", weil meine Meinung dort als "inkompatibel" bzw. "zu offen" gewertet wurde (es ging darum, kurz nach der Wende einen "offenen eichsfelder Jugenverband" als "Gegenstück" zur FDJ gründen). Ähnlich finde ich auch, das man - je höher die Leute in der Kirche sitzen - meist besser und offener diskutieren kann als mit dem (sagen wir mal) "einfachen Christen". Um einen Tabubruch kann es sich demnach nicht handeln.

Jeder - d.h. auch streng Gläubige - haben hier genause die Möglichkeit in Dialog zu gehen und sind dazu ebenso herzlichst eingeladen. Ob um sich mal selbst und seine Ansichten zu reflektieren oder nur um auch mal andere Sichtweisen kennen- (und tolerieren) zu lernen - es kann für jeden ein Gewinn sein. Toleranz sollte jedem ehrlichen Christen eigentlich heilig sein.

Ich denke viele "einfache" streng Gläubige sehen in einer freien Diskussion (wie dieser) eine "unkalkulierbare Gefahr", die es nicht gibt. Glaubt jemand fest, dann wird man ihn auch im Forum nicht zum "Atheismus" überreden können. Ich kenne persönlich einige recht gebildete Theologen, Katholiken oder Priester, mit denen man sich in vielen - vielleicht nicht immer allen - Dingen auch ganz gut wie fruchtbar unterhalten, auch mal heißer und kontrovers in Glaubensfragen diskutieren kann. Vielleicht aber haben manche Angst, der Glaube säße bei ihnen vielleicht doch nicht so fest und könnte "abbröckeln", wenn man dran "kratzt"? Wenn ein Gläubiger mir seinen Glauben nicht erklären - diesen nicht auch gegen Andersdenkende vertreten - kann, dann glaubt er auch nicht wirklich (er "glaubt zu glauben" oder sowas...).

Ich kenne viele Vorurteile gerade Gläubiger gegen Nichtreligiöse - bis so etwas wie: "sind rote Kommunisten", oder "haben keine Kultur" - o.a. "keine ordentliche Erziehung" - schlicht, "die verstehen das eh nicht". Fundamentalismus wird dort gesäät, wo sich religiöse Gruppen abkapseln und unter sich bleiben wollen - das passiert heute leider immer häufiger - auch unter den Christen. Den aber möchte ich nicht unterstützen.

Aus meiner Sicht ist allein schon das Wort "Atheismus" ("gegen Gott") eher ein Schimpfwort - ich bin nicht gegen Gott, ich glaube nur nicht dran, toleriere aber die, die dran glauben. das selbe erwarte ich ebenso.

Kritik und Diskurs ist wichtig für eine erfolgreiche Fortentwicklung - auch der Kirche bzw. der Religion - nicht zuletzt auch der eigenen Person. Für mich z.B. ist wichtig, Gläubige wie ihre Beweggründe besser zu verstehen - auch um besser Toleranz üben zu können. Ärgerlich finde ich Reaktionen wie, "die wollen uns ja eh nicht haben" oder "nicht zuhören", denn die stimmen schlicht nicht. Alle Seiten können voneinander lernen - Christen sind ja nicht zwingend bessere Menschen, nur weil sie Christen sind.

Hier wird niemand persönlich angegriffen, weil er glaubt - zumindest bisher gehen alle (zumindest weitgehend) mit gegenseitiger Achtung um, auch wenn man häufiger mal nicht immer nur einer Meinung ist. Das ist auch gut so - wären alle einer Meinung, könnte man sich die ganze Diskussion schenken, oder?

Sicher - in einem "geschlossenen Forum nur für Gläubige" würde ich nicht mitmachen (können und wollen). Ich kann nicht zu allem einfach nicken und Amen sagen - nur des "lieben Friedens" Willen (oder damit man mich nicht rauswirft) - nicht zuletzt wäre dies auch von mir gelogen, und Lügen kann auch ein gläubiger Christ von mir nicht erwarten.

Wenn eine Religion nur dann überleben kann, weil deren Anhänger sich nur mit ihresgleichen einschließen, dann hat sie meiner Meinung nach keine tragende Basis mehr. Deshalb erneuere ich meinen ehrlichen Wunsch, das sich hier mehr Gläubige aktiv ins Forum einbringen - davon solles es im Eichfeld doch recht viele geben, oder?


Beste Grüße,

Niels.
Christel
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Re: Ein Forum nur für Gläubige! Oder?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich5 hat geschrieben:Ja, dann fehlt hier offensichtlich ein „Forum nur für Gläubige“. Da würde ich es mir auch nicht erdreisten, mitschreiben zu wollen.


Irrtum Heinrich, ein Forum nur für Gläubige möchte ich nicht!
Ich bin für gemischte Foren! Seit vielen Jahren schreibe ich an anderer Stelle in einem solchen.

Dies hier ist aber kein gemischtes Forum!
Sondern doch eher so was:
Heinrich5 hat geschrieben:Zur Zeit Ich habe selbst mal im christlichsten Forum aller christlichen Foren, nämlich bei http://www.jesus.de miterlebt, wie eine katholische Religionslehrerin aus dem Forum regelrecht herausgemobbt und dann gesperrt wurde...
Genau das ist das Problem auch hier. Ich habe des öfteren erlebt wie Menschen ihre Religion /Weltanschauung gewechselt haben. Einen besseren Menschen habe ich nicht erstehen sehen. - Es gibt nette Atheisten und fiese Christen und umgekehrt.

Es ist besser rechtzeitig zu gehen.

Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Ein Forum nur für Gläubige! Oder?

Ungelesener Beitrag von Christel »

niels hat geschrieben:Aus meiner Sicht ist allein schon das Wort "Atheismus" ("gegen Gott") eher ein Schimpfwort - ich bin nicht gegen Gott, ich glaube nur nicht dran, toleriere aber die, die dran glauben. das selbe erwarte ich ebenso.
Auf Dich trifft es nicht zu.

Aber es gibt Atheisten, sogar sehr kämpferische, die dieses Wort durchaus als Selbstbezeichnung verwenden.
Ansonsten wird es verwendet für grobe Einteilungen, um bestehende Positionen theoretisch zu verdeutlichen.
Es ist hilfreich für die grobe Übersicht, bezogen auf den einzelnen Menschen verstellt diese „Schablone“ jedoch mehr den Blick als sie erhellt.
In der Praxis gibt es „die Atheisten“ im Einzelnen so nicht. Mit „Atheisten“ wird eine Bandbreite ganz unterschiedlicher Menschen mit unterschiedlichen Meinungen bezeichnet.

Die Christen gibt es auch nicht!

Wird fundamentalistisches Christentum mit „echten“ Christentum gleichgesetzt und so getan, alle wären echte Christen Fundamentalisten, :cry: betrachte ich nicht nur als falsch. Ich bin keine Fundamentalistin, ich lege die „Schöpfungsberichte" nicht fundamentalistisch aus..., dennoch bin ich „ganz" christlich!
niels hat geschrieben:Christen sind ja nicht zwingend bessere Menschen, nur weil sie Christen sind.
Richtig, aber auch nicht zwingend die schlechteren Menschen, nur weil sie Christen sind!

Heinrich, an diesem Punkt spreche ich Dich ganz bewußt an. Eine große Zahl Deiner Beiträge besteht darin darzustellen wie schlecht Christen sind, insbesondere die kath. Kirche (alles Menschen).
Du bist noch einen Schritt weiter gegangen. Aus den Christen wird halt schnell die Christel ...
(Schön, dass Du auf „Wilhelm Busch“ stehst.)

Niemand hat die Möglichkeit zu beweisen, doch ein guter Mensch zu sein. Niemand kann unter dem Druck schreiben, dass seine Beiträge selektiv gelesen werden...., um dann herauszustellen und mal wieder den Beweis zu erbringen, wie schlecht Christen sind.

Heinrich, Du standest hier nie in Gefahr gesperrt zu werden, weil Deine Beiträge zu antichristlich oder antikirchlich sind. Auch nicht mit mir als Moderatorin!

Andererseits stehe ich nicht auf Martyrium!
Ich stehe auch nicht unter dem Druck beweisen zu müssen, wie fest mein Glaube ist, lieber Niels.
Willkommen geheißen wird man fast überall. Aber wie geht es dann weiter?

Ich möchte es mal so formulieren, ohne Kompromisse geht es nicht!

Zur Verdeutlichung:
Wer seinen momentanen Frust raus lässt (= Meinungsfreiheit) und angesichts des 20. Jahrhunderts eine Blutspur des Atheismus aufzeigt und eine Kriminalgeschichte des Atheismus zeichnet, kann lange Atheisten zum Gespräch einladen. Taucht doch einer auf und er benutzt ihn öffentlich als Beispiel, wie schlecht Atheisten sind ... - Na ja, ich weiß nicht, vielleicht hat er Glück und es kommen noch andere Atheisten, die als Beispiel dienen wollen. Sicher werden Leute auftauchen, die Atheisten ebenfalls nicht leiden können...

Außerdem, wer etwas beweisen will... – hört nicht zu! Nicht immer führen Gespräche zu größerer Toleranz.
Sie können auch das Gegenteil bewirken. – Also wozu der Aufwand?

Weder der Betreiber eines Forums, noch ein Moderator allein entscheidet darüber wie ein Forum läuft. Jeder Mitschreiber entscheidet durch seine Beiträge, ob es wirkliche Gespräche werden.

Ein Forum auch für gläubige kirchenverbundene Katholiken, ohne Hang zum Märtyrer?

Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Ein Forum nur für Gläubige! Oder?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Heinrich, an diesem Punkt spreche ich Dich ganz bewußt an. Eine große Zahl Deiner Beiträge besteht darin darzustellen wie schlecht Christen sind, insbesondere die kath. Kirche (alles Menschen).
Nun, Deine Beiträge bestehen darin darzustellen wie gut die Kirche und was für Gutmenschen die Christen sind. Ich sehe dass leider kritischer, besonders was die Geschichte der Kirche betrifft. K. Deschner bezeichnet diese Geschichte als „Kriminalgeschichte“ worin er nicht unrecht hat. Die Kirche früherer Jahrhunderte, bestand nicht nur aber sehr oft aus Menschen, die Unrecht begangen haben. Und hier lege ich eben den Finger auf die Wunde. Die Geschichte der Kirche ist nun einmal nicht „Friede-Freude-Eierkuchen“
Christel schrieb:
Niemand hat die Möglichkeit zu beweisen, doch ein guter Mensch zu sein. Niemand kann unter dem Druck schreiben, dass seine Beiträge selektiv gelesen werden, um dann herauszustellen und mal wieder den Beweis zu erbringen, wie schlecht Christen sind.
Gut, dass Du zu dieser Erkenntnis gekommen bist, denn in Deinen Beiträgen konnte ich auch immer wieder feststellen, dass Du meine Beiträge selektiv liest, um dann den Beweis zu erbringen wie antikirchlich und antichristlich ich bin. Siehe den ganzen Thread „Religion an Schulen?“.

Ich will das hier noch einmal näher verdeutlichen:

Mittwoch 4. Februar 2009, 17:21 Christel gibt folgende Zusammenfassung:
Thema „Religionsunterricht an Schulen?“ Ich fasse den Gesprächsverlauf zusammen:
Heinrich5 eröffnet das Thema und spricht sich gegen einen Religionsunterricht in den Schulen aus.
Im schwebt ein atheistisch gefärbter antichristlich / antireligiöser Ethikunterricht vor.
Du behauptest einfach so, dass mir ein atheistisch gefärbter antichristlich / antireligiöser Ethikunterricht vorschwebt. Woher nimmst Du das. Ich hatte 7 Tage vorher etwas anderes geschrieben.

Hier noch einmal mein Posting vom 28.01.2009:

von Heinrich5 » Mi 28 Jan, 2009 9:48
Christel hat geschrieben:
Der Staat ist zur Neutralität verpflichtet. Heinrich ist nicht neutral. Was er favorisiert ist nicht neutral, sondern atheistisch und kirchenfeindlich. Sogenannter „glaubensunabhängigen Ethik-Unterricht“ durchgeführt von einer Weltanschauungsgemeinschaft ist nicht neutral.
Meine Antwort war:
Ich halte eher einen glaubensunabhängigen Ethik-Unterricht für sinnvoller. Das verhindert, dass Menschen schon im frühen Kindesalter, wo es keinerlei Kritikfähigkeit gibt, gepolt werden. Eine willentliche Entscheidung für einen Glauben ist erst im frühen Erwachsenenalter möglich.
Was ist denn neutraler als ein glaubensunabhängiger Ethikunterricht? Was ist daran atheistisch und kirchenfeindlich? In einem glaubensunabhängigen Ethikunterricht werden den Schülern Wissen über die großen Weltreligionen vorgestellt und zwar auf neutrale Weise. Der unterrichtende Lehrer kann dabei durchaus ein Katholik, ein Jude, ein Moslem oder auch Atheist sein. Wichtig wäre nur, dass sich der Lehrer auch wirklich neutral verhält.
Glaubensunabhängiger Ethikunterricht erzieht Schüler zur gegenseitigen Achtung und Respektierung der Religion oder Nicht-Religion der oder des Anderen.
Christel hatte geschrieben:
Künftig wird es in Brandenburg, wie seit Jahren erfolgreich in Berlin, das Fach .Humanistische Lebenskunde. als Alternative zum kirchlichen Religionsunterricht geben
können.
Meine Antwort war:
Von „Humanistischer Lebenskunde“ habe ich nun überhaupt nichts geschrieben. Ich schrieb von einen glaubensunabhängigen Ethikunterricht.
So wie etwa das Unterrichtsfach LER (Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde), einem Unterrichtsfach, das seit 1996 an den brandenburgischen Schulen unterrichtet wird. Als Teil des offiziellen Schulunterrichtes ist LER ein ordentliches Lehrfach und versteht sich, im Gegensatz zum kirchlichen Religionsunterricht, als bekenntnisfreier Unterricht.
Christel schrieb:
Der Begriff „glaubensunabhängig“ verschleiert diese Tatsache. Ebenso verschleiernd, sind diese Aussagen mit denen Heinrich sowie sein "Verein" argumentieren:
Alle Religionen versuchen, die Menschen möglichst schon ab dem Säuglingsalter zu polen.
Religion ist kein Freiheitsgewinn, sondern Indoktrination. Die Schulen sollten Wissen vermitteln und nicht "den christlichen oder sonstigen Glauben stärken".
Meine Antwort war:
Was verstehst Du unter „Heinrich und sein Verein“? „Heinrich und sein Verein“ gibt es nicht. Das ist Polemik. Das alle Religionen versuchen, die Menschen möglichst schon ab dem Säuglingsalter zu polen ist eine Tatsache. Warum gibt es denn die Zwangstaufe im Säuglingsalter? Ich bleibe dabei, Religion ist kein Freiheitsgewinn, sondern Indoktrination. Die Schulen sollten Wissen vermitteln und nicht "den christlichen oder sonstigen Glauben stärken".
Christel hat geschrieben:
Es geht Heinrich und seinesgleichen nicht um die Vermittlung neutralen Wissens, sondern um die Vermittlung ihrer Weltanschauung (sozusagen ihrer eigenen „Religion“).
Sollte nur noch deren Weltanschuung („Religion“) an Schulen vermittelt werden, dann kommt mir das sehr bekannt vor.
Meine Antwort war:
Aus „Heinrich und sein Verein“ wird „Heinrich und seinesgleichen“. Also schon wieder Polemik. Eine abwertende Steigerung. Kannst Du nicht auch sachlich argumentieren? Es geht mir sehr wohl um die Vermittlung neutralen Wissens. Seit wann ist Atheismus eine Religion wie Du behauptest? Auch das ist eine polemische Unterstellung! Ein Atheist ist religionsfrei! (Gott sei Dank).
Christel hat geschrieben:
Der Staat würde seine Neutralität aufgeben.
Meine Antwort war:
Im Gegenteil, der Staat würde hier erst einmal Neutralität herstellen.
Religionsunterricht hat an konfessionsfreien Schulen nichts zu suchen. Die Kirchen haben genug Gelegenheit Religionsunterricht in kirchlichen Einrichtungen (wie Pfarrhäusern oder Moscheen) zu erteilen. Ebenso könnte Religionsunterricht auch an konfessionsgebundenen Schulen erteilt werden. Da hat doch niemand was dagegen.

Und daraus kam dann 7 Tage später die Zusammenfassung von Christel: Ihm schwebt ein atheistisch gefärbter antichristlich / antireligiöser Ethikunterricht vor!!!.

Christel schrieb heute:
Heinrich, Du standest hier nie in Gefahr gesperrt zu werden, weil Deine Beiträge zu antichristlich oder antikirchlich sind. Auch nicht mit mir als Moderatorin!
Ich habe zu keiner Zeit meine Besorgnis geäußert hier in diesem Forum gesperrt zu werden. Wenn Du der Meinung bist, dass meine Beiträge zu antichristlich oder antikirchlich sind, so liegt das wohl am entsprechenden Thema wo ich dann eben nicht moderat antworten kann sondern klar Stellung beziehe. Das betrifft aber vorwiegend die unrühmliche Vergangenheit der Kirche und da gibt es neben wenig Gutem auch sehr viel Schlechtes zu sagen.

Und nun zu Wilhelm Busch:

Christel schrieb heute:
Du bist noch einen Schritt weiter gegangen. Aus den Christen wird halt schnell die Christel ...
(Schön, dass Du auf „Wilhelm Busch“ stehst.)
Hintergrund war doch wohl folgender:
Alexxxander hatte geschrieben:
Wer in Glaubensfragen seine/n Vernunft/Verstand benutzt, der bekommt zwangsläufig unchristliche Antworten.
und dabei eine Aussage von W. Busch nicht richtig wiedegegeben
Ich antwortete darauf:
Richtig heißt es aber: Wer in Glaubenssachen den Verstand befragt, kriegt nichtchristliche Antworten. Wilhelm Busch, Dichter und Maler (1832 - 1908)
Worin siehst Du jetzt hier ein Problem?

Wo habe ich aus Christen die Christel gemacht?

Du hattest aus Heinrich5 „Heinrich und sein Verein“ sowie „Heinrich und seinesgleichen“ gemacht. Jetzt behauptest Du, dass ich aus Christen …die Christel gemacht habe.

So läuft das nicht!
Christel schrieb zum Schluß:
Weder der Betreiber eines Forums, noch ein Moderator allein entscheidet darüber wie ein Forum läuft. Jeder Mitschreiber entscheidet durch seine Beiträge, ob es wirkliche Gespräche werden.
Dem kann ich mich nur anschließen. Tatsache ist aber nun mal, dass Gespräche zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen sehr oft eine Pro und Contra Diskussion sind. Trotzdem muss es nicht dahin ausarten, dass dem Gesprächspartner das Wort im Munde herumgedreht wird.
Gelöscht_09041201

Re: Ein Forum nur für Gläubige! Oder?

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

In Zusammenfassung kann man doch sagen, dass dieser Teil des Forums eine Ansammlung von i.d.R. "diskussionswürdigen" Themen für und gegen Kirche und Religion ist. Nicht mehr nicht weniger.

Die Gläubigen werden die Nicht-Gläubigen nicht überzeugen und umgekehrt die Nicht-Gläubigen die Gläubigen auch nicht.

Es ist der geringen Zahl von "Schreiberlingen" geschuldet, dass nicht 10 Meinungen bei nur 5 Schreiberlingen kursieren. Das wiederum hat sicher seine Gründe..

Das dabei die Zahl der Pro-Kirche und Religion eingestellten Schreiberlingen sehr gering ist, hat sicher auch seine Gründe, dennoch kein Grund aufzugeben, wenn die eigene Meinung weit in Unterzahl ist. Jeder hat ein Recht auf seine Meinung. Das erfordert nicht zwangsläufig Rechtfertigungen nur weil man anderer Meinungen ist, wie Christel mal sagt, dass man nicht auf alles antworten müsse.


Im Grunde genommen ist das eingetreten, was bei solchen Diskussionen (fast) immer eintritt, vielleicht auch unausweichlich ist. Da das Thema "Glauben" eine sehr persönlich, gar intime Angelegenheit ist, endet es recht schnell in "persönlicher" Verletzung/Kränkung, welche allerdings selten bis nie das Ziel ist.

Schliesslich geht es um das Scheitern des Lebensplanes der Lebenseinstellung, wenn sich der eigene Glaube oder natürlich auch Unglaube als falsch erweisen sollte.

Also gravierende Auswirkungen, kein Vergleich zu allen anderen Teilen des Forums. Dementsprechend wird die eigene Meinung vertreten.


Eine Lösung? Durch eine Trennung der Foren gäbe und gibt es keine Reibungspunkte.. aber wer will das wirklich?




vg
Christel
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Re: Ein Forum nur für Gläubige! Oder?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich, würde ich Deine Beiträge selektiv lesen, dann hätte ich Deiner Aussage „Ich halte eher einen glaubensunabhängigen Ethik-Unterricht für sinnvoller.“ mehr Gewicht beigemessen.

Meine Aussage über Dich entspricht meinem Gesamtbild.

In Deinem Eingangsbeitrag unter "Religionsunterricht an Schulen?" sprachst Du bezüglich des Religionsunterrichtes von Indoktrination
und schlugst vor:
Heinrich5 hat geschrieben:Wenn junge Leute die Wahrheit über das Christentum erfahren, werden sie sowieso kaum noch an das glauben, was ihnen die Kirchenlehrer einzureden versuchen. Als Einstiegslektüre wäre Karlheinz Deschner "Die Kriminalgeschichte des Christentums" in mittlerweile etlichen Bänden (rororo-Taschenbücher) zu empfehlen. Aber derartige wirkliche "Warheiten" werden im Religionsunterricht bekanntlich schamhaft verschwiegen.
Karlheinsz Deschner ist nicht neutral!

Aber lieber Heinrich, das ist nicht das Problem, weshalb ich Dich hier ansprach! Ich hätte Dich nicht angesprochen, wenn ich nicht auf Deine Einsicht gehofft hätte.

Dass Du Dich über mich geärgert hast ist kein Grund eine ersichtliche negative Gruppendynamit zu verstärken!

Ich wußte nicht was treumie von mir wollte, denn dass man auch einem „Staat“ nicht 100ig vertrauen kann war für mich klar und ich habe dies aus der Geschichte, die auch meine Lebenserfahrung darstellt begründet.
Treumie hat offensichtlich meine Aussage anders interpretiert und Vorbeischwirrende habe sie darin bestärkt. Man nennt das „Öl ins Feuer gießen.“

Dabei entsteht eine Gruppendynamik in der sich die Teilnehmer gegenseitig bestärken.

Heinrich, Du weißt was Mobbing ist, Du selbst hat es angesprochen, Du selbst hast es erlebt. Gefährdet ist immer der, der in der Minderheit ist. – Die Minderheit in diesem Forum bin ich, entsprechend ist es auch gelaufen. – Als älteren erfahrenen Forumsschreiber hoffte ich auf Deine Einsicht und positive Mitgestaltung, umsonst?
treumie hat geschrieben:Eine Lösung? Durch eine Trennung der Foren gäbe und gibt es keine Reibungspunkte.. aber wer will das wirklich? vg
Ich will das nicht! Und keine Reibungspunkte glaube ich nicht. – Für mich war es ja gar nicht die Sachfrage. Ich bin nicht der Meinung, dass Religionsunterricht in der Schule sein muss. Hatte selbst keinen.
treumie hat geschrieben:Das dabei die Zahl der Pro-Kirche und Religion eingestellten Schreiberlingen sehr gering ist, hat sicher auch seine Gründe, dennoch kein Grund aufzugeben, wenn die eigene Meinung weit in Unterzahl ist.
Das wäre für mich kein Grund.

Aber die „Kinderkrankheiten“ müssen aus dem Forum heraus.

Ansonsten schreibe ich lieber weiter in einem Forum für ehemaligen Zeugen Jehovas. Dort bin ich zwar die einzige Katholikin. Außerdem, die meisten von ihnen orientieren sich inzwischen atheistisch... - Aber ich werde dort akzeptiert und ich fühle mich dort wohl.

Grüße Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Ein Forum nur für Gläubige! Oder?

Ungelesener Beitrag von niels »

nun, Christel - was Du unter "Kinderkrankheiten dieses Forums" verstehst - ist mir nicht wirklich klar. Vielleicht kannst Du dies nochmal auf den Punkt bringen? Wie stellst Du Dir z.B. mögliche "Kompromisse" vor?

Gut - bisher gibt es noch relativ wenige Poster - entsprechend auch wenige Meinungen. Die Haltung aller Einzelnen hier kann ich - jeden für sich - nachvollziehen.

Sicher ist für viele hier bisher Religion im Leben weniger präsent als z.B. in dem von Dir beschriebenen Forum für "Ex-Zeugen", für die die Religion einen (oder gar den) wichtig(st)en Teil ihres Lebens darstellt. Als offenes Forum darf hier jeder mitreden, mitlesen und es steht ihm frei sich einzubringen.

Ein "Kompromiß" wird für mich dann faul, wenn er nicht ehrlich ist. Viele haben u.a. auch der Kirche den Rücken gekehrt, weil die von der Kirche oder Mitchristen erwarteten Kompromisse nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbar waren. So sind Gläubige z.T. bereit (oder nicht bereit) Kompromisse einzugehen, die für Nicht-Gläubige nicht mit dem Gewissen vereinbar sind. So einfach ist das also nicht.

Auf der anderen Seite hört man auch heraus, das hier einige offenbar recht "intensive" Katholiken waren und je ihre Gründe hatten der Kirche mehr oder weniger den Rücken zu kehren - wohl auch weil sie sich mit ihren Lebensproblemen von der Kirche nicht wirklich angenommen und ihre Lebensfragen nicht verstanden fühlten.

Niemand hier hat oder will behaupten Christen seien die schlechteren Menschen. Für "Außenstehende" aber ist es oft nur schwer verständlich, das Kirche oder Christen behaupten, sie seien es. Die häufig zu erlebenden Widersprüche aus Christenlehre und der Realität sind - für "einfache Menschen" - nur schwer zu verstehen.

Nochmal zum Thema "Atheist" - diese schwarz/weiße Einteilung in "Theist" / "Atheist" habe ich aus der Kirche - unser damaliger Pfarrer sagte klar: es gibt Gläubige und Atheisten. Im Eichsfeld hörte man auch oft: Wer nicht an Gott glaubt ist ein Roter. So einfach war und ist es aber nicht. Das halte ich für frech gegenüber all denen, die nicht glauben - aber auch nicht dagegen sind bzw. gar dagegen kämpfen.

Ich bin überzeugt das sich die Kirche auch den aktuellsten - für viele Menschen grundwichtigen - Fragen stellen muß um zukunftsfähig zu werden / bleiben. Bisher haben viele das Gefühl die Kirche bestimme selbst die Fragen, zu denen sie die Antworten gleich mitliefert.

Liebe Grüße,

Niels.
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Re: Ein Forum nur für Gläubige! Oder?

Ungelesener Beitrag von Christel »

niels hat geschrieben: Als offenes Forum darf hier jeder mitreden, mitlesen und es steht ihm frei sich einzubringen.
Das ist kein Problem solange wenige mitschreiben, wenn es ein Forum von Gleichgesinnten ist oder
solange die Mitschreiber einfach ihre unterschiedlichen Meinungen ganz sachlich nebeneinander stellen.

Ein richtiges offenes Forum läuft so nicht! Die Mitschreiber tauschen sich aus, es entstehen Beziehungen, damit Spannungen und Reibereien. Man spricht hier von „Kinderkrankheiten“, weil dies völlig normal ist, wenn sich Gruppen neu finden. Nach einer Weile geht das zurück. Das Miteinander wird entspannter. – Manchmal verschwindet es nicht. Das ist dann schlecht.
niels hat geschrieben:Ein "Kompromiß" wird für mich dann faul, wenn er nicht ehrlich ist.
Ich werde Dir offen und ehrlich antworten. Du hast geschrieben: „Niemand hier hat oder will behaupten Christen seien die schlechteren Menschen.“ Da habe ich geschluckt.
a) Du drückt hierbei ein WIR aus.
b) Ich empfinde einige Beiträge wirklich so, seht die Christen, die sind nicht gut.
Da braucht dann nicht mehr dahinter zu stehen, wir sind besser.
Du bringst in Deinen weiteren Ausführungen, dass sich Christen für besser halten, schwarz/weiß denken...
„Hier hat und will das niemand behaupten“ besser zu sein. – Also seid ihr doch die besseren?

Ich spreche Dir deine Erfahrungen und Verletzungen nicht ab. Im Eichsfeld kann ich mir das ganz gut vorstellen, entsprechend der Mehrheiten und des Selbstverständnisses. Aber sicher denken nicht alle Eichsfelder Christen oder Pfarrer so. – Ich kenne sehr Tolerante.
Es ist aus meiner Sicht kein religiöses Problem, sondern hat vielmehr mit Mehrheit, Minderheit, fremd... zu tun.

Ein "Kompromiß" kann und sollte nicht darin bestehen nicht offen und ehrlich Themen anzusprechen und zu diskutieren.

Die Frage ist wird es so diskutiert, dass Andersdenkende Platz finden?
Werden auch gegensätzliche Meinungen zugelassen?

Die Voraussetzung, dass ein „Offenes“ Forum mit unterschiedlichen Menschen und Meinungen funktioniert ist Toleranz.
Das heißt nicht, der andere hat alles zu tolerieren und wehe, der ist nicht tolerant genug.
Sondern wie im Straßenverkehr gegenseitige Rücksichtnahme. Ansonsten verkommt „offen“ zu einer Theorie, zu einem Etikett.

LG Christel
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