Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?

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Gelöscht_09041201

Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

http://blog.gwup.net/2008/04/23/kreatio ... in-gefahr/

"Unverstanden, gehasst, verteufelt: 150 Jahre nach ihrer ersten Formulierung durch Charles Darwin ist die Evolutionstheorie noch immer umstritten - aber nur in bestimmten Kreisen außerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Allerdings wächst die Medienpräsenz fundamentalistischer Evolutionsleugner derzeit nicht nur in den USA. Auch in Deutschland versuchen bibeltreue Gruppierungen, die Evolutionsbiologie aus dem Unterricht zu verdrängen oder die naturwissenschaftlichen Fächer mit pseudowissenschaftlichen Schöpfungsansätzen zu unterwandern."

.....

"Was ist denn so schlimm daran, wenn ein paar Bibeltreue kompromisslos an die alttestamentarische Schöpfungsgeschichte glauben wollen? Die haben doch Glaubensfreiheit, oder?

Dittmar Graf: Selbstverständlich kann jeder glauben, was er will. Kritisiert werden muss, wenn mythische Schöpfungsgeschichten als Wissenschaft verkauft werden, wenn man sie in den naturwissenschaftlichen Unterricht einbringen und Schöpfungslehre als gleichberechtigte Alternative zur Evolution als Unterrichtsgegenstand etablieren will. Letztendlich bedrohlich für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes wird die Angelegenheit, weil damit die eh schon vorhandene Wissenschaftsskepsis bzw. -feindlichkeit, die in keinem anderen europäischen Land so hoch ist wie in Deutschland, weiter befördert wird."

.....

Was müsste geschehen, damit ein Kreationist oder ID-Anhänger Sie überzeugt?

Dittmar Graf: Die Rhetorik eines Kreationisten wird mich nicht überzeugen können. Wenn man allerdings Fossilien von Mensch und Dinosaurier zusammen in den gleichen geologischen Schichten finden würde, käme ich schon ins Grübeln. Ansonsten würden mich selbstverständlich direkte Belege für das Agieren eines Schöpfers überzeugen.



Was? ..direkte Belege für den Schöpfer, Fossilien von Mensch und Dino in gleichen Erdschichten?...
das kann doch nicht so schwer sein oder?
Und schon hätte die Disskussion um die "wahre" Schöpfung prompt ein Ende. :!:

Ich lasse mich dann gern von den besseren Argumenten, Tatsachen und Wahrheiten überzeugen.


vg
Heinrich5

Re: Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

In den USA haben Kreationisten ein Museum erbaut, in welchem die ersten Menschen (natürlich in unserer heutigen Gestalt) friedlich mit ausgestorbenen Dinosauriern und den heute lebenden Tierarten zusammen leben. Gott schuf ja alles zusammen in 6 Tagen. Am 7. Tag ruhte er von der Anstrengung aus. Das Ganze ist nicht länger her als ca. 6.000 bis 10.000 Jahre.

In Deutschland versuchen die Kreationisten das etwas „wissenschaftlicher“ anzugehen. Da wird zum Bsp. versucht, die Geologie im Rahmen der biblischen Schöpfungslehre zu erklären und dabei viel „wissenschaftlich“ verbrämter Unsinn erzählt. Hauptsache es finden sich ein paar Dumme die das glauben.
Ein Beispiel für diesen "wissenschaftlichen" Unsinn:
Ganzheitliche Geologie Schritt zu einer alternativen Geologie im Rahmen der biblischen Schöpfungslehre

Aus einem Vortrag von Christoph Heilig:

"Auf der Grundlage eines evangelikalen Schriftverständnisses ist aus der biblischen Schilderung der Urgeschichte (1. Mose 1-11) eine Herleitung des Alters der Schöpfung im Rahmen von ca. 10.000 Jahren plausibel begründbar. Alle fossilführenden geologischen Schichten, also Schichten, die Zeugnisse verstorbener Lebewesen enthalten, müssten daher in diesem kurzen Zeitraum gebildet worden sein. Ein solcher Zeitrahmen steht jedoch im krassen Widerspruch zu den in der Schulgeologie veranschlagten 542 Millionen Jahren, die für die Bildung dieser Schichtpakete seit Beginn des Kambriums (ab hier sind Fossilien von Lebewesen bekannt, die gemäß biblischer Zusammenhänge erst nach dem Sündenfall gebildet worden sein können; postuliert werden. Dementsprechend groß sind die Probleme, die sich bei der Deutung des empirischen geologischen Gesamtbefundes in eine solch kurze Zeitspanne ergeben. Zwar gibt es durchaus Einzelbeobachtungen, die sich in einem Kurzzeit-Paradigma gut interpretieren lassen und die für die konventionelle Perspektive Schwierigkeiten darstellen, diese machen die Wichtigkeit der Ausarbeitung eines umfassenden geologischen Modells, das im Einklang mit der biblischen Überlieferung – und dem durch sie vorgegebenen Zeitrahmen – steht, jedoch nicht geringer."
Noch mehr „wissenschaftlich“ verbrämter Unsinn ist zu finden bei: http://www.wort-und-wissen.de
Heinrich5

Re: Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

In Gießen reden evangelikale Lehrer ihren Schülern die Evolutionslehre aus, weil sie die Schöpfungsgeschichte für einzig wahr halten. Proteste ignorieren sie.

Aus einer Zeitungsmeldung:
Gott erschuf die Erde in sechs Tagen. So steht es in der Bibel. Die Erde ist also 6000 Jahre alt, denn tausend Jahre sind ein Tag. Und gab es vor Adam und Eva schon Menschen? Nein. Oder Dinosaurier? Nein. Beide sind ebenfalls 6000 Jahre alt. Als die Sintflut kam, gingen sie unter, weil sie auf der Arche Noah keinen Platz fanden.

Diese Beispiele sind keine Religionsunterweisung, sondern Biologieunterricht an der Gießener August-Hermann-Francke-Schule in der Sekundarstufe eins, fünftes bis achtes Schuljahr. Schüler, die von ihren Eltern inzwischen von der Privatschule genommen wurden, geben das zu Protokoll. Sie erinnern sich an ein Schulbuch, das Wissenschaftler als Menschen mit bösem Blick darstellt. Ein Musiklehrer verbot Mozart - der Komponist sei kein Christ gewesen. Und auch das Trommeln wurde untersagt, es sei wild.
Vor drei Jahren hatte die christliche Schule ihren Eklat, als Eltern sich mit der stellvertretenden Schulelternsprecherin Margret Steinberg solidarisierten, deren jüngste Tochter die Schule verlassen musste. "Meine Tochter musste gehen, weil die Schulleitung mit ihren Eltern nicht klarkam", sagt Steinberg. Die Mutter von drei Kindern und ihr Mann, ein Pastor der Evangelischen Stadtmission, waren zu der Auffassung gekommen, die Schule werde zu autoritär geführt. "Wir glauben, dass jegliche Beziehung durch Offenheit wächst", erklärt Margret Steinberg. "Aber durch Fragen wurden wir zu unerwünschten Personen."
Das Vertrackte am Rausschmiss ist, dass die Steinbergs selbst "überzeugte Kreationisten" sind - also Christen, die unerschütterlich an die übernatürliche Erschaffung der Welt durch den göttlichen Willen glauben. Die Mutter erläutert: "Wir glauben an Gott den Schöpfer. Und wir sind total begeistert, dass die Schöpfungslehre im Unterricht erläutert wird." Allerdings wollten bestimmte Lehrer bis heute mit dem Elternbeirat nicht diskutieren; das sei befremdlich.
"Wir Eltern waren aufgebracht über die Behandlung der Familie Steinberg", erinnert sich Christiane Solms, die Frau des Bundestagsabgeordneten Hermann Otto Solms. "Steinbergs sind zutiefst religiöse Menschen, die es gut meinen. Aber die Schulleitung ließ sie auflaufen." Autoritäres Gehabe, altmodische Lehrer, krude Lehrstoffe. Christiane Solms hielt es für an der Zeit, das hessische Kultusministerium anzuschreiben. Ministerin Karin Wolff reagierte mit einem Brief vom 20. Dezember 2003, in dem sie mitteilte, dass es "ein grundsätzlich legitimes Bedürfnis der Schule" sei, "ihre religiöse Orientierung beizubehalten. Das verlangt Zurückhaltung." Der Aufstand der Eltern sei "ein Verstoß gegen den Geist der Schule". Zudem sei ihre Behörde nicht zuständig, da es sich um eine Privatschule handle.
"Nach dem hessischen Schulgesetz gibt es an freien Schulen keine staatliche Kontrolle", so Solms, die nachgelesen hat. "Die machen, was sie wollen." Familie Solms nahm, wie andere Eltern auch, ihre zwei Kinder von der Schule. "Das ist uns nicht leicht gefallen", sagt sie. "Aber die Lehrer dort wünschen keine Elternmitsprache."
Die Schulleitung geht inzwischen so weit, sich der offiziellen Lehrerausbildung zu verschließen, keine Lehramtsanwärter zum Praktikum zuzulassen, weil sie Lehrpläne und innere Strukturen nicht offenlegen will. Die Schule als Geheimklub. "Unhaltbare Zustände", urteilt Christiane Solms.
Nicht nur im privaten Schulbereich, auch an der staatlichen Liebigschule in Gießen. Dort lehrt der Biologie- und Chemielehrer Wolfgang Meyer. Als Mitglied einer evangelikalen Freikirche ließ er gegenüber Schülern durchblicken, dass er Darwins Evolutionslehre für falsch hält. In den letzten Monaten beharrte er im Unterricht in drängendem Ton auf der biblischen Schöpfungsgeschichte als einziger Wahrheit. In einem Film des TV-Senders Arte gab Meyer Mitte September zu, ein Lehrbuch zu verwenden, das die Darwinsche Theorie diskreditiert. Nun wird geprüft, ob der Biologielehrer gegen den Lehrplan verstoßen hat. Die Gießener Schulamtsleitung erklärte, der Fall Meyer werde auf dienstrechtlichem Wege geklärt. Zwar lasse der Lehrplan eine Ergänzung um kontroverse Theorien zu, aber die Schöpfungsgeschichte gehöre nicht ins Fach Biologie. Über Jahre kümmerte sich die Kollegenschaft offenbar nicht darum, was Meyer im Unterricht darlegte.
Welchen Stellenwert haben die sogenannten Kreationisten in Deutschland? Die Bewegung, der hierzulande nach Ansicht des Kasseler Evolutionsbiologen Ulrich Kutscherer rund 1,3 Millionen Menschen anhängen, kommt aus den USA.
Mehr als die Hälfte der Bürger in den USA glauben nicht nur an Gott, sondern halten Teufel und Engel, Hölle und Himmel für so real wie McDonald's und Coca-Cola. Die Bibel ist ihnen moralischer Leitfaden, aber auch wörtlich gültige Beschreibung der Erschaffung von Welt und Mensch. Kreationisten lehnen Darwins Theorie, der Mensch habe sich aus dem Tier entwickelt, entschieden ab. Für die konservative Fraktion der Republikanerpartei ist das Teil ihres Programms.

Der Kulturkampf, der nun auch in Deutschland auf Schulen übergreift, wird vonseiten der Kreationisten nicht offen geführt. Sie unterminieren und setzen dabei ihre einschüchternde Autorität ein. Sie sind Pädagogen, betreiben aber Missionsarbeit. "Das darf nicht sein", sagt selbst die Kreationistin Margret Steinberg. "Über beide Lehren sollte informiert werden, ohne dass die Kinder genötigt sind, sich für eine von beiden entscheiden zu müssen."
Christel
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Re: Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Haltet Ihr es für sinnvoll für jeden Zeitungsartikel ein neues Thema zu eröffnen?

Bezüglich Kreationismus haben wir mehrere Themen. Die Kampagne gegen den Papst wurde auch in mehreren Thema diskutiert ...

:?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Gelöscht_09041201

Darwin for Kids - Susi Neunmalklug erklärt die Evolution

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

http://hpd.de/node/6409

Susi Neunmalklug

Aschaffenburg (hpd). Pünktlich zu Darwins Geburtstag ist die neue Koproduktion der Ferkelbuch-Macher Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke erschienen: „Susi Neunmalklug erklärt die Evolution". Die Giordano Bruno Stiftung produzierte auf der Basis des Buchs einen Kurzfilm, der auf dem Darwin-Festakt in der Deutschen Nationalbibliothek uraufgeführt wurde und beim Publikum für große Heiterkeit sorgte. hpd sprach mit den beiden Autoren über die Hintergründe von Buch und Film.


„Evolutionäres Denken sollte früh eingeübt werden“


hpd: Du meinst, durch die frühe Prägung auf den Schöpfungsmythos werden Kinder daran gehindert, die eigentlichen Mechanismen der Evolution zu begreifen?

Schmidt-Salomon: Ja, so würde ich das sehen. Die Entwicklungstatsache selbst, also den sich über Jahrmilliarden vollziehenden Arten- und Formenwandel, können die meisten gut nachvollziehen.

hpd: Michael, du sprachst eben von einem dritten Punkt, den man in Bezug auf Susis Auseinandersetzung mit ihrem schöpfungsgläubigen Lehrer berücksichtigen sollte…

Schmidt-Salomon: Richtig! Unser Lehrer Hempelmann ist ja kein dumpfer christlicher Kreationist, der darauf bestehen würde, dass die Erde 10.000 Jahre alt ist. Nachdem er von Susi vorgeführt wurde, wechselt er geschickt die Perspektive und vertritt statt des biblischen Kreationismus die „Intelligent Design“-Position bzw. die Position einer theistischen, also einer von Gott angeschobenen und gestützten Evolution. Genau das ist nun der eigentliche Clou der Geschichte: Susi zeigt auf, dass die Evolutionstheorie auch mit einer sehr abgespeckten Schöpfungslehre nicht in Einklang zu bringen ist! Ein Gott, der eine solche Natur geschaffen haben soll und dann auch noch meinte, alles sei gut, der müsste, wie Susi sagt, „riesige Tomaten auf den Augen haben“!

usw.



Die Autoren sagen über ihr Werk: Susi Neunmalklug ist Darwin für Kinder, eine Mischung aus Comic und Sachbuch, witzig, klug und cool.

Die Giordano Bruno Stiftung produzierte auf Basis des Buchs einen Kurzfilm, der jetzt - ganz legal und absichtlich - auf YouTube steht:
http://www.youtube.com/watch?v=X-j3I4kjHWI
Christel
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Re: Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Die Themen "Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?" + "Darwin for Kids - Susi Neunmalklug erklärt die Evolution" wurden zusammengefügt.


Wer im Kreationismus eine Gefahr sieht, fängt bei den Kindern an.

Normalerweise bekommt jedes Kind in Deutschland in der Schule die Evolutionstheorie erklärt.

Christliche Kreationisten dürften in der Bundesrepublik in der Minderheit sein.
Außerdem, diese wird Herr Schmidt-Salomon nicht erreichen.

Erreicht werden Menschen, die mit Religion eh nichts zu tun haben wollen, die ihren Kindern dann die entsprechenden Bücher kaufen zur atheistischen Erziehung von klein an. - Hier werden Feindbilder aufgebaut. All das trägt zur Polarisierung innerhalb der Bevölkerung bei, aber nicht zur Aufklärung.

Übrigens, Darwin war kein Atheist.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Gelöscht_09041201

Re: Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

Christel hat geschrieben: Wer im Kreationismus eine Gefahr sieht, fängt bei den Kindern an.
DAS hat die Kirche bereits vor Jahrhunderten erkannt, Stichwort "kindliche Indoktrination". Nun lass den neuzeitlichen und wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen zur Entwicklung des Lebens auf der Erde ihre Chance in der (Aus-)Bildung der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen gegen märchenhafte unbewiesenen imaginäre Behauptungen.


Christel hat geschrieben: Übrigens, Darwin war kein Atheist.
Na und? 8)
Christel
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Re: Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Was ist Indoktrination?
Indoktrination (von lateinisch: doctrina - "Belehrung") bedeutet die gezielte Manipulation von Menschen durch gesteuerte Auswahl von Informationen, um ideologische Absichten durchzusetzen oder Kritik auszuschalten.
Dabei geht es insbesondere um Propaganda. http://de.wikipedia.org/wiki/Indoktrination
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

An der selben Stelle bei Wikipedia geht es aber noch weiter:
........Die Form der Informationsdarbietung ist hier einseitig verzerrt, die Gesamtheit der verfügbaren Informationen wird zensiert, die der Ideologie widersprechenden Angaben werden zurückgehalten, deren Äußerung mit diskreten Benachteiligungen oder konkreten Strafen bedroht.
Die Möglichkeiten, ein entsprechendes Informationsmonopol über eine große Menschenmenge zu erreichen, sind vor allem in Diktaturen gegeben. Aber auch eine unkontrollierte Monopolisierung der Massenmedien und autoritäre oder religiös motivierte Erziehungsformen können Indoktrination fördern. Dabei werden die (scheinbar) positiven Seiten des Systems überhöht, während kritische oder missliebige Informationen unterdrückt werden.
Christel
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Re: Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Auch Eltern-Kind-Entfremdung wird als Indoktrination bezeichnet:
Eltern-Kind-Entfremdung (Abk.: EKE, engl. Parental Alienation Syndrome, Abk.: PAS), auch elterliches Entfremdungssyndrom genannt, beschreibt in der Psychologie eine dauerhafte, nach rationalen Maßstäben unbegründete Ablehnung des Elternteils, mit dem ein Kind nicht mehr zusammenlebt. Diese entsteht maßgeblich durch den Einfluss des betreuenden Elternteils. http://de.wikipedia.org/wiki/Eltern-Kind-Entfremdung
Mittel und Methoden der Indoktrination sind unterschiedlich, wesentlich ist, dass die „andere Seite“ verzerrt erscheint.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Was ist Indoktrination?
Die Definition zu Indoktrination bei Wikipedia gilt nur allgemein. Mit der allgemeinen Aussage ""religiös motivierte Erziehungsformen können Indoktrination fördern" kommen wir hier im Forum auch nicht weiter.

Ich werde deshalb ein neues Forum zum Thema: "Was ist religiöse Indoktrination" eröffnen. Insbesondere auch deshalb, weil es vom Thema Kreationismus stark abweicht.
Heinrich5

Re: Kreationismus: Land der Denker in Gefahr?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Der Kreationismus bringt nicht nur das "Land der Denker" in Gefahr, sondern das Denken überhaupt.

Wie der Kreationismus sich auf das Denken von Präsident Bush und seine Welt-, bzw. Kriegspolitik ausgewirkt hat, haben wir ja alle noch vor Augen.
Große Hoffnung haben wir auf Barack Obama gelegt. Zumindest in dieser Beziehung sollte sich doch einiges ändern.
Eine Meldung aus den USA macht mich aber sehr nachdenklich:
26 Jähriger Pfingstler leitet Barack Obamas Religionsbüro1. Februar 2009, 03:32 Uhr
US-Präsident Barack Obama hat den 26-jährigen Pflingstler-Pastor Josh DuBois zum Leiter des Büros für religiöse Angelegenheiten im Weißen Haus ernannt. DuBois war bereits Mitarbeiter in Obamas Senatsbüro und verantwortete während dessen Wahlkampf die Kontaktpflege zu Kirchen und religiösen Gruppen. DuBois war zuvor Aushilfspastor einer Pfingstler-Gemeinde im US-Bundesstaat Massachusetts. Er erhielt seinen Magister in "Public Affairs" von der Universität Princeton und ist laut Beobachtern ein wichtiger Vertrauter des Präsidenten. DuBois ist künftig dafür zuständig, religiöse Gruppen bei der Beantragung von Bundesmitteln für soziale Projekte zu beraten und die Zusammenarbeit der Regierung mit religiösen Initiativen zu koordinieren. KNA
http://www.welt.de/wams_print/article31 ... html#reqNL
Ein kreationistischer Pfingstler-Pastor als religiöser Berater Obamas? Wo soll das noch hinführen?
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