"Große Koalition" von Biologie und Theologie ??

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Gelöscht_09041201

"Große Koalition" von Biologie und Theologie ??

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

zumindest, wenn es nach Kardinal Christoph Schönborn geht:


http://diepresse.com/home/panorama/reli ... o?from=rss


Kardinal Christoph Schönborn bleibt bei seinem Satz "Evolution kann wahr sein". Das Bibelverständnis des Kreationismus ist sicher nicht jenes der Katholischen Kirche.


"Nicht auf getrennten Weiden, sondern friedlich miteinander auf der selben Weide" sollten nach Ansicht von Kardinal Christoph Schönborn Biologie und Theologie grasen


Die Evolutionsforschung könne nur fragen, wie die Formen des Lebens sich entwickelt haben. Beanspruche die Naturwissenschaft, die Frage nach dem Ziel unseres Daseins zu beantworten, "verlässt sie den Boden ihrer Wissenschaftlichkeit und wird zur Weltanschauung".



Letzteres versucht ja "Glaube" bzw. Religion" (unwissenschaftlich) und stellt die Evolution (wissenschaftlich) in Frage!

Ist nicht das Nebeneinander von Schöpfungsglaube und Evolutionstheorie nur ein Anbiedern an Tatsachen, seitens Schönborns?


Man gewinnt den Eindruck die Vertreter der Evolutionstheorie sind ihm wesentlich näher als Kreationisten.
Doch ein in erster Schritt zur Erkenntnis?
Christel
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Re: "Große Koalition" von Biologie und Theologie ??

Ungelesener Beitrag von Christel »

Mit anderen Worten: Mit dem wissenschaftlichen Prinzip von Ursache und Wirkung können Design oder Zielgerichtetheit nicht erklärt werden.
Aber auch keine Höherentwicklung, schon gar keine moralische. Ursache, Wirkung + Zufall sagt nur etwas über Anpassung zum eigenen Vorteil.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: "Große Koalition" von Biologie und Theologie ??

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Der Kardinal Schönbohm sagte also: „Den Vertretern des "Intelligent Design" tue man unrecht, wenn man sie als Kreationismen bezeichne, das sind sie nicht, das sind ehrliche Naturwissenschafter. Sie würden aber den methodischen Fehler begehen, zu glauben, dass höhere Komplexität auf Ebene naturwissenschaftlicher Methoden ein Beweis für einen Designer sei, der sich nicht mit den Mechanismen der Evolution erklären lasse“.
Es ist also, nach Schönbohm, ein methodischer Fehler, als Beweis für einen Schöpfer oder Designer eine höhere Komplexität auf der Ebene naturwissenschaftlicher Methoden anzunehmen, weil sich diese Methoden nicht mit den Mechanismen der Evolution erklären lassen.

Das verstehe, wer will.

Da ist doch die Aussage des Papstes Paul II. aus dem Jahr 2000 viel verständlicher.

Der Papst äußerte sich in einer von der offiziellen Zeitung des Vatikans, dem Osservatore Romano, veröffentlichten Botschaft an die Päpstlichen Akademie der Wissenschaft. Diese befasst sich derzeit auf einer Tagung im Vatikan mit dem Ursprung des Lebens und der Evolution. Der Papst berührt mit seinen Ausführungen die oftmals diskutierte Frage, wie sich der biblische Schöpfungsmythos von Adam und Eva vereinbaren lässt mit der vor über 100 Jahren vom britischen Naturforscher Charles Darwin und anderen Wissenschaftlern aufgebrachten Vermutung, der Mensch stamme gewissermaßen vom Affen ab.

Johannes Paul II. weist in seiner Botschaft ausdrücklich darauf hin, dass sich das Lehramt der katholischen Kirche mit diesen Fragen bereits befasst habe, so 1950 sein Vorgänger Pius XII. in der Enzyklika Humanae generis. Im Licht des damaligen Forschungsstandes habe dieser die Doktrin des Evolutionismus als »ernstzunehmende Hypothese bewertet, die einer Erforschung und vertiefenden Reflexion würdig sei«. Heute, etwa ein halbes Jahrhundert nach der Veröffentlichung der Enzyklika, bringen neue Erkenntnisse uns dazu, die Theorie der Evolution nicht mehr nur als eine »reine Hypothese zu erachten«, merkt Johannes Paul II. dazu an. Diese Theorie habe sich bei den Forschern schrittweise durchgesetzt. »Die weder gesuchte noch provozierte Übereinstimmung der Ergebnisse von unabhängig voneinander ausgeführten Arbeiten stellt für sich ein bedeutsames Argument zugunsten dieser Theorie dar«, schreibt Johannes Paul II....
Zugleich betont der Papst jedoch, der Mensch sei gemäß der Offenbarung nach dem Bild Gottes geschaffen worden, und dies sei »eine der Achsen des christlichen Denkens«. Das Zweite Vatikanische Konzil habe daran erinnert, dass der Mensch das einzige Wesen sei, das Gott um seiner selbst willen gewollt habe. »Wenn der menschliche Körper seinen Ursprung in der lebenden Materie hat, die vor ihm existierte, dann ist doch seine Seele unmittelbar von Gott geschaffen«, schreibt der Papst, indem er die Enzyklika von Pius XII. zitierte.

Also:

Bei der Entstehung des Homo Sapiens setzen die Atheisten eine Evolution ohne Mitwirkung eines Schöpfers voraus
und auf der anderen Seite gibt es die modernen Christen, welche heute zwar auch die Evolution für richtig halten aber daran glauben, dass die Evolution vom Schöpfer (Designer) über die Jahrmillionen quasi wissenschaftlich begleitet wurde.

Der Schöpfungsglaube nach der Bibel (Genesis) wird nur noch als ein Mythos angesehen und ist nicht mehr wörtlich zu nehmen und zu glauben.

Was wollen demgegenüber die Kreationisten? Diese lehnen die Evolution generell ab und glauben an eine Schöpfung nach der Bibel vor ungefähr 6 bis 10tausend Jahren..
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