Bischof Mixa und die "Marienkinder"

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Gelöscht_09041201

Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 98,00.html

KATHOLISCHE KIRCHE
Bischof Mixa buhlt um Sektierer

Von Barbara Hans

Der umstrittene Bischof Walter Mixa hat 30 Anhänger der sektiererischen Glaubensgruppe "Marienkinder" gefirmt und damit in die Kirche zurückgeholt. Dabei galt die Gruppe katholischen Kritikern noch vor einigen Jahren als verdächtig, ihr Anführer gar als "Psychopath".


Manchmal ändern sich die Dinge nur langsam. Mehr als 350 Jahre brauchte die katholische Kirche, bis Papst Johannes Paul II. Galileo Galilei rehabilitierte. Manchmal aber ändern sich die Dinge vergleichsweise schnell - so wie in der Diözese Augsburg. Dort firmte der umstrittene und als erzkonservativ geltende Bischof Walter Mixa im vergangenen September 30 Mitglieder der sektiererischen Glaubensgruppe "Marienkinder" - obwohl das Bistum Augsburg noch im Jahr 2000 ausdrücklich auf die bizarren Umtriebe hingewiesen hatte.


Die Anhänger der "Marienkinder", so heißt es in dem Schreiben der katholischen Seelsorger, hätten Probleme mit der Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils, die Neuerungen in der Liturgie würden "völlig ignoriert". Die Menschenrechte würden als "satanisch" bezeichnet, und auch die Demokratie gelte "Marienkindern" als "Prinzip des Teufels".


Einmal mehr zeigt sich die Weltfremdheit der kath. Kirche.
Menschenrechte und Demokratie scheinen Fremdworte für die Marienkinder zu sein. Durch Wiedereingliederung in die kath. Kirche zeigt sich einmal mehr, über was auch die kath. Kirche hinwegsieht und was ihr wichtig und unwichtig erscheint.

Untergräbt Religion den Staat? ich denke schleichend .. JA


Es wäre sogar vom Verfassungschutz zu prüfen, inwieweit die Ansichten der Marienkinder gegen unsere freiheitliche demokratische Grundordnung verstoßen. Wenn ja, gehört diese Gruppe verboten :!:
Heinrich5

Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Die Marienkinder bezeichnen sich auch als „Kreuzträger der Jungfrau Maria“ dabei kann ich mich nicht erinnern, dass laut Bibel Maria ein Kreuz getragen hat. Aber Sektenwahn macht ja alles möglich.
Die sind so eine Art Goßfamilie, betreiben ein eigenes Unternehmen und sind so finanziell unabhängig. Bezeichnend für so eine Sekte ist, dass sie in der Regel keine Fremden in die Sekte reinlassen und unter sich heiraten. Da kommt auch schon mal Inzest vor. Führer der Gemeinschaft, waren der Maurer Josef Zanker und der Pfarrer Johannes Maria Bauer.
Zanker und Bauer lehnten nicht nur den Papst ab, sondern auch das Zweite Vatikanische Konzil (so wie die Pius-Brüder) und das Gesangbuch „Gotteslob“. Deshalb wurden sie 1985 exkommuniziert.
Zwei Jahre später wurde der fromme Maurer Zanker wegen mehrfacher Körperverletzung zu vier Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Er hatte mehrere seiner Anhänger, darunter Frauen und Kinder, angegriffen und genötigt (indoktriniert).
Im Jahr 1996 wurde er wieder verurteilt, diesmal zu drei Jahren Haft. Aussteiger aus der Gruppe berichteten später von Teufelsaustreibungen (da haben sie übrigens auch die Päpste als Vorbilder), Gewalttätigkeiten und wüsten Beschimpfungen. Pfarrer Bauer hatte sich schon 1993 nach einem heftigen Streit mit Zanker von der Gemeinschaft abgewandt und war wieder reumütig und demütig in die katholische Kirche aufgenommen worden. Er starb 1999, Zanker im Jahr 2001.
Nach dem Tod Zankers zog die Gruppierung mit etwa 100 Anhängern nach Bad Wörishofen. Dort betreibt sie eine Art Transportunternehmen, neben ihrem Haupthaus im Gewerbegebiet hat sie in den vergangenen Jahren mehrere Grundstücke dazugekauft. Sonntags besuchen die Mitglieder regelmäßig die lateinisch gehaltenen Gottesdienste.
Christel
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Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Hallo Heinrich, hier sind ein paar Dinge zusammengewürfelt, die nicht zusammen gehören.

Zwischen Galileo Galilei und den Marienkindern besteht kein Zusammenhang.

Galileo Galilei war nie exkommuniziert.
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... ubert.html

Die Marienkinder sind nicht die kath. Kirche! Weil sie einiges anders sehen haben sich ja gerade abgespalten.
Hier eine kritische Analyse des Bistums-Augsburg über die Marienkinder Stand: 2000
http://downloads.bistum-augsburg.de/108359277763092.pdf

Die Marienkinder wurden weder rehabilitiert von anerkannt.

http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4289.html
„Die Marienkinder sind eine Gruppe, die sich weit von der Kirche entfernt hatte. Aber sie bewegen sich wieder auf die Kirche zu, und diesen Weg wollen wir begleiten“, sagt Christoph Goldt, Sprecher der Diözese Augsburg. Und: „Das Ziel all dessen ist die Eingliederung in die Kirche.“
Als Begleiter auf diesem Weg hat Bischof Mixa ein Mitglied der konservativen Petrus-Bruderschaft bestimmt, die sich in den 80er Jahren von der Pius-Bruderschaft abgespalten hat: Pater Walter Huber. Einmal pro Woche fährt der nach Bad Wörishofen, um mit den Marienkindern Messe zu feiern – in lateinischer Sprache. „Ich glaube, sie sind auf einem guten Weg“, sagt er. Und: „Sie erkennen die Gültigkeit der Konzilien an.“
Die Gruppierung habe sich in den vergangenen Jahren verändert, sagt Huber. „Das sind Menschen, die sich auf einen Weg gemacht haben, und die aus diesem Getto rauskommen wollen“, meint auch Goldt. Bei „dem Vorgang“ handle es sich „um eine diözesane Angelegenheit“, die er „nicht kommentieren“ wolle, lässt unterdessen Matthias Kopp, der Sprecher der Bischofskonferenz, ausrichten.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Hallo Christel,
wo habe ich denn hier irgend etwas zusammengewürfelt. Den Namen Galileo Galilei habe ich doch gar nicht erwähnt, steht hier auch gar nicht im Zusammenhang???
Was soll also Deine Frage???
Du schreibst:
Die Marienkinder sind nicht die kath. Kirche! Weil sie einiges anders sehen haben sich ja gerade abgespalten
Wieso können sie dann von Bischof Mixa firmiert werden? Können auch Nichtkatholiken firmiert werden? Durch Deine Veröffentlichungen erfahre ich hier laufend etwas Neues.
Christel
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Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Entschuldige Heinrich, der erste Beitrag war von treumie. Das habe ich übersehen.
Sie hat Galileo Galilei aus dem Spiegel zitiert...
... und das sind eben ganz unterschiedliche Dinge, vom Sachverhalt her.
Aber auch deshalb, weil Bischof Walter Mixa weder „die kath. Kirche“ ist, noch ein Zeitgenosse Galileis. – Ich habe Bischof Mixa mal persönlich getroffen. Ich fand ihn nett.

Ich kenne die „Marienkinder“ nicht. Was ich weiß, muß ich, so wie Du, nachlesen.

Tatsache ist, es gibt innerhalb der kath. Kirche Gruppen unterschiedlichen Profils. Auch Gruppen, die man außerhalb als Sekten bezeichnen würde. Im evangelischen Bereich trennen sich solche Gruppen schnell von der Mutterorganisation. Katholiken haben die Tendenz drinnen zu bleiben.

Da ich die „Marienkinder“ nicht kenne, kann ich den Stand nicht nennen. Tatsache ist, dass Gemeinschaften, so wie auch Individuen Entwicklungen vollziehen. Eine Sekte schließt sich von sich aus ab und radikalisiert sich so. Gut sind daher in jedem Fall die Außenkontakte.

So wie die evangelische Kirche nicht viel gegen Abspaltungen und Neugründungen unternehmen kann, so kann es auch die kath. Kirche nicht. – Gespräche sind wichtig...

Ein Kriterium ist, ob die „Bewegung oder Gruppe“ von der Kirche anerkannt ist. Das sind die „Marienkinder“ ganz sicher nicht. So etwas entscheidet übrigens nicht Bischof Mixa, sondern der Vatikan und muß dort von der jeweiligen Gemeinschaft beantragt werden.
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Heinrich5

Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Sie hat Galileo Galilei aus dem Spiegel zitiert...
Zur Kenntnis zu nehmen ist, dass treumie hier schon vor längerer Zeit geschrieben hat, dass er ein "Er" ist. Er möchte wohl nicht gern verweiblicht werden. :D
.....weil Bischof Walter Mixa weder „die kath. Kirche“ ist...
In der Öffentlichkeit vertritt Mixa die katholische Kirche. Was er sagt und tut steht für die katholische Kirche. Genauso gut kann man sagen, dass der Papst nicht die katholische Kirche ist.
Ich habe Bischof Mixa mal persönlich getroffen. Ich fand ihn nett.
Das dachte ich mir.
Ich kenne Mixa aus etlichen Talk-Shows. Ich finde ihn nicht nett. :(
Gelöscht_09041201

Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

Heinrich5 hat geschrieben:Er möchte wohl nicht gern verweiblicht werden. :D
Das gefiele meiner Frau nicht :mrgreen:
Christel
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Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Wieder was dazu gelernt! In manchen Foren gibt es Symbole für männlich / weiblich. Das ist einfacher.
Dies zeigt mal wieder, dass so ein Treffen der Forenschreiber interessant wäre, oder?
Eine persönliche Begegnung ist immer was anderes...

Talkshows sehe ich selten.

Bischof Mixa vertritt sein Bistum in der Öffentlichkeit. Was der Papst sagt steht viel mehr für die katholische Kirche, weil er sozusagen ihr Sprecher ist.
Aber, dass er die katholische Kirche ist würde ich nicht sagen. Wie kann eine einzige Person die Kirche sein?
Als Katholikin kann ich sowieso nicht von der Kirche sprechen als wären das nur die anderen oder das Amt allein. Das Amt allein ist nicht die Kirche. Auch ich gehöre zur Kirche. Auch ich bin Kirche.
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Heinrich5

Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Talkshows sehe ich selten.
Bischof Mixa vertritt sein Bistum in der Öffentlichkeit. Was der Papst sagt steht viel mehr für die katholische Kirche, weil er sozusagen ihr Sprecher ist. Aber, dass er die katholische Kirche ist würde ich nicht sagen. Wie kann eine einzige Person die Kirche sein? Als Katholikin kann ich sowieso nicht von der Kirche sprechen als wären das nur die anderen oder das Amt allein. Das Amt allein ist nicht die Kirche. Auch ich gehöre zur Kirche. Auch ich bin Kirche.
Wenn im Fernsehen eine Talkshow stattfindet und dort spricht ein katholischer Bischof, dann spricht er für die katholische Kirche in Deutschland und nicht für sein Bistum (welches ohnehin im restlichen Deutschland kaum einer kennt), wenn daneben ein Mitglied des Zentralrats der Juden sitzt und mit diskutiert , dann spricht er für die Juden in Deutschland. Da ist auszuweiten auf Arbeitgeber, auf Arbeitnehmer, Parteien usw. Zum diskutieren in einer Talkshow holt sich das Fernsehen, wenn es um religiöse Fragen geht, nicht irgendeinen unbeleckten Dorfpopen, noch nicht mal irgendeinen Bischof oder Kardinal sondern schon ganz bestimmte Leute, wie z. Bsp. den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz oder durch extreme Ansichten auffällig gewordene wie z. Bsp. den Mixa. Der weiß genau, dass er nicht nur für sein Bistum spricht sondern für die katholische Kirche in Deutschland.
Christel
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Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Lieber Heinrich,

Du siehst das richtig, „zum diskutieren in einer Talkshow holt sich das Fernsehen, wenn es um religiöse Fragen geht, ... „schon ganz bestimmte Leute, wie z. Bsp. den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz oder durch extreme Ansichten auffällig gewordene wie z. Bsp. den Mixa.“

Da Bischof Mixa nicht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz ist, kann er auch nicht für diese sprechen. – Er kann es nicht, unabhängig davon wie er oder andere das sehen.

Und er wird ja auch nicht vom Fernsehen geholt, weil der die Meinung der Bischofskonferenz bzw. die der Mehrzahl der Bischöfe vertreten würde. – Das wissen wir doch beide.
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Heinrich5

Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Aber Du findest den Mixa doch "sehr nett" Ich vermute, deshalb, weil die Grundhaltung und religiöse Einstellung von Bischof Mixa auch Deiner eigenen entspricht.
Christel
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Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? – Aus meiner Sicht Nichts! Ich sehe immer den Menschen!

Du darfst nicht soviel in meine Aussagen hinein interpretieren.
Ich schrieb Sa 07 Mär, 2009 0:32
Christel hat geschrieben:Ich habe Bischof Mixa mal persönlich getroffen. Ich fand ihn nett.
Ich fand ihn nett, weil er nett zu mir war. – So einfach ist das.
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Heinrich5

Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Ich fand ihn nett, weil er nett zu mir war. – So einfach ist das
Halleluja
Christel
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Re: Bischof Mixa und die "Marienkinder"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich, ich versteh nicht, wieso Du diese nebensächliche Bemerkung von mir ins Zentrum rückst?
Heinrich5 hat geschrieben:Aber Du findest den Mixa doch "sehr nett" Ich vermute, deshalb, weil die Grundhaltung und religiöse Einstellung von Bischof Mixa auch Deiner eigenen entspricht.
Nein! Ich kenne ihn noch nicht mal gut genug um das beurteilen zu können. Außerdem spielt das bei mir sowieso keine Rolle!

Hat bei Dir jeder schlechte Karten, der nicht Deiner Meinung ist?
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