Hallo Heinrich,
schade, dass Du die Quellen nicht hast. Obwohl unser Forum kein wissenschaftliches Forum ist, finde ich die Quellenangaben wichtig:
- weil es dazu gehört;
- wegen dem Urheberrecht,
- weil man sich anhand der Quelle leichter eine eigene Meinung bilden kann;
- will ich schon sehr oft herausgefunden habe, dass Quellen die Sache anders darstellen,
- um weiterführende Literatur zu sichten...
Ich habe ein wenig bei wikipedia nachgelesen.
Die Geschichte scheint mit Chlodwig I. zu beginnen.
Er unterwarf alle anderen fränkischen Teilkönigreiche sowie weitere germanische Stämme gewaltsam. Daher wird er als Begründer des Frankenreichs angesehen, zu dessen Hauptstadt er Paris machte. Sein Übertritt zum Katholizismus statt – wie bei den Germanen bis dahin üblich – zur arianischen Form des Christentums war eine wichtige Weichenstellung für den weiteren Verlauf der mittelalterlichen Geschichte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Chlodwig_I.
Hm, katholisch arianisch? – Die Kirche war trotzt der Kontroversen nicht gespalten. Aber, so wie ich weiß, breitete sich der arianische Glaube entgegen dem Konzilsbeschluss über das Kaiserhaus aus. Arianismuus ist nicht die kirchliche Linie (Rom).
Nach seiner Hochzeit (wohl 492/494) mit der burgundischen Prinzessin Chrodechild und dem Sieg über die Alamannen (wohl 496) in der Schlacht bei Zülpich, in der er angeblich den Christengott angerufen hatte, konvertierte er zum katholischen Glauben. Zu Weihnachten wurde er von Remigius von Reims in der Kathedralkirche von Reims getauft. Das Jahr der Taufe ist allerdings umstritten. Am wahrscheinlichsten sind die Jahre 497, 498 oder 499, aber auch 507 kommt in Betracht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Chlodwig_I.
Das Ganze lässt sich einordnen in die Bildung des Fränkischen Reiches durch germanische Stämme:
Das Fränkische Reich war ein Königreich in West- und Mitteleuropa zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert, das sich auf dem westeuropäischen Gebiet des Römischen Reichs bildete. Es geht auf mehrere westgermanische Völker der Völkerwanderungszeit zurück.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%A4nkisches_Reich
Wobei wir schließlich bei Karl dem Großen und die Sachsenkriege landen:
Die Sachsenkriege begannen mit dem Feldzug Karls des Großen gegen die Sachsen im Sommer 772. Die Sachsen, die zwischen Nordsee und Harz bzw. Rhein und Elbe siedelten, waren bis dahin den fränkischen Königen teilweise tributpflichtig gewesen, aber nie ihre Untertanen.
Außerdem hielten sie noch stark an germanischen Traditionen fest, wozu nicht nur die alte Religion und ein eher loser Stammesverband gehörten, sondern
auch regelmäßige Raubzüge auf fränkisches Gebiet. Ob Karl zunächst nur diese Raubzüge unterbinden wollte oder von Anfang an eine Unterwerfung, Christianisierung und Eingliederung der Sachsen ins fränkische Reich plante, ist nicht sicher.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sachsenkri ... ro%C3%9Fe)
In die Sachsenkriege sowie die Festigung der Macht Karls des Großen ist das von Dir erwähnte Gesetz einzuordnen:
Wikipedia gibt den Gesetzestext ausführlich wieder.
Das Ausbleiben aktiver Bekehrungsarbeit und die gleichzeitige Eintreibung des Kirchenzehnts wurden bereits von Alkuin, einem wichtigen Berater Karls des Großen, scharf kritisiert. Folglich blieb die erhoffte Wirkung weitgehend aus und das heidnische Gedankengut blieb verbreitet. Dies gipfelte schließlich 793 im erneuten Aufstand der Sachsen, nach dessen Niederwerfung die Capitulatio de partibus Saxoniae durch die moderatere Capitulare Saxonicum ersetzt wurde, welche eine schrittweise Eingliederung der Sachsen ins Fränkische Reich einleitete.
http://de.wikipedia.org/wiki/Capitulati ... s_Saxoniae^
Nun, die gemanischen Könige bekannten sich irgendwann zum Christentum, führten aber im Prinzip ihr Leben nebst Kriegszügen nach heidnischer Gewohnheit weiter. Mit Todesurteilen scheint man damals nicht zimperlich gewesen sein: „12. Sterben soll, wer die Tochter seines Herren raubt.“
Interessant, wer „Hexen verbrennt“ wird mit dem Tode bestraft:
6. Todesstrafe erleidet der, der vom Teufel getäuscht, nach heidnischer Sitte wähnt, irgendein Mann oder eine Frau sei Hexe und Menschenfresser und sie deshalb verbrennt oder deren Fleisch verzehrt bzw. zum Verzehr weitergibt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Capitulati ... s_Saxoniae^
Wer Menschen opfert ebenfalls:
Bereits Bonifatius (* 672/675 † 5. Juni 754 oder 755
http://de.wikipedia.org/wiki/Bonifatius) hatte entsetzt von den heidnischen Menschenopfern berichtet. Sie waren also zu dieser Zeit immer noch üblich.
Grüße
Christel