Niels, ich habe nichts von Holle und dem tapferen Schneiderlein geschrieben. Auch Max und Moritz geht auf Dein Konto.
Historiker waren, zumindest was die ältere Geschichte betrifft, nicht dabei. Sie haben also nur die Möglichkeit auf Überlieferungen, historische Dokumenten, archäologische Funde zurückgreifen, diese zu analysieren, vergleichen, interpretieren.
Dadurch können sie manches herausfinden!
Sie stellen Thesen auf, mitunter revidieren sie diese auch wieder.
Z.B. die in wikipedia genannte Einteilung des Jesajabuches in Jesaja, „Deuterojesaja“ (zweiter Jesaja), „Tritojesaja“ (dritter Jesaja) ist schon lange wieder überholt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jesaja
Heute geht man wieder gemäß der Überlieferung von einem Jesaja aus mit späteren Einfügungen / Bearbeitungen. Die Einteilung in 3 Verfasser ist vom Tisch.
... und ob die Knochen von Petrus nun echt sind oder nicht ist eigentlich, egal oder?
Wichtig ist doch, das Leben und Wirken dieser Person.
Darüber gibt es Aussagen in Briefen von Paulus, die als echte Paulusbriefe gelten.
Aber, wir sind vom Thema weg!
Die Frage ist ja nicht „Was stimmt an den Überzeugungen?“ sondern „Worin unterscheiden sich die Überzeugungen von Christen und Muslimen?“
Und entschuldige Niels, es geht auch nicht um Deine Überzeugungen:
niels hat geschrieben:Ich persönlich sehe in Jesus wie Mohammed auch "nur" einen Lehrer bzw. "Propheten". Für mich als modernen Menschen spielt es keine Rolle, ob dieser nur "Gottes Sohn", "normaler Mensch" oder was auch immer war.
Sondern um,
„Islam & Christentum - die Unterschiede“
Muslime sehen in Mohammed einen Propheten. – Das ist kein Bestandteil des christlichen Glaubens.
Muslime sehen auch in Jesus einen Propheten, genauer einen Vorgänger Mohammeds.
Auch für Christen ist Jesus Lehrer, Prophet... ein wirklicher Mensch. Doch zugleich ist der doch mehr. Jesus ist Gottes Sohn, trinitarisch Gott.
niels hat geschrieben: Jesus starb dazu den Martyrertod (oder ließ sich zumindest kräftig quälen, ob er tatsächlich tot war, weiß man nicht wirklich - auch wenn das viele schlicht glauben). Märtyrer - in anderem Kontext - kennt auch der Islam.
Das ist ein Unterschied zum Islam! Nicht das Konzept „Märtyrer“!
Märtyrer gibt es viele, auch im Christentum.
Doch Jesus starb für unsere Sünden. Jesus ist auferstanden. Jesus hat uns erlöst. – All das ist christlich und wird vom Islam abgelehnt.
Wie das Vaterunser zeigt, Christen haben einen Vater. Kein Muslim würde Gott als Vater ansprechen.
Kein Muslim glaubt, dass Gott selbst Mensch wurde und aus Liebe zu den Menschen gestorben ist. Das glauben Christen.
Das vergebende Erbarmen Gottes steht nicht am Ende, sondern ist im Christentum eine „Vorausleistung Gottes“.
Paulus referiert es ausführlich im Römerbrief.
Ob mit oder ohne Gesetz, ob mit oder ohne Regel:
- „Alle, die sündigten, ohne das Gesetz zu haben, werden auch ohne das Gesetz zugrunde gehen und alle (Röm. 2,12)
- „Denn durch Werke des Gesetzes wird niemand vor ihm gerecht werden; durch das Gesetz kommt es vielmehr zur Erkenntnis der Sünde.“ (Röm2,20)
„Jetzt aber ist
unabhängig vom Gesetz die Gerechtigkeit Gottes offenbart worden, bezeugt vom Gesetz und von den Propheten: die Gerechtigkeit Gottes aus dem Glauben an Jesus Christus, offenbart für alle, die glauben. Denn es gibt keinen Unterschied: Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.
Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. (Röm. 3,21-24)
niels hat geschrieben:Nicht nur im Judentum gibt es die "VETO-"Regel, das jedes Gesetz im "Notfall" übergangen werden darf, wenn Leib oder Leben des Gläubigen bzw. der Fortbestand der Religionsgruppe "gefährdet" gesehen wird. Inwieweit dies bereits von den Urlehrern eingebracht wurde, mag allerdings verschieden sein.
Es geht im Christentum nicht lediglich um eine "VETO-"Regel“ im "Notfall", sondern darum zu glauben und anzunehmen, von Gott geliebt zu werden. Aus dieser Annahme und dieses Vertrauen folgt die Nachfolge. Es ist doch ganz selbstverständlich, wem man glaubt, vertraut und liebt, dem folgt man, oder?
„Ihr unvernünftigen Galater, wer hat euch verblendet?“ schreibt Paulus (Gal. 3,1)
Und:
„Ich missachte die Gnade Gottes in keiner Weise; denn käme die Gerechtigkeit durch das Gesetz, so wäre Christus vergeblich gestorben.“ (Gal. 2,21)
„Ihr, die ihr euch dem Gesetz unterstellen wollt, habt ihr denn nicht gehört, was im Gesetz steht?
In der Schrift wird gesagt, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Sklavin, den andern von der Freien.“ (Gal. 4,21f)
„Daraus folgt also, meine Brüder, dass wir nicht Kinder der Sklavin sind, sondern Kinder der Freien. Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und lasst euch nicht von neuem das Joch der Knechtschaft auflegen!“ (Gal. 4,31- 5,1)
Wenn ihr also durch das Gesetz gerecht werden wollt, dann habt ihr mit Christus nichts mehr zu tun; ihr seid aus der Gnade herausgefallen. Wir aber erwarten die erhoffte Gerechtigkeit kraft des Geistes und aufgrund des Glaubens. (Gal. 5,4f.)