Unerhört für das Eichsfeld?

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Kategorie: Religion im Eichsfeld
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Heinrich5

Re: Unerhört für das Eichsfeld?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Vermutlich liegt er im Krankenhaus und bereitet sich schon mal intensivpersönlich und gut strukturiert auf das (evt.) kommende - nach seinem irdischen Leben - vor ...
Hallo Josef und Niels,

Nun muss ich mich doch mal wieder melden. Nein – mir geht es gut. Das Krankenhaus habe ich in meinem Leben nur als Besucher und nicht als Patient kennengelernt und ich hoffe es wird so noch eine ganze Weile gehen..

Es ist nur so, dass wir jetzt keinen Winter mehr haben. Im Winter ist es mir langweilig und ich sitze dann verstärkt vor der Glotze und auch vor dem PC. Hatte da auch viel Zeit für dieses Forum.

Das ist jetzt zum größten Teil vorbei. Meine Hobbys lassen mir kaum noch Zeit. Im Frühjahr habe ich verstärkt mit meiner Ziergeflügelzucht zu tun. Hinzu kommt noch die Garten- und Hausarbeit. Als Naturfreund geht es jetzt auch wieder raus in die Natur. Wenn es wärmer wird fängt dann auch wieder die Angelsaison an welche bis Mitte Oktober geht und der Oktober ist sowieso der Monat wo es wieder in die Pilze geht.
Der Tag ist also jetzt wieder ausgefüllt und ich schalte nur noch wenig den PC ein. Ich lese aber alles mit.

Hinzu kommt ja noch, dass die Beiträge bzw. Antworten von Niels so gut auf den Punkt gebracht sind, dass dem kaum noch etwas hinzugefügt werden kann. Ich kann dem immer nur zustimmen.
………und bereitet sich schon mal intensivpersönlich und gut strukturiert auf das (evt.) kommende - nach seinem irdischen Leben - vor ...
Ich hoffe ja, dass ich noch 15 bis 20 Jahre bei guter Gesundheit durchhalten kann. Keinesfalls möchte ich aber so alt wie meine Mutter (93) werden. Die hat die letzten 5 Jahre nur noch davon geredet, dass der Herrgott sie doch zu sich nehmen sollte, obwohl sie geistig noch auf der Höhe war. Sie hatte nur ihr Altersgebrechen.
Wenn ich mal den Löffel ganz weglegen sollte, werde ich mir vorher keine Gedanken darüber machen, was nach meinem irdischen Leben kommt. Ich bin mir jetzt schon ganz sicher: Da kommt nichts. Ich werde ins Nichts versinken und das ist dann auch gut so.

Ich habe mal folgenden Text gefunden den ich für diesen Lebensabschnitt sehr realistisch finde:

„……..Erst viel später erkennen wir den Wert unserer Lebenszeit. Dann beginnen wir uns gelegentlich zu fragen, wie oft wir wohl noch eine Tulpenblüte erleben werden, oder überdenken, ob sich dieser oder jener Zeitaufwand gelohnt hat.

Wer von uns wird 70 Jahre alt werden? Und selbst jener, der soeben erst den 30. Geburtstag gefeiert hat, muss er sich nicht schon fragen, was die verbleibenden 40 Jahre noch wert sind? Wie rasch geben wir 40 € aus. Wer heute 30 zählt, muss er sich nicht darüber klar sein, dass er in nur 5 weiteren Jahren vermutlich die Lebensmitte erreicht hat?

Nach dem 55. Geburtstag geht es ohnehin rasch bergab, etwa so, wie es bis zum 15. Lebensjahr mit Wachstum und Reife bergauf ging.

Wer mit 65 in den Ruhestand geht, ist „verbraucht“ und darf vom „Lebensabend“ kaum noch viel erwarten.
Eingebunden in die immer gleichen Perioden des Tagesgeschehens, der Monatsabläufe und der Jahreszeiten verstreichen fast unbemerkt Kindheit und Erwachsensein, erreichen wir „endlich“ das Rentenalter, schlüpfen in das Greisenalter hinüber, und was bleibt? Verkalkung - Gebrest!

Aus dem Gebrest wird dann das Sterben. Schritt um Schritt versagen Körper und Geist den Dienst. Kleine Erholungspausen lassen die Hoffnung aufkommen, dies oder jenes sei nur eine Krankheit, alles käme schon wieder hin. Doch die Hoffnung trügt. Bettlägerig schleppt sich der Organismus noch weiter, bis sich der Tod nähert. Muskel versagen, der Mund verstummt, die Augen brechen, als letztes bleibt das Gehör und dann fallen wir ins Nichts.“

Aber wie gesagt, ich will ja noch 15 bis 20 Jährchen machen. Aber die Jahre verfliegen rasend schnell je älter man wird.

Viele Grüße, Heinrich
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niels
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Re: Unerhört für das Eichsfeld?

Ungelesener Beitrag von niels »

ja, Heinrich. freut mich ehrlich, das Du doch fit bist und aktiv Deinen Freuden nachgehst, denn es gibt wohl kaum ein besseres Rezept für ein möglichst langes, aber vor allem dabei gesundes Leben.

Zwar bin ich noch ein paar Jahrehntchen jünger, ab man merkt schon das die Kalenderblätter schneller zu fliegen scheinen.

Nachdem ich - im Eichsfeld ausgewachsen - hauptsächlich Menschen im Rentenalter kannte, denen man das "alt sein" doch merklich anmerkte und der Abbau psychischer wie physischer Kräfte erkennbar da war - erstaunten mich immer wieder Menschen mit guten 60, 70 oder auch 80 auf meinen Reisen oder Orten, an denen ich lebte. Selbst manch 90-jährigen hätte ich im Eichsfeld wohl eher auf 60 - 65 geschätzt, manch 50-jährigen für um die 40.

Ich habe ich mich lange gefragt, wie das sei und wo mögliche Ursachen liegen. Heute bin ich überzeugt, das neben einer halbwegs gesunden Ernährung Dinge wie aktive konstruktive Betätigung für Körper und Geist genauso wichtig sind wie noch Ziele zu haben und persönliche Interessen zu pflegen.

Mit etwas Bedauern sehe ich manch Vertreter meiner Schulzeit, wenn er / sie dessen Vorstellungen eines "erfüllten" Lebens darlegen, die damals wie heute reichlich ähnlich klangen und klingen. Schulzeit, Lehre für den Beruf, Auto kaufen, Partner kennenlernen, heiraten, Haus bauen, Kinder kriegen (vielleicht noch einen Baumpflanzen) und gut, mit 50-60 sieht man dann noch die Enkel hin und wieder, goldne Hochzeit. Dann legt man sich zum alten Eisen und wartet (sozusagen in einer Art "Gotteslotterie") täglich gottvertrauend auf's Ende... Jedes dieser "Stadien" scheint ein in sich geschlossener Lebenszyklus, aus dem es weder ein "Entrinnen" noch auch nur einen Blick nach vorn oder zurück gibt und von der Bekleidung bis zu den sozialen Strukturen scheint alles klaren Vorgaben zu unterliegen. Andere verschieben ihre Wünsche und Ziele auf das Zeit der Rente, dabei aber könnte es auch mit Ende 20 gar urplötzlich vorbei sein oder man stellt dann fest, das man das Realisieren von Zielen oder Frohsinn im täglichen Leben nie gelernt hat.

Die wenigsten haben die Idee, in der Zeit nach ihrem Berufsleben nochmal irgend etwas konstruktives, neues anzufassen oder anzufangen - hätte man doch gerade jetzt die Zeit dazu (und auch ein bischen Auskommen) - vielleicht noch abgesehen von ein paar Reisen nach hier und dort in der typischen Touristenrolle. Nur weil man Rentner ist, ist man noch lange kein altes Eisen und vor allem dann kann man auf eine Lebenserfahrung zurückblicken, von der man zuvor maximal träumte...

Vielleicht aber ist es auch genau das, was die Menschen auf ein "ganz und gar" erfülltes Leben zurückblicken lässt - manch anderen dagegen ist dies wenig oder reicht dies nicht.

Meine Überzeugung ist, das der Punkt irgendwann von allein kommt, an dem man auf ein erfülltes Leben zurückblickt und die Augen zu machen kann - man muß ihn nicht "herbeiholen", wie das manch andrer halt tut.
Josef
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Re: Unerhört für das Eichsfeld?

Ungelesener Beitrag von Josef »

Hut ab !

Da habt Ihr beide richtig gute Ansichten, finde ich.
von der Sache her braucht man sich manche Menschen ab etwa "Mittelalter" nur einmal gründlich von außen 8O betrachten. >> Laufen sie rum wie Ihre Enkel ? Machen sie jede nur erdenlkliche Mode - einschließlich Tätowierungen - mit ?

>>> Von solchen Leuten (Jugendwahn !!) :roll: halte ich persönlich wenn es nur irgend geht - Abstand . Diese Mitmenschen scheinen in Ihrem Leben irgendwas verpaßt zu haben, sind unbefriedigt mit Ihrem Dasein. Vieleicht u.a. - so meine Theorie - mit 18, 19 das erste Kind (hatt´s den wirklich SOO gejuckt ?), Haus gebaut u.s.w. , dann im Mittelalter PLÖTZLICH erkannt das man einfach nur funktioniert, aber nicht wirklich gelebt hat ! Ja ,dann kommt er gewaltig - der Jugendwahn...

Wie auch immer, letztendlich war es jedem seine (mehr oder minder beinflußbare ) Lebensplanung. Weitsichtig über den Tellerrand sehen, war und ist wohl - mit erstaunlichen Ausnahmen - nicht des Eichsfelders Ding.

Josef
hat mit 33 geheiratet und T R O T Z D E M :wink: nichts verpaßt !
Christel
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Re: Unerhört für das Eichsfeld?

Ungelesener Beitrag von Christel »

@ Hallo Liborius, ich bin ganz Deiner Meinung!

Nur das würde ich nicht so formulieren:
Liborius hat geschrieben:natürlich steht hinter der Plakataktion die Sekte "Universelles Leben" des Herrn Michael Hiltzinger aus Würzburg
Denn Herr Hitzinger ist Aussteiger und daher nicht mehr dem Universellen Leben zuzurechnen!

@ Kurt, Menschen sind unterschiedlich. Der eine empört sich, der andere, bedauert, der dritte und das trifft auf mich zu, versucht einfach möglichst sachlich zu argumentieren.

Vor Jahren gab es eine Fernsehsendung über Zeugen Jehovas, der Inhalt: Es gibt dort auch Kindesmissbrauch...
Danach erhielt ich einen wohlmeinenden Anruf, der Inhalt: Du lässt Dich mit ZJ ein, ich habe im Fernsehen gesehen, dass sind ganz schlimme Menschen...

Ich bin noch heute entsetzt über diesen Anruf! Die Sendung wollte doch nur sagen, dass es das bei ZJ auch gibt und nicht, dass sie ganz schlimme Menschen sind. In Wirklichkeit vertreten die Zeugen eine sehr rigide Moral. Eine Moral, die das ausschließt, aber offensichtlich nicht verhindert.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Unerhört für das Eichsfeld?

Ungelesener Beitrag von niels »

ja Christel,

Medienkompetenz ist selbst im heutigen Informationszeitalter ein immer noch rares Gut - so mein Eindruck. Gestern las ich in einer Liste, man müsse doch tatsächlich eine "Aufsichtbehörde" für die Medien schaffen, die bei allen Medien oder in der Kunst sicherstellt, das diese nicht "manipulativ" auf die Konsumenten wirken.

Ergo darf es seiner Meinung nach keine politische Meinungsäußerung in den Medien wie der Kunst mehr geben, da ja gerade "der arme kleine Mann" nicht in der Lage sei, die "Manipulationsversuche" zu erkennen.

Anlaß war wohl ein Musikspot "blah blah blah" auf RTL II bei dem verschiedene Politiker u.a. beim "Lügen" gezeigt wurden - z.B. die SPD-Kanditatin Hessens bei Ihrem Schwur, nicht mit den Linken koalieren zu wollen.

Da gibt's wohl noch viel zu tun und es scheint als gingen manche Uhren wieder rückwärts....
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