Göttinger: "Aufwand für Papstbesuch übertrieben" 11 Mio €!

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pOng
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Göttinger: "Aufwand für Papstbesuch übertrieben" 11 Mio €!

Ungelesener Beitrag von pOng »

allein der Ausbau der Fahrtwege für das Papamobil wie die Anfahrtswege wird allein den thüringer Steuerzahler wohl mehr als 1,5 Millionen Euro kosten - der ganze Spaß wohl über 11 Millionen Euro!

http://www.goettinger-tageblatt.de/Nach ... Hallelujah

Über die Kosten für den Freistaat Thüringen und die beteiligten Kommunen wurden keine Angaben gemacht. Werner Henning (CDU), Landrat des Landkreis Eichsfeld, erklärte jedoch gegenüber dem Tageblatt, allein der Ausbau der Straßen Richtung Breitenbach, Wingerode und des Weges für das „Papamobil“ rund um das Feld würde mehr als 1,5 Millionen Euro beanspruchen. Geld, „das zu 100 Prozent vom Freistaat kommt“.

Auf bis zu elf Millionen Euro schätzt Andreas Wallbillich vom Koordinierungsbüro für den Papstbesuch die Kosten der 25-stündigen Stippvisite Benedikts XVI. in Etzelsbach und Erfurt – allein für das Bistum. Kittel, der das aufwendige Verkehrskonzept zur Etzelsbacher Vesper geplant hat, bei dem die in drei Kilometer Entfernung vorbeilaufende Autobahn 38 als Parkplatz für 29 Stunden gesperrt wird, war auf Fragen nach den Kosten nicht gut zu sprechen. Wenn Gottschalk auf Mallorca Millionen verplempere, interessiere das keinen, schimpfte er am Rande der Veranstaltung. „Einer der bedeuteten Männer unserer Zeit kommt hierher. Die Welt schaut auf das Eichsfeld.”

In Göttingen und Südniedersachsen schüttelt die große Mehrheit der thüringer Nachbran nur den Kopf über den betriebenen Aufwand - hält ihn für schlicht übertrieben (so eine Umfrage des "Göttinger Tageblatt"):
http://www.insuedthueringen.de/regional ... 67,1714014
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niels
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Re: Göttinger: "Aufwand für Papstbesuch übertrieben" 11 Mio

Ungelesener Beitrag von niels »

Wenn Gottschalk auf Mallorca Millionen verplempere, interessiere das keinen!...

Offensichtlich hat hier Herr Wallbillich den Steuertopf - d.h. die Steuern aller Bürger - mit den allein zweckgebundenen GEZ Gebühren verwechselt. Offensichtlich ist Herrn Wallbillich auch entgangen, das das deutsche GEZ System bereits auf EU-Ebene für rechts- bzw. verfassungswidrig erklärt wurde und auch auf breiter Front in Deutschland kritisiert wird - wenn auch (prinzipbedingt) weder von Gottschalk noch sonst in den (in dem Kontext wohl kaum als "unbefangen" oder "unabhängig" zu bezeichnenden) öffentlich-rechtlichen Medien.

Das die deutschen öffentlich-rechtlichen - vor allem aus nichtsteuerlichen Zwangsabgaben finanzierten - TV-Sender zu den mit Abstand finanz- bzw. umsatzstärksten des Planeten gehören, ist auch hinlänglich bekannt. Das Deutschland mit der GEZ einen schlichten Verfassungsbruch begeht, wurde höchstrichterlich festgestellt. Soweit die öffentlich-rechtliche Rundfunkversorgung Staatsaufgabe ist, ist diese auch aus Steuermitteln zu finanzieren - eine Zwangsabgabe wie die GEZ ist rechtswidrig.

Während aber selbst das öffentlich-rechtliche TV ein Angebot an alle Bürger ist und diesen verpflichtet ist, ist und bleibt der Papstbesuch eine Party mit vergleichsweise geringem - vor allem aber religiös fokussierten - Rezipientenkreis.

Was wäre, wenn Scientology Deutschland für z.B. 10 Mio Euro - mit einem Gutteil aus Steuerkassen - ihr Welttreffen feiern würden? Wären dann "wirtschaftliche Impulse" für die Region immer noch ein pro-Argument?

Apropos Wirtschaft:
Jeder halbwegs des Rechnens fähige Wirtschafter / Unternehmer kann sich an drei Fingern abzählen, das die mit dem Papstbesuch versprochenen "wirtschaftlichen Impulse" wohl in keinem, auch nur annähernd verstandeskonfom in Relation zu den Ausgaben stehenden Verhältnis stehen. Demnach müsste allein jeder Papstbesucher (wenn denn tatsächlich 50.000 kommen) im Schnitt 220,- EUR ausgeben, damit allein die Kosten gedeckt wären. Ehrlicherweise muß man dazu feststellen, das - zumindest aus steuerfinanzlicher Betrachtung - sogar mindestens das doppelt oder dreifache ausgegeben werden müsste, um die Steuerausgaben auch nur annähernd wieder hereinzuspielen.

Zwar verspricht man sich politisch allen Ernstes einen "nachhaltigen Erfolg" für das Eichsfeld, das man nun fokussiert als "Wallfahrtsland" verkaufen möchte. Der Papstbesuch allerdings wird wohl nur die wenigsten Besucher des Papst-Spektakulums dazu bewegen eine Übernachtung - oder (wie mancher gern träumt) einen ganzen Urlaub im Eichsfeld zu verbringen (schon angesichts der geringen Bettenkapazitäten eine Irrkalkulation). Den Hoteliers und Gastronomen sei es wirklich vergönnt, wenn Sie in Zukunft mit Wallfahrten und Papsttourismus zu mehr Umsatz kommen - dennoch bleibt es dem objektiven Betrachter schwer hier auch nur nennenswerte, nachhaltige wirtschaftliche Impulse erkennen zu können, die auch nur ein Jahr - vielleicht nur einen Monat - über den Papstbesuch hinausreichen...

Der Papstbesuch ist und bleibt allein eine Veranstaltung für interessierte Katholiken - weder die Wirtschaft noch der Rest der Bevölkerung taugt als Argument für die monatelange Fokussierung der regionalen Politik auf den Papst wie den massiven Steuerausgaben für das Ereignis "Papstbesuch 2011".
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pOng
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Re: Göttinger: "Aufwand für Papstbesuch übertrieben" 11 Mio

Ungelesener Beitrag von pOng »

Und prompt kommt die Reaktion auf die (angeblich nicht bestehende) Finanz-Kritik:

Gegenüber unserer Zeitung begründet Kittel, der schon den Papstbesuch in Regensburg vor einigen Jahren federführend organisierte, seine Abneigung gegenüber einer Finanzdiskussion. Seine Gründe sind vielfältig. "Der oberste Repräsentant einer Weltreligion - noch dazu jener Religion, die unser christliches Abendland und insbesondere auch das Eichsfeld über viele Jahrhunderte hinweg geprägt hat und auch weiterhin prägen wird - kommt ins Eichsfeld, zeigt sich hier vielen tausend Gläubigen, wird zu ihnen sprechen, mit ihnen beten und ihnen Trost, Kraft und Zuversicht bringen", will Kittel die Wirkung dieser Visite ins rechte Licht gerückt wissen. Schließlich würden in über 80 Ländern der Welt bis zu 500 Millionen Menschen das Ereignis mitverfolgen, das im wahrsten Sinne nachhaltig und einzigartig ist. "Vor diesem Hintergrund betrachte ich das pseudokritisch am Kochenhalten einer unwürdigen Finanzdiskussion für höchst unangemessen", wird Kittel deutlich.

http://www.tlz.de/startseite/detail/-/s ... -476282431


Klar ist derzeit, dass der Papstbesuch in Deutschland insgesamt 25 Millionen Euro kostet. Inbegriffen sind hier alle Veranstaltungen und Infrastrukturmaßnahmen, die aufgebaut werden müssen.
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Re: Göttinger: "Aufwand für Papstbesuch übertrieben" 11 Mio

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ohne Kommentar:
http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 81567.html
Duisburg. Experten gehen davon aus, dass der städtische Anteil an den Kosten der Loveparade mit 1,6 Millionen Euro doppelt so hoch ausfällt wie bisher mitgeteilt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltjugendtag_2011
Die Kosten des Weltjugendtages sollen etwa 50 Millionen Euro betragen, der Stadtrat rechnet mit 150 bis 250 Millionen Euro Mehreinnahmen durch die Pilger.[9]
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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niels
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Re: Göttinger: "Aufwand für Papstbesuch übertrieben" 11 Mio

Ungelesener Beitrag von niels »

...und mit Kommentar:
http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 81567.html
Duisburg. Experten gehen davon aus, dass der städtische Anteil an den Kosten der Loveparade mit 1,6 Millionen Euro doppelt so hoch ausfällt wie bisher mitgeteilt.
1.) sind 11 bzw. 25 Millionen fast das zehn- bzw zwanzigfache dessen, was die Loveparade dem Steuerzahler gekostet hat - und das bei nicht mal vergleichbarem Besuchervolumen

2.) wird auch die Beteiligung des Steuerzahlers an den Kosten der Loveparade arg kritisiert - Berlin hat diese Kosten aus guten Gründen nicht mehr übernehmen wollen, obgleich man dort - "im Sinne der Hauptstadtkultur" - gern und ausgiebig mit dem von anderen Ländern ungefragt zugeschossenen Geldern um sich wirft.

3.) Das unternehmerische Risiko wie die Mehrheit der Investitionen wurden von Unternehmern getragen / übernommen - übriog blieben hauptsächlich noch Kosten für die Sicherheit - der Papstbesuch wird quasi komplett aus der Staatskasse bezahlt.

4.) von den gänzlich verschiedenen Einnahmeerwartungen erst gar nicht zu sprechen - siehe unten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Weltjugendtag_2011
Die Kosten des Weltjugendtages sollen etwa 50 Millionen Euro betragen, der Stadtrat rechnet mit 150 bis 250 Millionen Euro Mehreinnahmen durch die Pilger.[9]
Der "Weltjugendtag" - der richtiger ein "Weltkatholikenjugendtag" war - ist in seinen Kosten und Wirtschaftlichkeitserwartungen keinesfalls mit dem detschen Papstbesuch vergleichbar, denn der spanische Papstbesuch war - angesichts der Besucherzahlen und Einnahmeerwartungen im Vergleich zur deutschen "Papstheimsuchung" ein "echtes Schnäppchen", denn:


1.) Rein rechnerisch dürften 150 bis 250 Millionen spanische "Mehreinnahmen" (soweit diese denn überhaupt erzielt wurden) über die resultierenden Steuereinnahmen die Kosten kaum - wenn überhaupt nur sehr knapp - decken

2.) sind derartige "Mehreinnahmen" in Deutschland - insbesondere im Eichsfeld bzw. Thüringen - kaum zu erwarten, denn lediglich ein kleiner Bruchteil erwarteter Besucher, die in ihrer Mehrheit weder übernachten noch wiederkommen wird,

3.) wird in wenigen Stunden pro Kopf nicht annähernd soviel ausgeben wollen / können, wie der Großteil der spanischen Papstgucker, die ganze drei Tage zu versorgen waren und in der Hauptstadt unterwegs waren.

Es bleibt eine simple Rechnung: Knapp 74.000 Papstgucker in Thüringen sollen angeblich die Kosten von mehr als 11 Mio decken. Das macht pro Besucher 148 EUR (Kinder, Rentner usw. voll einkalkuliert) - kalkuliert man die Kosten für den ganzen Papstbesuch in Deutschland auf alle "erwarteten" Besucher, liegt man schnell bei 200 EUR und mehr. Eine Eintrittskarte müsste - Kosten für die Kartendistribution einkalkuliert - demnmach mindestens 250-300 EUR kosten (wenn man Kinder und Rentner vergünstigt reinlassen möchte, noch mehr).

Immerhin vergleichen Veranstalter wie MDR den Papstbesuch wirtschaftlich - und allen Ernstes - sogar mit dem jährlichen "Wacken Open Air", das - entgegen dem Papstbesuch - der wirtschaftlich ähnlich schwachen Region in SH allein von den Veranstaltern jährlich zig Millionen in die Kassen spült, hinzu kommen die jährlich stetig wiederkehrenden zusätzlichen Saison-Jobs zur monatelangen Vorbereitung des Spektakels wie die Einnahmen für Versorgung und Konsum auf dem Veranstaltungsgelände wie drumherum, denn die Leute bleiben nicht nur paar Stunden, sondern 3 - manche sogar bis zu 5 Tage dort. Und natürlich bezahlt jeder Open Air Besucher ca. 200 EUR Eintritt an den Veranstalter, der höchstpersönlich auch für die Sicherheit- wie Sicherheitsmaßnahmen verantwortlich ist.

Übrigens spendet der Veranstalter in jeder Saision in großem Stil an eine Vielzahl verschiedenster gemeinnütziger Projekte.

Wo bitteschön ist da ein vergleich zum Papstbesuch zu finden - vor allem ein "wirtschaftlicher"? Im touristisch nicht gerade "breit erschlossenen" Eichsfeld sind bis heute nicht mal die Übernachtungskapazitäten ausgebucht... Und das ein signifikanter Teil der "Papstgucker" - die mehrheitlich per Autobahn direkt aufs "Papstfeld" anreisen und kurz darauf wieder weg sind, allen Ernstes das "Wallfahrtsland Eichsfeld" für sich als zukünftiges, gar regelmäßiges "Urlaubsziel" entdeckt, halte ich für den argumentatorischen Griff nach dem letzten Strohhalm.. Die Zahlen werden es zeigen...

Die weiteren Vergleiche des Bistums - z.B. mit "Deutschland sucht den Superstar" oder der "Formel 1" hinken umso mehr, handelt es sich auch hier um das wirtschaftliche Risiko der Veranstalter - um kommerzielle Veranstaltungen eben.

Augenscheinlich besteht der MDR "staff" aus überbezahlten Traumtänzern, denen - wie auch den Kirchenleuten - wirtschaftliche wie volkswirtschaftliche Zusammenhänge der Marktwirtschaft weithin unerschlossen geblieben sind (woher auch - werden die ja kräftig und zuverlässig von der EU für verfassungswidrig erachteten Zwangsabgabe GEZ gepudert)...

Kaum weniger lächerlich wie weltenfern zeigt sich das Bistum Erfurt:

"Die übergroße Mehrheit der Thüringer freut sich auf den Papst."

Ach? Nur weiß die große Mehrheit wohl noch nichts davon, das man sich auf den Papstbesuch "freue"... Ich persönlich habe unter denen Thüringer, die ich kenne (und dazu gehören auch Christen), bis dato nur wenige getroffen, die sich allen Ernstes auf den Papst "freut" - die Reaktionen der großen Mehrheit reichen von offener Kritik bis zum unverständnisvollen bis amüsierten Kopfschütteln...

Allerdings macht Bischoff Wanke inzwischen die offene Kritik doch einige Kopfschmerzen, hat er doch große Bedenken, das die (regulär angemeldeten) Protestler "die Ruhe der Gottesdienste" beeinträchtigen könnte - auch kam die Idee auf, die Protestler könnten doch gleich daheim bleiben und dort in Ruhe über ihre Kritik nachdenken, so würden sie das Bild Erfurst / Thüringen nicht in den Schmutz ziehen.

Fraglich bleibt auch, was Herr Ratzinger beim "Kaffeklatsch" mit unseren höchsten Verfassunsrichtern denn "besprechen" möchte - widerspricht dies nicht nur dem Gebot der Trennung von Staat und Kirche, sondern auch der unbefangenen, vor allem unbeeinflussten Position der Verfassungsrichter. Womöglich möchte er sich doch noch nachträglich für die letzten VerfG Urteile in Kirchenfragen bedanken, die in folgender Instanz EU gerichtlich wieder kassiert worden sind?

Das - Herr Bischof Wanke - erinnert an die großen potjomkinschen Dörfer der DDR, die Sie selbst - natürlich erst seit nach der Wende - so gern kritisieren...
Niels.

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Re: Göttinger: "Aufwand für Papstbesuch übertrieben" 11 Mio

Ungelesener Beitrag von niels »

Nun, bis dato hat afaik uns "Eichsfeldern" bis dato - obgleich es einen "Verkehrsplan" geben soll - informiert, welche Straßen und Orte weder verlassen noch befahren werden können (und wer damit eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen hätte).

Inzwischen wurde lediglich mitgeteilt, das es neben der für 32h gesperrten A38 noch eine Reihe weiterer Straßensperrungen geben wird - Anwohner "ohne Ausnahmegenemigung" uU ihren Ort weder verlassen noch befahren könnten, Arbeitnehmer von Unternehmen, die kein "Papstfrei" geben, sich "frühzeitig erkundigen sollten" (wo auch immer...) ob sie zur Arbeit kommen bzw eine Ausnahmegenehmigung brauchen.

Da ich "südlich" der als "Umleitung" für (zudem dann auch noch mit freitäglichem mitteldeutschen Wochenendverkehr belasteten - mitten durch unsere Kleinstadt führenden) B80 wohne und nur über diese (ohne 50km Umwege) unser Wohngebiet verlassen kann, bereiten wir uns ab Donnerstag Nachmittag auf alles Erdenkliche wie ein "langes Wochenende" daheim vor. Meine üblichen Termine in zB Göttingen und anderswo habe ich vorsichtshalber abgesagt/verlegt, da alle Wege dorthin entweder gesperrt oder überlastet sein dürften. Immerhin hat wohl wenigstens der LIDL - ungeachtet des Papst-Aufrufes - auf und ist zu Fuß erreichbar...

Zwar präsentiert man den Papstbesuch inzwischen zum "Wirtschaftsförderungsprogramm", aber allein die den betroffenen ansässigen Unternehmen wie nicht oder verspätet zur Arbeit kommenden Arbeitnehmern über ein bis zwei Tage ausfallenden Einnahmen dürften jeden "positiven Effekt auf die regionale Wirtschaft" - verdient aus "Papst-Bier" und "Papst-Brot" sowie exorbitant teuren "Verschönerungen" an der "naturnahen" Waldkapelle wohl mehr als aufkonsumieren...

Immerhin bleibt den Etzelsbachern dann eine nagelneu sanierte Feldkapelle mit fusballfeldgroßen bitumierten Flächen auf dem Feld wie ein millionenteures "Wege- und Straßennetz" mitten auf der grünen Wiese (augenscheinlich finanziert aus Straßenbautöpfen), auf dem sie dann immer wieder ihre Kapelle umrunden können - darauf haben sich auch alle Etzelsbacher sicher schon lange gefreut...
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