Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

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niels
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Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von niels »

...so beschreibt der Historiker Dr. Rolf Bergmeier in seinem Buch "Schatten über Europa" die Wirkung des Christentums - allen voran der "Kirchenväter" bzw. "-lehrer" wie Augustinus - den Einfluß auf Europa und fragt: wo wäre Europa heute ohne das Christentum?

http://www.theeuropean.de/alexander-wal ... ber-europa
Christel
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Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Dem Christentum wurde immer mal sein Ende vorausgesagt. So meinte Hitler, die Kirche würde evolutionär vergehen.

Angenommen sie hätten Recht, dann würde möglicherweise eines Tages ein Buch erscheinen mit dem Titel „Atheismus: „Totengräber der Hochkultur“.

Leben ist kein Museum, leben heißt Veränderung, solange Menschen leben wird es kulturellen Wandel geben.

Oft wird von der guten alten Zeit gesprochen. Fraglich ist, ob die alten Zeiten wirklich so gut waren.
Als Bonifatius das Christentum hier verbreitete, pflegten die alten Kulturen ihren Göttern Menschenopfer darzubringen.

Christel
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niels
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Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von niels »

Hitler war - samt seiner Riege aus Doktrinisten - Christ wie Katholik. Und der Vatikan wusste dies immer wie auch dann noch hoch zu schätzen, als der Krieg schon Jahre vorbei war, besorgte über hundert der meistgesuchten Menschheitsverbrechern der Nazis, die über die Rattelinie nach ROM kamen, neue Pässe und freies Geleit durch den Vatikanstaat, wie wir heute ja alle wissen.

"Bedingung" war, das sich die Beteiligten eben als "gute Katholiken" empfahlen - bewiesen hatten sie sich ja bereits über mindestens ein Jahrzehnt...

Selbst Eichmann wurde mit Paß, vom Vatikan ausgestellt, in Südamerika aufgegriffen... Und es war bekanntlich auch keine Fälschung.


Die heute gern als "gottlos" bezeichneten Nazis waren fast allesamt Christen wie kirchlich erzogen, wenn auch keine aktiven Kirchlinge. Stalin ist streng christlich erzogen worden und sollte/wollte sogar Priester werden, hat dann seine Kenntnisse über religiotische Hirnwäsche auf sich als Alpha umgelenkt.

Natürlich bedeutet Leben Veränderung: Das aber ist bei religiösen Lehren entweder - weil absolutistisch beanspruchend - nicht der Fall oder nur auf Basis irrationaler Überzeugungsstrategien, die niemand braucht noch die Menschheit weiterzubringen fähig ist. Sie passt sich lediglich dort an, wo es um den reinen Selbsterhalt der Überzeugung geht - und um nichts anderes, womit sie (wie hier ja bereits auch debattiert) die Funktionalität eines Viruses einnimmt.

Natürlich funktioniert das Märtyrerprinzip immer wieder und bei allen Sekten, zusammen mit Glaubensdoktrin und Gewalt. So hat ja auch der Christenglaube seinen Erfolg gefunden. Interessant bloß, das man ebendies heute Scientology u.a. kleinen Sekten anzulasten gedenkt, während man die "etablierten" legitim halten will, obgleich die doch ebenso "auf die Beine" gekommen sind - hier spricht wohl ein gutes Stück eigene Erfahrung mit. Das die Etablierten es heute nicht mehr tun brauchen, ist - angesichts der Menschenmehrheit hirngewaschener Folglinge - selbstverständlich, macht die Sache aber kaum besser...
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niels
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Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von niels »

Das mit den "Menschenopfern" haben dann ja die Christen ausgiebgig "übernommen" und vielfältig ausgeweitet.

Der Judenhaß der Nazis wäre auch nicht ohne den selbigen durch die Kirchen wie Christen verbreiteten derart "erfolgreich" gewesen - die haben ja bekanntlich auch nicht die Progrome erfunden. Selbst der Judenhasser Luther war keineswegs der erste Antisemit unter den Christen wie Kirchlingen...
Christel
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Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Niels, die alten Germanen hassten die Menschen nicht, die sie opferten. Sie hielten dies einfach für notwendig.

Christen glauben, dass Christi Opfer, jedes weiteres Opfer erübrigt! Daher gibt es im Christentum auch keinen Tempelkult in dem Opfer vollzogen werden (Tieropfer… vgl. Hebr...).
Der Christ ist der Tempel Gottes… und steht mit seinem Leben in der Nachfolge Christi.

Kranke Täter… haben immer eine Begründung…, weshalb… - damit wird die eigene Verantwortung abgeschoben.
Es ist nicht anzunehmen, dass Luther… wirklich an Hitler’s Judenhass schuld war. Hitler war kein Lutheraner und alles andere als fromm. – Er war krank.
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Liborius
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Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von Liborius »

niels hat geschrieben:Hitler war - samt seiner Riege aus Doktrinisten - Christ wie Katholik. Und der Vatikan wusste dies immer wie auch dann noch hoch zu schätzen, als der Krieg schon Jahre vorbei war, besorgte über hundert der meistgesuchten Menschheitsverbrechern der Nazis, die über die Rattelinie nach ROM kamen, neue Pässe und freies Geleit durch den Vatikanstaat, wie wir heute ja alle wissen.

Selbst Eichmann wurde mit Paß, vom Vatikan ausgestellt, in Südamerika aufgegriffen... Und es war bekanntlich auch keine Fälschung.
Niels
wer sich ernsthaft mit der deutschen Geschichte beschäftigt weiß von den polemischen Lügen, die auch Du hier trotz besserem Wissen verbreitest.
Adolf Eichmann kam nach Argentinien ohne Hilfe des Vatikan oder der kath. Kirche. Den dazu benutzten Reisepass kann Jedermann im Holocaustmuseum in Buenos Aires besichtigen. Der Pass kam im Zusammenhang mit der Entführungsanzeige der Frau Eichmann in den Besitz der dortigen Behörden.
Das Dokument ist am 1. Juni 1950 vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz in Genf ausgestellt worden. Es trägt zudem den Stempel des argentinischen Konsulats in Genua und die Unterschrift des damaligen Vizekonsuls Pedro Solari Capurro. Der gut erhaltene Ausweis ist auf weißem Karton gedruckt.
http://www.spiegel.de/panorama/zeitgesc ... 85728.html

Eine andere Fluchtroute von Naziverbrechern führte nach Nahost. In Syrien kam der schlimmste Mitarbeiter von Eichmann, der Alois Brunner unter. Bis zu seinem Tode vor einigen Jahren stand er unter dem persönlichen Schutz von Hafir el-Assad und nach dessen Tode unter dem Sohn und jetzigen Staatspräsidenten von Syrien. Diese Flucht von Brunner und weiteren Verbrechern nach Nahost wurde von Reinhard Gehlen, dem ersten Chef des BND organisiert.
Heinrich5

Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

...wer sich ernsthaft mit der deutschen Geschichte beschäftigt weiß von den polemischen Lügen, die auch Du hier trotz besserem Wissen verbreitest.
Adolf Eichmann kam nach Argentinien ohne Hilfe des Vatikan oder der kath. Kirche
Zu Eichmann:
………………..Mit Hilfe des Pfarrers von Sterzing gelangte er über die österreichische Grenze nach Südtirol, wo er im Franziskanerkloster Bozen untergebracht wurde. Im Jahre 1950 hatte er genug Ersparnisse zusammen, um mit Hilfe deutsch-katholischer Kreise um den österreichischen Bischof Alois Hudal im Vatikan über Italien entlang der sogenannten Rattenlinie nach Argentinien auszuwandern. Eichmann gab sich als Riccardo Klement aus. Dieser Name stand auch in seinem Flüchtlingspass des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genua. Einige Zeit später holte er seine Familie nach.
http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Eichmann

Rattenlinien
Rattenlinien (englisch „rat lines“) war die von US-amerikanischen Geheimdienst- und Militärkreisen geprägte Bezeichnung für Fluchtrouten führender Vertreter des NS-Regimes und Angehöriger der SS und der Ustascha nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Aufgrund einer aktiven Beteiligung hochrangiger Vertreter der katholischen Kirche an den Fluchtrouten trugen sie bis zur Beteiligung des US-amerikanischen Geheimdienstes den Namen „Klosterrouten“.
Als Kopf der Fluchtorganisation gilt der faschistische kroatische Franziskaner-Priester Krunoslav Draganović, der diese Fluchtroute bereits 1943 vorbereitete und zusammen mit dem österreichischen Bischof Alois Hudal organisierte. Viele der Nationalsozialisten und Ustascha-Leute ehrten Draganović mit dem Namen „Goldener Priester“.Unter den Flüchtigen befanden sich unter anderem Klaus Barbie, Gerhard Bohne, Adolf Eichmann, Berthold Heilig, Josef Mengele, Ante Pavelić, Erich Priebke, Walter Rauff, Eduard Roschmann, Josef Schwammberger, Franz Stangl, Gustav Wagner, Friedrich Warzok, Johann von Leers und Ludolf-Hermann von Alvensleben.
Die Frage nach der Rolle des Vatikans, die sich angesichts der Beteiligung mehrerer kirchlicher Würdenträger an der Fluchthilfe für Nationalsozialisten stellt, kann noch nicht abschließend bewertet werden. Fest steht, dass Pius XII. und sein enger Mitarbeiter Giovanni Montini (der spätere Papst Paul VI.) Alois Hudal mit weitreichenden Kompetenzen ausstatteten, die es ihm ermöglichten, die Ausschleusung zu organisieren. Unklar bleibt, ob sie dabei im Detail wussten, wem die Hilfe zugute kam. Etwas Klarheit bringen die Studien Uki Goñis, der britisches Archivmaterial sichtete. Demnach wandte sich in vier Fällen das vatikanische Staatssekretariat auf diplomatischem Wege an die Londoner Regierung, um eine Ausweisung kroatischer Kriegsverbrecher aus alliierten Kriegsgefangenenlagern und eine Auslieferung an Jugoslawien zu verhindern. Umgekehrt beschwerte sich der britische Botschafter am Heiligen Stuhl gegenüber Domenico Tardini, dass in exterritorialen Einrichtungen des Vatikans jugoslawische Kollaborateure Zuflucht fänden, ohne dass daraufhin die kirchliche Hilfe für Faschisten unterblieb. Nach Auffassung Goñis lässt dies auf die stillschweigende Billigung des Papstes für Draganovićs Aktivitäten schließen.
Der amerikanische Geheimdienstagent Robert Clayton Mudd schleuste 1947 einen Spion in die kroatische Nationalkirche in Rom ein, von wo aus der Franziskaner Krunoslav Draganović die Flucht mehrerer Ustascha-Faschisten organisierte. Im Bericht heißt es, dass in mehreren Räumen der Einrichtung zahlreiche kroatische Faschisten anzutreffen seien. Unter ihnen auch ehemalige Minister und hochrangige Militärs des Ustascha-Staates. Der Bericht fährt fort, dass sich einige der Politiker zeitweise im Vatikan aufhielten und für die Reise von dort zur kroatischen Nationalkirche die Fahrzeuge des diplomatischen Korps des Heiligen Stuhls benutzten.
Aarons und Loftus führen in ihrem Buch „Unholy Trinity“ Aussagen von Geistlichen an, nach deren Angaben Pius XII. direkt Anweisung für die Organisation der Rattenlinie gab. Ferner zeigen sie ein Bild, das Montini bei einem Besuch in der kroatischen Nationalkirche zeigt. Es soll zu der Zeit entstanden sein, in der sich dort laut Mudds Geheimdienstbericht zahlreiche kroatische Faschisten aufhielten.
Am 25. Juli 1943 berichtete der deutsche Botschafter am Heiligen Stuhl, Ernst von Weizsäcker, dem Auswärtigen Amt in Berlin, dass er von zwei Interventionen hörte, mit denen das Vatikanische Staatssekretariat sich für Angehörige der Familie Mussolinis und anderer Faschisten einsetzte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rattenlini ... s_Vatikans
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niels
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Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von niels »

Dem Alten zum Gruße!...
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Liborius
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Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Stand der Forschung zum Fall Hudal:
Die Öffnung des Hudal-Archivs des Priesterkollegs Santa Maria dell'Anima im Herbst 2006 war Impuls, sich mit der Person Hudal eingehender zu beschäftigen. Ein Symposion von Historikern aus diesem Anlass brachte kein einheitliches Bild. So wurde neben den bekannten Vorwürfen auch erwähnt, dass Hudal bis 1945 Kontakte mit der italienischen Resistenza gepflegt und Juden vor der Deportation gerettet habe.

Johann Ickx, der Archivar des Santa Maria dell'Anima, äußerte anlässlich der Sichtung des Nachlasses Hudals, dass dessen angebliche Mitgliedschaft in der NSDAP ebenso eine Erfindung sei wie dessen konkrete Hilfe bei der Flucht Adolf Eichmanns.
Heinrich5

Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Hallo Liborius, Deine Aussage ist unvollständig.
Stand der Forschung
Die Öffnung des Hudal-Archivs des Priesterkollegs Santa Maria dell'Anima im Herbst 2006 war Impuls, sich mit der Person Hudal eingehender zu beschäftigen. Ein Symposion von Historikern aus diesem Anlass[4] brachte kein einheitliches Bild. So wurde neben den bekannten Vorwürfen auch erwähnt, dass Hudal bis 1945 Kontakte mit der italienischen Resistenza gepflegt und Juden vor der Deportation gerettet habe.
Johann Ickx, der Archivar des Santa Maria dell'Anima, äußerte anlässlich der Sichtung des Nachlasses Hudals, dass dessen angebliche Mitgliedschaft in der NSDAP ebenso eine Erfindung sei wie dessen konkrete Hilfe bei der Flucht Adolf Eichmanns. Hudal selbst sei aber an diesem Verdacht insofern nicht unschuldig, als er in seinen Memoiren selbst bestätige, „sogenannten Kriegsverbrechern“ geholfen zu haben.
Wie die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) am 11. Oktober 2006 meinte, werfen die neuen Funde „ein etwas milderes Licht auf die auch in Kirchenkreisen als ziemlich finster angesehene Gestalt Hudals“. Eine „Reinwaschung“ des „braunen Bischofs“ werde dabei nicht herauskommen können, da die „Widersprüche und Fehler in seinem Denken zu eklatant“ seien. Zwar seien pauschale Verurteilungen nicht mehr zulässig, doch dürfe „Hudal nun ebenso wenig zum unverstandenen Märtyrer einer aussichtslosen, aber edlen Sache hochstilisiert werden“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alois_Hudal

Die Äußerung dieses Archivars ist nicht bewiesen und eine „Reinwaschung“ des „braunen Bischofs“ werde dabei nicht herauskommen können wie die KNA feststellte.
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Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Hallo Heinrich
Den Stand der Forschung kann nur vollumfänglich sein, wenn auch die Akten des BND, des CIC und der deutschen Botschaft in Buones Aires berücksichtigt sind.
Die BND Akten sind erst kürzlich auf Gerichtsbeschluß aus Leipzig öffentlich gemacht wurden.
Daher weiß mam jetzt nicht nur den genauen Fluchtweg, sondern auch die Namen der Helfer.

Adolf Eichmann hat zunächst nach seiner Flucht aus einem amerikanischen Lager unter dem Namen Henninger in Altensalzkoth bei Celle, in der Nähe des KZ Bergen Belsen, Unterschlupf gefunden.
Im Frühjahr 1950 beschloß er nach Argentinien auszureisen. Er konnte sich dabei auf ein Netzwerk von ehemaligen SS-Angehörigen sowie Nazi-Sympathisanten in deutschland. öserreich und Italien verlassen.
Der österreischische Sturmbannführer Alois Schintlholzer fuhr Eichmann mit einem Auto an die Grenze bei Kufstein, von dort in das Gasthaus Vinaders in Gries, welches einem ehemaligen SS-Mann gehörte. Auf Saumpfaden ging es nach Südtirol nach Sterzig, wo der Stadtpfarrer ein Sympathisant war. Der versteckte ihn zunächst in einem Kloster und besorgte Ausweise. Als Südtiroler galt es als staatenlos und konnte somit einen Ausweis des IRK erhalten. dazu musste er einen Namen aus Südtirol und eine Bescheinigung eines Bürgermeister vorweisen. In Tramin/Südtirol gab es eine nazifreundlichen Bürgermeister, der dem Eichmann die Identität Riccardo Klement aus Bozen bescheinigte. Dieser Bürgermeister hat auch dem berüchtigten KZ-Arzt Josef Mengele mit einer solchen Identität versorgt. Das Einreisevisum für Argentinien war dann kein Problem, da der sehr nazifreundliche Peron Präsident war. Eichmann fuhr dann mit dem Dampfer "Giovanni C." im Sommer 1950 nach Argentinien.
Dem BND war es seit spätestens 1952 bekannt wo sich der Eichmann in Argentinien aufhielt.
Im Jahre 1953 hat sogar die Ehefrau des Eichmann für sich und den beiden Söhnen unter dem echten Namen Eichmann Pässe für einen Besuch in Deutschland beantragt und erhalten.
Kenntnis musste auch das BKA in den 50er Jahren gehabt haben, denn diese lehnten einen internationalen Haftbefehl gegen Eichmann ab.

Der Bischof Hudal hatte mit dieser Fluchtsache nichts zu tun.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-77745555.html
Christel
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Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?

Die Katholische Kirche war im Dritten Reich die einzige nicht gleichgeschaltete Institution. - Hätte Hitler den Krieg gewonnen wäre ganz bestimmt auch mit ihr aufgeräumt worden.

Eichmann war ein typischer Funktionär, ein Vertreter der Bürokratie - auch ein Kulturprodukt. Wer sich für seine Persönlichkeit interessiert, dem kann ich das Buch von Hannah Arendt und Joachim Fest
"Eichmann war von empörender Dummheit" ISBN: 978-3-492-05442-3 empfehlen:
http://www.perlentaucher.de/buch/hannah ... mheit.html
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Liborius
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Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Christel

es geht darum das hier im Board jede Gelegenheit genutzt wird den Vatikan und damit die kath. Kirche zu verunglimpfen. Dabei wird es mit der Wahrheit nicht so genau genommen.
Ganz sicher gab es auch in der kath Kirche eine Menge Menschen, die den Ideen der NS nahe estanden.
Natürlich ist der Bischof Hudal ein Schandfleck für die kath. Kirche, nur hat er nicht im Auftrag des Papstes gehandelt und mit der Flucht des Eichmann nichts zu tun gehabt.

Mir gehen die Versuche einer atheistischen Missionierung langsam auf den Keks. Möglicherweise bin ich aber auch im Eichsfelder Forum fehl am Platz.
Liborius
Christel
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Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Hallo Liborius,

ich sehe das genau so wie Du.

Offensichtlich hat der Forenbetreiber etwas gegen die heutige Kultur des Eichsfeldes, die er gerne begraben möchte.

FG Christel
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Re: Christentum: "Totengräber der Hochkultur"

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

es geht darum das hier im Board jede Gelegenheit genutzt wird den Vatikan und damit die kath. Kirche zu verunglimpfen. Dabei wird es mit der Wahrheit nicht so genau genommen.
Hallo Liborius,
was heißt „hier im Board“? gehe doch mal auf Googl und gebe mal „ Vatikan Holocaust“ oder „ Vatikan Nationalsozialsozialismus“ ein und schon findest Du tausende Ergebnisse in vielen Sprachen, die Deiner Meinung nach natürlich alle das Ziel haben den „Vatikan zu verunglimpfen“ und „die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen“.
Vatikan Nationalsozialismus = 670.000 Ergebnisse
Vatikan Holocaust = 453.000 Ergebnisse
Ich glaube nicht, dass die mit der Wahrheit alle so falsch liegen wie Du es gern hättest. Hier nur mal fünf Beispiele:

1998 veröffentlichte der Vatikan eine Erklärung zum Holocaust die ihn und insbesondere den Papst Pius XII. von der schweren Mitschuld an dem millionenfachen Judenmord zu entlasten suchte. Aber es gelang ihnen nicht: Erfindungen und Lügen auf der einen, Weglassungen und Unterschlagungen auf der anderen Seite, sind hier so eindeutig vermischt, dass kaum eine Frage aufgeklärt werden konnte
http://www.judentum-projekt.de/geschich ... index.html

………Bereits seit 1881 sind die Vatikanbestände jedoch für Wissenschaftler zugänglich. Allerdings wird das Material erst nach Ablauf einer Frist von etwa 70 Jahren zur Verfügung gestellt. Das heißt, jetzt sind die Akten bis zum Ende des Pontifikats von Pius XI. im Jahr 1939 zugänglich. Ein Teil der Akten aus der Zeit des Nationalsozialismus ist noch unter Verschluss.Kritiker fordern schon lange eine Öffnung der Bestände über das Pontifikat von Papst Pius XII. bis zu dessen Tod 1958. Doch ein Ende des Streits ist nicht abzusehen. Hier bleibt das Geheimarchiv geheim.
http://www.welt.de/vermischtes/article2 ... pstes.html

Seine Haltung gegenüber dem nationalsozialistischen Regime in Deutschland ist kein Ruhmesblatt für den Vatikan. Diese Einschätzung bestätigt ein aktuelles Buch des deutschen Historikers Gerhard Besier ("Der Heilige Stuhl und Hitler-Deutschland").
http://religion.orf.at/projekt02/news/0 ... an_neu.htm

.... Neben der Geistlichkeit seien die katholischen Laien innerhalb der NSDAP nicht vergessen, von deren Führern sie einen hohen Prozentsatz stellten, vor allem in den entscheidenden und ideologisch vor 1933 aufbauenden Ämtern, so daß man nicht zu Unrecht sagen darf, daß der Nationalsozialismus eine starke katholische Wurzel hat. So waren von den 26 NS-Reichsleitern, also der höchsten Führungsstufe der Partei, 12 bis zuletzt bekennende Katholiken, d.h. 46% bei 1931 rd. 32% Katholiken im deutschen Volke.
http://vatikanische-nwo.blogspot.de/200 ... r-dem.html

…….Die Hauptsorge des Vatikans galt den Katholiken, nicht den Protestanten und erst Recht nicht den Juden. Einer Verurteilung der nationalsozialistischen Judenverfolgung stand nicht zuletzt die eigene antisemitische Tradition im Wege. Wolf erhebt die Reform der Karfreitagsfürbitte zur Gretchenfrage der Positionierung der katholischen Kirche zum Judentum. Doch selbst wenn der Reformversuch von 1928 gelungen wäre, hätte das am Antisemitismus innerhalb des ultramontanen Katholizismus wenig geändert, weil dieser Antisemitismus eben nicht vorwiegend theologisch begründet war. Er hatte seinen Angelpunkt vielmehr in der Gleichsetzung von Judentum und entchristlichter Moderne und stand daher, trotz der Ablehnung von Rassentheorien, protestantischen, völkischen oder säkularen Positionen näher als dem alten religiösen Antijudaismus. Daher konnte die kirchenoffizielle Unterscheidung zwischen einem „guten“ und einem „schlechten“ Antisemitismus keinerlei immunisierende Wirkung entwickeln. Vielmehr hatte der Vatikan, wie David Kertzers Studie gezeigt hat, seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die Verbreitung des modernen Antisemitismus aktiv gefördert. Dieses schwierige Erbe wird von Wolf leider zu wenig berücksichtigt.
http://suite101.de/article/der-vatikan- ... ich-a68013

....und so weiter und so fort.
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