Die Leiden der Sektenkinder

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Heinrich5

Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Was Religion alles bewirken kann

Heute Abend:
"Sektenkinder – zum Dienen geboren", Reihe "Menschen hautnah", WDR, Donnerstag, 25. Oktober, 22.30 Uhr

Der Guru, das Karma und der Schmerz der Kinder

Keine Spielsachen, keine Freizeit, keine Freunde – wenn sich Eltern entscheiden, in eine Sekte einzutreten, haben ihre Kinder keine Wahl. Eine WDR-Doku begleitet eine solche Familie in ihrem Alltag. Von Angelika Luderschmidt

Ein schönes Leben ist das: Sich den ganzen Tag die Sonne auf die pralle Plauze scheinen lassen, allerlei Kulinaria von einem auf die Knie fallenden Lakaien entgegenzunehmen und stets liquide zu sein – so ganz ohne arbeiten zu müssen. Doch was wie ein Märchen aus 1001 Nacht klingt, bei dem der dicke Sultan am Ende geläutert seine Untertanen um Verzeihung bittet, hat in der Wirklichkeit der "neuen Gruppe der Weltdiener" so gar nichts Märchenhaftes an sich.

Irgendwo in Franken: Gerhard Lebok ist dieser braungebrannte, rauschebärtige Sultan mit schwäbischem Akzent. Der Mitfünfziger nennt sich selbst Meister und hat seine "Jünger" fest im Griff. So auch Bärbel und Peter und deren Kinder Maria (7), Michael (13) und Johannes (11).

Die Eltern haben sich vor zehn Jahren entschieden, der Sekte der "neuen Gruppe der Weltdiener" beizutreten. Ihre drei Kinder hatten keine Wahl. Maria alias Radha ist sieben Jahre alt. Sie hat nie ein Leben außerhalb der Sekte kennen gelernt.

Beate Greindl hat für ihre Dokumentation "Sektenkinder – Zum Dienen geboren" den Guru und die Familie in ihren privaten Räumen besucht. Erstaunlich offen sprechen – zumindest die Erwachsenen – über ihr Leben, ihren Alltag und ihre Überzeugungen. Die Kinder sagen das, was die Erwachsenen ihnen vorgegeben zu haben scheinen. Alleine darf die Filmemacherin mit den Dreien nie sprechen.

Entsagung materiellen Besitzes

Gelbe Häkelmütze, gelbes Halstuch, gelbes T-Shirt, gelbe Leinenhose – zuhause trägt die fünfköpfige Familie eine Art Uniform. Uneitel wollen sie sein, deshalb muss Maria auch ihr Haar kurz geschoren tragen.

Die Mitschüler? Sie lachen und verspotten die drei Sonderlinge.

Lebok, einst Vertreter für Tiefkühlkost, trägt der Familie auf, was sie zu tun hat: Dem materiellen Besitz entsagen, rund um die Uhr arbeiten und meditieren, fasten und ihm stets dienen. Dies gelte für alle. Denn laut der Sekte leben auch in Kinderkörpern erwachsene Seelen. Die Konsequenz: Den Kindern kann man all das zumuten, was Erwachsene auch tun. Maria, Michael und Johannes haben keine Spielsachen, dürfen keine Süßigkeiten essen, nehmen an keinen Schulveranstaltungen und Festen teil, haben keine Freunde und kaum Freizeit.

Greindl unterlegt die Bilder mit einem meinungsstarken Off-Kommentar. Die Autorin macht keinen Hehl daraus, dass ihr der Guru, wie sie ihn konsequent nennt, mehr als Scharlatan denn als geistiges Oberhaupt vorkommt, der seinen Jüngern schamlos das Geld aus der Tasche zieht und durch radikale Vorgaben das Leben seiner ihm treu Ergebenen aufs Spiel setzt.

Krank sein fürs Karma

Peter war in seinem früheren Leben Software-Entwickler, Bärbel Gymnasiallehrerin, gebildete Menschen also, könnte man meinen. Doch beide haben ihre Berufe aufgegeben. Den Sektenmitgliedern ist es untersagt, Hartz IV zu beziehen.

Bärbel und Peter leben daher lediglich vom Kindergeld, wohnen in einem Abbruchhaus – ohne fließend Wasser, ohne Dusche, ohne Heizung. Die beiden haben ihr ganzes Geld dem Meister gegeben, kaufen sogar für ihn ein und nehmen devot das von ihm entgegen, was er ihnen an Nahrungsmittel oder Klopapier übrig lässt.

Zwar kommt Greindl den Sektenmitgliedern sehr nahe, doch bleiben auch nach 45 Minuten noch viele Fragen offen: Wie viele Sektenmitglieder der "neuen Gruppe der Weltdiener" folgen dem Guru eigentlich? Wann und wo entstand die Sekte? Was bewog das einst bürgerliche Paar Bärbel und Peter, der "neuen Gruppe der Weltdiener" einzutreten? Was treibt zwei Menschen dazu, dem eigenen Nachwuchs die Kindheit zu rauben?

Stattdessen konzentriert sich die Filmemacherin darauf, den Schrecken und die Qualen eines fremdbestimmten Lebens aus erster Hand zu beschreiben. Lange recherchieren musste Greindl dafür nicht. Dass das Leben bei der "Gruppe der Weltdiener" alles andere als erfüllend sein kann, davon erzählen Konrad, Barbara und Kilian bereitwillig.

Sie sind die Kinder von Susanna, der Frau an des Meisters Seite. Susanna hat in der Doku nur einen kurzen Auftritt. Sie weint und hat Schmerzen in den Beinen, kann kaum noch gehen. Doch eine ärztliche Behandlung lehnt die Sekte grundsätzlich ab. Noch dazu ist keines der Mitglieder krankenversichert.

"Krankheiten können das Karma reinigen", sagt Gerhard der Guru und lächelt wie so oft milde in die Kamera.

Das Jugendamt schaut weg

Dass der Sohn seiner Lebensgefährtin Susanna an Mukoviszidose erkrankt ist und durch das bornierte Verhalten des Sektenführers beinahe stirbt, interessiert Lebok wenig. Kilian, damals zwölf, nahm in sechs Monaten 20 Kilo ab, wog am Ende nur noch 30 Kilo, konnte nicht mehr aufstehen, bekam keine Luft mehr.

Heute, Jahre nach seiner Flucht aus der Sekte zu seinem leiblichen Vater, braucht Kilian eine neue Lunge. Jahrelange Unterernährung, fehlende ärztliche Versorgung und Medikation haben die Zerstörung seiner Lunge beschleunigt. "Gerhard Lebok ist das Allerletzte für mich", kommentiert Kilians Schwester sichtlich traumatisiert und bringt den vielleicht noch größeren Skandal auf den Punkt: "Die Behörden in Erlangen sind verloren." Das Jugendamt hätte versagt.

Bis heute will das Jugendamt keinen Kommentar darüber abgeben, warum es auch auf Bitten des Schuldirektors und eines Lehrers damals nicht eingegriffen hat und es auch jetzt bei Maria, Michael und Johannes nicht tut .

Wie weit geht das Elternrecht? Wo fangen die Rechte der Kinder an? Und wann ist das Kindeswohl gefährdet? Diese Frage wirft Greindl zurecht in ihrer Dokumentation immer wieder auf. Laut offiziellen Schätzungen gibt es in Deutschland etwa 200.000 Sektenkinder. Die Dunkelziffer dürfte wohl um einiges höher sein. Ein Happyend wie im Märchen gibt es für die Kinder in den seltensten Fällen. Es sei denn eine noch größere Macht als der Meister würde eingreifen: die Behörden.

"Sektenkinder – zum Dienen geboren", Reihe "Menschen hautnah", WDR, Donnerstag, 25. Oktober, 22.30 Uhr

Kinder in der Sekte "Das Allerletzte, was man Kindern antun kann"

Wenn Erwachsene in eine Sekte eintreten, geschieht das aus verschiedenen Gründen. Manche sind verzweifelt, einsam, auf Sinnsuche. Doch für alle gilt: Letztlich entscheiden sie sich selbst für oder gegen das Leben in der Sekte. Nicht so die Kinder, die dann mitgehen müssen oder dort geboren werden.

Situation vor Ort Spielen? Fehlanzeuge - stattdessen wird gearbeitet

Die 9-jährige Radha sitzt aufrecht am Tisch neben ihrem Guru. Sie selbst ist ganz in gelb gekleidet, genau wie ihre beiden Brüder, die Eltern und die anderen Sektenmitglieder. Sie tragen selbst gehäkelte Kopfbedeckungen, aus gelber Baumwolle. Nach der Meditation verbeugen sich alle einzeln vor ihm und entfernen sich wortlos. Radha ist in die esoterische "Gruppe der Weltdiener" hineingeboren worden. Sie hatte keine Wahl. Jetzt heißt es: Um 3.30 Uhr aufstehen zur ersten Meditation, stundenlanges Studium der so genannten "Bücher der Weisheit". Nach der Schule Hausarbeit. Spielsachen, Freizeitaktivitäten, Freunde - vieles, was Kindern normalerweise Freude macht, ist für Radha und ihre Brüder tabu. Ihre Mutter Bärbel passt genau auf.
"Es gibt viele Verlockungen - für Kinder wie für Erwachsene, aber man beachtet sie nicht, man geht einfach weiter, weil man weiß, dass es Wichtigeres gibt."

Mutter Bärbel

Verzichten muss man auf vieles - auf Süßigkeiten, auf den Zoo, auf manches, was Kinder schön finden. Die Familie mit den drei Kindern wohnt in einem baufälligen Haus, ein paar Kilometer vom Guru entfernt. Die fränkische Gemeinde Lonnerstadt musste sie hier einquartieren, um die Obdachlosigkeit der Familie zu verhindern.

Leben wie im Mittelalter

Es gibt keine Badewanne, keine Dusche, kein fließendes Wasser in der Küche, keine Heizung. Nur ein kleiner Holzofen im Wohnzimmer verschafft etwas Wärme im sonst eiskalten Haus. Doch der überzeugte Vater hat sich damit abgefunden.

"Wir sind froh, dass wir hier wohnen können. Manche müssen auf der Straße leben. Im Vergleich dazu ist es hier luxuriös."

Vater Peter

Die Eltern haben ihre Berufe aufgegeben, der Vater war Software-Entwickler, die Mutter Gymnasiallehrerin. Was sie besaßen, ging damals an den Guru und seine Gruppe. Und weil sie aus Prinzip kein Hartz IV beziehen wollen, ist die ganze Familie nicht einmal krankenversichert.

"Wenn man viel in der Sonne ist, kommt viel Energie in den Körper, die Sonnenstrahlen aktivieren die körpereigene Abwehr und schützen vor Krankheit und sogar vor dem Tod."

Das Problem nur: Die Kinder sind sehr oft krank, gerade wenn es draußen kalt wird. Doch sie dürfen nicht zum Arzt. Denn das würde der Entwicklung der Seele schaden, meint der Guru. Das ehemalige Sektenkind Kilian B. hätte diese Einstellung beinahe das Leben gekostet. Auch er war ein paar Jahre bei den Weltdienern. Doch weil Kilian ohne Medikamente keine Nahrung verdauen kann, wäre er fast verhungert. Als er 15 war, kam er ins Krankenhaus, da wog er nur noch 30 Kilo. Er überlebte knapp. Seine ältere Schwester Barbara hat alles miterlebt.

http://www.welt.de/fernsehen/article110 ... inder.html

Wie sie sich selbst sehen:

"Die Macht, die die Neue Gruppe der Weltdiener schließlich ausüben wird, wird aus zwei Quellen stammen: Erstens aus jenem Kraftzentrum, das von der Innenwelt aus diese Erde regiert, dessen Mitglieder die Verbreitung jener Ideale und Ideen veranlaßt haben, die die Menschheit von einem Zeitalter zum anderen vorwärts geführt haben. Dieses innere Zentrum hat schon immer existiert und alle großen Menschheitsführer, gleich auf welchem Gebiet sie sich betätigten, waren mit diesem Zentrum verbunden. Die großen Idealisten und Menscheitsdiener wie Christus und Sein großer Bruder Buddha, und die von kleinerem Format, wie Plato, Spinoza, Abraham Lincoln oder Florence Nightingale, sind mit diesem Zentrum in Verbindung gestanden. Die Anzahl dieser innerlich Verbundenen ist erstaunlich groß und es gibt unter ihnen viele Grade, aber alle zeichnen sich dadurch aus, daß sie opferfreudig für die Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen arbeiteten und ihre Mitmenschen liebten. Sie alle erhielten von diesem zentralen Brennpunkt Licht und Inspiration. Die Mitglieder dieser Regierung mögen in einem physischen Körper leben oder nicht inkarniert sein. Ich nehme als gegeben an, daß die Leser dieser Zeilen an Unsterblichkeit glauben, - an den Fortbestand der bewußten Seele in irgendeiner Dimension. Diese großen Seelen sind vor allem dadurch gekennzeicnet, daß sie keine mentale Begrenztheit kennen und daß ihr Denken so allumfassend ist, daß es für sie weder rassische noch religöse Unterschiede gibt.

http://www.ipsgeneva.com/allem/allgrps.htm
Christel
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Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Christel »

„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Liborius
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Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Christel
Die Leiden der Kinder im atheistischen DDR Regime gehört zu den dunkelsten Kapiteln dieser Republik. Atheisten stecken hier sehr gern den Kopf in den Sand und ganz Verbohrte bestreiten diese Vorfälle.
http://politikforen.net/archive/index.php/t-79222.html
Heinrich5

Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Sonderrente für DDR-Opfer beschlossen
17 Jahre nach der Wiedervereinigung hat der Bundestag eine Sonderrente für rund 42.000 Opfer des DDR-Regimes beschlossen. Das Gesetz sieht für frühere politische Häftlinge eine monatliche Rente von 250 Euro vor. Die Entschädigung erhält, wer mindestens sechs Monate im Gefängnis saß

BERLIN epd| Kinder und Jugendliche, die zwangsweise in DDR-Kinderheimen leben mussten, haben unter Umständen Anspruch auf Rehabilitation und Entschädigungsleistungen. Wie das Bundesverfassungsgericht in einem am Donnerstag veröffentlichten Urteil entschied, sind auch bei einem rechtswidrigen Freiheitsentzug außerhalb eines Strafverfahrens Rehabilitationsleistungen möglich. Der Nachweis einer politischen Verfolgung sei hier nicht immer erforderlich. (Az.: 2 BvR 718/08)
http://www.taz.de/1/politik/deutschland ... -moeglich/

@ Liborius.
Ich bin mal deinem Link gefolgt - und was lese ich da?
Als Ossi muss ich Einspruch erheben. Mit Sicherheit ist man in den Heimen nicht zu einem schlechten Menschen herangezogen worden. Wer asoziales Verhalten an den Tag legt muss gezüchtigt werden. Das ist Jahrhunderte so gewesen. Warum also nicht in der DDR? Da wurde keiner gezwungen das Manifest auswendig zu lernen. Achtung vor dem Leben, Achtung vor der Arbeit, friedliches miteinander.
Das waren Erziehungsziele. Sicher hat die Partei versucht die Jugendlichen an sich zu ziehen. Aber nicht mehr wie heute die Kirchen.
Ich bin in der DDR in einer Familie aufgewachsen die christliche Grundwerte hatte.
Wurde getauft bin in die Christenlehre gegangen und konfirmiert worden. Hatte aber auch Jugendweihe und vormilitärische Ausbildung.
Wer damals ins Heim gekommen ist würde es heute wieder. Und er würde hier auch nicht bessser behandelt.
Neulich in Sachsen, eine Familie mit glaub ich 5 Kindern zwischen 3 und 12 (Altersangaben ohne Gewähr). Die Eltern Asozial, die Kinder kommen ins Heim. Das Jugendamt beschließt die Kinder voneinander zu trennen. Die kinder bekommen das mit und fliehen aus dem Heim weil sie numn mal nur sich selber haben und sich auch brauchen. Die Staatsbüttel fangen sie wieder ein und trennen sie gegen ihren Willen.
Wer sich hier noch über die DDR aufregt sollte eins auf die Fresse bekommen. :-(
Oh weh, wenn das Schule macht, hat das Bundesverfassungsgericht bald nichts mehr zu lachen. Schließlich sind da noch 17Mill andere Menschen die im zarten Kleinkindalter den Brüsten ihrer zwangsarbeitenden Eltern entrissen und täglich in Kleingulags mit Fähnchen, Wimpeln und Luftballons gepeitscht wurden, worauf heute ihre nachgewiesene Unfähigkeit und Abneigung ihre Kinder am Leben zu lassen zurückzuführen ist.
Die Türen und Fenster seien vergittert gewesen. Er habe Arrest, Essensentzug, stundenlanges Stehen oder Schlafentzug erduldet. Kinder seien "wie Tiere in den Duschraum getrieben und unter kalte Duschen gestellt worden", berichtete der Kläger.
Mit irgendwelchen Strafen müssen doch schwer erziehbare Kinder erzogen werden, besser als Körperstrafe wie in der BRD.
Auch an unseren Schulen gehörten Körperstrafen zum pädagogischen Kanon. In der Weimarer Republik versuchte man sie abzuschaffen, ohne wirklichen Erfolg. Die Nazis führten sie dann wieder ein, und auch nach 1945 - von einer kurzen Aussetzung abgesehen - wurden sie wieder eingeführt im westlichen Teil Deutschlands. Die DDR erließ ein Züchtigungsverbot bereits 1949. Die BRD begann die Körperstrafen in ihren Schulen erst 1973 abzuschaffen. In Baden-Württemberg wurde bis 1976 gezüchtigt, in Bayern bis 1979.
Zitat von Tschuikow
Mit irgendwelchen Strafen müssen doch schwer erziehbare Kinder erzogen werden, besser als Körperstrafe wie in der BRD.
Hallo: Tschuikow, das kann ich nicht ganz so stehen lassen, wen einige Heimerzieher, Kinder dennoch unter kalte Duschen gestellt haben sollten, und etwa Schlaf und Essensentzug erdulden mussten, wenn’s stimmt, dann ist das für mich immer noch körperliche Züchtigung, und haben so mit gegen die Gesetze der DDR verstoßen, die schon bei der Gründung der DDR 1949, wurde Gesetzlich die körperliche Züchtigung verboten. Den so erzeiht man keine Kinder zu Sozialistische Persönlichkeiten, sondern man erreicht damit genau das gegen teil.
Heimerzieher die das dennoch taten, Missbrauchten ihre Autorität, für ihre Untaten. Vergewaltigten hier mit, die Sozialistischen Rechtsnormen. Ja diese Heimerzieher die Verbrechen begangen haben, gehören vor Gericht
Das sind hier nur vier Meinungen von vielen! Ich kann mich allerdings nicht allen dort getätigten Meinungen anschließen.

Deinen Vergleich zwischen den Leiden der Sektenkinder (siehe Video) und den schwererziehbaren Jugendlichen in DDR-Kinderheimen finde ich zumindest unpassend.

Untersuchungsbericht über die Heimerziehung in der DDR:
Der Bericht über die DDR-Heimerziehung kommt nicht zu der Bewertung, "dass es sich bei der Heimerziehung in der DDR insgesamt um ein Unrechtssystem gehandelt haben könnte". Gegen die zahlreichen Rechtsverstöße, die auch nach DDR-Recht hätten geahndet werden müssen, habe es jedoch "keine wirksamen Rechtsmittel oder andere Kontrollmöglichkeiten" gegeben. Die Kinder und Jugendlichen waren dem System vollständig ausgeliefert

Dem Bericht zufolge glichen die Zustände in DDR-Heimen "erschreckend" denen in der frühen Bundesrepublik, "auch wenn hier andere gesellschaftliche und moralische Vorstellungen zugrunde lagen".
http://www2.evangelisch.de/themen/gesel ... llzug60285


Es ist bekannt, dass es 1952 auf dem Gebiet der DDR insgesamt 152 evangelische und katholische Kinderheime mit 9297 Plätzen gab. Für das Jahr 1962 wurden noch 94 Heime der sogenannten Jugendhilfe in kirchlicher Trägerschaft mit insgesamt 5582 Plätzen genannt.

Das Diakonisches Werk — Innere Mission und Hilfswerk — der Evangelischen Kirchen in der DDR betrieb 1986 in der DDR:
•19 Kinderheime,
•278 Kindergärten und Horte.

Die katholische Caritas betrieb 1986 in der DDR:
•152 Kindergärten, -krippen und -horte mit rund 7700 Plätzen,
•22 Säuglings- und Kinderheime sowie Wohnheime für Jugendliche mit 745 Plätzen,
Liborius
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Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Heinrich
Die atheistische Sekte der "Weltdiener" ist eine Mikro-Vereinigung und besaßen gerade einmal drei Kinder in ihrer Gewalt. Schlimm genug, der Staat hat aber bereits eingegriffen.
Trotzdem ist Dir das ein großer Aufmacher wert und versuchst obendrein ein Zusammenhang mit den christlichen Kirchen herzustellen. Das ist absoluter Nonsens, deshalb habe ich an die Zehntausende Kinderschicksale in der DDR erinnert. Selbstverständlich habe ich auch die Beiträge von offensichtlichen Betonköpfen exDDR-Stalinisten gelesen - für mich abslut undiskutabel.
Heinrich5

Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Liborius:
….versuchst obendrein ein Zusammenhang mit den christlichen Kirchen herzustellen.
Falsch
Ich hatte geschrieben: „Was Religion alles bewirken kann“. Von christlichen Kirchen ist in diesem Zusammenhang keine Rede gewesen.

Die „Weltdiener“ sind auch keine atheistische Sekte, was redest du hier für einen Blödsinn. Sie sind auch nicht nur auf Deutschland beschränkt sondern agieren weltweit.

Sind die Angehörigen dieser Sekte überhaupt heilbar? Siehe hier:

viewtopic.php?f=10&t=2399
Christel
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Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich bin etwas überrascht vom Themenwechsel. Allerdings ist es immer die Frage, wo soll man anfangen?
Bei Eltern, die ihre Kinder fettfüttern oder mit Nachhilfe trimmen… ?
Wo und wie soll man eingreifen?

Sind die „Weltdiener“ nun eine atheistische Sekte oder eine religiöse Sekte? Vielleicht kann man sie als Psychosekte bezeichnen?

Ich versuche es mal aus meiner christlichen Sicht etwas poetisch auszudrücken:
Im Herzen eines jeden Menschen steht ein Thron. Es kommt darauf an, wer oder was darauf sitzt und angebetet wird. Das kann das eigene Ego sein, eine Idee, eine Sache, ein Ideal, irgendein Wert, ein Guru… oder der wahre Gott. Gott befreit von allen Götzen: „Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“ (Ex. 20, 2f. Dtn 5,6 f. 3)

Daraus folgt: Kein Pharao, kein Guru, kein Mensch… alles ist nur relativ, überall wird nur mit Wasser gekocht… , jede Autorität… ist relativ… -> http://www.youtube.com/watch?v=6B5AuCaDSwM
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Mit deiner Poesie ist den Kindern dieser Sekte auch nicht geholfen :cry:
Christel
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Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich5 hat geschrieben:Mit deiner Poesie ist den Kindern dieser Sekte auch nicht geholfen :cry:
Warum nicht? Vielleicht lesen es die Eltern zufällig und begreifen die Botschaft:
Es gibt keine Meister! Laufe keinem Menschen nach, weder dem Herrn L., auch nicht einem Mr. Dawkins oder wie all die Weltverbesserer heißen. Hinterfrage Wahrheiten, meist sind es Halbwahrheiten.

Heinrich, was hast Du denn konkret für diese Kinder unternommen?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Chrstel:
Warum nicht? Vielleicht lesen es die Eltern zufällig und begreifen die Botschaft:
Es gibt keine Meister! Laufe keinem Menschen nach, weder dem Herrn L., auch nicht einem Mr. Dawkins oder wie all die Weltverbesserer heißen. Hinterfrage Wahrheiten, meist sind es Halbwahrheiten.
Jawohl, es gibt keinen Meister. Laufe diesem nicht nach. Auch nicht dem Herrn Jesus.
Liborius
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Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Heinrich5 hat geschrieben:
Zitat Liborius:
….versuchst obendrein ein Zusammenhang mit den christlichen Kirchen herzustellen.
Falsch
Ich hatte geschrieben: „Was Religion alles bewirken kann“. Von christlichen Kirchen ist in diesem Zusammenhang keine Rede gewesen.

Die „Weltdiener“ sind auch keine atheistische Sekte, was redest du hier für einen Blödsinn. Sie sind auch nicht nur auf Deutschland beschränkt sondern agieren weltweit.

Sind die Angehörigen dieser Sekte überhaupt heilbar? Siehe hier:

viewtopic.php?f=10&t=2399
Was ist überhaupt eine Sekte:

Eine Gruppe, die dazu geschaffen wurde, die Machtphantasien einer Führungsperson oder -gruppe zu verwirklichen, bezeichnet man als Sekte. Diese Macht wird mit Mitteln der mentalen Programmierung, die ein typisches Abhängigkeitsverhältnis hervorrufen, gewonnen und erhalten. Kriterium für die Beurteilung einer Sekte ist die reale Machtstruktur und der systematische Einsatz von Überredungs- und Überzeugungstechniken (mentale Programmierung, Gehirnwäsche), also die Beziehung zwischen Führern und Anhängern. Dieses typische Abhängigkeitsverhältnis von Führern zu Anhängern bezeichnet man als Sektenbeziehung.

Eine Sekte braucht nicht auf Deutschland beschränkt sein. Ob diese Spinner in Oberfranken weltweit agieren ist daher völlig unwichtig. Sie geben ihrem Oberguro fast 'göttliche' Eigenschaften, also sind sie Atheisten. Die Bewegung des Neuen Atheismus eines Dawkins oder Schmidt-Salomon werden von Religionswissenschaftler ebenfalls als Sekte eingestuft, denn sie erfüllen das wichtige Kriterium zu Missionieren und das ziemlich aggressiv.

Wenn Du schreibst, von christlicher Religion sei in Deinem Beitrag nicht die Rede gewesen, von welcher Religion hast Du dann hier im Board geschrieben? Religion ist eine Weltanschauung, dazu gehört auch der Atheismus, denn diese schauen sich auch die Welt an. Ich gehe aber nicht soweit die Kinderquäler nur den Atheisten zuzuordnen, obwohl die Statistik ohne weiteres eine solche Folgerung zulassen würde.
Heinrich5

Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Liborius:
Sie geben ihrem Oberguro fast 'göttliche' Eigenschaften, also sind sie Atheisten.
Wie kommst du zu dieser abenteuerlichen Behauptung? Eine seltsame Schlußfolgerung :mrgreen:
Heinrich5

Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Liborius:
Die Bewegung des Neuen Atheismus eines Dawkins oder Schmidt-Salomon werden von Religionswissenschaftler ebenfalls als Sekte eingestuft, denn sie erfüllen das wichtige Kriterium zu Missionieren und das ziemlich aggressiv.
Hier spricht nur der „Religionswissenschaftler“ Liborius in eigener Sache.

Was ist neu am Neuen Atheismus?

Neu am Atheismus ist die offene und direkte Art und Weise, mit der er propagiert wird, wie man es von den Religionskritikern der Aufklärung kennt, deren Nachfolger aber lange Zeit kein großes Medieninteresse mehr erzeugen konnten. Neu ist auch, dass sich nun explizit Naturwissenschaftler äußern und nicht mehr in erster Linie Philosophen.

Zusammengefasst:

1. Die Neuen Atheisten betreiben vor allem empirische, wissenschaftliche Religionskritik. Der Anteil der philosophischen und historisch-kritischen Religionskritik, welche zuvor das Feld beherrschte, ist geringer geworden.

2. Die Neuen Atheisten lehnen auch “moderate” Religiosität ab, die sie für mindestens ebenso irrational, obgleich weniger gefährlich halten wie den Fundamentalismus. Die Kritik lautet, dass sich Fundamentalisten hinter den ebenso unüberprüfbaren Behauptungen von moderaten Gläubigen verstecken können und dass mit dem moderaten Glauben irrationales Denken in der Gesellschaft verbreitet wird.

3. Der eigentliche Konflikt verläuft zwischen Vernunft und Irrationalismus, nicht einfach zwischen moderat und fundamentalistisch oder zwischen Evolution und Kreationismus.

4. Religion und Wissenschaft sind unvereinbar. Dies bezieht sich vor allem auf die wissenschaftliche Methode des kritischen Überprüfens im Vergleich zum blinden Glauben von Dogmen, welches Religionen erfordern.

5. Glaube (ohne Belege) verdient keinen Respekt. Religion muss ebenso kritisiert werden dürfen wie die Politik einer Partei oder wie Restaurants.

6. Die Neuen Atheisten sind naturalistische Humanisten. Sie gehen davon aus, dass eine vernünftigere Gesellschaft ohne den Glauben an Übernatürliches auch eine ethischere Gesellschaft ist.

7. Die Neuen Atheisten formulieren ihre Kritik klar und deutlich, manchmal polemisch oder satirisch.

8. Es handelt sich um eine populäre Bewegung, die Religionskritik einem größeren Publikum nahebringt.

Quelle:
http://feuerbringer.com/2010/03/29/was- ... atheismus/
Christel
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Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Christel »

Hallo Liborius, hast Du Steven Hassan gelesen?

LG Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
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Re: Die Leiden der Sektenkinder

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich5 hat geschrieben:
Zitat Liborius:
Sie geben ihrem Oberguro fast 'göttliche' Eigenschaften, also sind sie Atheisten.
Wie kommst du zu dieser abenteuerlichen Behauptung? Eine seltsame Schlußfolgerung :mrgreen:
Weshalb fragst Du? – Du hättest meine „Poesie“ von Christel » Di 30 Okt, 2012 22:29<< doch lesen sollen, dann wäre die Frage unnötig gewesen. So einem „Meister“ zu dienen, bedeutet jemanden bzw. etwas an Gottes Stelle zu setzen, was nicht Gott ist. Es ist ein NEIN zu Gott.

Für Dich kann ich es auch säkularer ausdrücken:
In der Sekte der „Weltdiener“ kommt Gott nicht vor. Möglicherweise irgendwo noch als „Dekoration“, um der Sache einen spirituellen Schliff zu geben, wie der Hinweis, dass Jesus auch gelitten habe. Das „Om“ sowie die „Seelenarbeit“ muten asiatisch an. – Ich vermute, die Beeinflussung läuft nicht unwesentlich über die Meditation.
Auch die Ideologie der Gruppe wird dabei eine Rolle spielen:
Das Ziel besteht darin, einen höheren geistigen Stand zu erreichen, den der „Meister“ angeblich schon hat. Folglich wird die Sache höchstwahrscheinlich mit einem gewissen Elitegeist verbunden sein. Es geht also um die eigenen geistigen Fortschritte. Der Name „Weltdiener“ deutet darauf hin, dass es außerdem um den Fortschritt der Menschheit geht.

Auch der neue Atheismus gerade in Form des evolutionären Humanismus strebt einen höheren geistigen Stand an. Der Elitegeist und der missionarische Eifer sind unverkennbar. Auch hier geht es darum, die Menschen und die Welt zu verbessern. Einem Richard Dawkins... wird blind vertraut.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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