Christliche Fürsorge vergebens gesucht

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Heinrich5

Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Katholische Kliniken weisen Vergewaltigungsopfer ab
Eine junge Frau ist in Köln vergewaltigt worden. Eine Notärztin schickte die 25-Jährige zur Beweissicherung in Krankenhäuser der katholischen Trägerschaft. Doch die Vergewaltigte wurde abgewiesen – aus „ethischen und theologischen Gründen“.
Sie wurde mit der Begründung abgewiesen, die gynäkologischen Untersuchungen zur Beweissicherung seien seit zwei Monaten untersagt, weil damit ein Beratungsgespräch über eine mögliche Schwangerschaft und deren Abbruch sowie das Verschreiben der Pille danach verbunden sei.
Ärzte, die sich dieser Regelung widersetzten, müssten mit fristloser Kündigung rechnen.
Der Hinweis, die Beratung sei bereits erfolgt, die Pille danach sei schon verschrieben, hat laut Notärztin nichts genutzt.

http://www.focus.de/panorama/welt/chris ... 99708.html
Liborius
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Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Liborius »

In anderen Bundesländern sind die Ärzte verpflichtet eine vermutete Straftat umgehend der Polizei zu melden. Diese verfügt dann über weitere Maßnahmen wie forensische Spurensicherung zur Beweissicherung. Die Uniklinik Köln besitzt eine forensische Abteilung und wäre auch für kompliziertere DNA Analytik sowie Extasy Analytik bei Verdacht auf Abgabe von KO Tropfen gerüstet.
In dem vom Focus geschilderten Fall könnte man der Notärztin eine Strafvereitelung unterstellen. Oder ist der ganze Fall wieder einmal eine Nebelkerze gegen die kath. Kirche?
Christel
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Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Christel »

Liborius hat geschrieben:Oder ist der ganze Fall wieder einmal eine Nebelkerze gegen die kath. Kirche?
So sehe ich das: Nebelkerze und Stimmungsmache. Ginge es nicht gegen die kath. Kiche, würden Heinrich und Niels in diesem Fall von Indoktrination sprechen!

Hier eine Gegendarstellung: http://de.nachrichten.yahoo.com/bistum- ... 27799.html
Köln (dapd). Das Erzbistum Köln weist Berichte zurück, wonach Vergewaltigungsopfer nicht mehr in katholischen Krankenhäusern behandelt werden dürfen. "Wir bedauern sehr, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden ist, dass Opfer einer Vergewaltigung in katholischen Krankenhäusern nicht mehr behandelt werden dürfen. Das ist falsch", teilte das Bistum am Donnerstag mit. Auch in diesen Kliniken erhielten die betroffenen Frauen die notwendige Heilbehandlung, dazu gehöre auch eine Spurensicherung.

Zuvor hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, dass zwei Kliniken, die von der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria geführt werden, ein mutmaßliches Vergewaltigungsopfer abgewiesen hatten. Demnach war die Frau wohl mit K.o.-Tropfen Mitte Dezember betäubt worden und erst einen Tag später wieder zu sich gekommen.

Eine Notärztin, die eine Vergewaltigung nicht ausschließen konnte, habe die Kliniken um eine Spurensicherung gebeten, um mögliche Tatspuren gerichtsverwertbar zu sichern. Dabei sei sie mit der Begründung abgewiesen worden, die Untersuchung zur Beweissicherung sei untersagt, weil damit ein Gespräch über eine mögliche Schwangerschaft und deren Abbruch sowie das Verschreiben der Pille danach verbunden sei. Die katholischen Kliniken dürfen aus moralischen Gründen dieses Mittel nicht verschreiben.

Die Stiftung sprach in einer Stellungnahme von einem Missverständnis, das zur Ablehnung der Frau geführt haben. Der Vorfall werde derzeit intern geprüft. Das Hilfsangebot der Kliniken umfasse auch eine anonyme Spurensicherung.

dapd
Siehe auch:
http://www.erzbistum-koeln.de/modules/n ... index.html
Wir bedauern sehr, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden ist, dass Opfer einer Vergewaltigung in katholischen Krankenhäusern nicht mehr behandelt werden dürfen. Dies ist falsch. Auch in katholischen Krankenhäusern erhalten die betroffenen Frauen die notwendige Heilbehandlung; dazu gehört gegebenenfalls auch eine volle Kooperation mit der Anonymen Spurensicherung.
Wir haben das feste Vertrauen, dass der Träger der Krankenhäuser, in denen nach Medienberichten eine solche Heilbehandlung abgelehnt worden sein soll, die Gesamtsituation vollständig aufklären und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen wird, um eine Wiederholung eines solchen sehr bedauerlichen Einzelfalls auszuschließen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Liborius hat geschrieben:
Oder ist der ganze Fall wieder einmal eine Nebelkerze gegen die kath. Kirche?


Die Fakten in diesem konkreten Fall sprechen leider eindeutig dagegen. Von Nebelkerzen kann keine Rede sein.
Es ist nicht das erste Mal, dass katholisches Recht mit weltlichem Recht kollidiert. Dieser Fall hat jedoch eine besondere Brisanz. Geht es diesmal doch um ein Vergewaltigungsopfer, dem nicht geholfen wurde. Der Grund: Die Ärzte hatten Angst, gegen kirchliche Dienstvorschriften zu verstoßen und deshalb ihre Arbeitsstelle zu verlieren. Dass der kirchliche Träger der beiden betroffenen Krankenhäuser jetzt zurückrudert und behauptet, dass es sich nur um ein Missverständnis handelt, macht die Sache nicht besser. Denn es ist schon merkwürdig, dass es an einem Tag in zwei Kliniken zu demselben "Missverständnis" kommt.
http://www.finanznachrichten.de/nachric ... el-007.htm
Liborius
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Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Du kannst nicht begründen, weshalb die Notärztin entgegen der Vorschriften nicht die Polizei verständigt hat. Sie sollte als Medizinerin obendrein wissen, dass gerade bei einem vermuteten Einsatz von KO Tropfen zum Nachweis dieser Substanzen jede Minute zählt. Bei einer Straftat geht es zunächst um gerichtsfeste Beweissicherung. Eine DNA Analyse oder gar Substanzen wie Extasy kann ein Krankenhaus nicht nachweisen. Dafür gibt es ja die KTU.

Wenn, wie ich auch gehört habe, es um die "Pille danach" gegangen sei, dann frage ich mich wieso konnte die Notarztin diese nicht selbst verschreiben, denn die Berechtigung dazu hat sie ja. Richtig ist nämlich lediglich das die Verschreibung einer solchen Pille nicht mit den ethischen Grundsätzen der kath. Kirche vereinbar ist. Das ist aber nichts Neues. Es gibt in Köln mehr als nur die zwei Kliniken in kath. Verwaltung. Medizinische Hilfe verweigert kein Krankenhaus und auch keines in kath. Trägerschaft.
Heinrich5

Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Liborius:
Medizinische Hilfe verweigert kein Krankenhaus und auch keines in kath. Trägerschaft.
Haben aber gleich zwei kath. Krankenhäuser gemacht. Die Tatsachen kannst auch du nicht leugnen.
Liborius
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Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Liborius »

Um welche medizinische Hilfe wurde denn nachgesucht? Um keine, es wurde nach einer Verschreibung für eine Pille danach gefragt. Die aber jederzeit die Notärztin auch hätte verordnen können und in der nächsten Apotheke abholen. Wäre viel schneller gegangen als erst die kath. Krankenhäuser in Köln abzuklappern. Daran erkennt man doch um was es eigentlich ging.
Heinrich5

Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Liborius:
Um welche medizinische Hilfe wurde denn nachgesucht? Um keine, es wurde nach einer Verschreibung für eine Pille danach gefragt. Die aber jederzeit die Notärztin auch hätte verordnen können und in der nächsten Apotheke abholen. Wäre viel schneller gegangen als erst die kath. Krankenhäuser in Köln abzuklappern. Daran erkennt man doch um was es eigentlich ging.
Das ist Unsinn und Tatsachenverdrehung
Zitat Liborius:
Wenn, wie ich auch gehört habe, es um die "Pille danach" gegangen sei, dann frage ich mich wieso konnte die Notärztin diese nicht selbst verschreiben, denn die Berechtigung dazu hat sie ja.
Entweder du brauchst einen Satz neue Ohren oder eine neue Lesebrille:
Der Hinweis der Notärztin, dass die Beratung bereits erfolgt und die Pille schon verschrieben sei, hat ihren Angaben zufolge nichts an der Einstellung der katholischen Kliniken geändert.
http://www.spiegel.de/panorama/koeln-ve ... 78142.html
Bei der Ärztin verdichtete sich die furchtbare Vermutung: Die Frau könnte mit K.o.-Tropfen betäubt und vergewaltigt worden sein. Sie sprach es aus. Und sie sprach über eine mögliche Schwangerschaft. Die 25-Jährige brach in Tränen aus. "Welche Folgen die Vergewaltigung haben kann, darüber hatte sie nicht nachgedacht." Die Ärztin stellte ihr ein Rezept für die "Pille danach" aus und rief die Polizei an.
http://www.welt.de/regionales/koeln/art ... alter.html
Selbst nach dem Hinweis, es gehe nicht um ein Rezept, sondern nur noch um die gynäkologische Untersuchung, habe die Ärztin abgelehnt. In einem ähnlichen Fall sei einer Kollegin fristlos gekündigt worden.

"Die Kollegin hatte Angst um ihren Arbeitsplatz", sagte Maiworm. Die zweite Abfuhr habe sie im Heilig-Geist-Krankenhaus mit der gleichen Begründung erhalten. Beide Krankenhäuser gehören der Stiftung der Cellitinnen. "Das ist für mich Kirche wie im Mittelalter", sagte die Ärztin.
Christel
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Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich, einerseits beklagst Du fehlende christliche Fürsorge, andererseits nutzt einen kleinen Fehler sofort aus. - Irren ist menschlich. Auch Du bist nicht irrtumslos. - Der kleine Irrtum von Liborius ist kein Grund unhöflich und unfreundlich zu sein.

Ja, die Frau hatte bereits von der Notärztin das Rezept für die „Pille danach“ erhalten. – Allerdings ein Rezept nutzt nichts. Je später die „Pille danach“ eingenommen wird, je geringer ist die Wirkung. Auch die Nebenwirkungen sind beträchtlich: http://www.ratgeber-pille.net/Pille-danach.html

Der Fall enthält so einige Ungereimtheiten:
Obwohl sich der Fall bereits am 15. Dezember ereignet hat, fehlt jede Aussage darüber, was tatsächlich geschah.

Allein, dass eine junge Frau mit ihrer Mutter zu einer Notärztin ging sowie die Vermutungen der Notärztin stehen im Raum. – Was ist aus der jungen Frau geworden? Haben sich die Vermutungen der Notärztin bestätigt?
Die Ärztin stellte ihr ein Rezept für die "Pille danach" aus und rief die Polizei an. Die kam auf Bitten der Ärztin auch in die Praxis und nahm das Protokoll auf. Wohl eher ungewöhnlich. Maiworm wollte ihrer Patientin jede zusätzliche Belastung ersparen. Ärztliche und menschliche Fürsorge. Darum sollte die Frau zur gynäkologischen Untersuchung auch ins Vinzenz-Krankenhaus ein paar Schritte weiter, direkt nebenan – auch zur Beweissicherung, falls die Frau später Anzeige erstatten würde.
http://www.welt.de/regionales/koeln/art ... alter.html

Was ist denn das?
Wenn mir so was passiert wäre, na klar würde ich Anzeige erstatten! Zumal wenn die Polizei „so ganz von allein vorbei kommt“. Weshalb ist das nicht geschehen?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
Allein, dass eine junge Frau mit ihrer Mutter zu einer Notärztin ging sowie die Vermutungen der Notärztin stehen im Raum. – Was ist aus der jungen Frau geworden? Haben sich die Vermutungen der Notärztin bestätigt?
Auch das ist nicht richtig.

Die Mutter ist mit ihrer Tochter zur Notärztin gegangen unmittelbar nachdem die Tochter in einem anderen Stadtteil erwacht ist. Die Ärztin hat unmittelbar danach noch in der Praxis Anzeige bei der Polizei erstattet. Die Polizei ist nun mal nicht „ganz von allein vorbeigekommen“
Was steht denn da noch im Raum? Was für "Ungereimtheiten" müssen denn da noch aufgeklärt werden?
Es ging doch hier nur lediglich um den Skandal, dass gleich die ersten zwei katholischen Krankenhäuser aus Angst vor ihrem Arbeitgeber, der katholischen Kirche, eine gynäkologische Untersuchung abgelehnt haben. Erst im dritten Krankenhaus, einem evangelischen Krankenhaus, wurde diese durchgeführt.
Heinrich5

Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Was bleibt ist die Erkenntnis:
".........Hinter dem Vorfall von Köln zeigt sich erneut eine zerrissene Kirche, die sich in der pluralen Gesellschaft nicht mehr zurechtfindet. Die nicht damit klar kommt, dass ihre Vorstellungen aus der Mitte an den Rand der Gesellschaft geraten sind und ihre frühere Macht zerronnen ist. Jetzt muss sie sich gegen totalitäre Züge im Inneren wehren, gegen den Versuch, intern zu retten, was extern verloren ging, gegen die Diktatur des Prinzips und den Zynismus des Absoluten.

Schon länger erstarren Hierarchen in der Auseinandersetzung mit der Moderne in vermeintlichen dogmatischen Vorgaben. Bischöfe verschanzen sich hinter ihrer Weihe gegen Argumente, geben ihre Meinung als Gottes Gebot aus und setzen sie in ihrem Einflussbereich ohne Rücksicht auf Verluste um: Ein Gotteszwergstaat in der säkularen Gesellschaft. Doch das kann nicht funktionieren. Ein solcher Staat müsste schon seine Grenzen schließen. Und bereits damit würde er seine Botschaft verraten."
http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-01 ... kenhaeuser
Christel
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Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heinrich, „ganz von allein vorbeigekommen“ hatte ich in Anführungszeichen gesetzt, nicht zufällig, sondern ganz bewusst. Daher ist Deine Korrektur nicht nur unnötig, sondern falsch! Hier liegt der Irrtum bei Dir. Hättest Du meinen Beitrag nur halb so sorgfältig gelesen, wie ich den Zeitungsartikel, wäre Dir sicher auch aufgefallen, dass ich zitierte, die Ärztin hat die Polizei alarmiert. Die Patientin hingegen nicht. Diese hat seltsamerweise keine Anzeige erstattet, als sie mit der Polizei sprechen musste.

Die Fakten:
Ort: Köln, das bedeutet, gute medizinische Infrastruktur, mehr als eine Klinik, nicht nur kath. Krankenhäuser.
Wann: 15. Dezember, Freitagnacht – die Nacht war kalt. „Auf einer Bank wurde sie wach. Es war hell, Samstagnachmittag“
Symptome: "Die junge Frau hatte Schmerzen, auch beim Toilettengang." - Nach einer Zeit im Freien auf einer Bank, das ist zu dieser Jahreszeit normal.

Völlig unklar ist, was eigentlich passiert ist. Im Raum steht lediglich die Vermutung der Ärztin, nicht etwa der Patientin.
Die Ärztin will diese nun mit einem Rezept für die „Pille danach“ in ein Krankenhaus einweisen.

Was sollte im Krankenhaus passieren?

Im Zeitungsartikel steht „ – auch zur Beweissicherung, falls die Frau später Anzeige erstatten würde.“ http://www.welt.de/regionales/koeln/art ... alter.html
Wohlgemerkt „auch“, „falls die Frau später Anzeige erstatten würde.“
-> Es ging also ganz bestimmt nicht nur, um so eine Feststellung:
Die Frau musste gründlich untersucht und behandelt werden und zwar nicht nur gynäkologisch. Die Zeit im Freien reicht aus, Blase Nieren… - Die Frau musste stationär aufgenommen werden, die konnte man nicht einfach nach einer kurzen Untersuchung nach Hause schicken. (So sehe ich das als Laie.) Außerdem war es höchste Zeit, die „Pille danach“ einzunehmen. – Das muss innerhalb von 24 Stunden passieren. - Das heißt, das kath. Krankenhaus hätte die Pille besorgen und die Frühabtreibung durchführen müssen.

Dieses Gerede von "Skandal" und „Christliche Fürsorge vergebens gesucht“ ist völliger Quatsch. Erstens ist die Frau in einem christlichem Krankenhaus behandelt wurden. Zweitens ging es nicht nur um Fürsorge, sondern um die Durchführung einer Abreibung, möglichst gleich in der Klinik um die Ecke. - Übrigens, gerade in Großstätten, auch bei Unfällen, werden Patienten nicht unbedingt in der nächstgelegenen Klinik aufgenommen. Das ist normaler Alltag, gängige Praxis, worüber sich niemand aufregt.

In Wirklichkeit geht es darum:

Katholische Krankenhäuser sollen gezwungen werden, Abtreibungen durchzuführen. Sie sollen sich anpassen und nicht mehr aus der Reihe tanzen. Es ist ein Kulturkampf, Machtkampf, der mit dem Mittel der moralischen Entrüstung geführt wird. Folglich ist die ganze aufgeblasene, zur Schau gestellte moralische Entrüstung nichts anderes als Heuchelei!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Liborius
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Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Liborius »

@ Christel

Ich kenne mich in Köln nun sehr gut aus. Uns da ich alle Örtlichkeiten kenne, erscheinen mir die Meldungen ungemein eigenartig.

Die Vergewaltigung soll in Kalk passiert sein, das ist ein rechtsrheinischer Stadtteil. Die Ärztin Frau Maiworm hat ihre Praxis in Bergheim, das liegt mehr als 20 km westlich in Richtung Aachen. Bergheim ist mit ca. 55 Tsd Einwohner nicht gerade klein und besitzt ein sehr gutes Krankenhaus.
Die Presse schreibt, die Ärztin hat in 2 Krankenhäuser in kath. Trägerschaft in Nippes angerufen. Dieser Stadtteil liegt linksrheinisch in Richtung Bonn, also weit weg von Bergheim. Würde man von Bergheim nach Köln Nippes fahren, dann kommt man an den Unikliniken vorbei, die an der Aachenerstr. liegen. Weshalb nun eine solche Weltreise, das kann selbst der Heinrich nicht erklären.
Heinrich5

Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Christel:
In Wirklichkeit geht es darum:
Katholische Krankenhäuser sollen gezwungen werden, Abtreibungen durchzuführen. Sie sollen sich anpassen und nicht mehr aus der Reihe tanzen. Es ist ein Kulturkampf, Machtkampf, der mit dem Mittel der moralischen Entrüstung geführt wird. Folglich ist die ganze aufgeblasene, zur Schau gestellte moralische Entrüstung nichts anderes als Heuchelei!
Was für ein Unsinn.
In diesem Fall ging es nicht um Abtreibung. Ein paar Stunden nach einer Vergewaltigung ist noch nichts da, was abgetrieben werden könnte. Es ging hier nur um eine Untersuchung, welche aus Angst vor dem katholischen Arbeitgeber verweigert wurde. Noch nicht mal die "Pille danach" wurde von den beiden katholischen Krankenhäusern gefordert.
Heinrich5

Re: Christliche Fürsorge vergebens gesucht

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Zitat Liborius:
Würde man von Bergheim nach Köln Nippes fahren, dann kommt man an den Unikliniken vorbei, die an der Aachenerstr. liegen.
Das erinnert mich doch sehr stark an eine andere berühmte Aussage:
http://www.youtube.com/watch?v=YI1djfF6NP0
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