Damit liegt er zumindest nicht ganz falsch, soweit die theistischen Religionen dem Denken wie Sprechen klare Grenzen setzen.Heinrich, die Ideologie sehe ich in dem von Dir geäußerten exklusiven Anspruch allein der Atheist könne „uneingeschränkt über das gesamte Denken und Wissen der Menschen verfügen“, während der religiös Gläubige seinen Verstand durch Denkverbote bedroht oder beschränkt zu bekommt.
Nur ein von derartigen, dogmatischen Überzeugungen freier Mensch hat überhaupt die Möglichkeit, unbefangen und aus tiefster Ehrlichkeit das Sein / die "Welt" nach neuen / tieferen Erkenntnissen zu erkunden. Das schließt dogmatisch Überzeugte prinzipbedingt aus - ob sie nun Religiöse oder (soll es auch geben) dogmatisch überzeugte Atheisten sind. D.h. nicht, das ein dogmatisch Überzeugter nicht auch Erkenntnisse finden kann - das allerdings nur, soweit sich diese außerhalb dogmatisierter Behauptungen / beschränkter Gebiete bewegt.
Was wir als Menschen wissen - also an Erkenntnismenge haben - ist nicht, das es einen Gott gibt. Wir wissen zwar auch nicht, das es kein "Wesen" gibt, dem ein wie auch immer gearteter Schöpferimpuls zugemessen werden kann, aber wir wissen, das alle bisherigen Behauptungen zu einem solchen nicht ausschließbaren Wesen bar jedweder Erkenntnis-Grundlage sind. Behauptungen wie, das dieses "Wesen" selbst nicht "geschöpft" worden ist oder sich aller Vorgänge in unserem oder gar jedem Sein bewusst ist oder direkten, bewussten Einfluß auf bestimmte Zusammenhänge in unserem Sein hat, entbehren jedweder erkenntnisfundierter Grundlage.
Ebenso wäre annehmbar, das es sich nicht um ein, sondern unedlich viele "Schöpferwesen" bzw. "Entitäten" handelte oder das unser Universum aus "Zufall" in einer höheren Entität entstanden ist, so wie die sporadische Teilchenemmission in unserem Universum "zufällig" und von einem Schöpfer in Menschenform generiert werden können, ohne das dieser bewussten Einfluß auf dieses Teilchen wie dessen Entstehung hat, ja nicht einmal davon wissen muß/weiß.
Es ist und bleibt (jedenfalls vorerst) Anmaßung, auf dem Gebiet der grundlegenden Entstehung des Seins, der "Ursache" "allen Seins" (also nicht nur unseres Universums) Behauptungen aufzustellen und auf diese Wahrheitsansprüche zu erheben, da es bis dato keinen Menschen gab, der hierzu Erfahrungen gemacht hätte, die in fundierte Erkenntnisse mündeten.
Ich halte es auch für eine selten dumme Idee, ein Schöpferwesen zu "wahr zu denken", welches existiere, wert darauf legte, das seine Schöpflinge seine Existenz wie seinen Willen wahrnehmen, ohne das es sich hierzu auf irgend eine Weise eindeutig zu erkennen gäbe.
Was soll das für ein "allmächtiger, alliebender, allwissender Schöpfer" sein, der sich vor seinen Schöpflingen demnach mehr als geschickt "versteckt", aber will, das man seine Existenz akzeptiert / wahrnimmt / ihm in den Arsch kriecht / seinen Willen "errät" - stünden ihm doch alle Möglichkeiten zur Verfügung sich jederzeit kenntlich zu geben, seinen Willen klar und eindeutig mitzuteilen und liegt es doch an IHM; wenn seine Schöpflinge IHN nicht "erkennen", obwohl er das "erwartet", denn dann hat er ja offensichtlich etwas falsch gemacht, was für ihn vorhersehbar war. Wenn er "allmächtig" und "allwissend" ist, dann liegt auch alle Zukunft von vornherein in dessen "Händen" - d.h. wenn ein Sünder "sündigt", dann hat er dies bereits so vorgesehen / programmiert - ebenso wie seine Reaktion hierauf. Schöpflinge wären ledigich dumbe Marionetten, mit denen Mister Schöpfer sich derbe "Späße" erlaubte.