katholische Kirche und Nazizeit

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katholische Kirche und Nazizeit

Ungelesener Beitrag von niels »

Derart offen und ehrliche Worte über die katholische Kirche der Nazizeit fand man bisher erstaunlich selten in Deutschland - das sich nun selbst Heise / Telepolis an die Thematik heranwagt, lässt doch noch hoffen, das die engagierten, fruchtbaren Märchenstunden der Kirchenhistoriker, für die man der Kirche inzwischen sogar Medienpreise verlieh, bald vorbei sein könnten:
http://www.heise.de/tp/artikel/39/39986/1.html
Zur Ratifizierung des Konkordats zwischen Nazi-Deutschland und dem Vatikan wurde am 10. September 1933 in Berlin mit einem Dankgottesdienst in der St.-Hedwigs-Kathedrale gefeiert. Domprediger Pater Marianus Vetter predigte über "den Geist des Konkordats" und dankte nachdrücklich für die Vereinbarung zwischen dem Heiligen Vater und dem Führer, "der allgemein bekannt ist für seine Hingabe zu Gott und seine Sorge um das deutsche Volk". Eine SA-Abteilung nahm mit Musikkorps und allem was dazugehört an der Messe teil. Nazifahnen und katholische Banner hingen nebeneinander, und während des Gottesdienstes wurde das Horst- Wessel-Lied gesungen.
Zu Hitlers fünfzigsten Geburtstag am 20. April 1939 ließen die Bischöfe spezielle Messen lesen und in ganz Deutschland und Österreich die Kirchenglocken läuten. Kardinal Bertram von Breslau schickte an diesem Tag die folgenden Wünsche an Hitler: "Die herzlichsten Glückwünsche gelten dem Führer. Es geschieht das im Verein mit den heißen Gebeten, die die Katholiken Deutschlands am 20. April an den Altären für Volk, Heer und Vaterland, für Staat und Führer zum Himmel senden."
AUCH die Kirchenleute reihten sich nach dem Krieg in die Reihen jener ein, die mit dem Finger auf andere zeigten und jede Schuld von sich wiesen - die nach fallenden Diktaturen übliche / typische Ignoranz und systematisch fehlende Selbstreflektion.
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