Kirchenaustrittswelle in Köln

[Heinrich5]

Der Kirchenaustrittstrend geht auch in Köln weiter. Während es im September noch 354 waren, stieg die Zahl im Oktober auf 817. Das berichtete Marcus Strunk vom Kölner Amtsgericht. Auch wenn beim Amtsgericht nicht nach dem Beweggrund des Einzelnen gefragt werde, habe manch einer die Vorgänge in Limburg als Ursache benannt.

Nicht nur die Debatte um die Prunksucht des Limburger Bischofs und den Lebensstil anderer Kirchenamtsträger hat in Köln zu vermehrten Kirchenaustritten geführt. Bereits Anfang des Jahres war die Zahl der Austritte ungewöhnlich stark gestiegen. Der Grund: Am 16. Januar wurde bekannt, dass zwei katholische Kliniken – das St. Vinzenz-Hospital in Nippes und das Heilig Geist-Krankenhaus in Longerich – offenbar eine vergewaltigte Frau abgewiesen hatten. Daraufhin waren allein in der zweiten Januarhälfte 494 Kölner aus der Kirche ausgetreten, davon 368 Katholiken. Insgesamt stellten im Januar 766 Kölner einen Antrag auf Kirchenaustritt, von ihnen 549 Katholiken.

Obwohl es zum Großteil Katholiken waren, die im Oktober in Köln aus der Kirche ausgetreten sind, sind meist beide großen Kirchen von solchen Vorkommnissen betroffen. Die Evangelische Kirche im Rheinland ist davon nicht überrascht. Dort hieß es, man erkläre sich die gestiegenen Zahlen ebenfalls mit den Ereignissen in Limburg. Schon andere Skandale hätten gezeigt, dass viele die Konfessionen in diesen Fällen nicht unterscheiden.

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