Holuwir, Du verlangst von mir, dass ich
Deine Prämissen übernehme, nämlich,
- dass Deine ehemalige Glaubensgemeinschaft, die eine kreationistische Vorstellung von der Schöpfung vertritt, die einzig mögliche und wahre Schöpfungsvorstellung vertritt.
- dass Schöpfung in Konkurrenz zur Naturwissenschaft steht.
Dies würde Dir ermöglichen
endlos mit mir Argumente auszutauschen. Dabei würdest Du die Rolle des „Naturwissenschaftlers“ übernehmen und ich müsste Dir den „Kreationisten“ spielen.
Das kann ich ehrlicherweise nicht, da ich Deine Prämissen für falsch halte.
Holuwir hat geschrieben:Schöpfung ist das einzige Argument für die Annahme eines Gottes. Es war die anfängliche menschliche Vorstellung über die Natur, die nur mit eben diesem Gott im Hintergrund erklärbar war. Jetzt, wo dieser Grund komplett entfallen ist, weil man erkannt hat, dass die Welt nicht erschaffen worden, sondern aus sich selbst heraus entstanden ist
Für
Dich war das so!
Für Dich war es so und zwar in der Form, wie sie Dir von Deiner ehemaligen Glaubensgemeinschaft gelehrt wurde.
Was für Dich gilt, gilt nicht für alle anderen!
E.F., der auch zu Deiner Glaubensgemeinschaft gehörte und sein Leben lang gläubig war, sah das nicht so. Er sagte mir, er wäre viel zu naturwissenschaftlich interessiert gewesen, um den Kreationismus seiner Glaubensgemeinschaft zu übernehmen.
Als Deine ehem. Glaubensgeschwister mir mit ihren Schöpfungsvorstellungen kamen, war das für mich ein Grund ihnen
nicht zu folgen. Ich hatte die Wahl meinen Augen zu trauen und meinem Verstand zu folgen oder ihnen.
Denn die Genisis beginnt mit zwei ganz
unterschiedlichen / widersprüchlichen „Schöpfungsberichten“ in Form und Inhalt. Deine Glaubensgeschwister haben diese miteinander harmonisiert. Sie haben die Unterschiede einfach weggebügelt. – Damit war ich
nicht einverstanden.
Wenn Du schon nicht mir glaubst, dann glaube doch wenigstens Athesius:
Atheisius hat geschrieben:Es ist natürlich Unsinn die biologische Evolution, welche sich über mehrere Millionen Jahre erstreckte, mit der sechstägigen biblischen Schöpfungsgeschichte zu vergleichen, da es sich bei Ersterer um ein naturwissenschaftlich zu ergründendes Phänomen handelt, bei Letzterer aber um einen Mythos.
Ein Mythos hat eine ganz andere Funktion als ein naturwissenschaftlicher Bericht. Naturwissenschaft erläutert uns
wie etwas funktioniert. Im Mythos geht es um
existentielle Fragen, um das, was immer gilt!
Es geht um Sinn und Ziel, um den Urgrund allen Seins. Um die Frage, der Verlässlichkeit. Weshalb Kosmos und nicht Chaos? Neuzeitlich übersetzt: Weshalb gibt es „Naturgesetze“, Regeln… ?
Ja, auch in Betrachtung der Natur:
Das Schönste und Tiefste, was der Mensch erleben kann, ist das Gefühl des Geheimnisvollen. Es liegt der Religion sowie allem tieferen Streben in Kunst und Wissenschaft zugrunde. Wer dies nicht erlebt hat, erscheint mir, wenn nicht wie ein Toter, so doch wie ein Blinder. Zu empfinden, dass hinter dem Erlebbaren ein für unseren Geist Unerreichbares verborgen sei, dessen Schönheit und Erhabenheit uns nur mittelbar und in schwachem Widerschein erreicht, das ist Religiosität. In diesem Sinne bin ich religiös. Es ist mir genug, diese Geheimnisse staunend zu ahnen und zu versuchen, von der erhabenen Struktur des Seienden in Demut ein mattes Abbild geistig zu erfassen."
Albert Einstein, aus "Mein Glaubensbekenntnis", 1932
http://www.einstein-website.de/z_biogra ... ntnis.html
Woher die Schönheit und Erhabenheit?
Keine Naturwissenschaft hat darauf eine Antwort!
Allerdings, hat "die Naur eine Wesen erschaffen", welches nach solchen Dingen fragt. "Macht die Natur etwas umsonst"? Oder steht dahinter "jemand", der uns fragen lässt?