Alle erkennen Gott!?

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Atheisius
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

In der Wikipedia lese ich unter anderem:
Für Karl Marx ist der Mythos der Versuch, die Naturkräfte in der Einbildung, in Form einer künstlerischen Verarbeitung der Natur, zu gestalten. Er sei eine wichtige historische Quelle der Volksphantasie, werde jedoch mit der fortschreitenden Naturbeherrschung überflüssig.
Nach Friedrich Nietzsche ist das Unbehagen in der Kultur der Moderne Ausdruck des Mythosverlusts. Der Mythos sei eine „Abbreviatur der Erscheinung“ (Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, 1872).
Diese Rhetorik hat bis heute Tradition.
Der Mythos schafft Wissen durch Erzählung im Gegensatz zur wissenschaftlichen Erklärung. Diese von Aristoteles eher zur Einteilung der Wissenschaften gebrauchte Unterscheidung wird seit dem 19. Jahrhundert durch den Vormarsch der Naturwissenschaften zu einer Rechtfertigung des Erzählens gegenüber dem Erklären, oft verbunden mit einem romantischen Glauben an die Existenz und Relevanz von Volksmärchen oder Volksliedern.
Ich schließe mich da gern der Definition von Karl Marx an.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Zur Aufhellung der Christusmythologie
Es steht zu befürchten, dass der Name Arthur Heinrich Böhtlingk (1849 – 1929) heute für viele kein Begriff mehr ist. Böhtlingk war Literaturhistoriker und Verfasser eines zur damaligen Zeit viel gelesenen Werks über Napoleon Bonaparte. Er lehrte an der Universität Karlsruhe und war somit Kollege von Arthur Drews, dem Verfasser der Christusmythe. Sein Aufsatz Zur Aufhellung der Christusmythologie, der hier erstmalig veröffentlicht wird, ist eine einfühlsame Verteidigung des bekannten Leugners der Historizität Jesu und gleichzeitig ein engagiertes Plädoyer für die akademische Freiheit. Die ist keineswegs nur durch Zensur und Schreibverbot, sondern auch durch Denkverbote, durch Ignoranz und – durch schlichte Dummheit gefährdet. Bis heute. Insofern kann man aus dem Aufsatz immer noch eine ganze Menge lernen. Nur dass sich die Mittel und Methoden, sich unliebsame Meinungen vom Hals zu halten, heute ein wenig verändert haben und inzwischen subtiler sind als damals. Hat man doch inzwischen gelernt, gar nicht erst auf sie zu reagieren.
Veröffentlicht am Oktober 11, 2013 von H. Detering
http://radikalkritik.de/zur-aufhellung- ... mythologie

Entnommen aus dem Aufsatz: „Zur Aufhellung der Christusmythologie“. Von Arthur Böhtlingk (Karlsruhe).
………….Solches aber hat Paulus nur vermocht, weil er innerste Fühlung mit dem Griechentum in sich trug. Er war nicht nur aus Tarsus, sondern auch römischer Bürger. Das Christentum, wie er es konzipiert hatte und predigte, entsprang der Vermählung des jüdischen Geistes mit dem griechischen.

Man vergesse doch nicht, daß Alexander der Große auch die Juden unterworfen hatte, daß die griechische Kultur auch der römischen zugrunde lag.

Wie die Evangelien, so sind auch schon die paulinischen Briefe in griechischer Sprache abgefaßt. Der Anteil der griechischen Ethik und Religionsphilosophie an der Entstehung und der Verbreitung des Christentums ist ein so maßgebender, daß es nicht an Gelehrten fehlt, welche es geradewegs aus dem Griechentum haben ableiten wollen.
Das ist fraglos ein Irrweg.

Indes – wie tief auch das Christentum im Judentum wurzelt – das Judentum selbst ist, trotz der Schroffheit und dem Hochmut, der Exklusivität seines religiösen Gedankenkreises, nichts weniger als autochthon, auf sich allein gestellt zu denken.

Erst in ägyptischer und dann in babylonischer Gefangenschaft, den Persern, den Griechen, den Römern untertänig, hat das Volk Israel seit undenklicher Zeit einen großen Teil seiner religiösen Mythen und Riten von diesen seinen Nachbarn und Gebietern übernommen.
Auch wenn das „auserwählte Volk“ Gottes in seinem „gelobten Lande“ hinter den mächtigen Mauern seines Jerusalem hauste, liegt Palästina nicht mitten inne zwischen den um die Vorherrschaft in Vorderasien miteinander ringenden Völkern und Reichen?

In dem Maße, als unsere Kenntnisse der altorientalischen Völker und Kulturen zunehmen, wird immer klarer, wie sie, sich gegenseitig befehdend und befruchtend, ineinander hängen, wie sich das Judenvolk ihnen in Bezug auf seine „Religion“ an- und eingliedert.

Die vergleichende Religionswissenschaft hat nachgerade die jüdisch-christliche Mauer, hinter der wir Abendländischen, denen die Bibel das Buch der Bücher geworden ist, seit über anderthalb Jahrtausenden uns verschanzt haben, so weit einzureißen begonnen, daß wir bis nach Indien hinein
Umschau halten und wahrzunehmen beginnen, wieviel das Christentum insbesondere auch vom Buddhismus empfangen und in sich aufgenommen hat, wieviel von Indien her mit angebahnt worden ist.

Wenn es bei den Griechen und Römern Eingang fand und sich hier im Laufe der Zeiten zu einer festgefügten Kirchengemeinschaft ausbildete, so ist dies vor allem dadurch bedingt worden, daß es sich den ältesten Kulturen anpaßte und diese, soweit sie lebensfähig waren, absorbierte, wie dies Rom, das schon die heidnischen Götter der von ihm unterworfenen Völker zu einem Pantheon vereinigt hatte, in so meisterhafter Weise verstanden hat.

Es blieb es selbst und wurde zugleich zu einem zweiten Jerusalem; aus dem heidnischen Pontifex maximus wurde der christliche Papst.
Das Christentum aber hat, indem es in Rom eindrang, nicht nur mit den alten griechisch-römischen Göttern den Machtkampf zu bestehen gehabt, mit ihm zugleich drangen andere orientalische und ägyptische Kulte und Riten ein.

Den schwersten Stand hat es dem altpersischen Mithraskult gegenüber gehabt. Bis tief ins dritte Jahrhundert unserer Zeitrechnung hinein ist es zweifelhaft geblieben, ob das Reich dem Mithras oder dem Christus gehören werde.
Die christliche Kirche hat offenbar nur dadurch obgesiegt, daß sie ihren Kultus dem Mithtraskult so weit entlehnte, daß er sich im wesentlichen mit ihm deckte, so wohlverwandt waren sie sich im Grunde.
Dies hat schon Nork (1835) Punkt für Punkt nachgewiesen. Die Geburt in der Höhle oder im Stalle, der Stern, dem die Hirten nachgehen, die Huldigung der drei Weisen aus dem Morgenlande, der sich für die Menschen als Mittler aufopfernde Sohn Gottes, die Taufe, die Einsetzung des Abendmahles, die Grablegung, die Niederfahrt zur Hölle, die Auferstehung, das Richteramt im Himmel – alles ist im Mithraskult bereits gegeben gewesen. Auch die Sakramente sind ihm entlehnt. Verrichteten die Mithrasgläubigen ihre Andacht in unterirdischen Räumen, so die Christen in Katakomben.
Auch für unseren so bibelkundigen Goethe war die Jesusgeschichte, wie sie die Evangelien geben und die Kirche sie festgehalten hat, das „Märchen“ von Christus, der ihm bis zuletzt ein problematisches Wesen geblieben ist. Indes zweifelte Goethe, ob es so bald dazu kommen werde, diesen Märchencharakter der Evangelien zur Anerkennung zu bringen. „Es bleibt wahr“, heißt es in einem Briefe von ihm an Herder (4. Sept. 88), „das Märchen von Christus ist Ursache, daß die Welt noch 10 000 Jahre stehen kann und niemand recht zu Verstande kommt, weil es ebensoviel Kraft des Wissens, des Verstandes, des Begriffs braucht, um es zu verteidigen als es zu bestreiten.“
http://radikalkritik.de/wp-content/uplo ... _jesus.pdf
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

„Die Schöpfung: Wie es wirklich war“, so lautet das Titelthema der Zeitschrift der Zeugen Jehovas ERWACHET! vom MÄRZ 2014. Nachzulesen hier: https://www.jw.org/de/publikationen/zei ... klich-war/

Holuwir hat dazu eine Kritik hier ins „Eichsfeld-Forum“ gestellt:
Holuwir » Donnerstag 3. November 2016, 07:57
Holuwir hat geschrieben:Einen realistischen Bezug zur Wirklichkeit hingegen bietet der Aufsatz: "Schöpfung, oder wie es wirklich war", an dem auch ich mitgewirkt habe und den ich hier als Anlage bereitstelle. Er geht auf viele Gesichtspunkte zur "Erschaffung" der Welt durch die Naturkräfte ein. Es wäre sicher eine fruchtbare Diskussion, sich darüber näher auszutauschen.
Schoepfung_oder_wie_es_wirklich_war.pdf
Ohne Zweifel handelt es sich bei dem pdf-Dokument „Schöpfung – oder wie es wirklich war“ um eine echte Fleißarbeit von 108 Seiten der drei Verfasser Matt, rhatz und Holuwir.

Unklar bleibt dabei, weshalb die kreationistische Position von „Wort und Wissen“ http://www.wort-und-wissen.de/ in der Arbeit einen derart breiten Raum einnimmt, obwohl die beiden Organisationen nichts miteinander zu tun haben und sich und sich der betrachtete ERWACHET!-Artikel klar von solchen Positionen distanziert hat:
Theologen der Christenheit, unter anderem sogenannte Kreationisten und Fundamentalisten, haben den biblischen Schöpfungsbericht auf die verschiedenste Weise interpretiert. Ihre Auslegungen weichen jedoch von den eigentlichen Aussagen der Bibel ab und stehen in krassem Widerspruch zu wissenschaftlichen Fakten.https://www.jw.org/de/publikationen/zei ... klich-war/
Bereits drei Jahre zuvor schrieb ERWACHET! im November 2011:
Zudem vergrößern viele Religionen die Verwirrung noch, indem sie an Lehren festhalten, die soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen eindeutig widersprechen. Man denke nur an die Behauptung, Gott habe die Welt vor wenigen Tausend Jahren in sechs Tagen von jeweils 24 Stunden erschaffen — was die Bibel überhaupt nicht sagt.
https://www.jw.org/de/publikationen/zei ... Cberhaupt/
Unerwähnt bleibt in der Kritik, dass die Bibel unterschiedliche Bilder verwendet, um Schöpfung zu beschreiben.
Nicht erwähnt wird, dass der Ablauf der Schöpfung in den sogenannten "Schöpfungsberichten" unterschiedlich / widersprüchlich dargestellt wird.

Nur Ansatzweise werden Alternativen zu den Bibelinterpretationen der Zeugen Jehovas und anderer fundamentalistisch-kreationistischen Vorstellungen gestreift.


Fazit:
Insgesamt bleiben die drei Autoren der Auffassung der Zeugen Jehovas verhaftet, die Bibel würde den Ablauf der Schöpfung erklären „Die Schöpfung: Wie es wirklich war“. Damit erklärt sich auch der breite Raum, den naturwissenschaftliche Thesen in dem 108 Seiten langen Dokument einnehmen.

PS:
Damit erklärt sich ebenfalls, weshalb nach Holuwir’s Auffassung, die Frage, „was ich unter Schöpfung verstehe“ nur beantwortet werden kann, indem ich darlege „wie es wirklich war“.

Dabei gibt es echte Alternativen zu dieser Auffassung. Ausgangspunkt dabei ist nicht, was heutige Zeitgenossen so alles in die Bibel hineinlesen, sondern der „Sitz im Leben“ der biblischen Verfasser. Was hat die Schreiber der biblischen Texte bewegt? Weshalb schrieben sie die Texte?
Sitz im Leben ist ein Fachterminus der Formgeschichte und bezeichnet die mutmaßliche ursprüngliche Entstehungssituation bzw. Funktion eines Textes. Der Sitz im Leben muss bei der Interpretation des Textes für sein Verständnis mitberücksichtigt werden. https://de.wikipedia.org/wiki/Sitz_im_Leben
Und schließlich, was bedeutet „Schöpfung“ in der „Gesamtkomposition Bibel“?
Das Thema „Schöpfung“ beschränkt sich nicht auf die beiden sogenannten „Schöpfungsberichte“ in der Genesis, sondern reicht dort bis zur Sintflut Erzählung, leuchtet weiter in anderen Formen im Alten Testament auf (Gott schafft sich ein Volk) und durchzieht ebenfalls das Neue Testament, vom neuen Bund bis zur neuen Erde, eine neue Schöpfung.
"Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden."
2.Kor 5,17
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Holuwir
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Christel hat geschrieben:Naturwissenschaft stellt hingegen keinerlei Spekulationen über Gott an:
a) aufgrund ihres Gegenstandes, die Natur
b) aufgrund ihre Methode, sie sucht nach natürlichen Ursachen (methodischer "Atheismus")
Ein raffinierter Trick, um den Schöpfungsglauben zu retten. Deine Aussage klingt, wie immer, plausibel, aber sie ist falsch, grundfalsch.

Richtig ist: Menschen suchen nach Ursachen für die sie umgebende Welt. Das ist nichts Neues, das haben sie schon immer getan. Nur haben sich ihre Hilfsmittel dafür in den letzten Jahrhunderten ganz entscheidend verbessert. Deswegen hat sich ihr Erkenntnisbereich auf geradezu phänomenale Weise erweitert. Jetzt zu behaupten, er habe sich eingeschränkt, ist geradezu absurd. Worin bestand denn die Wahrnehmung eines Paulus oder noch früherer Menschen? Sie haben sich Gott erdacht, nicht wahrgenommen.
Christel hat geschrieben:Meine Schöpfungsvorstellungen sind in vielfältiger Form hier im Thema nachlesbar. - Bist Du blind?
Offenbar. Deswegen bitte ich dich höflich, noch einmal kurz deine Antwort auf meine Frage zusammenzufassen. Etwa so:
Ich verstehe unter Erschaffung der Erde *) durch Gott ...

*) Du kannst auch gern stattdessen irgendein anderes materielles Objekt dafür auswählen
Christel
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben:
Christel hat geschrieben:Naturwissenschaft stellt hingegen keinerlei Spekulationen über Gott an:
a) aufgrund ihres Gegenstandes, die Natur
b) aufgrund ihre Methode, sie sucht nach natürlichen Ursachen (methodischer "Atheismus")
Ein raffinierter Trick
Holuwir, das ist kein Trick, sowas hab ich gar nicht nötig!
Was ich schrieb ist völlig korrekt! - Deine Antwort passt nicht zu meiner Aussage!

Sag mal, kannst Du nicht oder willst Du nicht systematisch denken? Hat man Dir nicht beigebracht, wie man Wissenschaften einteilt? Geisteswissenschaft, Naturwissenschaften… Zumindest müsstest Du noch aus Deiner Schulzeit wissen, dass in die verschiedenen Schulfächer unterschiedliche Inhalte unterrichtet werden.

Weißt Du, „Jemand könnte sagen:“ … „Darauf könnte man erwidern“ … „Oder man könnte sagen“, einfach immer nur was dagegensetzten, das ist ein dummes Spiel. Auch bei grundsätzlich kontroversen Ansichten, sollte man dort dem anderen zustimmen, wo es vernünftig ist.
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Christel
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Fortsetzung zum Beitragvon Christel » So 06 Nov, 2016 12:35 betreffs Kritik an Holuwirs pdf-Dokument „Schöpfung – oder wie es wirklich war“ (siehe Beitragvon Holuwir » Do 03 Nov, 2016 7:57)

Offensichtlich glauben Holuwir und die beiden anderen Verfasser, der „Erste Schöpfungsbericht“ der Bibel Gen 1-24a würde den Stand der Naturwissenschaft dieser Zeit wiedergeben, denn auf der Seite 16 schreiben sie:
„Die Erde, als sich frei im Weltraum drehende Kugel, konnte sich damals niemand vorstellen."
Das ist falsch!
Die Vorstellung einer kugelförmigen Erde wurde schon in der griechischen Antike vertreten. Pythagoras äußerte diese Ansicht im 6. Jahrhundert v. Chr. insbesondere aus ästhetischen Gründen und nahm an, dass auch die Himmelskörper kugelförmig seien.
Ebenso ging Platon von einer Kugelgestalt der Erde aus. Sein Schüler Aristoteles gab in seiner Schrift Über den Himmel aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. folgende Gründe für die Kugelgestalt der Erde an:[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde
Der Bibeltext entstand erst im 5. v. Chr. Jahrhundert.

Weiter schreiben Holuwir und...:
„Damit war natürlich auch keine Vorstellung möglich,“„oder wie man das an den Mondphasen hätte beobachten können.“
Im Gegensatz dazu ist hier https://de.wikipedia.org/wiki/Kalender zu lesen:
Ein Bewusstsein für jahreszeitlich und astronomisch sich wiederholende Ereignisse, für entsprechende Zyklen seiner Umwelt, dürfte der Mensch schon sehr früh gehabt haben. Dazu gehörte der Wechsel von Tag und Nacht sowie die Mondphasen.
Schon der Turm von Jericho aus dem 9. Jahrtausend v. Chr. deutet auf die Kenntnis der Sommersonnenwende hin
Weiter aus der pdf-„Schöpfung – oder wie es wirklich war“ Seite 16:
Es gehört ein starker Interpretationswille dazu, den Satz „Gott machte die zwei großen Lichter“ so zu sehen, dass diese Lichter längst vorhanden, jedoch von der Erde aus nicht zu sehen waren.
Wer interpretiert denn das so?

In der Bibel steht das nicht! Laut Bibel macht Gott die Lampen tatsächlich erst am 4. Tag und hängt sie an den Himmel.

Rätselhaft und irreführend erscheint es, solange man dieses Gedicht für Naturwissenschaft hält. Auch mit heutigen Gedichten hätte man so seine Schwierigkeiten.

Sobald man jedoch auf die Form (Gedicht) und den „Sitz im Leben“ (Babylonisches Exil) achtet, löst sich das Problem von selbst.
Also gemäß dieser „Interpretationstechnik“:
https://de.wikipedia.org/wiki/Historisc ... he_Methode
https://de.wikipedia.org/wiki/Sitz_im_Leben

Die Juden hatten alles verloren, viele Angehörige, ihr Land, ihren Tempel… Sie waren im Exil und dort war alles größer, prächtiger, auch die Tempel…
Als Babylon innerhalb der Städte des Zweistromlandes eine Vormachtstellung einnahm, gewann die Stadtgottheit Marduk innerhalb des akkadischen Pantheons an Bedeutung. Dies wurde verdeutlicht, indem Marduk in den Weltschöpfungsmythos eingebunden wurde. Das Werk diente nach einigen Interpretationen fortan zur ideologischen Untermauerung des babylonischen Herrschaftsanspruches.[2] https://de.wikipedia.org/wiki/En%C5%ABma_eli%C5%A1
Was konnten die Juden in dieser Situation tun? Gott JHWH aufgeben? Sich anpassen?

Nein! Man setzte etwas dagegen:
„Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde; … (Gen 1-2,4a)
Sin – Der Mondgott beherrscht den Ablauf der Monate. Die Mondsichel ist sein Boot, mit dem er über den Himmel reist. Er ist der Vater von Šamaš und Ištar.
Šamaš – Der Sonnengott. Er ist auch der Gott der Gerechtigkeit und Wahrheit. https://de.wikipedia.org/wiki/Babylonische_Religion
Götter?
Das sind lediglich Lampen – Einrichtungsgegenstände. Niemand hängt Lampen sofort auf. Erst kommt der Bau und dann sucht man schöne Leuchten aus und hängt sie „am vierten Tag“ auf.
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Was für ein Irrsinn

Zuerst dachte ich, dass die Beantwortung der Frage von Holuwir für Christel eine schwere Geburt werden wird.

Jetzt zeigt sich aber , ihre Antwort war wieder einmal eine Fehlgeburt, wie sonst auch immer.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich nehme das mal als Kompliment!
Die Bibel wurde entsprechend der historisch-kritischen Bibelauslegung von mir völlig korrekt und punktiert ausgelegt. Die Schwachstellen von Holuwirs Fleißarbeit wurden aufgezeigt…

Deshalb fällt dem Herrn Atheisius kein Sachargument ein.
Da er jedoch nicht die „Klappe halten kann“, „schlägt er unter die Gürtellinie“.

Tipp für die Mitleser:
Solche Reaktionen zeigen, dass dem Schreiber die Argumente ausgegangen sind. Daher lohnt es sich den Beitrag, der auf diese Weise kritisierten Person, zu lesen.
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Ich nehme das mal als Kompliment!
Okay, wenn es dich glücklich macht, dann nimm es doch mal so hin.
Tipp für die Mitleser:
Solche Reaktionen zeigen, dass dem Schreiber die Argumente ausgegangen sind. Daher lohnt es sich den Beitrag, der auf diese Weise kritisierten Person, zu lesen.
Festzustellen ist doch nur: Die einfache Frage von Holuwir ist von dir immer noch nicht beantwortet.
Der Beginn zur Beantwortung Frage wäre, oder sollte sein:
Ich verstehe unter Erschaffung der Erde *) durch Gott ...
Da er jedoch nicht die „Klappe halten kann“....
Ich hatte hier ja schon einmal geschrieben, dass es eigentlich Lebenszeitverschwendung ist, sich mit dir hier auseinanderzusetzen. Irgendwann wirst du hier ganz allein im Forum sein. Dann kannst du hier deine eigenen Antworten auf deine Behauptungen ohne Widerspruch einstellen. Dieses Forum besteht ohnehin nur aus 30 bis 50 "Gaffern", Entschuldigung "Mitlesern".
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Christel (1. Okt. 2016) hat geschrieben: Ich bin Christin, dies sind Christen, wir bekennen uns zu dem

"einen Gott,
den Vater,
den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat,
Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.“
Nachdem du meine darauf bezogene Frage, was unter Schaffung, z. B. der Erde, durch Gott zu verstehen sei, bisher nicht so beantwortet hast, dass ich mir ein Bild deiner diesbezüglichen Vorstellung machen konnte, vereinfache ich sie:

Macht der obige Ausschnitt aus dem Glaubensbekenntnis eine Aussage über die Entstehung der Erde?

Bitte antworte in einem ersten Schritt einfach mit einem schlichten Ja oder Nein.

Ich weiß:
Christel (22. Okt. 2016) hat geschrieben:Grundsätzlich: Niemand, der in einem Forum schreibt, hat ein Recht auf eine Antwort.
Es besteht schon gar kein Anspruch auf eine Antwort, die dem Frager genehm ist.
Es steht dir frei zu antworten.
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben:dass ich mir ein Bild deiner diesbezüglichen Vorstellung machen konnte
Wenn dem wirklich so ist, dann hör bitte auf meine Antworten zu ignorieren

Deine Frage zur Erschaffung der Erde beantwortete ich Dir bereits vor drei Wochen.
Bitte lies hier: von Christel » Samstag 15. Oktober 2016, 12:16

Wenn Du dazu noch Fragen hast, gehe ich gern darauf ein.
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Gott hat die Welt erschaffen, aber das bedeutet natürlich nicht, dass er sie erschaffen hat, denn so zu denken, das wäre Kreationismus und Kreationismus ist widersinnig. So hat er sie nicht erschaffen. Das ist ganz anders zu verstehen. Er hat nämlich alles erschaffen. Alles! Das ist absolut universell. Es gibt nichts, was er nicht erschaffen hat. Wir dürfen nicht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Die Naturwissenschaft sieht nur die Bäume, weil das ist Natur. Aber Gott ist nicht Natur. Er ist groß, übergroß, überübergroß. Größer als alles, was er erschaffen hat. Und er hat alles erschaffen. Deswegen dürfen wir gar nicht fragen, was er erschaffen hat, geschweige denn wie er das gemacht hat, denn das wäre Kreationismus und Kreationismus ist widersinnig. Ach so, das hatten wir schon. Naja, man kann das gar nicht oft genug sagen. Schließlich sagt die Kirche dasselbe wie die Wissenschaft, selbst dann, wenn sie genau das Gegenteil sagt. Man muss das nur im Lichte Gottes richtig verstehen. Ihn gilt es zu erkennen. An der Schöpfung kann man ihn erkennen. Auch wenn alles von selbst entstanden ist, so hat doch Gott alles erschaffen. Das klingt zwar sehr verwirrend, ist es aber nur für solche, die in ihrer Verblendung Gott nicht erkennen wollen. So seid einsichtig. Hört auf die Kirche. Sie hat Gott erkannt. Und wenn ihr nicht versteht, dann seid eingedenk der Tatsache, dass ihr klein seid. Gott aber ist groß, größer als alles sonst. :D
Christel
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir, bitte schau in Deiner eigenen Arbeit auf Seite 86f. nach, wie Ihr damals Kreationismus definiert habt.
So wie ich den Text verstehe, ist Kreationismus dort nicht gleich Schöpfung.
Schoepfung_oder_wie_es_wirklich_war.pdf
(3.89 MiB) 511-mal heruntergeladen
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Holuwir schrieb:
Und wenn ihr nicht versteht, dann seid eingedenk der Tatsache, dass ihr klein seid. Gott aber ist groß, größer als alles sonst. :D

Dazu passt:
"Vertraue von ganzem Herzen auf den Herrn und verlass dich nicht auf deinen Verstand. Denke an ihn, was immer du tust, dann wird er dir den richtigen Weg zeigen." Sprüche 3, 5 :roll:
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Christel Mo 31 Okt, 2016 hat geschrieben:Holuwir sieht im Kreationismus seiner ehemaligen Glaubensgemeinschaft die einzige wahre und mögliche Form sich Schöpfung zu denken.
viewtopic.php?f=10&t=4397&start=75#p15661

Noch am selben Abend setzt Holuwir dagegen:
Holuwir hat geschrieben:Die Zeugen Jehovas, zu denen ich einmal gehörte, distanzieren sich ausdrücklich von Kre­a­ti­o­nis­mus.
http://www.jw.org/de/jehovas-zeugen/hae ... tionismus/
Sie glauben jedoch wie deine Kirche und du auch an Schöpfung, können aber ebensowenig wie deine Kirche und du auch erklären, was sie eigentlich darunter verstehen.
Entgegen dieser Aussage von Holuwir, steht in der Arbeit an der er selbst mitgewirkt hat:
Entgegen ihrem eigenen expliziten Bekenntnis, keine Kreationisten zu sein12, sind Jehovas Zeugen genau hier einzusortieren. "Schoepfung_oder_wie_es_wirklich_war.pdf" (Seite 87)
Weshalb bestritt Holuwir meine Aussage, wenn es in seinem eigenen Dokument genau so drin steht?
Hat er vergessen, was er selbst mitverfasst hat?
Oder widerspricht er mir grundsätzlich?

Holuwir So 13 Nov, 2016 hat geschrieben:Gott hat die Welt erschaffen, aber das bedeutet natürlich nicht, dass er sie erschaffen hat, denn so zu denken, das wäre Kreationismus und Kreationismus ist widersinnig.
Wie kommst Du darauf? Diese „Definition“ teile ich nicht! Was da steht ist Unsinn!

Dieser Definition stimme ich zu:
„Kreationismus“ steht für die Überzeugung, dass die irdischen Lebensformen und meistens ebenso Erde, Planeten und selbst das Universum durch übernatürliche Eingriffe eines allmächtigen Wesens ins Dasein gekommen sind.
"Schoepfung_oder_wie_es_wirklich_war.pdf" Seite 86

Stehst Du nicht mehr zu dem, was Du hier mitverfasst hast?

Oder geht es Dir tatsächlich nur darum mir etwas entgegenzusetzen, egal was, Hauptsache dagegen?
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