Alle erkennen Gott!?

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Christel
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben:Etwas grundsätzlich auszuschließen, ist nicht das Ding der Wissenschaft, sondern so etwas macht nur die Religion.
Das macht die Logik!
Durch wissenschaftliche Untersuchungen kann man z.B. eine Vaterschaft ausschließen.
Während die Naturwissenschaft lediglich nachweist, dass die Welt, auch der Mensch ohne bewusste schöpferische Ursache entstanden sein könnte, schließt die Religion dies aus und stützt darauf ihren gesamten Gottesglauben.
Das ist wiederum kein naturwissenschaftlicher Nachweis, sondern eine philosophische Interpretation naturwissenschaftlicher Forschung.
Roth hat geschrieben:Aus welchen Gründen kommst du, @Roth, zu dem oben zitierten Schluss, dass am allerersten Anfang ein Schöpfer gestanden haben könnte? Warum sollte es so sein?
Das interessiert mich auch!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Roth
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Roth »

Ich denke, dass es nicht ausgeschlossen werden kann, dass am allerersten Anfang ein Schöpfer (als Auslöser der Entstehung des Kosmos) gestanden hat, der aber heute nicht mehr in seine Schöpfung eingreift und sie lenkt sondern alle Vorgänge der Evolution überlässt. Ich habe aber deshalb eine etwas andere Sicht vom Schöpfer als die heutigen Religionen wie Judentum, Christentum und Islam. Ich halte diese drei Religionen für Phantastereien von Menschen, welche einen Wissens- und Bildungsstand hatten wie die Menschen vor zweitausend und mehr Jahren.
Es gibt keine Beweise oder wissenschaftliche Gründe für einen Schöpfer. Das muss jeder Mensch mit sich selbst ausmachen ob er einen Schöpfer für möglich hält. Ansonsten vertraue ich allen weiteren wissenschaftlichen Erkenntnissen und Theorien der Wissenschaft über die Entstehung des Kosmos.
Holuwir
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Roth hat geschrieben:Ich denke, dass es nicht ausgeschlossen werden kann, dass am allerersten Anfang ein Schöpfer (als Auslöser der Entstehung des Kosmos) gestanden hat ...
Wenn du von einem "Schöpfer" sprichst, dann musst du für die anderen Diskussionsteilnehmer zunächst erklären, was du unter diesem Begriff verstehst und im Sinne der Diskussion in der Folge nachweisen, warum es sinnvoll und plausibel ist, von der Existenz einer solchen Entität auszugehen. (Sinngemäß von hier zitiert.)

Dann können wir gemeinsam darüber sprechen, wie ein solcher "Schöpfer" am Urknall beteiligt gewesen sein könnte oder welche Rolle er dabei hätte spielen können. Die einschlägige Wissenschaft ist der Ansicht, dass sich eine riesige Energiemenge im Urknall von selbst in unser sichtbares und unsichtbares Universum verwandelt hat. Diese Energie war am Anfang in einem sehr kleinen Raum konzentriert, der die unvorstellbare Energiedichte mit einer Temperatur von 10 hoch 32 Kelvin aufwies. Über die Entstehung oder Herkunft dieser Energie gibt es keinerlei Erkenntnis. Im Gegenteil, in der klassischen Physik gilt das Naturgesetz, dass Energie weder herstellbar noch zerstörbar ist. Von daher müsste Energie ewig sein.
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Roth »

Die Antwort gibst du eigentlich hier gleich mit. Man kann statt „Schöpfer“ auch „Verursacher“ sagen. Wer hat den Urknall verursacht? Was ist diese Energie vor dem Urknall? Was wissen wir über diese Energie? Könnte diese Energie nicht auch ein Wesen sein unter dem sich Menschen einen Schöpfer vorstellen können?
Holuwir
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Roth hat geschrieben:Was ist diese Energie vor dem Urknall? Was wissen wir über diese Energie?
Nichts
Roth hat geschrieben:Könnte diese Energie nicht auch ein Wesen sein unter dem sich Menschen einen Schöpfer vorstellen können?
Warum nicht. Unserer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Jede(r) darf sich vorstellen, was sie/er will. Die Frage hier ist doch nur, ob das dann auch mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Aber auch diese(r) Frage muss man sich nicht stellen. Nur behaupten sollte man es dann nicht. Erkennen kann man keinen Gott, sich ihn einbilden jederzeit. :)
Christel
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Roth Sa 21 Jan, 2017:
Roth hat geschrieben:Ich denke, dass es nicht ausgeschlossen werden kann, dass am allerersten Anfang ein Schöpfer gestanden hat, der aber heute nicht mehr in seine Schöpfung eingreift und sie lenkt sondern alle Vorgänge der Evolution überlässt.
Holuwir » So 29 Jan, 2017:
Holuwir hat geschrieben:Um dies alles in Gang zu halten, sind keine steuernden Kräfte von außen nötig, ja auch gar nicht möglich, da es aufgrund der den Atomen innewohnenden elektromagnetischen Wechselwirkung geschieht. Konnten diese Kräfte selbständig die Evolution zu höherwertigen Lebewesen auslösen und fortführen? Ja, sie konnten. Dazu später.
Offensichtlich glaubt Roth an einen Schöpfer/Verursacher. Roth glaubt aber nicht, dass dieser „alles in Gang“ hält. Oder sehe ich das falsch?
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emery
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von emery »

Vielleicht ist die Unfähigkeit, Gott erkennen zu können, ein genetischer Defekt. Sowas wie Rot-Grün-Blindheit. Und zu Paulus Zeiten war diese Krankheit nicht weit verbreitet. Es gab ja damals auch eine starke Selektion durch Steinigungen und so.
Christel
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Rot-Grün-Sehschwäche oder -Blindheit ist immer angeboren und verstärkt oder vermindert sich nicht im Laufe der Zeit. https://de.wikipedia.org/wiki/Rot-Gr%C3 ... w%C3%A4che
Atheisius und Holuwir haben früher mal an Gott geglaubt.
Weshalb glaubten sie damals an Gott und nun nicht mehr?
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emery
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von emery »

Der genetische Defekt könnte ein latenter Risikofaktor sein. Oder eine Prädisposition, die erst in späteren Lebensjahren zur Ausprägung kommt. Wie bei der Paisa-Mutation und Alzheimer.
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Atheisius
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Zu dieser Prädisposition sollte mal eine statistische Erhebung durchgeführt werden, ab welchem Alter solche Knaben ihren katholischen „Tag des Herrn“ oder den „Wachtturm“ der Zeugen nicht mehr lesen wollten (oder konnten). Für Phrenologen (Gehirnforscher) wäre das sicher interessant. Möglicherweise sind ab einem gewissen Alter bestimmte Areale des Gehirns schon irreparabel beschädigt, so dass diesen Typen eine Gotteserkenntnis entweder schwer fällt oder nicht mehr möglich ist.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Christel
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Es wird immer lustiger! :mrgreen: Erst der Quatsch mit der „Selektion durch Steinigungen und so“, jetzt der Gendefekt, der erst im späteren Alter wirksam wird.
Nun ja, gewissermaßen ist es ein gerechter Ausgleich, da die „atheistische Fraktion“ ja auch gern den Glauben zur Krankheit erklärt.

Also nimm es locker, Atheisius!
Atheisius hat geschrieben:ab welchem Alter solche Knaben ihren katholischen „Tag des Herrn“
Ach, das ist ja interessant! Du hast bereits als Kind den „Tag des Herrn“ gelesen?
Normalerweise lesen ihn Kinder nicht, auch katholische Kinder lesen ihn normalerweise nicht.

Heute stand übrigens ein Artikel drin, der Dich möglicherweise auch interessiert:
01.02.2017
Deutsche Bischöfe zu "Amoris Laetitia"
Von Liebe, Schuld und Neubeginn
Vor neun Monaten veröffentlichte Papst Franziskus sein Schreiben „Amoris Laetitia“ über Ehe und Familie. Nun äußern sich die deutschen Bischöfe. Der wichtigste Punkt: Wiederverheiratet Geschiedene dürfen zur Kommunion. In Einzelfällen.
Mehr: http://www.tag-des-herrn.de/content/von ... -neubeginn
Und in „Erwachet!“ (es gibt bei den Zeugen Jehovas nicht nur den „Wachtturm“) stehen passende Artikel zu unserem Thema:
WER HAT ES ERFUNDEN?
Der Hitzeschild der Silberameise
...
Was soll man glauben? Ist der Hitzeschild der Silberameise durch Zufall entstanden? Oder steckt Intelligenz dahinter?
Mehr: https://www.jw.org/de/publikationen/zei ... 7-februar/
WER HAT ES ERFUNDEN?
Der Landeanflug der Honigbiene
...
Was soll man glauben? Ist die Landemethode der Honigbiene durch Zufall entstanden? Oder steckt Planung dahinter
Mehr: https://www.jw.org/de/publikationen/zei ... onigbiene/
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Sigmund Freud bezeichnet Religion als "universelle Zwangsneurose" als Rückfall in eine kindliche Erwartungshaltung gegenüber einem allmächtigen Wesen als einen zwar verständlichen, aber unreifen Versuch, mit Lebensstress und Todesangst umzugehen.

Bestätigt und besonders deutlich wird das heute wieder bei den jungen IS-Kämpfern, welche in Syrien mit Allah in den Kampf ziehen um zu sterben und damit das ewige Leben zu gewinnen.

Hirnforscher fahnden nach Spuren Gottes im "Allerheiligsten" des Menschen, es entstehen neue Forschungsgebiete, so etwa die Neurotheologie. Diese relativ junge Disziplin versucht religiöse Phänomene mit Methoden der Hirnforschung zu erklären. Religiöser Glaube kann im Endeffekt auf die Aktivität im Gehirn reduziert werden.

Möglicherweise wird die Hirnforschung eines Tages zu der Erkenntnis kommen, dass Gott nichts weiter als eine (von vielen) unserer Hirnwindungen ist. Es ist nun mal eine Tatsache, dass Religion, Wunderglaube, mystischer Firlefanz, liturgische Rituale, Geheimniskrämerei etc. - also alles das, was die römisch katholische Kirche in großer Fülle zu bieten hat - eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf labile Gemüter hat. Eine Überdosis Religion führt in der Regel auch zu Halluzinationen bei denen den halluzinierenden Gottesgläubigen eine „Gotteserkenntnis“ zu Teil wird.
Stark religiös geprägte Erlebnisse treten bei Patienten mit einem Krampfanfall, einer Epilepsie, auf. Auch Patienten mit einer Schizophrenie zeigen immer wieder starke religiöse Erlebnisse. Einige dieser Patienten erleben sich selbst als Gott und verhalten sich dann auch entsprechend.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

emery hat geschrieben:Vielleicht ist die Unfähigkeit, Gott erkennen zu können, ein genetischer Defekt.
:?
Atheisius hat geschrieben:Religiöser Glaube kann im Endeffekt auf die Aktivität im Gehirn reduziert werden.
Wenn man es will, kann man jedes menschliche Denken, Gefühle, Verstand „im Endeffekt auf die Aktivität im Gehirn reduzieren“.

Andererseits, wenn religiöser Glaube etwas mit dem Gehirn zu tun hat, ist das nicht schon fast ein Gottesbeweis? Weshalb sollte die „Natur“ etwas umsonst erschaffen haben?

Die Natur macht nichts umsonst. Es hat alles eine Ursache, so habe ich Holuwir verstanden.
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Wenn man es will, kann man jedes menschliche Denken, Gefühle, Verstand „im Endeffekt auf die Aktivität im Gehirn reduzieren“.

Andererseits, wenn religiöser Glaube etwas mit dem Gehirn zu tun hat, ist das nicht schon fast ein Gottesbeweis? Weshalb sollte die „Natur“ etwas umsonst erschaffen haben?

Die Natur macht nichts umsonst. Es hat alles eine Ursache, so habe ich Holuwir verstanden.
Richtig, die Natur macht nichts umsonst. Von einem Gottesbeweis kann allerdings keine Rede sein.

Religion ist eine Anpassungsleistung des Gehirns

Früher hat man den Glauben an Gott mit einem Geist und einer Seele verknüpft, die nicht stofflicher Natur waren. Menschen die vom Glauben anderer leben behaupten das heute noch.

Die jüngsten Forschungen der Neurowissenschaften haben ergeben, dass die Annahme einer nicht materiellen Seele, eines nicht stofflichen Geistes, unwahrscheinlich ist und dass die Funktionen, die man mit solch einem Geist verknüpft hat, eher mit den Gehirn und seinen neuronalen Zuständen verknüpft werden müssen.

Religiöser Glaube kann im Endeffekt auf die Aktivität im Gehirn reduziert werden. So treten stark religiös geprägte Erlebnisse bei Patienten mit einem Krampfanfall, einer sogenannten Epilepsie, auf. Auch Patienten mit einer Schizophrenie zeigen immer wieder starke religiöse Erlebnisse. Einige dieser Patienten erleben sich selbst als Gott und verhalten sich dann auch entsprechend.

Gott existiert nur im Gehirn des Menschen – Ohne menschliches Gehirn würde es Gott nicht geben. Statt des Gehirns nehmen wir unsere eigene Person als Selbst wahr, und es ist genau diese Wahrnehmungslücke zwischen Gehirn und Selbst, die offenbar mit dem Glauben verknüpft ist, mit dem Glauben an einen Geist oder Gott.

Das Gehirn hat sich über Jahrtausende hinweg immer wieder neuen Situationen angepasst. Wie sich das Skelett der Hominiden über die Jahrmillionen gewandelt hat, so haben sich auch ihr Schädel und ihr Gehirn gewandelt. Äußeres Zeichen dafür ist, dass das Gehirn innerhalb von fünf Millionen Jahren sein Volumen mehr als verdreifacht hat. Skelett und Organe des Menschen haben sich der Umwelt angepasst – und so auch das Gehirn. Eine dieser Anpassungsleistungen des Gehirns: Es hat die Religion entstehen lassen.

Als sich der Mensch seiner selbst bewusst wurde und ein Verhältnis zur Zeit entwickelte, merkte er, dass er sterblich ist. Diese Entdeckung erzeugte Angst, und zwar eine Angst, vor der man nicht weglaufen konnte, wie vor wilden Tieren etwa oder anderen Bedrohungen. Dieser Angst konnten die Menschen mit ihrem üblichen Instrumentarium nicht begegnen. Also musste der Mensch einen anderen Weg finden, ihr zu begegnen.

Die Menschen schafften sich Bilder, die dann in verschiedenen Religionen ausgeformt wurden. Sie schafften sich Bilder und Hoffnungen darüber, dass das Ende,der Tod nicht endgültig ist. Würden sie das nicht tun – und viele Menschen haben es wahrscheinlich nicht geschafft, diese Vorstellung zu entwickeln -, würde man an Existenzangst und Sinnkrise buchstäblich zugrunde gehen. Das Problem hatten die Tiere und unsere frühen Vorfahren noch nicht, weil sie dieses Bewusstsein darüber noch nicht hatten.

Religion, der Glaube an höhere Mächte, ist also nichts weiter als das Ergebnis menschlicher Kreativität. Damit hat sich dann auch die Frage, ob ein Gott den Urknall herbeigeführt hat erledigt.
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Re: Alle erkennen Gott!?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Du wiederholst Dich "Atheisius". Bereits in einer früheren Diskussion hast Du vehement auf diese Punkte bestanden:
Atheisius hat geschrieben:Religiöser Glaube kann im Endeffekt auf die Aktivität im Gehirn reduziert werden. So treten stark religiös geprägte Erlebnisse bei Patienten mit einem Krampfanfall, einer sogenannten Epilepsie, auf. Auch Patienten mit einer Schizophrenie zeigen immer wieder starke religiöse Erlebnisse.
Was soll ich annehmen? Du warst mal religiös, gläubig.
Bist Du von diesen Krankheiten geheilt worden?

Übrigens kenne ich solche Fälle und diese Menschen sind gerade nicht religiös. Das ist auch mit keinem religiösen Erlebnis verbunden.

Die meisten Christen, auch die mit mystischen Erfahrungen sind weder Epileptiker, noch schizophren.
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