Das Testament der Reformation

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Christel
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Re: Das Testament der Reformation

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Schwachsinn ist deine Aussage:
Wieso? Meine Aussage bezog sich auf die Entstehung des Bibelkanons!
Was ich schrieb, war völlig korrekt!

Es ist echt daneben, dass Du
- meine Aussage wiederholt aus dem Zusammenhang reist,
- sie in einen neuen, von Dir selbst erfundenen Zusammenhang stellst,
- um meine Aussage und meine Person zu diskreditieren.

Wenn das die neue „humanistische Ethik“ sein soll, dann habe ich allen Grund, Christ zu bleiben.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Das Testament der Reformation

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Ich schrieb:
Christel schrieb:
Ist der Wikipedia-Artikel zum Bibelkanon, auf den ich hinwies, „Schwachsinn“?
Nein.
Schwachsinn ist deine Aussage:
Was wirklich echt ist, das haben ohnehin die Christen der ersten Jahrhunderte bereits geklärt.
Was ist "wirklich echt" an dieser Bibel, welche doch nur aus Mythen und Sagen besteht? Was konnten die Christen der ersten Jahrhunderte über diese Mythen klären?
Christel schrieb:
Wenn das die neue „humanistische Ethik“ sein soll, dann habe ich allen Grund, Christ zu bleiben.
Du bleibst aus noch ganz anderen Gründen Christin. Dir ist ganz einfach nicht zu helfen.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Das Testament der Reformation

Ungelesener Beitrag von Christel »

Weißt Du, weshalb ich auf Quellenangaben bestehe?
Weshalb ich Zitate immer nachlese?

Weil ich mich nicht in die Irre führen lassen will, so wie Du es mit den Lesern hier versuchst.

Begreife:
Durch Vehemenz und Wiederholung
- werden Falschbehauptungen nicht wahr,
- aus dem Zusammenhang gerissene Zitate, mit dem Ziel der Rechtfertigung der Diffamierung und Beleidigung Andersdenkender, bleiben aus dem Zusammenhang gerissen.

Es rechtfertigt die Beleidigung nicht!

Wenn, Du auf solch üble Tricks zurückgreifen musst, dann kann es mit der Überlegenheit Deiner Weltanschauung nicht weit her sein.
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Re: Das Testament der Reformation

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Weil ich mich nicht in die Irre führen lassen will, so wie Du es mit den Lesern hier versuchst.
Überlasse das doch einmal dem Leser selber. Ich denke nicht, dass die sich in die Irre führen lassen.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Das Testament der Reformation

Ungelesener Beitrag von Christel »

Weshalb hast Du es dann versucht?

Wir haben „echt“ bezüglich des Neuen Testaments in drei unterschiedlichen Bedeutungen verwendet:

1. bezüglich der sicheren völlig unstrittigen Bekanntheit des Verfassers eines NT Textes:
Atheisius » So 30 Okt, 2016 17:59
Atheisius hat geschrieben:Professor Gerd Lüdemann https://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_L%C3%BCdemann stellte in seiner Bibelforschung fest, dass sieben der 27 Dokumente des Neuen Testaments echt sind, drei "vielleicht echt, die übrigen bewegen sich zwischen Unechtheit und Anonymität".
2. bezüglich der Texte, die unstrittig zum Christentum gehören
Christel » So 30 Okt, 2016 20:13
Christel hat geschrieben:Was wirklich echt ist, das haben onehin die Christen der ersten Jahrhunderte bereits geklärt.
Die 27 in griechischer Sprache verfassten Schriften des NT wurden spätestens mit dem 39. Osterfestbrief des Athanasius (367) von fast allen damaligen Christen als gültiger Teil des Bibelkanons anerkannt. Sie gehören in fast allen christlichen Konfessionen bis heute unumstritten dazu; nur ihre Reihenfolge variiert etwas. https://de.wikipedia.org/wiki/Bibelkanon
Heute versucht man Detailfragen zu klären, Verfasser, Ort und Zeit der Abfassung…
3. bezüglich dem, was die „Wahrheit“, die „Realität“ darstellt.
Atheisius » Mo 31 Okt, 2016 11:09
Atheisius hat geschrieben:Was ist "wirklich echt" an dieser Bibel, welche doch nur aus Mythen und Sagen besteht? Was konnten die Christen der ersten Jahrhunderte über diese Mythen klären?
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Re: Das Testament der Reformation

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Meine Aussage bezog sich auf die Entstehung des Bibelkanons!
Hier deine Aussage:
Auf beides bin ich bereits eingegangen. - Als Quellenangabe reichen Deine Links nicht.
Wieso machst Du das nicht ordentlich? Hast Du kein Interesse daran, dass man Deine Behauptungen nachvollziehen kann?

Das Wichtigste dazu ist hier „von Christel » So 30 Okt, 2016 18:57“ bereits gesagt
Was wirklich echt ist, das haben onehin die Christen der ersten Jahrhunderte bereits geklärt.
Die 27 in griechischer Sprache verfassten Schriften des NT wurden spätestens mit dem 39. Osterfestbrief des Athanasius (367) von fast allen damaligen Christen als gültiger Teil des Bibelkanons anerkannt. Sie gehören in fast allen christlichen Konfessionen bis heute unumstritten dazu; nur ihre Reihenfolge variiert etwas. https://de.wikipedia.org/wiki/Bibelkanon
Die Aussage von Christel
Was wirklich echt ist, das haben onehin die Christen der ersten Jahrhunderte bereits geklärt.
Habe ich als Schwachsinn bezeichnet, weil die Christen der ersten Jahrhunderte nicht klären konnten, was echt und was unecht ist. Das konnte erst die Bibelforschung in heutiger Zeit klären. Vermutlich hätte aber "echt" oder "unecht" keinen Einfluss darauf gehabt, was in diesen Bibelkanon kommt und was nicht.

Echt an der Bibel ist natürlich unbestritten, dass sie nur aus Mythen und Sagen besteht.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Das Testament der Reformation

Ungelesener Beitrag von Christel »

Was ist die Bibel? Sie ist nicht ein Buch, das von Gott unmittelbar diktiert wurde. Sie ist aber auch nicht ein Geschichtenbuch, das sich Menschen schlicht erdacht haben. Die Bibel ist das Buch, in dem die Glaubenserfahrungen von Menschen mit Gott festgehalten sind und das vom Leben und Wirken von Jesus Christus erzählt. „Die Bibel ist das wirkmächtigste Buch der Weltgeschichte“1.
Der biblischen Wissenschaft haben wir zu verdanken, dass wir die Bibel historisch-kritisch lesen können. Das ist ganz im reformatorischen Sinne. Verstand und Vernunft müssen nicht abgeschaltet werden, wenn wir die Bibel lesen! Wir können die Entstehungsgeschichte des jeweiligen Textes erfragen und versuchen, ihn im historischen Kontext, dann aber auch in der Bedeutung für heute zu verstehen. Viele Menschen sind gegenüber dieser Methode ängstlich. Ich erinnere mich daran, dass es Warnungen gab, durch das Theologiestudium würde ich gewiss vom Glauben abfallen. Mir aber hat die historisch-kritische Methode geholfen, weil sie Fragen erlaubt. Wie kann es beispielsweise sein, dass es zwei Schöpfungsgeschichten gibt?
Frau Dr. Margot Käßmann, Aus ihrer Predigt am 30.10.2016 in Eisenach.

Hier der gesamte Gottesdienst, nebst Predigt zum Nachlesen.
http://static.evangelisch.de/get/?daid= ... d=download

Ich kann Frau Käßmann in ihrem Votum pro historisch-kritische Bibelauslegung nur zustimmen.
Mittels dieser wissenschaftlichen Herangehensweise an die Bibel, konnte ich viel lernen und dadurch wurde mein Glaube gestärkt.
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Re: Das Testament der Reformation

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Ich kann Frau Käßmann in ihrem Votum pro historisch-kritische Bibelauslegung nur zustimmen.

Da sind wohl etliche prominente und studierte Christen nicht deiner Meinung:

Der emeritierte Professor für Neutestamentliche Theologie Klaus Berger übt scharfe Grundsatzkritik an der historisch-kritischen Methode der Bibelauslegung. Berger schreibt:
„Die historisch-kritische Exegese der letzten 200 Jahre hat alles Porzellan im Haus der Christenheit zerschlagen, bis hin zur letzten Blumenvase.“

"Viele Theologiestudenten brechen ihr Studium ab, weil sie während des Studiums ihren Glauben verlieren. Das hat vor allem mit der an den Universitäten betriebenen Bibelauslegung zu tun. Die Bibel wird auseinandergenommen und demoliert, so dass von ihr fast nichts mehr übrig bleibt. Um das auszuhalten, muss man schon einen außerordentlich gefestigten Glauben haben".
Der Marburger Neutestamentler Rudolf Bultmann, Vertreter der historisch-kritischen Bibelauslegung schreibt:
„Erledigt sind … die Geschichten von der Himmel- und Höllenfahrt Christi; erledigt ist die Erwartung des mit den Wolken des Himmels kommenden ‚Menschensohnes’ und des Entrafftwerdens der Gläubigen in die Luft ihm entgegen (1. Thessalonicher 4,15ff). Erledigt ist durch die Kenntnis der Kräfte und Gesetze der Natur der Geister- und Dämonenglaube … Die Wunder des Neuen Testamentes sind damit als Wunder erledigt.“
http://www.kath.net/news/41449

Was bleibt also noch übrig von diesem Neuen Testament?
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Das Testament der Reformation

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben:Der emeritierte Professor für Neutestamentliche Theologie Klaus Berger übt scharfe Grundsatzkritik an der historisch-kritischen Methode der Bibelauslegung.
Ich habe den Professor für Neutestamentliche Theologie Klaus Berger bei mehreren Vorträgen erlebt und besitze mehrere Bücher von ihm.

Man muss wissen, abgesehen von „bibeltreuen“/fundamentalistischen Christen, sind alle, auch Professor Klaus Berger mit dem historisch-kritischen Methodenapparat (dem „Werkzeugkasten“) unterwegs. Als Professor für Neutestamentliche Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg war das gar nicht anders möglich.
Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Berger_(Theologe)

Um beim Bild des „Werkzeugkastens“ zu bleiben. Im Werkzeugkoffer eines Handwerkers der 1884 geboren ist (Bultmann) sieht es logischer Weise etwas anders aus als im Werkzeugkoffer eines 1940 geborenem Handwerkers (Berger). Trotzdem richtet sich die Kritik eines Handwerkers an der eigenen Zunft gewöhnlich nicht gegen das Werkzeug, sondern gegen das Resultat der Arbeit, das Bauwerk.

Also nicht der Methodenapparat an sich (Werkzeugkasten), sondern die Exegese, die Auslegung (das bauliche Ergebnis) sind das Problem.
Atheisius hat geschrieben:„Erledigt sind …
Nun, ich denke erledigt hat sich inzwischen Bultmanns „Entmythologisierungs-Programm“.
Rahner/Vorgrimler anerkennen zwar, dass das neutestamentliche Kerygma auf eine existenziale Entscheidung zielt, werfen Bultmann aber vor, es darauf reduziert zu haben. Sie insistieren darauf, dass es sich auch um Mitteilung von „objektiven“ Ereignissen wie der Auferstehung handele.[10]

Leo Scheffczyk sieht den entscheidenden Fehler in Bultmanns Programm „in einer falschen Bestimmung des Mythos“. Für Bultmann sei schon alles mythisch zu nennen, das nicht dem wissenschaftlichen Weltbild entspreche, sondern die Welt als dreistöckig gegliedert annehme.
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Re: Das Testament der Reformation

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

In der Wikipedia lese ich, dass ein methodischer Atheismus als Voraussetzung für den unter der historisch-kritische Methode entwickelten Methodenapparat ist
Methodischer Atheismus als Voraussetzung

Unter historisch-kritisch auslegenden Theologen gibt es die Tendenz, die biblischen Texte unter der Annahme eines „methodischen Atheismus’“ zu betrachten.

Es wird also nicht mit der Möglichkeit gerechnet, dass an den in der Bibel berichteten Ereignissen eine übernatürliche Macht mitgewirkt hat; jeder Anhaltspunkt für ein göttliches Eingreifen wird so erklärt, als läge allein menschliches Handeln vor.

Historisch-kritische Alttestamentler gehen z.B. davon aus, dass die Vorhersage der Eroberung Babylons im Jahr 539 v. Chr. mit Nennung des Namens des Eroberers „Kyros“ (Jes 44,28-45,1 EU) einem um 700 v. Chr. lebenden Jesaja abgesprochen werden müsse. Diese Vorhersage gilt dann als Argument dafür, dass diese Abschnitte erst Jahrhunderte nach Jesaja geschrieben worden seien.

Die biblischen Texte selbst nehmen immer wieder auf Gott und sein Handeln in der Geschichte Bezug.

Schließt der Forscher die Möglichkeit göttlichen Handelns bei den berichteten Ereignissen grundsätzlich aus, wird er kaum Spuren göttlichen Handelns in dem Text finden.

So führt die historisch-kritische Methode aufgrund ihrer Voraussetzungen nicht zur Erkenntnis Gottes beim Studieren der biblischen Texte. Somit werden nach Gott fragende Kirchenbesucher von der historisch-kritischen Forschung enttäuscht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Historisc ... he_Methode

Mich selbst interessiert die historisch-kritische Methode der Bibelauslegung grundsätzlich nicht. Die Bibel ist eine Sammlung von unglaubhaften Mythen mit denen man sich nicht weiter auseinandersetzen muss. Nur gut, dass ich kein nach Gott fragender Kirchenbesucher bin.
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Re: Das Testament der Reformation

Ungelesener Beitrag von Christel »

Das ist eine gläubige Auslegung, entsprechend Deines atheistischen Glaubens:
Atheisius hat geschrieben:Mich selbst interessiert die historisch-kritische Methode der Bibelauslegung grundsätzlich nicht. Die Bibel ist eine Sammlung von unglaubhaften Mythen mit denen man sich nicht weiter auseinandersetzen muss.
Ein Bibelfundamentalist würde ähnlich formulieren:
fiktiver Bibelfundi hat geschrieben:Mich selbst interessiert die historisch-kritische Methode der Bibelauslegung grundsätzlich nicht. Die Bibel ist Wort Gottes. Sie ist wörtlich zu nehmen und bedarf keiner Deutung.
Methodischer „Atheismus“, bedeutet, dass Gott und jeder Glaube bei der Untersuchung aus dem Spiel gelassen werden. Die biblischen Texte werden so gedeutet, als hätte man ein beliebiges anderes Dokument vor sich.

Methodischer Atheismus ist nicht zu verwechseln mit Atheismus. Denn nachdem aufgrund der „neutralen“ Untersuchung die Fakten auf dem Tisch liegen, kann sehr wohl eine die gläubige Deutung erfolgen. Bei Theologen sollte es so sein.

Methodischer Atheismus liegt auch naturwissenschaftlichen Untersuchungen zugrunde. Das bedeutet nicht, dass Naturwissenschaftler generell Atheisten wären oder eine andere Deutung der Natur nicht mehr möglich oder zulässig wäre.

Atheisius aus Deinem Zitat:
Historisch-kritische Alttestamentler gehen z.B. davon aus, dass die Vorhersage der Eroberung Babylons im Jahr 539 v. Chr. mit Nennung des Namens des Eroberers „Kyros“ (Jes 44,28-45,1 EU) einem um 700 v. Chr. lebenden Jesaja abgesprochen werden müsse. Diese Vorhersage gilt dann als Argument dafür, dass diese Abschnitte erst Jahrhunderte nach Jesaja geschrieben worden seien.
https://de.wikipedia.org/wiki/Historisc ... he_Methode

Das ist der Grund, weshalb die Evangelien nach 70 datiert werden:
Dabei wird die Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 als frühest möglicher Zeitpunkt angenommen, weil – so die Meinung – der Verfasser bereits darauf zurückblicke.
https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelium_nach_Lukas
Das kann man nicht der Bibel entnehmen. Das ist Deutung!

Eine Deutung, die darauf basiert das Vorhersagen, Ahnungen… generell nicht möglich und daher auszuschließen sind. – Das allerdings widerspricht meiner Lebenserfahrung.
Zudem lag die erneute Zerstörung des Tempels in den „Revolutionsjahren“, in denen bereits Jesus lebte, in der Luft.

Daher bin ich an dieser Stelle der modernen Bibelwissenschaft nie gefolgt.
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Re: Das Testament der Reformation

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Das ist eine gläubige Auslegung, entsprechend Deines atheistischen Glaubens:

Atheisius hat geschrieben:
Mich selbst interessiert die historisch-kritische Methode der Bibelauslegung grundsätzlich nicht. Die Bibel ist eine Sammlung von unglaubhaften Mythen mit denen man sich nicht weiter auseinandersetzen muss.
Ein Bibelfundamentalist würde ähnlich formulieren:
fiktiver Bibelfundi hat geschrieben:
Mich selbst interessiert die historisch-kritische Methode der Bibelauslegung grundsätzlich nicht. Die Bibel ist Wort Gottes. Sie ist wörtlich zu nehmen und bedarf keiner Deutung.
Es muss wohl besser „atheistischer Nichtglauben“ heißen.

Es gibt noch bessere Formulierungen als die von deinem fiktiven Bibelfundi. Nachfolgende stammt von einem bekannten katholischen Jesuiten:
Eine der offensichtlichen Folgen der Wortinflation religiöser Sprache ist die unübersehbare Zahl theologischer Theorien. Es gibt kaum zwei Theologen, die ein und dieselbe Theorie vertreten. Für einen Profanwissenschaftler ist das ein ziemlich sicheres Zeichen, dass hier Theorie über etwas gemacht wird, von dem man nichts weiß
Rupert Ley, Jesuit
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