Die Bibel und unsere Kultur

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Christel
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Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben:Christel schrieb:
Diese Bibel, mit diesen 27 Schriften des Neuen Testaments, haben uns und unsere Kultur entscheidend geprägt.
Wer ist eigentlich „uns“?

Meinst du vielleicht die Generationen „vor uns“?

Welchen Einfluss hat diese Bibel auf unsere heutige Kultur?
Als ich darüber nachdachte, kam mir vieles in den Sinn.

@ Spontan dachte ich an zwei Bücher:

Wer ist Wir? / Navid Kermani ISBN/EAN: 9783406685866
Zur Rezension: http://www.fabelhafte-buecher.de/bueche ... e-muslime/
Dieses Buch las ich mit Gewinn und empfehle es gern, der Inhalt ist nachdenkenswert und es liest sich gut.

Licht aus dem Osten / Peter Frankopan
ISBN/EAN: 9783871348334
Kurzbeschreibung
Peter Frankopan lehrt uns, die Geschichte neu zu sehen – indem er nicht Europa, sondern den Nahen und Mittleren Osten zum Ausgangspunkt macht. Hier entstanden die ersten Hochkulturen und alle drei monotheistischen Weltreligionen; ein Reichtum an Gütern, Kultur und Wissen, der das Alte Europa seit jeher sehnsüchtig nach Osten blicken ließ. Frankopan erzählt von Alexander dem Großen, der Babylon zur Hauptstadt seines neuen Weltreichs machen wollte; von Seide, Porzellan und Techniken wie der Papierherstellung, die über die Handelswege der Region Verbreitung fanden; vom Sklavenhandel mit der islamischen Welt, der Venedig im Mittelalter zum Aufstieg verhalf; von islamischen Gelehrten, die das antike Kulturerbe pflegten, lange bevor Europa die Renaissance erlebte; von der Erschließung der Rohstoffe im 19. Jahrhundert bis hin zum Nahostkonflikt. Schließlich erklärt Frankopan, warum sich die Weltpolitik noch heute in Staaten wie Syrien, Afghanistan und Irak entscheidet.
Peter Frankopan schlägt einen weiten Bogen, und das nicht nur zeitlich: Er rückt zwei Welten zusammen, Orient und Okzident, die historisch viel enger miteinander verbunden sind, als wir glauben. Ein so fundiertes wie packend erzähltes Geschichtswerk, das wahrhaft die Augen öffnet. https://www.buchhandel.de/buch/Licht-au ... 3871348334
Dieses Buch steht noch auf meiner Wunschliste.

@
Kultur (von lateinisch cultura ‚Bearbeitung‘, ‚Pflege‘, ‚Ackerbau‘) bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. Kulturleistungen sind alle formenden Umgestaltungen eines gegebenen Materials, wie in der Technik oder der bildenden Kunst, aber auch geistige Gebilde wie Musik, Sprachen, Moral, Religion, Recht, Wirtschaft und Wissenschaft. https://de.wikipedia.org/wiki/Kultur
Kultur ist etwas sehr vielschichtiges. Viele Einflüsse prägen unsere Kultur. Sie prägen sie auch ständig um.
Gleichzeitig ist Kultur etwas, was geschichtlich wächst. Daher ist jede heutige Kultur geprägt durch die Kultur der Generationen vor uns.

Die Partizipation der einzelnen Individuen innerhalb einer Gesellschaft an der jeweiligen Kultur ist sehr unterschiedlich. Dennoch kann sich da niemand völlig ausklinken, auch nicht per Weltanschauung, denn die Kultur umgibt uns und lebt in uns fort.

@ Was für die Kultur im Allgemeinen gilt, gilt ebenso für die Religion.
Das Christentum umgibt uns in Form von Architektur, Kunst und Musik. Sie begegnet und in der Welt der Bücher, nicht nur in der Bibel und in theologischen Werken, sondern in der Literatur, in Romanen, in Symbolen und Metaphern. Sie prägt uns selbst zutiefst, selbst oder vielleicht gerade dort, wo es uns gar nicht (mehr) bewusst ist.

Man kann auch nicht einfach aus einer Kultur und der Prägung durch das Christentum aussteigen.
Ein Beispiel:
Wäre Michael Schmidt-Salomon nicht selbst zutiefst vom Christentum geprägt, dann hätte er dies kaum so formuliert, dass es an den Dekalog (Zehn Gebote) der Bibel erinnert:
Die Zehn Angebote des evolutionären Humanismus (Kurzfassung)

1. Diene weder fremden noch heimischen „Göttern“, sondern dem großen Ideal der Ethik, das Leid in der Welt zu mindern!
2. Verhalte dich fair gegenüber deinem Nächsten und deinem Fernsten!
3. Habe keine Angst vor Autoritäten, sondern den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
4. Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!
5. Befreie dich von der Unart des Moralisierens! Trage dazu bei, dass die katastrophalen Bedingungen aufgehoben werden, unter denen Menschen heute verkümmern, und du wirst erstaunt sein, von welch freundlicher, kreativer und liebenswerter Seite sich die vermeintliche „Bestie“ Homo sapiens zeigen kann.
6. Immunisiere dich nicht gegen Kritik! Ehrliche Kritik ist ein Geschenk, das du nicht abweisen solltest.
7. Sei dir deiner Sache nicht allzu sicher! Zweifle aber auch am Zweifel! Selbst wenn unser Wissen stets begrenzt und vorläufig ist, solltest du entschieden für das eintreten, von dem du überzeugt bist. Sei dabei aber jederzeit offen für bessere Argumente, denn nur so wird es dir gelingen, den schmalen Grat jenseits von Dogmatismus und Beliebigkeit zu meistern.
8. Überwinde die Neigung zur Traditionsblindheit, indem du dich gründlich nach allen Seiten hin informierst, bevor du eine Entscheidung triffst!
9. Genieße dein Leben, denn dir ist höchstwahrscheinlich nur dieses eine gegeben!
10. Stelle dein Leben in den Dienst einer „größeren Sache“, werde Teil der Tradition derer, die die Welt zu einem besseren, lebenswerteren Ort machen woll(t)en! Eine solche Haltung ist nicht nur ethisch vernünftig, sondern auch das beste Rezept für eine sinnerfüllte Existenz. http://www.leitkultur-humanismus.de/manangebote.htm
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Man kann auch nicht einfach aus einer Kultur und der Prägung durch das Christentum aussteigen.
Man kann das. Ich konnte das - und Hunderttausende können das jährlich auch. Du kannst das natürlich nicht

Christel schrieb:
Wäre Michael Schmidt-Salomon nicht selbst zutiefst vom Christentum geprägt, dann hätte er dies kaum so formuliert, dass es an den Dekalog (Zehn Gebote) der Bibel erinnert:

Die Zehn Angebote des evolutionären Humanismus (Kurzfassung)

1. Diene weder fremden noch heimischen „Göttern“, sondern dem großen Ideal der Ethik, das Leid in der Welt zu mindern!

2. Verhalte dich fair gegenüber deinem Nächsten und deinem Fernsten!

3. Habe keine Angst vor Autoritäten, sondern den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!

4. Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!

5. Befreie dich von der Unart des Moralisierens! Trage dazu bei, dass die katastrophalen Bedingungen aufgehoben werden, unter denen Menschen heute verkümmern, und du wirst erstaunt sein, von welch freundlicher, kreativer und liebenswerter Seite sich die vermeintliche „Bestie“ Homo sapiens zeigen kann.

6. Immunisiere dich nicht gegen Kritik! Ehrliche Kritik ist ein Geschenk, das du nicht abweisen solltest.

7. Sei dir deiner Sache nicht allzu sicher! Zweifle aber auch am Zweifel! Selbst wenn unser Wissen stets begrenzt und vorläufig ist, solltest du entschieden für das eintreten, von dem du überzeugt bist. Sei dabei aber jederzeit offen für bessere Argumente, denn nur so wird es dir gelingen, den schmalen Grat jenseits von Dogmatismus und Beliebigkeit zu meistern.

8. Überwinde die Neigung zur Traditionsblindheit, indem du dich gründlich nach allen Seiten hin informierst, bevor du eine Entscheidung triffst!

9. Genieße dein Leben, denn dir ist höchstwahrscheinlich nur dieses eine gegeben!

10. Stelle dein Leben in den Dienst einer „größeren Sache“, werde Teil der Tradition derer, die die Welt zu einem besseren, lebenswerteren Ort machen woll(t)en! Eine solche Haltung ist nicht nur ethisch vernünftig, sondern auch das beste Rezept für eine sinnerfüllte Existenz.

http://www.leitkultur-humanismus.de/manangebote.htm
Mich erinnert das in keinster Weise an die zehn Gebote deiner Bibel. Es sind eben Gebote des evolutionären Humanismus. Sie unterscheiden sich wesentlich von deinen Geboten und du hast allen Grund dir einige davon hinter die Ohren zu schreiben :D .
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ok, eine andere Meinung.

Ich sehe eine große Ähnlichkeit zu den „10 Geboten der Bibel“ und zwar nicht nur in der Form.

Ich denke, ein Mann aus einem völlig anderen Kulturkreis, hätte das nicht so formuliert.
Man merkt es:
Michael Schmidt-Salomon entstammt einer liberal-katholischen Familie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Schmidt-Salomon
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Christel »

Noch ein Gedanke dazu:
Man kann deshalb aus einer Kultur und der Prägung durch das Christentum nicht einfach aussteigen, weil dieses einen Menschen weiterhin umgibt und weil es den Menschen geprägt / geformt hat.
Individuell gesehen zwar unterschiedlich stark, aber es ist da und lebt weiter.

Jede Loslösung erfordert Reflexion!

Man wird das Christentum in sich selbst nicht los, indem man es bei anderen Menschen bekämpft.
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Was heißt liberal-katholisch? Es handelt sich vermutlich um Namenschristen, welche aus irgendwelchen Gründen (Nachbarn, Freunde, Bekannte) noch ihre Kirchensteuer weiter zahlen.

Von einer christlichen Erziehung eines Michael Schmidt-Salomon steht nirgendwo etwas geschrieben.

Von einem liberalen Katholiken aus dem Rheinland stammt die Aussage: „Wir rheinischen Katholiken machen uns unseren Katholizismus ohnehin selbst“ Das ist weit entfernt von den Überzeugungen einer kirchenhörigen Katholikin, wie du dich hier darstellt.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Christel »

Na Du musst es ja wissen. Manch ein total überzeugter Evangelikale, „bibeltreuer“ Christ“, Zeuge Jehovas… hält Katholiken generell für Namenchristen. Auch ich habe keine Chance von denen als Christin anerkannt zu werden.

Dabei stellen die Katholiken inzwischen die Mehrheit der Christen in Deutschland.
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Man kann deshalb aus einer Kultur und der Prägung durch das Christentum nicht einfach aussteigen, weil dieses einen Menschen weiterhin umgibt und weil es den Menschen geprägt / geformt hat.
Individuell gesehen zwar unterschiedlich stark, aber es ist da und lebt weiter.
Festzustellen ist hier, dass wir in unserer Kultur schon seit zig Jahren ein säkularisiertes Christentum haben. Und in dieser Kultur gibt es immer mehr religiöse Aussteiger.

Unsere Kultur wird zunehmend geprägt von der Leitkultur des Humanismus http://www.leitkultur-humanismus.de/manangebote.htm

Ich denke, dass genau aus diesem Grund bei uns in Europa die Vorbehalte gegen den Islam resultieren. Es gibt leider keinen säkularisierten Islam. Der Islam ist (mehr oder weniger) leider eine politische Religion, welche die Welt erobern will.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben:Unsere Kultur wird zunehmend geprägt von der Leitkultur des Humanismus http://www.leitkultur-humanismus.de/manangebote.htm.
Sorry, das ist Wunschdenken. - Wenn die Menschen heute weinige in die Kirche gehen…, dann heißt das nicht, dass sich diese in gleicherweise einer neuen Ideologie angeschlossen haben.
Atheisius hat geschrieben:Ich denke, dass genau aus diesem Grund bei uns in Europa die Vorbehalte gegen den Islam resultieren.
Dort, wo es viele Muslime gibt, sind die Vorbehalte geringer, als dort wo diese Alltagserfahrungen nicht vorhanden sind. Ich denke, dass liegt daran, dass die Muslime, die in Deutschland, Österreich… leben, sich in der Regel anders verhalten als „der Islam“, der uns durch die Medien präsentiert wird.

Schuld daran sind nicht die Medien, sondern die aktuelle politische Lange, die sie widerspiegeln. Dabei spielt eine Form des Islam eine entscheidende Rolle, der erst im 18. Jahrhundert entstand, der Wahhabismus:
Die meisten Wahhabiten leben heute in Saudi-Arabien, wo ihre Lehre staatliche Förderung genießt und etwa durch die Islamische Weltliga global verbreitet werden soll.[2] Daneben dominieren Anhänger der wahhabitischen Lehre auch in Katar, sie finden sich aber auch in Indien, Pakistan und Westafrika. Die Bezeichnung "Wahhabiten" wird nur von Gegnern dieser Gruppierung verwendet. Sie selbst bezeichnen sich in der Regel nicht so, sondern als Salafis oder einfach als "Sunniten" (ahl as-sunna).[3]
Die in Asien verbreitete Gruppe der Ahl-i Hadîth sowie das Al-Qaida-Netzwerk stehen den Wahhabiten nahe. Auch die Ideologie der Taliban weist Ähnlichkeiten mit dem Wahhabismus auf, allerdings sind die Taliban Anhänger der hanafitischen Rechtsschule.[4]
In seinem Herrschaftsgebiet führte der Islamische Staat einen auf der Scharia und dem Wahhabismus[5][6][7] basierenden 16-Punkte-Katalog ein, der das öffentliche und private Leben massiv normiert und einschränkt.[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Wahhabiten
Atheisius hat geschrieben:Es gibt leider keinen säkularisierten Islam.
Na dann schau mal „Säkulare Muslime“ http://saekulare-muslime.org/
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Wenn die Menschen heute weinige in die Kirche gehen…, dann heißt das nicht, dass sich diese in gleicherweise einer neuen Ideologie angeschlossen haben.
Ich schrieb ja auch nur:
Unsere Kultur wird zunehmend geprägt von der Leitkultur des Humanismus.
Ich hätte wohl das Wort „zunehmend“ extra unterstreichen sollen

Christel schrieb:
Na dann schau mal „Säkulare Muslime“ http://saekulare-muslime.org/
Ich sehe eine private Homepage welche von drei Muslimen unterhalten wird. Diese geben sich säkular, verfassen bzw. veröffentlichen auf ihrer HP Deklarationen und Briefe an deutsche Politiker wie z.B. den Innenminister. Das war es dann auch.
Ich sehe keine säkulare muslimische Bewegung oder Organisation dahinter welche auch etwas bewirkt. Die Handvoll säkulare Muslime in Deutschland wird von der deutschen Öffentlichkeit nicht wahr genommen.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben:Ich schrieb ja auch nur:
Unsere Kultur wird zunehmend geprägt von der Leitkultur des Humanismus.
Ich hätte wohl das Wort „zunehmend“ extra unterstreichen sollen
Der "Evolutionäre Humanismus" und somit die sogennannte "Leitkultur des evolutionären Humanismus" wurde von der atheistischen Giordano-Bruno-Stiftung erfunden.
Aktuell unterstützen bereits mehr als 7.000 Fördermitglieder die Anliegen der Giordano-Bruno-Stiftung. https://www.giordano-bruno-stiftung.de/
Ist ja enorm!
Dem Förderkreis der Stiftung gehören zurzeit rund 7000 Personen aus 30 Ländern an.
https://www.giordano-bruno-stiftung.de/ ... ufklaerung
Wieviel Deutsche sind es?
Wieviel Prozent von 80 Millionen Deutschen mögen das sein?
Was heißt zunehmend? Waren es letztes Jahr weltweit nur 6999 und ist es jetzt einer mehr?
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Der "Evolutionäre Humanismus" und somit die sogennannte "Leitkultur des evolutionären Humanismus" wurde von der atheistischen Giordano-Bruno-Stiftung erfunden.
Das stimmt nicht. Der evolutionäre Humanismus wurde von Julian Huxley schon vor Jahrzehnten begründet
Der Begriff "Evolutionärer Humanismus" stammt von Sir Julian Huxley (1887-1975); er soll die Vorstufe des "Transhumanismus" sein. Als Biologe und Direktor der UNESCO erwarb sich Huxley Verdienste um die Bekämpfung des "wissenschaftlichen" Rassismus. Doch befürwortete auch er eine biologische "Verbesserung des Menschen" durch eugenische "Auslese". Am Ende seines Lebens bekannte er:

"Ich glaube an den Transhumanismus! Sobald es genug Menschen gibt, die das wahrhaftig sagen können, wird die menschliche Art an der Schwelle einer neuen Art von Existenz stehen, die so verschieden von unserer wie die unsere von der des Pekingmenschen ist."

Für Huxley hat die Wissenschaft zum ersten Mal die Position erreicht, um im Rahmen einer allgemeinen Theorie der Evolution, nicht nur die biologische Evolution, sondern auch anorganische Entwicklungen wie die Sternenentwicklung auf der einen Seite, als auch menschliche und soziale Entwicklungen auf der anderen Seite zu erklären. Den Menschen sah Huxley dabei als das höchste Produkt der Evolution und zudem fähig, die Evolution zu kontrollieren und, beispielsweise durch Gentechnik am Menschen, voranzutreiben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Evolution ... Humanismus

Allerdings hat die Giordano Bruno Stiftung, eine Stiftung zur Förderung des Evolutionären Humanismus in jüngerer Zeit ein Manifest des Evolutionären Humanismus, Plädoyer für eine zeitgemäße Leitkultur, herausgegeben.

Leitmotiv des Verfassers Michael Schmidt-Salomon war dabei:
„Eines der bedrückendsten Probleme der Gegenwart besteht darin, dass sich religiöse Fundamentalisten jeder Couleur […] der Früchte der Aufklärung […] bedienen, um auf diese Weise zu verhindern, dass die Prinzipien der Aufklärung auf den Geltungsbereich ihrer eigenen Weltanschauung angewandt werden.“
Hier hat Schmidt- Salomon den 10 christlichen Geboten seine 10 Gebote eines evolutionären Humanismus gegenüber gestellt

https://de.wikipedia.org/wiki/Manifest_ ... Humanismus

Christel schrieb:
Wieviel Deutsche sind es?
Wieviel Prozent von 80 Millionen Deutschen mögen das sein?
Was heißt zunehmend? Waren es letztes Jahr weltweit nur 6999 und ist es jetzt einer mehr?
Für die Interessenvertretung der Konfessionslosen in Deutschland haben sich Organisationen, wie z. B.
  • der Humanistische Verband Deutschlands (HVD),
    der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA)
    der Bund für Geistesfreiheit Bayern
    und auch die Giordano-Bruno-Stiftung gebildet.
Allerdings haben die verschiedenen Verbände einen relativ geringen Organisationsgrad. Der HVD hatte etwa im Jahr 2013 kaum mehr als 20.000 Mitglieder, andere, wie die Freidenker, nur wenige Tausend zumeist im Rentenalter befindliche Mitglieder. Traditionell stammten solche Verbände aus einer bewusst antiklerikalen Abgrenzung von den Kirchen und einer Propagierung der Feuerbestattung Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts. Unter dem Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften vereinen sich verschiedenen freireligiösen, monistischen und unitarischen Strömungen. Ein eigenständiger DDR-Freidenker-Verband wurde erst 1989 gegründet, im Wesentlichen auf Betreiben der DDR-Staatssicherheit.

Die Mehrheit der Konfessionslosen in der heutigen Bundesrepublik gehört offensichtlich keiner einschlägigen Organisation an.

Bevölkerungsanteile

In Deutschland wird die Konfession von Arbeitnehmern zur Ermittlung der zu erhebenden Kirchensteuer staatlich erfasst. Außerdem gehört die Konfession zu den demografischen Merkmalen, die im Rahmen empirischer Untersuchungen (z. B. bei einer Volkszählung) erfragt werden.

1970 wurde vom Statistischen Bundesamt die Zahl von 3,9 % Konfessionslosen in der Bundesrepublik Deutschland ermittelt (evangelisch 49 %, römisch-katholisch 44,6 %, muslimisch 1,3 %).

Nach der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland stieg der Anteil der Bevölkerung ohne Konfession bis 1987 auf 11,4 %. Im Gefolge der Wiedervereinigung stieg der Anteil im vereinigten Deutschland auf 22,4 %.

Der Anteil der Menschen ohne Konfession in den neuen Bundesländern war signifikant höher, da dort – je nach Statistik – zwischen 65 % und 80 % der Bevölkerung keiner Konfession angehören.

Ursächlich für diesen hohen Wert war die atheistische Ausrichtung der DDR, die bekennende Christen zur Republikflucht wie andere zum Kirchenaustritt motivierte. Mittlerweile sind die Konfessionslosen von 32,3 % im Jahr 2004 auf zuletzt 36,6 % im Jahr 2013 angewachsen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Konfessionslosigkeit

Die Mehrheit der Konfessionslosen in der heutigen Bundesrepublik, zu denen auch ich gehöre, gehören also keiner einschlägigen Organisation an.
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben:Die Mehrheit der Konfessionslosen in der heutigen Bundesrepublik, zu denen auch ich gehöre, gehören also keiner einschlägigen Organisation an.
Richtig.
Die wenigsten werden sich dabei vom „Transhumanismus“ oder „Evolutionären Humanismus“ leiten lassen:
Der Biologe und Eugeniker Julian Huxley hat 1957 in seinem Buch New Bottles for New Wine den Begriff Transhumanismus im gleichnamigen Kapitel postuliert.

„Mensch, der Mensch bleibt, aber sich selbst, durch Verwirklichung neuer Möglichkeiten von seiner und für seine menschliche Natur, überwindet.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Transhumanismus
Ich empfinde das pseudowissenschaftlich, ideologisch und irgendwie gruselig. - Den neuen Menschen basteln, Gott spielen...
Oder verstehe ich das falsch?
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Du solltest mal zu einem Psychiater gehen. 8O Wer will denn hier Gott spielen? Die Ansichten eines Julian Huxley sind heute überholt.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Christel »

So schnell überholt?

Am » So 06 Nov, 2016 10:02 hast Du Dich noch auf Julian Huxley berufen:
Atheisius hat geschrieben:Christel schrieb:
Der "Evolutionäre Humanismus" und somit die sogennannte "Leitkultur des evolutionären Humanismus" wurde von der atheistischen Giordano-Bruno-Stiftung erfunden.
Das stimmt nicht. Der evolutionäre Humanismus wurde von Julian Huxley schon vor Jahrzehnten begründet
Ich nehme an, Du hast den neuen, also den "evolutionären Humanismus" schon verinnerlicht. Daher Deine Antwort:
Atheisius hat geschrieben:Du solltest mal zu einem Psychiater gehen. 8O
Da kann ich nur hoffen, dass sich ein solcher Humanismus nicht durchsetzt.
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Re: Die Bibel und unsere Kultur

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Da kann ich nur hoffen, dass sich ein solcher „Humanismus“ nicht durchsetzt.
Hoffe was du willst.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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