Als ich darüber nachdachte, kam mir vieles in den Sinn.Atheisius hat geschrieben:Christel schrieb:Wer ist eigentlich „uns“?Diese Bibel, mit diesen 27 Schriften des Neuen Testaments, haben uns und unsere Kultur entscheidend geprägt.
Meinst du vielleicht die Generationen „vor uns“?
Welchen Einfluss hat diese Bibel auf unsere heutige Kultur?
@ Spontan dachte ich an zwei Bücher:
Wer ist Wir? / Navid Kermani ISBN/EAN: 9783406685866
Zur Rezension: http://www.fabelhafte-buecher.de/bueche ... e-muslime/
Dieses Buch las ich mit Gewinn und empfehle es gern, der Inhalt ist nachdenkenswert und es liest sich gut.
Licht aus dem Osten / Peter Frankopan
ISBN/EAN: 9783871348334
Dieses Buch steht noch auf meiner Wunschliste.Kurzbeschreibung
Peter Frankopan lehrt uns, die Geschichte neu zu sehen – indem er nicht Europa, sondern den Nahen und Mittleren Osten zum Ausgangspunkt macht. Hier entstanden die ersten Hochkulturen und alle drei monotheistischen Weltreligionen; ein Reichtum an Gütern, Kultur und Wissen, der das Alte Europa seit jeher sehnsüchtig nach Osten blicken ließ. Frankopan erzählt von Alexander dem Großen, der Babylon zur Hauptstadt seines neuen Weltreichs machen wollte; von Seide, Porzellan und Techniken wie der Papierherstellung, die über die Handelswege der Region Verbreitung fanden; vom Sklavenhandel mit der islamischen Welt, der Venedig im Mittelalter zum Aufstieg verhalf; von islamischen Gelehrten, die das antike Kulturerbe pflegten, lange bevor Europa die Renaissance erlebte; von der Erschließung der Rohstoffe im 19. Jahrhundert bis hin zum Nahostkonflikt. Schließlich erklärt Frankopan, warum sich die Weltpolitik noch heute in Staaten wie Syrien, Afghanistan und Irak entscheidet.
Peter Frankopan schlägt einen weiten Bogen, und das nicht nur zeitlich: Er rückt zwei Welten zusammen, Orient und Okzident, die historisch viel enger miteinander verbunden sind, als wir glauben. Ein so fundiertes wie packend erzähltes Geschichtswerk, das wahrhaft die Augen öffnet. https://www.buchhandel.de/buch/Licht-au ... 3871348334
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Kultur ist etwas sehr vielschichtiges. Viele Einflüsse prägen unsere Kultur. Sie prägen sie auch ständig um.Kultur (von lateinisch cultura ‚Bearbeitung‘, ‚Pflege‘, ‚Ackerbau‘) bezeichnet im weitesten Sinne alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. Kulturleistungen sind alle formenden Umgestaltungen eines gegebenen Materials, wie in der Technik oder der bildenden Kunst, aber auch geistige Gebilde wie Musik, Sprachen, Moral, Religion, Recht, Wirtschaft und Wissenschaft. https://de.wikipedia.org/wiki/Kultur
Gleichzeitig ist Kultur etwas, was geschichtlich wächst. Daher ist jede heutige Kultur geprägt durch die Kultur der Generationen vor uns.
Die Partizipation der einzelnen Individuen innerhalb einer Gesellschaft an der jeweiligen Kultur ist sehr unterschiedlich. Dennoch kann sich da niemand völlig ausklinken, auch nicht per Weltanschauung, denn die Kultur umgibt uns und lebt in uns fort.
@ Was für die Kultur im Allgemeinen gilt, gilt ebenso für die Religion.
Das Christentum umgibt uns in Form von Architektur, Kunst und Musik. Sie begegnet und in der Welt der Bücher, nicht nur in der Bibel und in theologischen Werken, sondern in der Literatur, in Romanen, in Symbolen und Metaphern. Sie prägt uns selbst zutiefst, selbst oder vielleicht gerade dort, wo es uns gar nicht (mehr) bewusst ist.
Man kann auch nicht einfach aus einer Kultur und der Prägung durch das Christentum aussteigen.
Ein Beispiel:
Wäre Michael Schmidt-Salomon nicht selbst zutiefst vom Christentum geprägt, dann hätte er dies kaum so formuliert, dass es an den Dekalog (Zehn Gebote) der Bibel erinnert:
Die Zehn Angebote des evolutionären Humanismus (Kurzfassung)
1. Diene weder fremden noch heimischen „Göttern“, sondern dem großen Ideal der Ethik, das Leid in der Welt zu mindern!
2. Verhalte dich fair gegenüber deinem Nächsten und deinem Fernsten!
3. Habe keine Angst vor Autoritäten, sondern den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
4. Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!
5. Befreie dich von der Unart des Moralisierens! Trage dazu bei, dass die katastrophalen Bedingungen aufgehoben werden, unter denen Menschen heute verkümmern, und du wirst erstaunt sein, von welch freundlicher, kreativer und liebenswerter Seite sich die vermeintliche „Bestie“ Homo sapiens zeigen kann.
6. Immunisiere dich nicht gegen Kritik! Ehrliche Kritik ist ein Geschenk, das du nicht abweisen solltest.
7. Sei dir deiner Sache nicht allzu sicher! Zweifle aber auch am Zweifel! Selbst wenn unser Wissen stets begrenzt und vorläufig ist, solltest du entschieden für das eintreten, von dem du überzeugt bist. Sei dabei aber jederzeit offen für bessere Argumente, denn nur so wird es dir gelingen, den schmalen Grat jenseits von Dogmatismus und Beliebigkeit zu meistern.
8. Überwinde die Neigung zur Traditionsblindheit, indem du dich gründlich nach allen Seiten hin informierst, bevor du eine Entscheidung triffst!
9. Genieße dein Leben, denn dir ist höchstwahrscheinlich nur dieses eine gegeben!
10. Stelle dein Leben in den Dienst einer „größeren Sache“, werde Teil der Tradition derer, die die Welt zu einem besseren, lebenswerteren Ort machen woll(t)en! Eine solche Haltung ist nicht nur ethisch vernünftig, sondern auch das beste Rezept für eine sinnerfüllte Existenz. http://www.leitkultur-humanismus.de/manangebote.htm