Doch diese Beschreibung trifft viel eher auf Paulus zu. Bei Paulus wird jedoch nie bedeutungsvoll betont, dass er ein gläubiger Jude gewesen sei. – Jedenfalls ist mir das nie aufgefallen.
Paulus war anfangs kein Jesusanhänger. Paulus hatte die Christen verfolgt, weil er ein gläubiger Jude war, voll Eifer für das jüdische Gesetz und für die Überlieferungen der Väter.
Jesus war anders! Jesus hatte Menschen um sich versammelt und das „Reich Gottes“ verheißen, die das Gesetz gar nicht einhalten konnten. Dabei berief er sich auf Gott und lehrte in Autorität und Vollmacht.
Paulus musste also eine riesige Kehrtwende vollziehen, um vom Gegner zum Jesusanhänger zu werden. Über sein früheres Leben als gläubiger Pharisäer schreibt Paulus:
Lukas schildert in der Apostelgeschichte die Bekehrung des Saulus (Paulus) als dramatisches und sensationelles Ereignis:Ich wurde am achten Tag beschnitten, bin aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, lebte als Pharisäer nach dem Gesetz, verfolgte voll Eifer die Kirche und war untadelig in der Gerechtigkeit, wie sie das Gesetz vorschreibt.
Doch was mir damals ein Gewinn war, das habe ich um Christi Willen als Verlust erkannt. Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen und in ihm zu sein. (Philipper 3,5-9)
Das Licht erinnert mich an die Szene in der Lukas beschreibt, wie den Hirten Jesu Geburt verkündet wird:Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlt [umleuchtet]. Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst. Seine Begleiter standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand. Saulus erhob sich vom Boden. Als er aber die Augen öffnete, sah er nichts. Sie nahmen ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus hinein. (Apostelgeschichte 9,3-8)
Ebenso an die Geschichte bei Lukas in der Jesus als Säugling in den Tempel gebracht wird, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte [die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete] sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. (Lukas 2,8-11)
Paulus hatte das Licht Christi gesehen und erkannt, daher schrieb er:Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. (Lukas 2, 28-32)
Das Evangelium, das ich verkündigt habe, stammt nicht von Menschen; ich habe es ja nicht von einem Menschen übernommen oder gelernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi empfangen. (Galater 1,11f.)
Denn Gott, der sprach:
Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!,
er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet,
damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi.
(Paulus in 2. Korinther 4,6)