Der Glaubenswahn

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Atheisius
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Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

kubitza_glaubenswahn.jpg
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Mit mitleidlosen Propheten fing alles an

Wie der religiöse Extremismus in die Bibel und in die Welt kam

Heinz-Werner Kubitza: Der Glaubenswahn. Foto: Ralf Julke

Für alle Leser: Es gibt Bücher zum Luther-Jahr, die passen natürlich nicht ins Konzept. Weil sie den religiösen Kitsch hinterfragen, wie Heinz-Werner Kubitza es nennt, der mit diesem Buch sein drittes vorlegt, das die Abwege der Weltreligionen(en) analysiert. Denn alles hat einen Anfang, auch der religiöse Extremismus. Was heute die Bildschirme mit Grauen erfüllt, begann vor 2.600 Jahren in einem kleinen Land im Nahen Osten.


Es hieß Juda und sein König hieß Josia. Heinz-Werner Kubitza ist Theologe, also eigentlich einer aus jener Gilde der Religionswissenschaftler, die sich von Berufs wegen mit der Erforschung der Bibel beschäftigen. Auch mit jenen Teilen, die normalerweise selbst Gläubige nicht lesen. Der größte Teil des Alten Testaments gehört dazu. Wer es versucht, merkt es selbst – nur wenige dieser alten Bibelgeschichten sind wirklich lesenswert, haben Poesie und erzählen von jenem gnadenvollen Gott, den die Jesus-Geschichte des Neuen Testaments vermittelt. Ein Thema, mit dem sich Kubitza schon in „Der Jesuswahn. Wie sich die Christen ihren Gott erschufen“ beschäftigt hat.

Man merkt schon, der Mann ist nicht der übliche Vertreter seiner Gilde. Er schont das Material nicht und geht wirklich mit wissenschaftlicher Konsequenz vor, wo die meisten seiner Kollegen lieber versuchen, die Unstimmigkeiten in der Bibel als Metapher wegzuerklären, die heiklen Stellen zu entschärfen und irgendwie den ganzen Bau noch zusammenzuhalten. Denn eine wesentliche Grundlage des Neuen Testaments ist ja der Glaube, das Kommen Jesu sei durch die Propheten des Alten Testaments vorausgesagt – er sei also quasi die Erfüllung dessen, was im Alten Testament angekündigt sei.

Was heute nicht mal die Juden und die Muslime glauben, die sich übrigens ebenfalls auf dieselbe Herkunft beziehen: auf Abraham.

Aber was für das Neue Testament gilt – dass es ein exemplarisches Beispiel für die Schaffung einer neuen Religion ist – das gilt auch für das Alte Testament. Und wer es nicht glaubt, den nimmt Kubitza hier mit auf eine Reise in jene 1.000 Seiten der Bibel, die in der Regel niemand liest, weil sie völlig ungenießbar sind. Was eine Menge mit jener Regierungszeit des König Josia zu tun hat, als die schriftliche Fixierung der Texte, die heute das Alte Testament bilden, begann. Und nicht nur das. Denn zuvor wird es schon viele „heilige“ Texte, Legenden und Geschichten gegeben haben. Aber es gab noch keine Notwendigkeit, diese Geschichten in einem Kanon zu versammeln. Was damit zu tun hat, dass es vor Josia noch keinen monotheistischen Jahwe-Kult gab.

Die beiden kanaanäischen Königreiche Israel und Juda waren – wie alle anderen Staaten im Nahen Osten und selbst rund ums Mittelmeer – polytheistische Länder. Die Kulte unterschiedlichster Götter und Göttinnen existierten nebeneinander, oft wurden sie in denselben Tempeln und Heiligtümern verehrt. Jahwe war einer von vielen Göttern – nachweislich ein alter Berg- und Wettergott der Midianiter. Ein echter Einwanderer also.
Die Vielfalt der Kulte ist bis heute archäologisch nachweisbar.

Doch unter Josia geschah etwas, was einen verblüffend an die Gegenwart erinnert: Eine kleine Schar von Priestern muss die Gelegenheit genutzt haben, den Jahwe-Kult zum einzig gültigen Staatskult zu machen und dabei auch den entsprechenden Einfluss auf den König gefunden haben. Denn Josia war es, der als erster König aus dem legendären Hause David die anderen Götter aus den Tempeln entfernen ließ und zumindest für kurze Zeit den Jahwe-Kult zum einzig gültigen in Juda zu machen.
In den biblischen Texten wird er dafür überschwänglich gelobt. Ein Lob, das uns bis heute in den Ohren klingelt, denn seitdem wird uns der Monotheismus als fortschrittlichere Religion angepriesen gegenüber dem Polytheismus der Vorzeit. Doch schon ein Blick auf die Vertreter dieses neuen Jahwe-allein-Kults zeigt, dass man es hier nicht mit klugen Denkern, Philosophen und Neuerern zu tun hat. Denn wer die Texte der legendären Propheten Jeremia, Jesaia und Ezechiel liest, der ist verblüfft, wie blutig, gewaltverherrlichend und hinterwäldlerisch nicht nur diese Texte sind, sondern auch der Gott, den sie inszenieren.

Diese Texte wimmeln von Forderungen nach Eroberung, Zerstörung, Vergewaltigung – sie sind der offene Aufruf zum Terrorismus. Nichts wird geschont – kein Feind, der sich ergibt, keine Frau, kein Kind. Dieser Gott regiert mit Schrecken. Wohl mit Recht attestiert Kubitza diesen „heiligen“ Männern den Fanatismus moderner religiöser Terroristen. Denn das Regime, das sie fordern, ist kein friedliches, kein Himmelreich auf Erden und auch keines von Menschenliebe. Denn der Gott, den sie postulieren, fordert die absolute Unterwerfung, knebelt seine Gläubigen mit geradezu haarsträubenden Geboten und Verboten – und vor allem: Er schont seine Anhänger nicht.

Was Kubitza in diesen Texten findet, die alle irgendwie mit dem Deuteronomium, dem 5. Buch Mose, beginnen, ist ein Gott, den sich eigentlich nur Psychopathen ausdenken können, Männer mit einer wirklich krankhaften Phantasie, ein Gott, der selbst völlig unberechenbar ist: jähzornig, gnadenlos, heimtückisch, rachsüchtig, brutal. Er zettelt Kriege an, schickt Seuchen über sein Volk, lässt ganze Städte niedermetzeln, wird – zumindest in den Texten – zum Massenmörder. Und vor allem verbreitet er einen unbändigen Hass auf Ausländer und Andersgläubige.

Anders lässt sich ein derart rigoroser Monotheismus nicht durchsetzen. Und wer genau hinschaut, der sieht, dass genau das bis heute seine schrecklichen Blüten trägt – nicht nur im terroristischen Islamismus, sondern auch bei fundamentalistischen Christen und orthodoxen Juden. Wer das Buch gelesen hat, der hat so eine Ahnung, warum es da in Israel keine Lösung gibt, wie die fanatischen Extremisten auf beiden Seiten der Demarkationslinie dafür sorgen, dass eine friedliche Lösungen unmöglich wird.
Denn Frieden ist in dieser Jahwe-allein-Bewegung, die unter König Josia erstmals den Zugriff auf die Macht erhielt, nicht vorgesehen: Dieser unberechenbare, sture, grausame Gott kennt keine Versöhnung. Er kennt nur die absolute Unterwerfung.

Es hätte anders kommen können, stellt Kubitza fest. Denn während in Juda erstmals die – scheinbar ganz zufällig gefundenen – „alten“ Gesetze in Schriftform gebracht und die gnadenlosen Prophetien eines Jeremia zu Papier gebracht wurden, existierte rundum ein blühender Polytheismus und in Griechenland entstanden die ersten philosophischen Schulen, machten sich die klügsten Köpfe dort wirklich intensiv Gedanken über den Sinn des Lebens.

Und da die Alttestamentler nun seit 200 Jahren intensiv auch zur Entstehungsgeschichte des Alten Testamentes geforscht haben, können sie ziemlich genau sagen, wann welche Teile dieses Sammelsuriums entstanden. Und einige der neueren Bücher im Alten Testament atmen tatsächlich den Einfluss des griechischen Denkens. Sie gehören zu den besten und lesenswertesten Teilen des Alten Testaments, stellt Kubitza fest. Und sie entschärfen auf ihre Weise das, was die viel gerühmten Propheten an Grausamkeiten in Gesetzes- und Geschichtenform gebracht haben.

Doch die Geschichte ging anders aus, denn Juda und Israel waren winzige Königreiche. Ihr zürnender Jahwe drohte zwar immer wieder mit der Vernichtung der wirklich mächtigen Reiche. Aber tatsächlich waren diese Königreiche so winzig, dass sie selbst immer nur Spielball der Mächtigen waren. Wenige Jahre nach dem viel gerühmten König Josia wurde Juda (oder Judäa) von den Babyloniern besetzt und ein Teil der Bevölkerung wurde in die sogenannte Babylonische Gefangenschaft entführt. Es ist eines der wenigen historischen Ereignisse im Alten Testament, das tatsächlich stattfand, auch wenn es ganz bestimmt nicht der „Großteil der Bevölkerung“ war, der nach Babylon verfrachtet wurde, sondern wohl nur ein Großteil der Oberschicht – darunter wohl auch die Priesterfamilien. Und das wurde dann der Zündfunke für die Jahwe-allein-Religion. Denn wirklich ausgeformt und mit den großen, farbigen Legenden angereichert wurde dieser Ausschließlichkeitskult erst im babylonischen Exil. Dort haben sich die eh schon extremen Vertreter eines alleingültigen Kultes erst recht radikalisiert.
Und als sie nach Jerusalem zurückkamen, haben sie diesen radikalen neuen Kult zum einzig gültigen in Judäa gemacht. Mit allen tragischen Folgen – bis hin zu den Ereignissen in der Römerzeit und der Zerstörung des Tempels im Jahr 70.
Aber das Verblüffende ist am Ende, wie detailliert Kubitza hier herausarbeiten kann, wie der religiöse Extremismus vor 2.600 Jahren quasi die Herrschaft über einen ganzen Kult übernahm und diesen Kult mitsamt einem geradezu boshaften und immerfort beleidigten und erzürnten Gott zur Grundlage von heute drei Weltreligionen machte, die alle drei heftig mit den extremistischen Bestandteilen der Überlieferung zu kämpfen haben.

Man denkt bei vielen Erzählungen, die Kubitza aus dem Alten Testament referiert, zwar sofort an heutige Terroristen aus dem Nahen Osten mit ihrem religiösen Fanatismus. Aber gerade diese alten, erbarmungslosen Texte werden auch von christlichen Fundamentalisten und Evangelikalen rezipiert und wie „Gottes Wort“ interpretiert.
Obwohl die Analysen zeigen, wie sehr Generationen von Priestern und Redaktoren (wie Kubitza sie nennt) an diesen alten Texten herumgefeilt haben und ihre Eigeninteressen als „Spruch Jahwes“ ausgegeben haben. Und es waren echte Fanatiker, die viele dieser Texte schrieben – wer Jeremia und Kollegen liest, gerät in eine Flut grausamster Forderungen, Verheißungen und blutigster Racheandrohungen. Der Gott dieser Texte hat tatsächlich nichts mit dem barmherzigen Gott der heutigen christlichen Kirchen zu tun.

Aber warum wird dann das Alte Testament mit all diesen grausamen Bestandteilen noch immer als Teil der Bibel verehrt, obwohl auch Gläubige diese Grausamkeiten meist nicht mehr kennen oder lesen? Liegt es wirklich an den eingestreuten netten Stellen, an denen diesem Gott dann doch irgendwie Gerechtigkeit und Barmherzigkeit attestiert werden, obwohl er eben gerade mal wieder eine Stadt ausgerottet hat und tausende Kinder hat ermorden lassen?

Diesen Gott kann man nicht verehren, stellt Kubitza fest. Und man kann ihn auch nicht verstecken und einfach mitfeiern, wenn jetzt 500 Jahre Reformation gefeiert werden – gleich noch mit einer neu überarbeiteten Lutherbibel. Auf Luther ist Kubitza nicht wirklich gut zu sprechen, weil mit Luthers Bibelübersetzung auch die alten, fanatischen Bibelteile wieder neue Verbreitung gefunden haben. Das muss man so nicht unbedingt teilen, denn Fanatiker finden ihre Quellen auch dann, wenn sie nicht in glühendem Lutherdeutsch verfügbar sind. Aber die Bewusstwerdung, dass der (im Grunde von Paulus geschaffene) Gott des Neuen Testaments mit dem grausamen Jahwe-allein des Alten Testaments nichts zu tun hat, sollte vielleicht mehr Nachhall finden. Denn wer diesen alten, jähzornigen, frauen- und ausländerfeindlichen Gott immer mitschleppt, dem fällt es natürlich schwer, klare Grenzen zu ziehen und sich vor allem auch bewusst zu werden, was für eine Neuerung Paulus da eigentlich bewirkt hat. (Was leider nicht bedeutet, dass das Neue Testament ganz frei wäre von diesen alten, blutigen Gewaltphantasien.)

Man lernt mit Kubitza eine Menge darüber, wie ein paar manische Persönlichkeiten den Fanatismus, Ausländerhass und Frauenfeindlichkeit erst in die „Heiligen Bücher“ gebracht haben und wie diese Tyrannei der herrschsüchtigen Männer bis heute wirkt und echte Opfer kostet (die im Alten Testament meist nur phantasiert sind).
Was für Kubitza eben auch Folgen hat bis in unsere Gesellschaft hinein und den Anspruch der Kirchen, für unsere Zeit ethische Normen zu postulieren mit Verweis auf „Das Buch der Bücher“. Was nicht begründet ist, stellt Kubitza fest. Was im Alten Testament an ethischen Normen postuliert wird, kann kein Maßstab für moderne Gesellschaften sein. Das ist bestenfalls das Rechtsverständnis eines vorzeitlichen Bergvolkes. Die heute gültigen ethischen Maßstäbe stammen nicht aus der Religion, sondern wurden bestenfalls von außen in die Religion hineingetragen. Zum Beispiel aus der griechischen Philosophie. Nicht die Religion hat die Welt friedlicher gemacht, sondern die Aufklärung. Oder die Aufklärungen. Denn die griechische Philosophie zählt Kubitza ja schon dazu.

Eine Menge starker Tobak nicht nur für Gläubige. Aber auch für die schreibt Kubitza. Und vielleicht ist sein Buch eine gute Aufforderung, diese alten blutrünstigen und eigentlich ungenießbaren Teile der Bibel dennoch zu lesen – auch die beliebten Geschichten von der Schöpfung bis zu den David-Geschichten – mit kritischem Blick für diesen egomanischen Gott (in dem sich der Fanatismus seiner Propheten spiegelt) und auch die ziemlich brutalen Typen, die er zu seinen Helden auserkoren hat. Oder die für die Autoren dieser Geschichten zu Helden wurden, weil sie zu Protagonisten des Jahwe-allein-Kultues gemacht wurden, angemalt mit einem heiligen Glanz, der einfach übertüncht, wie blutig und grausam sie sich die ganze Zeit verhalten.
Keine Schonkost, ganz gewiss nicht. Aber ein erhellendes Buch, wenn man begreifen will, wie religiöser Fanatismus begann und bis heute unsere Welt mit gnadenloser Dummheit angreift, zerstört und in etwas verwandeln will, was mit Frieden, Freiheit und Toleranz nichts mehr zu tun hat. Und dabei sollte man nicht nur auf die wilden Horden in Nahost schauen, sondern auch auf die Gnadenlosen in Übersee und hier bei uns.

https://www.l-iz.de/bildung/buecher/201 ... kam-168476

Heinz-Werner Kubitza Der Glaubenswahn, Tectum Verlag, Marburg 2017, 19,95 Euro.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Ga-chen
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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

Danke für deine Mühe der ausführlichen Beschreibung!
Liebe Grüße von Ga-chen

................
Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

gelöscht
Zuletzt geändert von Ga-chen am Montag 3. Juli 2017, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße von Ga-chen

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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ergänzend ist zu bemerken:
2001 trat Kubitza aus der Kirche aus.[1] Seit 2011 ist er Autor religions- und christentumskritischer Sachliteratur.
Kubitza ist Mitglied des Beirats der Giordano-Bruno-Stiftung, der Stefan-George-Gesellschaft, der Gesellschaft für kritische Philosophie Nürnberg und der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften.[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz-Werner_Kubitza
Die Giordano-Bruno-Stiftung vertritt den „neuen Atheismus“.
Heinz-Werner Kubitza hat noch ein Buch geschrieben. Das heißt „Der Jesuswahn“.

Daher ist die Bezeichnung „Theologe“ formal zwar völlig korrekt, aber trotzdem irreführend.
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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

Mich würde interessieren, wie er aufgewachsen ist....in einer Religion vl. in der es "gesetzlich" zuging? Da würde ich auch das Weite suchen. Wenn mei Glaube nicht vor den Zeugen fest im Vertrauen auf Gott gegründet gewesen wäre - wenn ich auch Jesus als meinen persönlichen Retter noch nicht kannte - wer weiß, ob ich nach den Zeugen mit Glauben noch hätte was zu zu haben wollen. Ich kann viele Ex-Zeugen gut verstehen, so wie es ohne in der Organisation ergangen ist! Die Verantwortung liegt bei den leitenden Führern, und dafür werden sie einst Rechenschaft ablegen müssen...und bekommen ein strengeres Gericht, weil sie Verantwortung für viele Menschenleben hatten...
Liebe Grüße von Ga-chen

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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ga-chen, das halte ich für unwahrscheinlich. Aber wir werden es kaum herausfinden.
Das ist er: http://www.heinz-werner-kubitza.de/
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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Ga-chen hat geschrieben: Montag 3. Juli 2017, 16:30Die Verantwortung liegt bei den leitenden Führern...
Nein! Die Verantwortung liegt bei jedem Menschen selbst. Jeder erwachsene Mensch kann und muss mit seinem Verstand selbst herausfinden, ob seine Vorstellungen mit der Wirklichkeit in Einklang sind oder ob er sich Wahnvorstellungen unterwirft, die ihm von anderen eingeflüstert werden. Niemand wird ver-führt. Man lässt sich ver-führen. Das entscheidet jeder für sich selbst. Es geht nicht anders.
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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ja, als erwachsener Mensch darf man die Verantwortung für das eigene Leben nicht abgeben. Man kann nicht sagen die „leitenden Führer“ sind verantwortlich.

Übrigens, man sollte auch solche Schriften wie hier prüfen und es nicht unkritisch konsumieren nur weil es religionskritisch ist.
Denn dies wäre dieselbe vertrauensselige unkritische Art. Man folgt nur anderen "Führern". - Also nicht die Führer wechseln, sondern an sich selbst arbeiten, um verantwortungsvoller zu werden.
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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Christel »

Zitate und Kommentar zu dem von Atheisius eingestellten Text, also aus:
https://www.l-iz.de/bildung/buecher/201 ... kam-168476
Denn eine wesentliche Grundlage des Neuen Testaments ist ja der Glaube, das Kommen Jesu sei durch die Propheten des Alten Testaments vorausgesagt – er sei also quasi die Erfüllung dessen, was im Alten Testament angekündigt sei.

Was heute nicht mal die Juden und die Muslime glauben, die sich übrigens ebenfalls auf dieselbe Herkunft beziehen: auf Abraham.
Weshalb sollten dies Juden und Muslime glauben? Für Muslime ist Jesus lediglich ein Prophet u.a., für Juden spielt Jesus keine Rolle. Dies ist eine spezifisch christliche Interpretation, die die zum jüdischen Kanon gehörenden Schriften das "Alte Testament" nennen.

Ein gemeinsam jüdisch/christliches Verständnis des „Alten Testamentes“ ist das Passah, die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei. An dieser zentralen Befreiungserfahrung knüpft das jüdische Gottesverständnis, die jüdische Ethik und Moral. Daher werden sie keinen Göttern dienen, die versklaven, sondern dem Gott anhängen, der sie befreit hat. Weil sie befreit wurden, werden sie ihre Mitmenschen nicht unterdrücken…
Das war immer wieder Grund der Mahnung der Propheten, weil das Recht im Land missachtet wurde, drohten sie dem eigenen Volk den Untergang an, wenn sie sich nicht bekehren.

Die israelischen Stämme existierten übrigens lange Zeit ohne König. Die Wahl eines Königs wurde u.a. als Abfall von Gott Jahwe gedeutet.
Denn während in Juda erstmals die – scheinbar ganz zufällig gefundenen – „alten“ Gesetze in Schriftform gebracht und die gnadenlosen Prophetien eines Jeremia zu Papier gebracht wurden, existierte rundum ein blühender Polytheismus und in Griechenland entstanden die ersten philosophischen Schulen, machten sich die klügsten Köpfe dort wirklich intensiv Gedanken über den Sinn des Lebens.
Was für ein schwarz/weiß Bild!
Doch die Geschichte ging anders aus, denn Juda und Israel waren winzige Königreiche. Ihr zürnender Jahwe drohte zwar immer wieder mit der Vernichtung der wirklich mächtigen Reiche. Aber tatsächlich waren diese Königreiche so winzig, dass sie selbst immer nur Spielball der Mächtigen waren.
So ist es.
Erst wurde Nordreich Israel um 722 vor Christus von den Assyrern platt gemacht.
Danach gab es nur noch das Südreich Juda. Das wurde 586 vor Christus von Nebukadnezar platt gemacht. Damit hörte auch dieses Reich auf zu existieren.
Ein Teil der Bevölkerung wurde ins mächtige Babylon verschleppt.

Hätte nicht der Perserkönig Kyros II. Babylon erobert und den Israeliten die Rückkehr gestattet, wäre die Geschichte mit Israel nicht weitergegangen.
Und als sie nach Jerusalem zurückkamen, haben sie diesen radikalen neuen Kult zum einzig gültigen in Judäa gemacht. Mit allen tragischen Folgen – bis hin zu den Ereignissen in der Römerzeit und der Zerstörung des Tempels im Jahr 70.
Gerd Theißen’s Klassiker „Der Schatten des Galiläers: Jesus und seine Zeit in erzählender Form“ erzählt von dem brutalen römischen Unterdrückungsapparat.
Bild
Theißen ist ein fesselndes Buch gelungen, das dem Stand der Forschung entspricht, aber auch für die Gegenwart verständlich ist. Verkündigung und Geschick Jesu werden aus der Perspektive eines jüdischen Zeitgenossen dargestellt und im Rahmen der religiösen und sozialen Welt des Judentums verständlich gemacht. https://www.amazon.de/Schatten-Galil%C3 ... 3579064045
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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

Holuwir hat geschrieben: Montag 3. Juli 2017, 21:20
Ga-chen hat geschrieben: Montag 3. Juli 2017, 16:30Die Verantwortung liegt bei den leitenden Führern...
Nein! Die Verantwortung liegt bei jedem Menschen selbst. Jeder erwachsene Mensch kann und muss mit seinem Verstand selbst herausfinden, ob seine Vorstellungen mit der Wirklichkeit in Einklang sind oder ob er sich Wahnvorstellungen unterwirft, die ihm von anderen eingeflüstert werden. Niemand wird ver-führt. Man lässt sich ver-führen. Das entscheidet jeder für sich selbst. Es geht nicht anders.
Das habe ich vorausgesetzt, Holuwir! Ich sprach von der Verantwortung, die geistliche Leiter Gott gegenüber haben!
Liebe Grüße von Ga-chen

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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Christel hat geschrieben: Montag 3. Juli 2017, 22:10Also nicht die Führer wechseln, sondern an sich selbst arbeiten, um verantwortungsvoller zu werden.
Verantwortung für sein Leben trägt jeder erwachsene, geistig gesunde Mensch in vollem Umfang allein für sich selbst. Das kann er weder vermeiden noch steigern. Dessen kann man sich allenfalls bewusst werden, falls dies bis dato nicht geschehen ist. Dieser Verantwortung zu entsprechen, kann auch bedeuten, sich bewusst der Führung anderer anzuvertrauen und bewusst darauf zu verzichten, das, was man glaubt, selbst mit der Wirklichkeit abzugleichen. Auch dies ist eine persönliche Entscheidung, für die niemand zu tadeln ist. Aber es ist seine Entscheidung und er darf sich niemals darüber beschweren, dass er betrogen worden und einer Wahnvorstellung anheimgefallen sei.

"An sich selbst arbeiten" kann nur bedeuten, seine eigenen Vorstellungen mit allem abzugleichen, was einem an Wissen zugänglich ist und bereit zu sein, sie zu revidieren, sobald eindeutige Widersprüche auftauchen. (Man nennt dieses Verfahren Falsifikation.) Das ist das, was der Religion völlig abgeht. Statt Vorstellungen aufgrund besserer Erkenntnisse zu revidieren, werden sie in rabulistischer Manier verteidigt. Man erfindet unzählige Argumente, die sich bei näherem Hinsehen allesamt als Scheinargumente entpuppen, nur zu dem Zweck erdacht, unter allen Umständen recht zu behalten. Das ist alles andere als verantwortungsvoll.
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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

Letzteres trifft eher auf relig. Sondergemeinschaften zu, finde ich!

Dem ersten Teil der Aussage stimme ich zu!
Bzgl. der Entscheidung, sich einer Führung anzuvertrauen, finde ich nicht so einfach und linear. Es gibt Verführer, Verführung ist subtil oder manipulierend oder indoktrinierend....geschieht schleichend. Stünden klare Positionen von Anfang an im Raum, wäre die Entscheidung einfach! Aber dem ist ja nicht so, sonst würden ja intelligente Menschen nicht drauf reinfallen, aber es passiert ihnen auch!

Ich kann jetzt nur vom Beispiel der ZJ ausgehen. Die WT-Bücher sind so geschickt aufgebaut, dass man selber den Gedanken schon vollzogen hat (welche die WT-Schrift bereits vorgegeben hat) ehe die Schlussfolgerung erwähnt wird. Dadurch fühlt man sich bestätigt oder hält sich sogar für intelligent und somit gut, was für eine positive Grundstimmung sorgt. Eine solche Stimmung begünstigt Vertrauen zur anderen Person oder vl. sogar zur Organisation. Tatsachlich ist das aber Methode!
Durch meine Ausbildung zur Erzieherin und meinem großen Interesse an der Psychologie erkannte ich zu Beginn diese ganzen Mechanismen und bat meine Schwester, mal mitzukommen und darauf zu achten. Sie bestätigte meine Wahrnehmung! Und doch, das war das merkwürdige, vergaß ich es darüber, wie gern ich mich mit der Bibel beschäftigte. Erst später rückte es wieder in den Vordergrund.
Wenn ich nicht in meiner Person fest gegründet gewesen wäre, wenn ich Gott nicht schon vorher gekannt hätte, wenn ich keine Freunde gehabt hätte, wenn ich nicht gewusst hätte, dass die Welt nicht so böse ist, wie die WTG schildert, wenn ich nicht fest in meinen Überzeugungen wäre und nicht nicht verunsichern lasse...so von wegen....wenn Jehova das möchte, dann musst du...
NEIN, muss ich gar nicht, sondern habe die Freiheit, mich zu entscheiden. Bei ZJ eig. ziemlich einfach...zw. ewigem Leben und ewigem Schlaf....hey, ewig schlafen ist soooo schön 😊 Leider bestätigt die Bibel das nicht, trotz Hervorheben mancher Stellen zum (angeblichen) Beweis.

Jedenfalls, wenn diese Wenns nicht gewesen wären, wer weiß....hätten sie mich einfangen können. Ich lasse mir nicht nehmen, alles zu lesen, was ich mag, auch kritische Literatur...denn nur, wenn man das Für und das Wider kennt, hat man wirklich die freie Entscheidung! Die Wahrheit braucht den Irrtum nicht zu fürchten...umgekehrt schon....

Desweiteren findet bei ZJ Irreführung statt, man glaubt, Gott zu gehorchen, weil die Bibel zugrunde gelegt wird, tatsächlich gehorcht man aber der Wachtturmgesellschaft. Das können die wenigsten ZJ auseinanderhalten! Die Bibel dient lediglich zur Unterstützung der Sekten eigenen Lehre. Wenn man die Bibel vorher nicht kannte, fällt es einem nicht auf....wenn man nur die Schriftstellen nachliest, auch nicht, sondern erst, wenn man beginnt, den Zusammenhang zu lesen und sich selber mit der Bibel zu beschäftigen, verschiedene Übersetzungen vergleicht, unterschiedliche Kommentare liest, such mit Exegese beschäftigt, mit den verschiedenen Stilen der einzelnen Bibelbücher, mit der Bedeutung in der Ursprache beschäftigt, geschichtliche Hintergründe recherchiert, etc., etc., etc....

Aber ZJ sind nicht die Einzigen, alle Sondergemeinschaften benutzen die gleichen Mechanismen....auch der Islam...der IS....das Kind hat dann bloß einen anderen Namen!
Dieter Rohmann, der selber in einer Sekte war, den Kindern Gottes, veranschaulicht das sehr schön in seinen Sekten-Ausstiegs-Seminaren!
Wir können uns auch auf unsere Wahrnehmung nicht verlassen....gibt etliche psychologische Beispiele dafür....
Liebe Grüße von Ga-chen

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10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)
Gerdy
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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Gerdy »

Die Verfasser von Wahnvorstellungen, unterscheiden zwischen bösem und gutem Wahn:

1. Böser Wahn: wenn jemand aufgrund der Erfahrungswerte auf dieser Erde feststellt: Alles Leben, alle Vielfalt bei Fauna und Flora, hat sich ein übergeordneter Erschaffer zuerst ausgedacht und dann verwirklicht.

2. Guter Wahn: wenn jemand aus der Erfahrung, dass gemäß Volksmund "aus Nichts - nichts wird" abweicht, weil diese Personen partout nicht akzeptieren will, dass intelligente ERGEBNISSE einen intelligenten Konstrukteur voraussetzen und diese TATSACHEN ständig ignorieren.
Auch d a s ist: GLAUBENS-w a h n !

Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen - ich weiß, das gilt bei Realitätsverweigerern natürlich n u r für die von Nr. 1; dieser Glaube ist nicht unbegrenzt beständig. Denn die wahre Realität wird sich allen offenbaren und wenn's nach dem Tod ist! :twisted:
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Ga-chen
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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

Traurig, aber wahr!

Obwohl grad Wissenschaftsgläubige wissen mussten, dass es viele unsichtbare Kräfte gibt, dessen sichtbare Kraft erst am Ende offenbar wird....Strom....Telefon....Handy...

Gottes Kraft wird sichtbar in und an den Seinen, in der Veränderung des Charakters, in der Veränderung von Umständen, in der Veränderung von Verletzungen, in der Veränderung von Krankheit. Nur, der eine Nichtexistenz Gottes voraussetzt, wird dieses Handeln Gottes niemals wahrhaben wollen, geschweige denn akzeptieren. Für denjenigen kann es lediglich "Geschwätz" sein! So what....die mit Jesus leben, kennen ihn und sind von ihm erkannt. Nur das zählt. Sollen sie doch spotten....es beeinträchtigt uns nicht. Sie haben es nötig, sich besser zu wähnen und zu fühlen....was bleibt ihnen denn auch sonst?
Liebe Grüße von Ga-chen

................
Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)
Christel
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Re: Der Glaubenswahn

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir, Du hast mir widersprochen.
Doch bedenke, ich wählte das Adjektiv „verantwortungsvoll“:
Verantwortungsvoll sein Leben zu gestalten ist etwas anderes an verantwortlich sein.
Wer mündig und 18 ist darf über sein Leben selbst bestimmen im Rahmen des Gesetzes. Daher werden Menschen durch die Justiz zuweilen zur Verantwortung gezogen.
Sie müssen gezogen werden, weil sie meist nicht freiwillig die Verantwortung übernehmen.

Wer sein Leben selbst bestimmt, geht damit noch lange nicht verantwortungsvoll mit sich selbst und seiner Gesundheit um. Auch sonst handelt er/sie deshalb nicht gleich verantwortungsvoll. - Schön wärs ja...
Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 5. Juli 2017, 12:06 "An sich selbst arbeiten" kann nur bedeuten, seine eigenen Vorstellungen mit allem abzugleichen, was einem an Wissen zugänglich ist und bereit zu sein, sie zu revidieren, sobald eindeutige Widersprüche auftauchen. (Man nennt dieses Verfahren Falsifikation.) Das ist das, was der Religion völlig abgeht. Statt Vorstellungen aufgrund besserer Erkenntnisse zu revidieren, werden sie in rabulistischer Manier verteidigt. Man erfindet unzählige Argumente, die sich bei näherem Hinsehen allesamt als Scheinargumente entpuppen, nur zu dem Zweck erdacht, unter allen Umständen recht zu behalten. Das ist alles andere als verantwortungsvoll.
Wie kommst Du zu dieser Ansicht? Du warst einmal religiös, Du warst Zeuge Jehovas. Hast Du Dich damals so verhalten?

Ich kann nicht bestätigen, dass alle Zeugen Jehovas sich so verhalten. E.F. zum Beispiel, der die Zeugen nie verlassen hat, hat seine Vorstellungen abgeglichen, Argumente geprüft, ein Mann mit einer großen Weite… immer sachlich, konstruktiv… "An sich selbst arbeiten", das hat E.F. getan und er war ein wunderbarer Mensch.

Weißt Du, ich habe den Eindruck, manch ehemaliger Zeuge Jehovas steht auf Atheismus, weil er/sie sich auf diese Weise nicht zu verändern braucht. Zwar suggeriert dies eine radikale Wandlung, doch das ist häufig Selbstbetrug. Der Atheismus (in radikaler Ausprägung) ist eine Ideologie mit klarer schwarz/weiß Struktur. Es gibt „Führer“ denen man nur nachplappern braucht. Man erhält dafür ein einfaches und klares Weltbild und ein klares Überlegenheitsgefühl. Man hat quasi die wissenschaftliche Weltanschauung und den Humanismus. Wie von einem Berg kann man auf die „Religioten“ herabsehen. Ich denke, genau das tun 150%ige, also radikale Zeugen Jehovas auch.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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