Fromme erreichen keine Argumente

[Atheisius]

Ich lese gerade ein Interview mit Esther Vilar *1935 in Argentinien
https://de.wikipedia.org/wiki/Esther_Vilar

Esther Vilar:

„Ich bin in Argentinien geboren und habe bis zu meinem 22. Lebensjahr hauptsächlich unter Katholiken gelebt. Alle meine Freunde waren gläubig, und zeitweise hatte ich auch Religionsunterricht. In meinem bisherigen Leben habe ich noch nicht 5 Minuten an einen persönlichen Gott geglaubt. Denn: Ich habe kein Talent, die Ideen anderer Leute unbesehen zu übernehmen. Auf welchem Gebiet auch immer“.

Wenn Sie keinen Gott haben, was haben Sie dann? Was gibt Ihnen Sinn und Halt im Leben?

„Nichts.

Wie alle, die gerne leben, habe ich grauenvolle Angst vor dem Sterben. Doch das ist in meinen Augen keine Rechtfertigung, um bei einer der Überlebensversicherungen zu unterschrieben. Die Angebote sind zu unseriös. Ein ewiges Leben heißt außerdem eines für immer: eine Million Jahre, dann noch eine, dann noch eine…..Selbst wenn das alles in einem Paradies stattfände, würde man seinen Herrgott auf Knien bitten, es wieder abzuschaffen.

Ich habe mehrere Bücher über Religion geschrieben. Heute weiß ich, dass das überflüssig war. Man kann einen Frommen nicht durch Argumente erreichen.

Ein wenig ist es so, als würde man in einem gigantischen Irrenhaus leben. Hier ist einer, der davon redet, wie er dann später als irgendein Tier zurückkommen wird. Dann wieder gibt es die, die ihre Gesichter mit Stoff verhängen oder fünfmal am Tag in einer bestimmten Himmelsrichtung auf die Knie gehen. Oder jene, die ihre Kühe als Heilige verehren und ihre Witwen bei lebendigem Leib verbrennen lassen. Die einem Unsichtbaren riesige Häuser bauen, wo ihnen Verkleidete gegen Honorar versichern, dass zumindest der sie sieht. Und selbst die Harmlosesten brüsten sich noch damit, wie dann später zumindest ihre wundervolle Seele erhalten bleibt. Die Tatsache, dass wir sterben müssen, macht uns krank vor Angst. Wir glauben alles.“

[Atheisius]