Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Diskussionen rund um Glaubensfragen

Moderatoren: niels, Kirche und Religionen

Forumsregeln
Glaube und Religion im Eichsfeld Wiki:
Religion im Eichsfeld
Kategorie: Religion im Eichsfeld
Kirchen im Eichsfeld
Benutzeravatar
Ga-chen
Senior- Mitglied
Beiträge: 608
Registriert: Sonntag 2. April 2017, 21:13
PLZ: 76543
voller Name: Ga Chen
Wohnort: Da, wo es schön ist

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

Dann werde ich mal für dich beten, dass er dir "begegnet" ...bin mal gespannt, ob, wenn es geschieht, du es ehrlich zugeben oder dich aufgrund deiner bisherigen Äußerungen in Grund und Boden schämen würdest....

Nur keine Sorge....wer zu Jesus umkehrt, dem ist alles vorige vergeben 😊
Liebe Grüße von Ga-chen

................
Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)
Benutzeravatar
Atheisius
Senior- Mitglied
Beiträge: 1547
Registriert: Donnerstag 24. September 2015, 16:40
PLZ: 11111

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Für die Menschen ist die Angst vor dem Tod, das Versinken in ein Nichts, eine unerträgliche Vorstellung. Sie flüchten aus dieser Vorstellung um sich ein besser ertragbares Alltagsleben zu ermöglichen.

Die Ausflucht heißt: Es gibt einen Gott oder Götter, welcher die unsterbliche Seele des Menschen nach dessen Tod auf ewig zu sich in den Himmel nimmt. Es findet also ein Weiterleben nach dem Tode statt.

Eine solche Ausflucht tötet man nicht, bringt sie nicht um.

Eher ist es diese Ausflucht, welche Menschen tötet:

Gott liquidiert alles, was sich ihm widersetzt. Ganz besonders die Vernunft, die Intelligenz und den kritischen Geist.

Erst mit dem letzten Menschen wird auch der letzte Gott verschwinden und mit ihm die Angst und die Furcht vor diesem Weg ins Nichts, jene Apparate zur Herstellung von Gottheiten.

Dazu der Schrecken angesichts des Nichts, das Unvermögen, den Tod als natürliches Geschehen zu integrieren, als unvermeidlichen Prozess, mit dem man sich arrangieren muss und vor dem allein die Intelligenz etwas bewirken kann.


Ein toter Gott würde die Gewöhnung an das Nichts voraussetzen. Davon ist die Menschheit aber noch weit entfernt. Atheisten wie ich wissen das. Ein Atheist, für den Gott tot ist, hat sich in dieser Frage mit seinem unausbleiblichem Ende und seinem Versinken in ein Nichts arrangiert.

Ein Gott existiert so lange, wie die Gründe, welche für seine Existenz verantwortlich sind.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Gerdy
Senior- Mitglied
Beiträge: 167
Registriert: Dienstag 22. Dezember 2009, 11:00
PLZ: 2362
Wohnort: Wien

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Gerdy »

Atheisius hat geschrieben: Freitag 23. Juni 2017, 09:28 Atheisten wie ich wissen das. Ein Atheist, für den Gott tot ist, hat sich in dieser Frage mit seinem unausbleiblichem Ende und seinem Versinken in ein Nichts arrangiert.

Ein Gott existiert so lange, wie die Gründe, welche für seine Existenz verantwortlich sind.
Gut, du musst dich nicht an den Zustand gewöhnen, der noch kommen wird, du bist immun denn du WEISST es - schön! Das gilt also nicht mehr?:

10, 36
Denn ihr bedürfet des Ausharrens, auf daß ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontraget.
37
Denn noch über ein gar Kleines, und der Kommende wird kommen und nicht verziehen.
38
"Der Gerechte aber wird aus Glauben leben"; und: "Wenn jemand sich zurückzieht, so wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben".
39
Wir aber sind nicht von denen, die sich zurückziehen zum Verderben, sondern von denen, die da glauben zur Errettung der Seele.  
Benutzeravatar
Atheisius
Senior- Mitglied
Beiträge: 1547
Registriert: Donnerstag 24. September 2015, 16:40
PLZ: 11111

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Das gilt also nicht mehr?:
10, 36
Denn ihr bedürfet des Ausharrens, auf daß ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontraget.
37
Denn noch über ein gar Kleines, und der Kommende wird kommen und nicht verziehen.
38
"Der Gerechte aber wird aus Glauben leben"; und: "Wenn jemand sich zurückzieht, so wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben".
39
Wir aber sind nicht von denen, die sich zurückziehen zum Verderben, sondern von denen, die da glauben zur Errettung der Seele.
 
Das waren schon immer nichts als nur fromme dumme Sprüche (Hebräer Kapitel 10 :roll: ) um den Menschen die Angst vor einem Versinken in ein Nichts zu nehmen. Ich schrieb es ja schon. Siehe oben.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Gerdy
Senior- Mitglied
Beiträge: 167
Registriert: Dienstag 22. Dezember 2009, 11:00
PLZ: 2362
Wohnort: Wien

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Gerdy »

Tja Athi,

dann bereite dich nur ernsthaft auf die verheissenen (oder angedrohten) "frommen und dummen Sprüche" vor, dann werden sie viel leichter zu ertragen sein, Gott hält Wort! :x
Benutzeravatar
Atheisius
Senior- Mitglied
Beiträge: 1547
Registriert: Donnerstag 24. September 2015, 16:40
PLZ: 11111

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Tja Gerdy.

ein Mann :roll: ein Wort :D
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Benutzeravatar
Atheisius
Senior- Mitglied
Beiträge: 1547
Registriert: Donnerstag 24. September 2015, 16:40
PLZ: 11111

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Keine Angst vor dem Tod

Epikur hatte vor mehr als 2000 Jahren die Frechheit, zu behaupten, dass das höchste Gut auf Erden das Glück, das größte Übel das Unglück sei. Überzeugt davon, dass der Sinn des Lebens nur sinnlich (nicht übersinnlich!) erfasst werden könne, versuchte er den Menschen die Furcht vor den Göttern und dem Tod zu nehmen. Von Religion hielt der Philosoph wenig, sofern es Götter gäbe, meinte Epikur, seien diese so vollkommen, dass sie sich nicht um die Belange der Menschen kümmern oder in die Naturgesetze eingreifen würden.

Als konsequenter Materialist wirkte Epikur der religiös geschürten Angst vor vermeintlichen Marterqualen nach dem Tode (wie vieles andere ist auch die Hölle keine originelle Erfindung der Christenheit!) entgegen, indem er den Glauben an eine unsterbliche Seele als Torheit entlarvte.

Der Tod, so seine bestechend einfache wie moderne Argumentation, sei “für uns ein Nichts”; denn “was der Auflösung anheimgefallen ist, besitzt keine Empfindung mehr, was aber keine Empfindung mehr hat, bedeutet für uns nichts mehr”.

An anderer Stelle heißt es hierzu:

“Wenn wir da sind, ist der Tod nicht da, aber wenn der Tod da ist, sind wir nicht mehr. Er geht also weder die Lebenden noch die Gestorbenen etwas an, für die einen ist er ja nicht vorhanden, die anderen sind aber für ihn nicht vorhanden.”

Epikurs Konsequenz:

“Der Weise … weicht weder dem Leben aus, noch fürchtet er das Nichtleben … Wie er bei der Speise nicht die größere Menge, sondern das Wohlschmeckendste vorzieht, so will er sich nicht eines möglichst langen, sondern eines möglichst angenehmen Lebens erfreuen.”

Seinen Schülern gab Epikur “vier Heilsätze” zur Hand:

1. Vor der Gottheit brauchen wir keine Angst zu haben.

2. Der Tod bedeutet Empfindungslosigkeit.

3. Das Gute ist leicht zu beschaffen.

4. Das Schlimme ist leicht zu ertragen.

Epikur von Samos:


griechischer Philosoph, 341 v.u.Z. in Samos geb. / 271 v.u.Z. in Athen gestorben. Knüpfte an die Atomlehre Demokrits an. In der Ethik betonte er die Willensfreiheit (gegenüber dem Determinismus der Stoiker). Als Ziel erschien ihm in allen Lebensdingen die sanfte Lust der heiteren Seelenruhe durch Befreiung von Schmerz. Höchstes Ziel sei ein glückliches Leben durch Selbstgenügsamkeit und Befreiung von religiöser und Todesangst. Das Lösen von religiösen Denkmodellen wirkt sich positiv auf das Lebensgefühl aus. Das subjektive Wohlbefinden steigt.

Carpe diem = Nutze den Tag

Die Lebensweise nach Epikur nennt man Epikureismus, unter dem im Gegensatz zur ursprünglichen Lehre Epikurs heute (unter dem Einfluss des Christentums) oft eine oberflächlich vergnügungssüchtige (epikureische) Lebensführung verstanden wird.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4461
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Christel »

Auf eine Quellenangabe verzichtet Atheismus mit schöner Regelmäßigkeit.

Seinen letzten Beitrag „von Atheisius » Samstag 24. Juni 2017, 15:46“ hat Atheisius vermutlich hier geklaut: http://www.heinrichhucke.de/Die%20Zeit%20verweht.htm
Jedenfalls habe ich den Text dort gefunden.

Ehrlichkeit ist offensichtlich keine atheistische Tugend.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Ga-chen
Senior- Mitglied
Beiträge: 608
Registriert: Sonntag 2. April 2017, 21:13
PLZ: 76543
voller Name: Ga Chen
Wohnort: Da, wo es schön ist

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

Ewig schlafen fände ich schön....war ja der Grund, warum ich meinem Leben ein Ende setzen wollte....keinen Schmerz mehr spüren!

Was aber, wenn es nicht so ist? Wenn Jesus den Tod besiegt hat, gilt es für die Geretteten, aber auch für die Nicht-Geretteten....!?

Gott sei Dank hat der Herr mich davor bewahrt, mir das Leben zu nehmen. Wer weiß, wo ich dann gelandet wäre....wo Schmerz nicht beendet, sondern schlimmer ist....

Zu meiner ZJ-Zeit meinten sie, mich von ZJ-Taufe überzeugen zu wollen, indem sie zu mir sagten: "Wenn es aber Gottes Wille ist?"

Meine Antwort: "Dann habe ich immer noch die Möglichkeit, mich dafür oder dagegen zu entscheiden!"

Frage: "Aber willst du denn nicht ewig leben?"

Meine Antwort: "Ewig schlafen ist auch schön!"

Große runde und nicht verstehende Augen schauten mich an....

Inzwischen denke ich, dass diese ZJ-Lehre nicht der Wahrheit entspricht....

Angst vor dem Tod...hm...was ist mit Angst nach dem Tod? Denke, dass das eher eine Suche nach Gott auslösen könnte. Aber Gottglaube ist kein Resultat davon...

Wusstet ihr, dass der Glaube eine Gabe Gottes ist? Man kann also gar nicht von sich aus glauben.

Hm....das stürzt jetzt alle Theorie...😊

Man kann Gott für wahr halten oder nicht für wahr halten, aber mit "Glauben an Gott" hat das nichts zu tun!

Gott bewirkt alles, was mit ihm zu tun hat, selber durch seinen Heiligen Geist. Er bewirkt den Lobpreis und die Gebete, die er erhört, indem er sie ins Herz der Seinen legt.

Als ich in meiner "Wüstenzeit" war (übrigens im Nachhinein eine sehr wertvolle Zeit, die ich nicht missen möchte, weil ich so viel über Gott und mich erfuhr) konnte ich nicht mehr glauben, nicht mehr vertrauen, Gott nicht mehr loben und ich begann, mit IHM zu ringen: Wieso kann ich nicht mehr glauben, der Glaube kommt doch von dir....wieso kann ich dich nicht mehr loben, du bewirkst doch dein Lob in mir!
Schließlich fiel mir Jakob ein, der einst mit Gott rang und rief: Ich lass dich nicht, denn du segnest mich! .... So rief auch ich es....

In dieser Zeit führte mich Gott durch die Bibel und zeigte mir, dass mein Erleben dem in der Bibel aufgeschriebenem Erleben der Menschen elementar betraf:

...sollte Gott wirklich gesagt haben?...Adam u Eva

...(zunächst) unerfüllte Verheißungen.... Josef

...Ringen mit Gott...Jakob

...in Wüste umherwandern...mangelndes Vertrauen zu Gott...in der Wüste zu bleiben...Kraft der eigenen Worte

...Hiob...ich weiß, dass mein Erlöser lebt

u.v.m.

Am Ende stand die Zusage, dass Jesus für mich bittet, dass mein Glaube, mein Vertrauen nicht aufhört. Da wusste ich, dass ich niemals tiefer fallen kann als in SEINE HAND
Liebe Grüße von Ga-chen

................
Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)
Benutzeravatar
Atheisius
Senior- Mitglied
Beiträge: 1547
Registriert: Donnerstag 24. September 2015, 16:40
PLZ: 11111

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Epikur und Augustinus

So überzeugend Epikur auch argumentierte und im Einklang mit seiner Lehre lebte, er fand über viele Jahrhunderte weit mehr Feinde als Nachahmer. Die meisten Gelehrten wollten sich nicht damit abfinden, dass der Sinn des Lebens im Leben selbst liege. Sie strebten nach Höherem, nach einem alles umfassenden Sinn, der über die (lächerlichen?) paar Erdenjahre hinausgehen und den Tod eliminieren sollte.

Sie fanden diesen “Übersinn” in den verschiedenen Religionen, die angaben, einen über den Sinnen liegenden, also übersinnlichen Sinn stiften zu können. Allerdings: Diese Sinnstiftung verlangte ihren Preis - und zwar einen aus weltlicher Perspektive unangemessen hohen Preis, denn die Fixierung auf das Jenseits führte zu einer Vernachlässigung des Diesseits, die Orientierung am Übersinnlichen zur Ächtung des bloß Sinnlichen.

Augustinus, katholischer Kirchenlehrer:

Bei Augustinus, dem Kirchenvater, der vor seiner Bekehrung zum Christentum ein recht ausschweifendes Leben geführt hatte, ist diese problematische Verschiebung gut zu beobachten. In seinen berühmten Confessiones (Bekenntnisse) heißt es:
“Nichts hielt mich vom tiefern Abgrund der fleischlichen Lust zurück, als Furcht vor dem Tode und vor dem Gerichte, die auch bei meinen wechselnden Meinungen nie aus meiner Brust verschwand. In dieser Furcht besprach ich mit meinen Freunden Alypius und Nebridius über das höchste Gut und das größte Übel, und hätte dabei dem griechischen Philosophen Epikur, der im Vergnügen das höchste Gut fand, den Preis zuerkannt, wenn ich nicht an ein anderes Leben und an eine Vergeltung nach dem Tode gedacht hätte, was Epikur leugnete.”
Allein die Angst vor dem göttlichen Richter und der Glaube an einen von ihm vorgegebenen “Sinn des Ganzen” verhinderten, dass Augustinus sich bedenkenlos den Genüssen des Lebens hingeben konnte. Also verzichtete er auf den “Heidenspaß”, aber dieser diesseitige Verzicht verklärte sich ihm zu einem jenseitigen “Gewinn”, denn schließlich dachte er dadurch “das eigentliche Leben” (das Leben nach dem Tode) erwerben zu können

Ein Tauschgeschäft mit fatalen Folgen: Die Verheißung des ewigen Lebens war für Augustinus eine derart frohe Botschaft, dass er für sie nicht nur die bittere Pille der diesseitigen Lebensverneinung schluckte, sondern auch seinen kritischen Verstand aufopferte.

Der Enthusiasmus, mit dem der vergleichsweise durchaus gebildete Kirchenlehrer selbst die offenkundigsten logischen Brüche übertünchte, mit dem er aus dem größten Unsinn noch einen höheren Sinn herauszulesen sich bemühte, ist bemerkenswert:

Mit aller Inbrunst glaubte Augustinus an einen Gott, der merkwürdigerweise einerseits allmächtig und allgütig war, andererseits aber an einer bemerkenswerten multiplen Persönlichkeitsstörung litt (Dreifaltigkeit), was sich u.a. darin ausdrückte, dass er nach einem ärgerlichen Streit mit seinen Geschöpfen (Sündenfall) zunächst 99,99 Prozent allen Lebens vernichtete (Sintflut), dann einen Teil seiner selbst (Gottsohn) von einer antiken Besatzungsmacht (den Römern) hinrichten ließ, um mit sich selbst und seiner Schöpfung wieder im Reinen zu sein (Erlösung).

(Dass diese abenteuerliche Geschichte heute nicht mehr so absonderlich klingt wie noch zu Augustinus’ Lebzeiten liegt darin begründet, dass sich die Wahnideen des Kirchenlehrers tief in das kulturelle Gedächtnis des Abendlandes eingegraben haben!)


Nicht weniger absurd (wenn auch innerhalb seines Denksystems folgerichtig!) war Augustinus’ Glaube an teuflische Dämonen, die in der Lage sein sollten, ahnungslose Frauen zu begatten, in die Zukunft zu sehen und allerlei Schaden heraufzubeschwören.


http://www.miz-online.de/node/213 Sinn und Sinnlichkeit: Die frohe Botschaft des Hedonismus von Michael Schmidt-Salomon
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4461
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Samstag 3. Juni 2017, 10:33 Ich bin allerdings dazu übergegangen diesen unhaltbaren Glauben durch das heutige Wissen zu ersetzen. Und wenn Christel hier meint sich damit zu begnügen, was die Bibelschreiber schon 500 Jahre vor Christus über die Entstehung der Welt von sich gaben, so kann ich mich als Mensch im 21. Jahrhundert dem "Gott-Sei-Dank :mrgreen:" nicht mehr anschließen.
So und ähnlich tönt es immer wieder von Atheisius.
Komisch, dieser Mensch des 21. Jahrhunderts erwärmt sich Epikur. Immerhin ist dessen Lehre älter als das Christentum. Zudem hing Epikur, der ungefähr 500 Jahre vor Christus erfundenen und inzwischen nachweislich falschen Lehre des Atomismus an.
Epikur (griechisch Ἐπίκουρος, Epíkouros; * um 341 v. Chr. auf Samos; † 271 oder 270 v. Chr. in Athen) https://de.wikipedia.org/wiki/Epikur
„Die frohe Botschaft des Hedonismus von Michael Schmidt-Salomon“:
Bei Augustinus, dem Kirchenvater, der vor seiner Bekehrung zum Christentum ein recht ausschweifendes Leben geführt hatte, ist diese problematische Verschiebung gut zu beobachten. http://www.miz-online.de/node/213
Möglicherweise ist Augustinus trotz seines ausschweifenden Lebens nicht glücklich gewesen?
„Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir, o Gott“ (Augustinus, Conf. 1,1)

Schmidt-Salomon über Epikur:
Zwar sei jede Lust, jede Freude an sich gut, blinde Leidenschaft aber könne durchaus auch Leiden schaffen. Deshalb solle man mit Hilfe der Vernunft stets abwägen, welche Lüste man verwirklichen wolle. Wenn man dies beherzige, stünde einem glückseligen Leben nichts entgegen.
Epikur selbst trat den besten Beweis für seine Glückseligkeitslehre an. Er führte ein kleines, bescheidenes Leben im Verborgenen, geliebt und geschätzt von seinen Freunden, die sich in seinem Garten versammelten.
Dem können sich viele Christen anschließen, oder?

Schmidt-Salomon über Epikurs Gegner:
Die meisten Gelehrten wollten sich nicht damit abfinden, dass der Sinn des Lebens im Leben selbst liege. Sie strebten nach Höherem, nach einem alles umfassenden Sinn, der über die (lächerlichen?) paar Erdenjahre hinausgehen und den Tod eliminieren sollte. Sie fanden diesen “Übersinn” in den verschiedenen Religionen, die angaben, einen über den Sinnen liegenden, also übersinnlichen Sinn stiften zu können. Allerdings: Diese Sinnstiftung verlangte ihren Preis - und zwar einen aus weltlicher Perspektive unangemessen hohen Preis, denn die Fixierung auf das Jenseits führte zu einer Vernachlässigung des Diesseits, die Orientierung am Übersinnlichen zur Ächtung des bloß Sinnlichen. http://www.miz-online.de/node/213
Nein!
Jedenfalls auf das Judentum zurzeit von Epikur und auch später zurzeit Jesu trifft das nicht zu. Das Judentum war damals eine Diesseitsreligion. Alles, was man von Gott erwartete, erwartete man in diesem Leben.

Michael Schmidt-Salomon irrt. Das Christentum war und ist niemals eine vollständige Jenseitsreligion gewesen. Das „Reich Gottes“ kommt nicht erst später, sondern das „Reich Gottes“ mit seiner Gerechtigkeit, will bereits hier und jetzt gelebt werden.
„Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist (schon) mitten unter euch.“ (Die Bibel, Neues Testament, Lukas 17,21)

Natürlich geht unsere Hoffnung über dieses Leben hinaus. Und zugegeben, ich muss nicht von Event und Event oder in der Angst irgendwas zu verpassen, nach Lustmaximierung streben. Doch die Botschaft Jesu vom Reich Gottes ist für mich so faszinierend, dass ich auch ohne Jenseitshoffnung Christin wäre.
Übrigens, das erste Wunder, welches Johannes von Jesus berichtet, ist die Verwandlung von Wasser in Wein. Die Hochzeit zu Kana
3 Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.
4 Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
5 Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!
6 Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter.
Wörtlich: sie fassten je zwei bis drei Metreten. - Eine Metrete sind etwa vierzig Liter.
7 Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.
8 Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm.
9 Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen
10 und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten.
11 So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.
(Die Bibel, Neues Testament, Johannes 2,3-11)
Unser Leben sei ein Fest
Text: Metternich-Team
Musik: Peter Janssens
Gotteslob Nr. 833
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4461
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Christel »

PS: Augustinus
Die Hinwendung Augustins zum christlichen Glauben und seine Aufnahme in die katholische Kirche mit seiner Taufe im Jahr 387 ist ein längerer Prozess mit verschiedenen Aspekten, die wirksam sind:
O Abkehr vom Manichäismus
http://www.augustiner.de/files/augustin ... h_2009.pdf
Der Manichäismus war eine stark vom Gedankengut der Gnosis beeinflusste Offenbarungsreligion der Spätantike und des frühen Mittelalters. Er verlangte von seinen Anhängern Askese und ein Bemühen um die Reinheit, die als Voraussetzung für die angestrebte Erlösung galt. Der Manichäismus ist nach seinem Gründer, dem Perser Mani (216–276/277), benannt. Er wird zu den synkretistischen Lehren gezählt, da Mani ältere Religionen als authentisch anerkannte und Teile von deren Gedankengut in seine Religion aufnahm. https://de.wikipedia.org/wiki/Manich%C3%A4ismus
... "ein längerer Prozess" ...
Gefangen in sich selbst erfährt er durch die Lektüre der Paulusbriefe die Bedeutung der Menschwerdung Gottes als Weg der Demut und der Erniedrigung die Befreiung von sich selbst und seinem Anspruch, sich selbst erlösen zu müssen. Er erlebt sich durch die Gnade Gottes als bedingungslos angenommen und geliebt. http://www.augustiner.de/files/augustin ... h_2009.pdf
„Liebe und tue, was du willst“ (Augustinus, Predigt zu 1 Joh 7,8
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Gerdy
Senior- Mitglied
Beiträge: 167
Registriert: Dienstag 22. Dezember 2009, 11:00
PLZ: 2362
Wohnort: Wien

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Gerdy »

Themenumkehr, ist auch eine Variante, etwa so:

Atheismusglaube ist ein Resultat der Angst vor Gott!
Beim Tod spürt man nichts, aber das Kommende wird spürbar sein...

29
wieviel ärgerer Strafe, meinet ihr, wird der wertgeachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch welches er geheiligt worden ist, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat?
30
Denn wir kennen den, der gesagt hat: "Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht der Herr". Und wiederum: "Der Herr wird sein Volk richten".
31
Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!

Stimmt Athi, auch das ist aus Hebr. 10
Benutzeravatar
Atheisius
Senior- Mitglied
Beiträge: 1547
Registriert: Donnerstag 24. September 2015, 16:40
PLZ: 11111

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Gerdy schrieb:
Atheismusglaube ist ein Resultat der Angst vor Gott!

Unsinnigere Argumente kann man wohl kaum noch in die Diskussion einbringen.

Keine Angst vor Göttern zu haben führt gerade zur Loslösung von diesen, führt zum Atheismus (Ohne Gott sein)

Gerdy schrieb:
Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!
Es ist ganz allein deine eigene Angelegenheit, dein Leben lang mit dieser Todesfurcht zu leben. :cry:

Am gestrigen Sonntagnachmittag hatte ich wieder einmal die Broschur des dtv Verlages über Lucius Anneus Seneca (geb. 1 vor unserer Zeitrechnung, gest. 65 nach unserer Zeitrechnung) „De brevitate vitae“ oder „Die Kürze des Lebens“ in der Hand.

Dieser „Heide“ (aus christlicher Sicht), Seneca, erkannte schon vor mehr als 2000 Jahren:

„Nichts kann ein vielbeschäftigter Mensch weniger als leben; nichts ist schwerer zu erlernen. Lehrer anderer Künste gibt es allenthalben und in großer Zahl; in manchen von diesen Fertigkeiten sind sogar, wie man sehen konnte schon Knaben so beschlagen, dass sie Unterricht erteilen könnten

Leben muss man ein Leben lang lernen,und darüber wirst du dich vielleicht noch mehr wundern.Ein Leben lang muss man sterben lernen.

So viele bedeutende Männer haben, nachdem sie alles was sie hinderte, hinter sich gelassen und ihrem Reichtum, ihren Ämtern, ihren Vergnügungen entsagt hatten, bis ins höchste Alter einzig danach getrachtet, dass sie zu leben verstünden; trotzdem ist die Mehrzahl von ihnen mit dem Bekenntnis gestorben, sie wüssten es immer noch nicht – geschweige denn, dass es die anderen wissen.“
(Seite 35)

Über abgelebte Greise schreibt Seneca (Seite 45):
Willst du ein für allemal erfahren wie kurz die Zeit ist, die sie leben? Schau, wie begierig sie sind lang zu leben. Abgelebte Greise betteln mit Gelübden um Zugabe weniger Jahre, sie machen sich selber vor, jünger zu sein; mit einer Lüge schmeicheln sie sich und betrügen sich selber so gern, wie wenn sie damit zugleich auch den Tod hinters Licht führten. Und wenn nun erst eine Krankheit sie an ihre Sterblichkeit erinnert hat, wie sterben sie voller Angst, nicht als ob sie aus dem Leben schieden, sondern als ob sie aus ihm herausgerissen würden. Töricht seien sie gewesen, dass sie nicht gelebt hätten, schreien sie, und wenn sie nur dieser Krankheit noch entronnen seien, würden sie in Muße leben; dann bedenken sie, wie vergeblich sie erworben haben, was sie nicht genießen sollten, wie all ihre Anstrengungen fehlgeschlagen sind.
(Seite 73)
Doch während sie sich drängenlassen und drängen, während der eine des anderen Ruhe stört, während sie wechselseitig unglücklich sind, verläuft ihr Leben ohne Gewinn, ohne Genuss, ohne irgendeinen geistigen Fortschritt; niemand hat den Tod vor Augen, jeder richtet seine Hoffnung in die Ferne, manche treffen doch tatsächlich Vorkehrungen für das, was jenseits des Lebens liegt, für riesige Grabmale, für die Einweihung öffentlicher Bauwerke, für Leichenspiele am Scheiterhaufen und prunkvolle Beisetzungen.
Doch bei Gott, ihre Leichenbegängnisse sollen bei Fackeln und Kerzenlicht stattfinden, wie wenn sie nur ganz kurze Zeit gelebt hätten.
Hintergründe der Todeswahrnehmung Senecas

Der Todesgedanke nahm in Senecas Leben schon sehr früh einen besonderen Stellenwert ein. Er litt seit seiner Kindheit unter regelmäßigen Erstickungsanfällen, die ihn, wie er unter anderem in seinem 54. Brief beschreibt, mehrfach an den Rand des Todes brachten.

Auch als Seneca als 40-jähriger unter Kaiser Claudius von dessen Gattin Messalina des Ehebruchs angeklagt wurde, sah er sich durch ein Todesurteil unmittelbar mit der Endlichkeit seines eigenen Lebens und dessen Abhängigkeit von äußeren Einflüssen konfrontiert. Das Urteil wurde später in eine Relegation abgemildert.

Im Jahre 65 n. Chr. bezichtigte ihn schließlich sein Zögling, Kaiser Nero, der Teilnahme an der Pisonischen Verschwörung und befahl ihm Selbstmord zu begehen. Seneca leistete dem Befehl Folge, die Selbsttötung gelang ihm jedoch erst im dritten Versuch.

Für Seneca war der Tod also von Beginn seines Lebens an nicht die weit entfernte Bedrohung, die Menschen damals wie heute so gern zu verdrängen versuchen. Stattdessen hatte der Todesgedanke für ihn stets eine unmittelbare, viel bedeutsamere Dimension, die sich auch in seinen philosophischen Abhandlungen niederschlägt.

Senecas Ziel:

Die vollständige Befreiung von der Todesfurcht und den ihr zugrunde liegenden irrationalen Ängsten. Der Mensch sucht verzweifelt, alles zu erreichen und zu besitzen, was das Leben ihm bieten kann, bevor der Tod dem ein Ende setzt.

Der richtige Umgang mit der Todesfurcht bleibt eine existenzielle Grundfrage:

Insbesondere heutzutage wird der unberechenbare Tod zwar häufig tabuisiert, da er keinen Platz in einer Gesellschaft zu haben scheint, in der alle Lebensprozesse möglichst der totalen Kontrolle durch den Menschen unterworfen sind und das eigene Leben bis ins Detail geplant wird.

Meines Erachtens darf die Todesfurcht nie so weit gehen, dass der Todesgedanke das Leben überschattet: Vielmehr sollte dieser als Anreiz betrachtet werden, jeden einzelnen Tag des irdischen Daseins wertzuschätzen.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Gerdy
Senior- Mitglied
Beiträge: 167
Registriert: Dienstag 22. Dezember 2009, 11:00
PLZ: 2362
Wohnort: Wien

Re: Gottglaube ist ein Resultat der Angst vor dem Tod

Ungelesener Beitrag von Gerdy »

Athi,

mir ist doch völlig klar dass d u keinerlei "Gottesfurcht" hast, bedenke dabei nur: du könntest dich irren, wenn "der Kommende kommt", dann wirst du dich fühlen wie dein zitierter Seneca - aber das ist z.Z. nicht mein Problem!

WER hat denn diesen Thread eröffnet? WER unterschiebt die Motive?
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 171 Gäste