Katholisches Gehopse als "Kulturerbe der Menschheit"

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Atheisius
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Katholisches Gehopse als "Kulturerbe der Menschheit"

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Heute am zweiten Pfingsttag fand wieder diese sogenannte Springprozession in Echternach statt.

Diese Springprozession in Echternach ist ein Beispiel für religiösen Massenwahn.

Die Teilnehmer „springen“ in dieser religiotischen Prozession zu Polka-Melodien in Reihen durch die Straßen der Stadt bis zum Grab des Heiligen Willibrord in der Echternacher Basilika.

https://de.wikipedia.org/wiki/Echternac ... prozession

Nach Geschlechtern getrennt, setzt sich die Prozession in Reihen von vier bis sechs Personen, die sich an den Händen fassen oder durch Taschentücher miteinander verbinden, in Bewegung. Bei den Klängen einer von mehreren Musikkapellen gespielten monotonen Tanzweise ("Adam hatte sieben Söhne"), deren Grundmelodie an das Kinderlied "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" erinnert, beginnen die Prozessionsteilnehmer sodann zu "springen", indem sie hüpfend fünf Schritte vorwärts und zwei rückwärts gehen.

Da bei dem großen Gedränge des öfteren eine Stockung eintritt, so müssen die Springbewegungen häufig auf der Stelle ausgeführt werden.

Manche "Springer" drehen und krümmen sich dabei, verrenken die Glieder, schlagen mit den Armen wild um sich und machen so lange hohe Luftsprünge, bis sie vor Erschöpfung zusammenbrechen.

Mitunter sieht man auch vereinzelte "Springer", die mit einem steinbeschwerten Korb auf dem Rücken, blaurot im Gesicht, keuchend und ächzend mithüpfen. Man hält ihr "Springen" für ein mühevolles Gebet, eine schwierige Bußübung.

Diese Prozession, in der man oft nur eine groteske Buß- und Sühneandacht sah, galt bei vielen Gläubigen noch vor etwa 80 Jahren als ein magischer Heil- und Abwehrtanz.

http://www.collasius.org/WINKLE/04-HTML/tanzwut.htm

Die Echternacher Springprozession ist seit der Aufklärung in einen äußerst schlechten Ruf geraten. Sie geriet von staatlicher, ja sogar von geistlicher Seite derart in die Kritik, dass der Erzbischof von Trier den Gläubigen die Prozession im Jahr 1777 untersagte. Begründung: Sie sei „nicht vernünftig“. Nach der Französischen Revolution wurde die Springprozession ganz unterbunden, Napoleon ließ sie dann aber wieder zu. Das nicht enden wollende, chaotische Hin- und Herspringen in Echternach, begleitet von anfeuernder Musik, konnte erst 1947 gebremst werden. Seitdem hüpfen die Pilger wenigstens in halbwegs geordneten Polkaschritten und übersichtlichen Reihen durch die Straßen.

Video zur Prozession:

https://www.youtube.com/watch?v=yvHR5Vs4XHg

Deutlich ist zu sehen, wie glücklich und zufrieden der Klerus über den Wahn ihrer Schäfchen ist. Ja – hier ist für sie die Welt noch in Ordnung.

Heinrich Heine dichtete spöttisch und zutreffend:

"Ja, der Tanz in alten Zeiten
war ein frommer Akt des Glaubens;
um den Altar drehte heilig
sich der priesterliche Reigen...
Also, vor der Bundeslade
Tanzte weiland König David;
Tanzen war ein Gottesdienst,
war ein Beten mit den Beinen!"


Die UNESCO hat sich nicht entblödet dieses unsinnige religiotische Gehopse in ihrer Sitzung vom 16. November 2010 in Nairobi zur Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit hinzu zufügen.

Kulturerbe?

Ich würde diesen Irrsinn eher als Ausdruck eines Relikts einer überwunden geglaubten Kulturstufe des Menschen bezeichnen.


Beim Psychoanalytiker Sigmund Freud „finden sich diese Aussagen zum Thema:
„Es wird aber behauptet, dass jeder von uns sich in irgendeinem Punkte ähnlich wie der Paranoiker benimmt, eine ihm unleidliche Seite der Welt durch eine Wunschbildung korrigiert und diesen Wahn in die Realität einträgt.

Eine besondere Bedeutung beansprucht der Fall, dass eine größere Anzahl von Menschen gemeinsam den Versuch unternimmt, sich Glücksversicherung und Leidensschutz durch wahnhafte Umbildung der Wirklichkeit zu schaffen.

Als solchen Massenwahn müssen wir auch die Religionen der Menschheit kennzeichnen. Den Wahn erkennt natürlich niemals, wer ihn selbst noch teilt.“
und weiter:
„Die Religion beeinträchtigt dieses Spiel der Auswahl und Anpassung, indem sie ihren Weg zum Glückserwerb und Leidensschutz allen in gleicher Weise aufdrängt. Ihre Technik besteht darin, den Wert des Lebens herabzudrücken und das Bild der realen Welt wahnhaft zu entstellen, was die Einschüchterung der Intelligenz zur Voraussetzung hat.“

„Um diesen Preis, durch gewaltsame Fixierung eines psychischen Infantilismus und Einbeziehung in einen Massenwahn gelingt es der Religion, vielen Menschen die individuelle Neurose zu ersparen.“
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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