Heilige Dreifaltigkeit steht heute für „Einfältigkeit“

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Atheisius
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Heilige Dreifaltigkeit steht heute für „Einfältigkeit“

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Logos und die Heilige Dreifaltigkeit – ein spirituelles Weltbild

Bei Philon, den Neuplatonikern und den Gnostikern wird die griechische Logos-Idee mit der alttestamentlichen Gottesvorstellung verschmolzen.

Der Logos erscheint nunmehr als die ewig bei Gott wohnende Vernunftkraft, als das Wort und der ewige Gedanke Gottes, der als Logos die Welt geschaffen hat, sie durchdringt und zusammenhält.

Er ist der erstgeborene Sohn Gottes, der andere Gott, der Mittler zwischen Gott und den Menschen.

Im Christentum schließlich wird der Logos bei Johannes, und später deutlicher bei den Kirchenvätern, das fleischgewordene Wort Gottes, der „Sohn“ Gottes, der als der historische Christus auf die Erde kam.

Seine endgültige Stellung erhielt der Logos erst durch die Festlegung als zweite Person im Dogma der Dreieinigkeit.

Ebenfalls an die Stoa anknüpfend wird Logos dann bei Johannes zum „Wort Gottes“.

Das Johannesevangelium beginnt mit den Worten: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“. Johannes setzt den Logos als Inkarnation mit Christus gleich.

Dies ist der Beginn des Aufbaus einer Christologie und der damit zusammenhängenden Fragen der Trinität und der Frage der Wesensgleichheit der drei göttlichen Personen.

Im heutigen Verständnis entbehren diese der Realität, das muss aber nicht heißen, dass sie keine Symbolkraft haben. Im aktuellen Weltbild jedoch ist schwerlich ein realer Bezug zu finden.

Ohne Geist beziehungsweise gestaltende Kraft wäre der Anfang der Schöpfung nicht über das Urchaos hinausgekommen.

Aus dieser Sicht macht die Heilige Dreifaltigkeit Sinn. Sie stellt eine differenzierte, aktive Ganzheit dar. „Vater“, das ist sinngemäß die universale Ganzheit, „Sohn“ verkörpert geistvoll geformte Materie, „Heiliger Geist“, steht für aktive, sinnvoll verbindende Kraft.

Die Physik hat dafür drei andere Begrifflichkeiten: „impulsgebende Kraft“ (Vater), „Materie“ (Sohn), „konstruktiv agierende Energie“ (Heiliger Geist).

Solche Aspekte drängen auf ein Umdenken. Eine Horizonterweiterung wie sie heute möglich ist, weist über unser bisheriges Denken hinaus.

Das bringt Begriffe und Phänomene wie Logos, Religion, Heilige Dreifaltigkeit, Geist und Leben in einen neuen Kontext.

Aufgrund dieser Konstellationen sollte die Frage nach dem Sinn des Lebens und der Bedeutung „veralteter“ Begriffe neu gestellt werden.

https://www.philognosie.net/index.php/a ... eview/684/
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Heilige Dreifaltigkeit steht heute für „Einfältigkeit“

Ungelesener Beitrag von Christel »

Heilige Dreifaltigkeit steht heute für „Einfältigkeit“
Diese Aussage habe ich, auf der von Dir verlinkten Webseite, nicht gefunden.

Interessant ist, dass Du Dich hier auf dieselbe website berufst
(https://www.philognosie.net/index.php/a ... eview/684/),
die Du an anderer Stelle mit der Überschrift "Philognosie und dümmlicher Gottglauben“
(https://www.philognosie.net/index.php/tip/tipview/1072/) diskreditiert hast.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Heilige Dreifaltigkeit steht heute für „Einfältigkeit“

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Diskreditiert?

Ich finde diese Seite prima :D

Vielleicht hätte ich statt der Überschrift "Philognosie und dümmlicher Gottglauben“ besser "Philognosie über dümmlichen Gottglauben" schreiben sollen". Es ist mir ziemlich das Gleiche.

https://www.philognosie.net/index.php/tip/tipview/1072/
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Heilige Dreifaltigkeit steht heute für „Einfältigkeit“

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich habe nicht den Eindruck, dass der Autor, Heinz Altmann, den Gottesglauben dümmlich findet.
Atheisius hat geschrieben: Sonntag 11. Juni 2017, 08:59 Ich finde diese Seite prima :D
Das findest Du also gut:
Bei soviel göttlichen Gaben hindert uns nur noch eins am Gottsein - mit unserem Körper vergehen auch unsere Welten.
Die Realität lehrt uns, was unter dem Begriff „Gott“ zu verstehen ist: Realität, die niemals stirbt.
Wir tragen „Gott“ – das Zentrum aller Dinge, sowie die universale Realität – in uns, es ist in jedem unserer Elementarteilchen, in jeder Zelle und im Kern unseres Wesens.
„Gott“, der alles verkörpert, auch den Geist und das Leben, wartet nur darauf, von uns gefunden zu werden. Wer das Glück hat ihn zu finden, findet zugleich sich selbst.
https://www.philognosie.net/index.php/tip/tipview/1072/
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Atheisius
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Re: Heilige Dreifaltigkeit steht heute für „Einfältigkeit“

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Ich sehe beim Autor Heinz Altmann, dass er, wenn überhaupt, über einen vollkommen anderen Gott spricht als den Gott des Judentums, Christentums und des Islams.

Deinen Beitrag: „Alle erkennen Gott“ http://www.eichsfeldforum.de/viewtopic. ... abdbf0074f
(und weitere Beiträge in diesem Eichsfeld-Forum) würde er wohl als lächerlich und albern finden.

Mit dem Gottesbild dieses Heinz Altmann könnte sich sogar ein Atheist anfreunden :D

Heinz Altmann schreibt
Da ist aber etwas, das zweifeln lässt: Wenn Gott zwar nicht der vollkommene Mensch ist, aber dennoch Wesensmerkmale zwischen Gott und Mensch bestehen, dann müsste man erwarten können, dass man mit Gott sprechen und seine Nähe spüren kann.

Mit dieser Meinung verkennen wir jedoch einen wesentlichen Aspekt der Realität. Uns wird kaum bewusst, dass wir gleichzeitig in drei Welten leben: In der Ich-Welt, der Sach-Welt und in der Überwelt des allgemeinen Seins. Alle drei Welten wirken ständig auf uns ein. Jede will uns in Besitz nehmen.

In diesem „Verständigungsproblem“ ist System. Denn würde Gott uns deutlich ansprechen, und hätte er Menschen seit Menschheitsbeginn vor allen Irrtümern und Gefahren bewahrt, dann hätte es nie den Entwicklungsschritt vom Tier zum Menschen gegeben.

Zum Menschenschicksal gehört nun mal, dass wir bewusst die Welt erfahren und in dieser Weise alle Dimensionen in Besitz nehmen.

Aber nicht um sie zu missbrauchen, sondern um sie uns anzueignen. Die Welt sind im wahrsten Sinne wir – und nicht nur das, wir sind auch der Urgrund der Welt, ja des ganzen Seins. Wir tragen „Gott“ – das Zentrum aller Dinge, sowie die universale Realität – in uns, es ist in jedem unserer Elementarteilchen, in jeder Zelle und im Kern unseres Wesens.
https://www.philognosie.net/index.php/author/view/460/
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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