Holuwir schrieb:
Bleiben wir doch bei der ganz einfachen Regel: Jeder der etwas behauptet, muss seine Behauptung belegen. Einen objektiven Grund muss er ja haben, wie käme er sonst darauf. Solange er das nicht tut, gilt, dass er sie frei erfunden hat und es keine Entsprechung in der Realität gibt. Punkt.
Richtig – und das gilt besonders für die Behauptung der Existenz von Göttern und für die Behauptung der Wahrheit von Religionen ganz allgemein.
Das stärkste Argument gegen die Wahrheit einer speziellen Religion und damit gegen die Wahrheit aller Religionen ist, dass es so viele verschiedene Religionen gibt und wenn man darüber nachdenkt ist das ist ein wahnsinnig starkes Argument.
Es gibt tausende(!) von verschiedenen Religionen, die sich alle widersprechen, und diese Religionen stellen Behauptungen über die Welt, Mythen, Wunder, Prophezeiungen und Götter auf. Jede einzelne Religion behauptet, dass nur sie die Wahrheit kennt und dass ihre Behauptungen wahr seien.
Und genau das ist das Problem.
Wenn sich tausende und abertausende von Religionen widersprechen, dann kann höchstens eine davon Recht haben und diese wahr sein (es können natürlich auch alle falsch sein).
Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass bei tausend sich widersprechenden Religionen, eine zufällig ausgewählte Religion wahr ist? 0,1%!
Da hilft auch die Behauptung nicht weiter, dass irgendwie alle Religionen einen wahren Kern hätten, bzw. irgendetwas Wahres dran sein muss.
Dafür sind die Religionen viel zu zahlreich und vielfältig und vor allem stellen sie sich widersprechende Behauptungen auf. Und zwei sich widersprechende Behauptungen über die gleiche Sache und über die Welt, können niemals gleichzeitig wahr sein.
Was gibt es denn da nicht alles für Kuriositäten?
Es gibt den Polytheismus, Pantheismus, Panentheismus, Monotheismus, Deismus und so weiter. Es gibt das Christentum, mit hunderten oder tausenden Abspaltungen, den Islam, den Hinduismus, den Buddhismus, das Judentum, den Daoismus und so könnte man jetzt Seitenweise weiter aufzählen.
Die verschiedenen christlichen Religionen sehen in Jesus „Gottes Sohn“, für einen Moslem war Jesus höchstens ein Prophet. Das widerspricht sich. Und so ist es mit fast allen Behauptungen, die Religionen aufstellen.
Dieses Argument ist auch deshalb so stark, weil man sich noch nicht einmal genau im Einzelnen jede Behauptung ansehen muss. Es reicht völlig aus festzustellen, dass es hunderte, tausende und zehntausende von verschiedenen, sich widersprechenden Behauptungen über die gleiche Sache gibt, von denen höchstens eine wahr aber alle falsch sein können.
Jeder Christ sagt allein dadurch, dass er Christ ist, dass der Islam für ihn nicht wahr ist. Jeder Moslem sieht umgekehrt im Christentum eine falsche Religion. Und jeder Hinduist denkt, dass weder die christliche noch die islamische Religion wahr sind. Und so könnte ich nun sehr lange alle weiteren Religionen aufzählen.
Kein Christ akzeptiert die Argumente oder Belege, die ihm ein Moslem präsentiert, die zeigen sollen, dass der Islam wahr ist. Kein Moslem findet Argumente oder Belege, die ihm ein Christ präsentiert, überzeugend.
Warum nicht? Weil sie die Argumente und Belege, die Ihnen von anderen Religionen präsentiert werden, kritisch und skeptisch begutachten und zu dem Schluss kommen, dass sie absolut nicht überzeugend sind.
Wenn man sich das noch ein wenig genauer ansieht, bemerkt man sogar, dass sich nicht nur die unterschiedlichen Religionen und religiösen Abspaltungen gegenseitig, sondern dass sich auch Religionen in sich widersprechen.
Warum ist und bleibt dann eigentlich ein Christ ein Christ und ein Moslem ein Moslem? Warum werden sie keine Atheisten?
Weil sie die Argumente und Belege ihrer eigenen Religion nicht nach den gleichen Kriterien und Standards prüfen, wie sie es mit denen von anderen Religionen machen, nur deshalb. Das nennt sich „special pleading“.
Sie sind als Kinder indoktriniert worden, leben in einer Gesellschaft die ihren Glauben mehr oder weniger unterstützt und kaum in Frage stellt. Wenn sie nicht trotzdem und entgegen ihres Umfeldes kritisches und skeptisches Denken entwickelt haben, dann bleiben sie gefangen in ihrem Wunschdenken und ihrer Phantasie.
Das Christentum ist eine Kopie des wesentlich älteren Mithras-Kultes, die Figur Jesus ist ein Plagiat. Jesus hat keinen einzigen Satz hinterlassen, während seine schreibenden Zeitgenossen ganze Bibliotheken damit füllten. Jesus ist eine literarische Figur wie Hamlet oder Odysseus. Das erste Evangelium wurde verfasst von Schriftstellern die Jesus nie gekannt haben.