Über die Natur der Dinge

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Roth
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Über die Natur der Dinge

Ungelesener Beitrag von Roth »

Da im Zuge der Christianisierung nahezu alle Werke des griechischen Philosophen Epikur (341-271) vernichtet wurden, bieten die rund 7800 meisterhaften Verse von "De rerum natura", die Lukrez (96-54) im ersten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung verfasste, einen einzigartigen Einblick in die epikureische Philosophie.

Man kann sich den Schock kaum vorstellen, den das Werk auslöste. Denn die Lehre vom atomaren Aufbau der Welt, von der Veränderung der Arten, der Unendlichkeit des Weltalls, der Sterblichkeit der Seele, dem Gesellschaftsvertrag und dem Streben nach Glück stand im radikalen Gegensatz zu sämtlichen Glaubensdogmen.

Im Keim finden wir bei Epikur und Lukrez bereits alle wesentlichen Elemente des modernen Weltbildes; sie inspirierten solch unterschiedliche Denker wie Giordano Bruno, Galileo Galilei, Montaigne, Shakespeare, Gassendi, die franszösischen Enzyklopädisten, Goethe, Kant, Jefferson, Marx, Nietzsche, Einstein und Camus - und lösten eine kulturelle Veränderung aus, hinter der Luthers Thesen völlig verblassen.

Mehr unter: https://www.giordano-bruno-stiftung.de/ ... -der-dinge
Christel
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Re: Über die Natur der Dinge

Ungelesener Beitrag von Christel »

Anmerkung zum Schriftum:
Epikur wurde * um 341 vor Christus auf Samos geboren. – Bis zur Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg sollte es noch ca. noch 1800 Jahre dauern.

Der typische Beschreibstoff der Antike war der aus den Fasern der Papyruspflanze hergestellte Papyrus. Papyrus ist empfindlich gegen mechanische Beanspruchung, Feuchtigkeit und Wurmfraß. Um Schriftstücke zu verbreiten oder auch nur zu erhalten mussten sie von Hand abgeschrieben werden.

Epikur hatte sowohl Anhänger als auch Gegner:
Philosophen anderer Richtungen, vor allem Platoniker und Stoiker, und die Christen bekämpften den Epikureismus. https://de.wikipedia.org/wiki/Epikur
Schon 362/363 hatte Kaiser Julian in einem Brief mit Befriedigung konstatiert, dass das epikureische Schrifttum großenteils untergegangen war.[54 https://de.wikipedia.org/wiki/Epikur
Kaiser Julian war kein Christ:
Julians kurze Regierungszeit als Alleinherrscher war innenpolitisch durch seinen vergeblichen Versuch geprägt, das durch Konstantin den Großen im Reich privilegierte Christentum zurückzudrängen. Er wollte der alten römischen, besonders aber der griechischen Religion und den östlichen Mysterienkulten, im Folgenden vereinfachend als „Heidentum“ bezeichnet, durch staatliche Förderung wieder eine Vormachtstellung verschaffen. https://de.wikipedia.org/wiki/Julian_(Kaiser)
Die Überlieferung von Epikurs Lebenslauf ist mit Lücken und Unsicherheiten behaftet, die sich u.a. daraus ergeben, dass sein wichtigster Biograph, Diogenes Laertios, erst aus dem dritten nachchristlichen Jahrhundert stammt. https://de.wikipedia.org/wiki/Epikur
Epikur schreibt (Brief Epikurs an MENOIKEUS):
Erstens halte Gott für ein unvergängliches und glückseliges Lebewesen, so wie die allgemeine Vorstellung von Gott im Menschen angelegt ist, und hänge ihm nichts an, was seiner Unvergänglichkeit fremd oder seiner Glückseligkeit unangemessen wäre. Glaube vielmehr von ihm alles, was seine Glücksefigkeit und Unvergänglichkeit zu sichern vermag. http://www.philo.uni-saarland.de/people ... pikur.html
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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