Fake News und Wahrheit

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emery
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Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von emery »

Papst Franzikus:
Die Wahrheit erlangt man also nicht, wenn man sie als etwas auferlegt, das fremd und unpersönlich ist; sie entspringt vielmehr den freien Beziehungen zwischen den Personen, im gegenseitigen Zuhören. [...] So mag eine schlüssige Argumentation zwar auf unleugbare Fakten gestützt sein – wird sie aber dazu genutzt, den anderen zu verletzten, ihn in den Augen Dritter abzuwerten, dann wohnt ihr nicht die Wahrheit inne, wie richtig diese Argumentation auch erscheinen mag.
Das klingt zunächst mal nett. Aber wie Franzikus weiss:
Niemand von uns kann sich der Verantwortung entziehen, solchen Unwahrheiten entgegenzutreten. Das ist kein leichtes Unterfangen, da sich die Desinformation oft auf sehr gemischte Inhalte stützt, die gewollt evasiv und unterschwellig irreführend sind, und sich mitunter raffinierter Mechanismen bedienen.
Franziskus ist sich sicher, dass die Wahrheit schon vor jeder "freien Beziehung" und vor jedem "Zuhören" unveränderlich feststeht:
Die Wahrheit ist das, worauf man sich stützen kann, um nicht zu fallen. In diesem relationalen Sinn ist das einzig Zuverlässige und Vertrauenswürdige; das einzige, worauf wir zählen können; das einzig „Wahre“ der lebendige Gott.
Wenn man aber den Satz vom "Entspringen aus den freien Beziehungen zwischen den Personen, im gegenseitigen Zuhören" ernst nimmt, dann könnte dabei am Ende auch eine Wahrheit herauskommen, mit der Franzikus nicht gerechnet hat.
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niels
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von niels »

Zumindest seitens der Medien findet man eher "tendenziöse" bzw. "großzügig einseitig interpretierte" "Berichterstattung statt "fakes". So können die Journalisten nur müde lächeln, wenn sie als "Lügenmedien" bezeichnet werden, denn sie verbreiten ja keine "unwahren Tatsachen", während sie duch suggestive Taschenspielertricks, " kreative Übersetzung" (z.B. von Worten aus dem Mund eines Trump) oder gezielte Verwendung mehrdeutiger Begriffe, gebetsartige Wiederholungen u.ä..

An der Wahrheit ist das freilich ebenso wenig dran wie an "Nachrichtenberichterstattung", welche zwar nie neutral sein kann - aber wenigstens sachlich und nach Objektivität bestrebt sein sollte (insbesondere ohne eigene Wertung oder gar "moralische Einordnung", die in professionellen Nachrichten schlicht nichts zu suchen haben).

Früher nannte man derlei auch schlich wie treffend: "Propaganda".

Bleibt zu wünschen, das jener Journaillie die Kunden ausgehen und ihnen Papa Staat nicht auch noch - wie bereits diskutiert - mit Zwangsabgaben a la GEZ Zwangskundschaft beschafft.

Wenn unsere Amtskirchen heute von " fake news" fabulieren, dann meinen sie freilich nicht die staatlich diktierte Propaganda, sondern staats- und regimekritische Stimmen von ganz normalen Untertänlingen, die ihre Meinung kund tun wollen. Es ist kein Geheimnis - wenn auch nur wenigen bekannt - das beide Kirchen seit Jahrzehnten die Reimplementierung des Sozialismus wie auch den Impprt von Muslimen nach Europa vorantreiben, weil sie sich davon mehr Armut der europäischen Bevölkerung und Vorbildwirkung der Muslime erhoffen, die die als "ausmissioniert" geltende europäische Bevölkerung zur "Rückbesinnung auf mehr Volksfrömmigkeit" zu bewegen, um damit an alte staatliche Machtstrukturen anknüpfen zu können.

Das anbrechende Informationszeitalter bedroht das als ewig geglaubte Wahrheitsmonopoles der staatlichen Obrigkeit - so wie der gutenbergsche Buchdruck das Wissensmonopol der Kirche bedrohte und damit die Aufklärung gegen die Machtkirchen einläutete.

Diese Menschen haben alles im Sinn - zuletzt aber (da bin ich mir sicher) das Wohlergehen Anderer (soweit dies nicht ihren Machtinteressen dient).
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

www.domradio.de/themen/papst-franziskus ... s-friedens.
Papstbotschaft zum Mediensonntag über Journalismus des Friedens

Es beginne mit der getarnten gefährlichen "Verführung, die sich mit vielversprechenden, aber unwahren Argumenten ins Herz des Menschen schleicht", schreibt Franziskus. Mit einer halbwahren Aussage und dem falschen Bekenntnis, es nur gut zu meinen mit den Menschen. Am Ende lehre die Bibel: "Keine Desinformation ist harmlos." Zumal wenn die menschliche "Gier nach "Macht, Besitz und Vergnügungssucht" ins Spiel kommt. Sie lässt, so der Papst, Menschen noch leichter auf den Schwindel gefälschter Nachrichten reinfallen.
[...]
Das unterstreicht er per Zitat aus Fjodor Dostojewskis Roman "Die Brüder Karamasow": "Wer sich selbst belügt und an seine eigene Lüge glaubt, der kann zuletzt keine Wahrheit mehr unterscheiden.
Ob ihm dabei vielleicht der Gedanke kam, dass dies heute exakt auf Religion zutrifft?
Christel
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von Christel »

Kürzlich verblüffte mich folgende Meinung: Man hätte heute weniger Diskussionsstoff als früher, denn früher konnte man über alles Mögliche diskutieren, weil man die Wahrheit nicht kannte. Heute braucht man nur ins Internet zu schauen und hat die Wahrheit.

Dass dies nicht so einfach ist, zeigen mir die Beiträge von „emery“ und „Niels“.
Da ist ein Text von
Papst Franzikus, der Text ist korrekt. Dies ist sozusagen die feststehende Wahrheit, aber die Wahrnehmung und Interpretation des Textes ist doch etwas anderes.
emery hat geschrieben: Freitag 26. Januar 2018, 14:04 Franziskus ist sich sicher, dass die Wahrheit schon vor jeder "freien Beziehung" und vor jedem "Zuhören" unveränderlich feststeht:
Da bin ich nicht so sicher, denn er verbindet Wahrheit sehr mit gelingender Kommunikation.
So mag eine schlüssige Argumentation zwar auf unleugbare Fakten gestützt sein – wird sie aber dazu genutzt, den anderen zu verletzten, ihn in den Augen Dritter abzuwerten, dann wohnt ihr nicht die Wahrheit inne, wie richtig diese Argumentation auch erscheinen mag.
http://w2.vatican.va/content/francesco/ ... ciali.html
Es kommt eben nicht nur auf die Richtigkeit der Fakten, sondern auch auf die Auswahl an. Für die Propaganda braucht man sich nicht „Fake News“ zu bedienen. Wer mit Negativschlagzeilen die Gemüter erregen und Zustimmung erzielen kann, erzeugt gleichzeitig ein (unbewusstes) „Wir“- Gefühl und Vertrauen zu sich selbst. Obwohl die genannten Fakten richtig sind, ist im Ganzen oft weder die niedermachende Kritik, noch das Vertrauen zum Kritiker berechtigt.

Niels, ich glaube nicht, dass sich die Kirchen verschworen haben oder dass sie sich mehr Armut der europäischen Bevölkerung oder Vorbildwirkung der Muslime erhoffen.

Der Sozialismus hatte die Kirche gewissermaßen „beerbt“, war aber nie deckungsgleich, denn weder Judentum, noch Christentum sind ausschließlich Jenseitsreligionen. Es ging und geht immer auch um Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und gelingendes Leben hier und jetzt. Das „Reich Gottes“ ist weder etwas, was nur später im Jenseits zu erwarten ist oder was allein im Herzen der Menschen wohnt, sondern was ganz real hier und jetzt ist bzw. sein soll.
Auch gemeinsames Eigentum gibt es im Judentum Kibbuz, im christlichen Mönchtum und davon wird in der Apostelgeschichte 5,1-11 berichtet. Der entscheidende Unterschied, es taten nie alle, es geschah immer freiwillig und es gab nie die Ideologie „genau dies wäre Gottes Wille“ oder „so retten wir die Welt“. („4 Hätte es nicht dein Eigentum bleiben können und konntest du nicht auch nach dem Verkauf frei über den Erlös verfügen?“ )

Die nach Europa gekommen Flüchtlinge sind nicht Ergebnis der Arbeit der Kirchen, sondern der globalen Wirtschaft und der Politik. Dass darunter viele Muslime sind ist auf die Kriege in diesem Raum zurückzuführen. Und dass die Muslime generell gläubiger sind oder gar eine Vorbildwirkung entfalten könnten, halte ich für ein Märchen. (Zudem schadet muslimischer Extremismus auch den Kirchen). Ebenso wenig glaube ich, dass wir durch die Zuwanderer generell ärmer werden. Wirtschaftlich gesehen braucht Deutschland junge Menschen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir, bemerkenswert finde ich, dass Papst Franziskus das Problem anhand der „Sündenfall-Geschichte“ Genesis 3 abhandelt.
Dieser Text beschreibt exemplarisch das Fehlverhalten aller Menschen. So ist der Mensch, also auch Du und ich.

Auch das „Domradio“ interpretiert den Papsttext nur. Der vollstädige Text des Papstes und sein vollständiges Dostojewski Zitat ist hier zu finden:
Papst Franzikus:
Dostojewski hat hierzu etwas Bemerkenswertes geschrieben: »Wer sich selbst belügt und an seine eigene Lüge glaubt, der kann zuletzt keine Wahrheit mehr unterscheiden, weder in sich noch um sich herum; er achtet schließlich weder sich selbst noch andere. Wer aber niemand achtet, hört auch auf zu lieben und ergibt sich den Leidenschaften und rohen Genüssen, um sich auch ohne Liebe zu beschäftigen und zu zerstreuen. Er sinkt unweigerlich auf die Stufe des Viehs hinab, und all das, weil er sich und die Menschen unaufhörlich belogen hat« (Die Brüder Karamasow, II, 2).
Interessant Dostojewski verbindet Wahrheit mit Achtung und Liebe:
er achtet schließlich weder sich selbst noch andere. Wer aber niemand achtet, hört auch auf zu lieben
--> Ohne Achtung und Liebe keine Wahrheit.
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emery
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von emery »

Christel hat geschrieben: Freitag 26. Januar 2018, 19:49
emery hat geschrieben: Freitag 26. Januar 2018, 14:04 Franziskus ist sich sicher, dass die Wahrheit schon vor jeder "freien Beziehung" und vor jedem "Zuhören" unveränderlich feststeht:
Da bin ich nicht so sicher, denn er verbindet Wahrheit sehr mit gelingender Kommunikation.
So mag eine schlüssige Argumentation zwar auf unleugbare Fakten gestützt sein – wird sie aber dazu genutzt, den anderen zu verletzten, ihn in den Augen Dritter abzuwerten, dann wohnt ihr nicht die Wahrheit inne, wie richtig diese Argumentation auch erscheinen mag.
http://w2.vatican.va/content/francesco/ ... ciali.html
Christel, wenn du dir da nicht so sicher bist: Könntest du dir eine gelunge Kommunikation vorstellen, die zum Ergebnis hat, dass die Wahrheit des lebendigen Gottes in Zweifel gezogen wird? Oder würdest du eher dazu neigen, jede Kommunikation mit diesem Ergebnis von vorne herein als misslungen zu betrachten, vielleicht mit der Begründung, dass ein solches Ergebnis einen Gläubigen immer verletzen und abwerten würde? Wenn dem so wäre, ist es dann überhaupt möglich, einen offenen Austausch über die Wahrheit des lebendigen Gottes zu haben?
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von Christel »

niels hat geschrieben: Freitag 26. Januar 2018, 14:33 die als "ausmissioniert" geltende europäische Bevölkerung zur "Rückbesinnung auf mehr Volksfrömmigkeit" zu bewegen
Sicher denken manche so und möchten zurück. – Es gibt kein zurück! Ich sehe darin noch nicht mal eine wünschenswerte Option. Das hat aber nichts mit „ausmissioniert“ zu tun.
Soviel auch von „Mission“ geredet wird…, die katholischen Gemeinden sind definitiv nicht missionarisch. Im Gegenteil Mission ist ihnen suspekt, verpönt, gilt als unanständig.

Wer katholisch ist, der ist das in der Regel, weil er dort familiär sozialisiert ist. – Selten, dass jemand von sich aus die Hemmschwelle überwindet, eine katholische Gemeinde sucht… und wenn er Pech hat, trifft er dort auf einen „Platzhirsch“, der ihm bedeutet, dass er nicht dazugehört.

Neulich traf ich mit engagierten Katholiken aus verschiedenen Regionen Deutschlands zusammen. Wir spielten „Gemeinde, die sich ohne Pfarrer organisiert“. Entsprechend der drei Grundvollzüge von Kirche teilten wir uns in drei Gruppe: Liturgie, Diakonie, Martyria.
Als Gruppe Matyria = Zeugnis, Verkündigung überlegten wir, was bleiben soll und welche neuen Impulse wir setzen wollten. Im Spiel war die Amtskirche weit weg, kein Pfarrer, der uns reinredet, wir konnten ganz frei überlegen, wie wir den Fortbestand unserer Gemeinde ohne Pfarrer sichern und missionarisch wirken könnten.
Ergebnis: Die Homepage war gerade noch durchsetzbar. Dann ging es eigentlich nur noch darum, dass der Bibelkreis bestehen bleiben sollte. Der wurde zwar nie in Frage gestellt und mit der Option durchgewunken, lassen wir den paar Leutchen diesen innergemeindlichen Wohlfühlkreis. Aber mehr kam dabei nicht heraus. - Also keine Mission, noch nicht mal innergemeindliche Evangelisation.
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von Christel »

emery hat geschrieben: Samstag 27. Januar 2018, 01:41 Christel, wenn du dir da nicht so sicher bist: Könntest du dir eine gelunge Kommunikation vorstellen, die zum Ergebnis hat, dass die Wahrheit des lebendigen Gottes in Zweifel gezogen wird?
Ja natürlich!!!

Probleme entstehen erst, wenn sich einer derart in der Wahrheit wähnt, dass er meint Gegenpositionen beruhen alle auf Charakterschwächen…, also auf Dummheit, Wahn, bewusste Irreführung, Lüge…!

Weder der Glaube an Gott, noch der Atheismus beruhen auf einer völlig beweisbaren absoluten Sicherheit. Es gibt viele Gründe und persönliche Erfahrungen, weshalb jemand die „Option Atheismus“ und ein anderer die „Option Glaube“ wählt.

Man kann sich darüber austauschen. Das ist gut.
Die eigene Position darf/sollte sogar bekräftigt werden, denn man hält sie ja für richtig, sonst hätte man sich nicht dafür entschieden.
Aber man muss den anderen auch in seinem Anderssein grundsätzlich akzeptieren.
Nicht Gleichmacherei ist die Lösung, sondern lebendige Vielfalt.
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

www.domradio.de/themen/papst-franziskus ... s-friedens
FAKE NEWS werden oft als Falschmeldung übersetzt, sind aber in der Regel mehr als das. Sie sind wissentlich gefälschte oder erfundene Nachrichten, mit denen die Öffentlichkeit für politische oder kommerzielle Zwecke manipuliert werden soll.
Erfundene Nachrichten, das ist doch nichts Neues in der Welt. Was sind denn all die christlichen und vorchristlichen Glaubensbekenntnisse anderes als erfundene Nachrichten?

Es gäbe materielose Wesen, Wesen, die Geist seien und in einer geistigen Welt lebten, die sich unserer Vorstellungskraft entziehe. Es gäbe ein Wesen, das andere geistige Wesen, Materie und materielle Objekte aus dem Nichts zu erschaffen vermöge. Ein solch erschaffenes geistiges Wesen sei in die Erbsubstanz eines materiellen, menschlichen, weiblichen Wesens irgendwie hineingebracht worden, so dass es als materieller Mensch geboren werden konnte und sich dann von keinem anderen normalen Menschen unterschied, das sterben und danach wieder auferstehen konnte, um seine geistige Wesenheit zurückzuerlangen - um nur ein paar Beispiele zu nennen. Was für Fake News! Und dafür wurden schon Kriege geführt.
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir, das sehe ich anders.
Die, von Dir zitierte Definition lautet gekürzt:
„FAKE NEWS sind zum Zwecke der Manipulation wissentlich gefälschte oder erfundene Nachrichten.“ Anders ausgedrückt, es wird gelogen, um zu manipulieren.

Das heißt:
Märchen, Erzählungen, Gedichte, Krimis, Sagen, Romane, … sind zwar allesamt erfunden, sofern man dabei auf echte Begebenheiten zurückgrifft, wurden diese verändert, es sind aber trotzdem keine Fake News.
Auch falsche Interpretationen der Wirklichkeit sind keine Fake News.
Hier wurde nichts wissentlich gefälscht oder erfunden und der Zweck „Manipulation“ ist auch nicht vorhanden.

Glaubensbekenntnisse sind keine Fake News.
Unabhängig, ob man diese teilt oder nicht, dass was dort gesagt wird, glaubten/glauben die Menschen wirklich.
Am Anfang stand nicht ein großer Manipulator, sondern die Welt, die Menschen und die unterschiedlichen Deutungen.

Unter „Fake News“ versteht jeder „gefälschte Nachrichten“ in den Medien.
Wird der Begriff auf Anschauungen, die man nicht teilt, ausgeweitet, dann kann das nur missverstanden werden. Zudem wirkt ein so negativ besetzter Begriff diskreditierend und deshalb so eingesetzt, selbst manipulierend.

Also, selbst wenn ich z.B. im Lokalteil der Tageszeitung etwas entdecke, was ich eindeutig als falsch identifizieren kann, wäre ich mit der Behauptung „Fake News“ vorsichtig, denn dann unterstelle ich Absicht mit dem Ziel der Manipulation. Daher plädiere ich für die Unterscheidung von Falschnachrichten (meinst unabsichtliche kleine Fehler) und Fake News (bewusste Fälschungen)

Echte Fake News waren Überfall auf den Sender Gleiwitz am 31. August 1939

Oder die Antwort von Walter Ulbricht "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"https://www.youtube.com/watch?v=YjgKKOdVRx4
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Ga-chen
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

[][/quote]
Christel hat geschrieben: Freitag 26. Januar 2018, 19:49 Kürzlich verblüffte mich folgende Meinung: Man hätte heute weniger Diskussionsstoff als früher, denn früher konnte man über alles Mögliche diskutieren, weil man die Wahrheit nicht kannte. Heute braucht man nur ins Internet zu schauen und hat die Wahrheit.
Das verblüfft mich jetzt aber auch!
Niels, ich glaube nicht, dass sich die Kirchen verschworen haben oder dass sie sich mehr Armut der europäischen Bevölkerung oder Vorbildwirkung der Muslime erhoffen.
Das glaube ich auch nicht!

Allerdings scheint ein Gebet von Studenten zu existieren, das sie 1993 beteten....und zwar darum, dass zu missionierende Menschen doch zu uns kommen mögen, weil sie weder Zeit, noch Lust, noch Geld hätten, dazu in andere Länder zu reisen....

Wenn das Gebetserhörung war, dass all diese Menschen zu uns kamen, braucht man sich nicht zu wundern......lach!
Liebe Grüße von Ga-chen

................
Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Christel hat geschrieben: Donnerstag 1. Februar 2018, 22:50 Märchen, Erzählungen, Gedichte, Krimis, Sagen, Romane, … sind zwar allesamt erfunden, sofern man dabei auf echte Begebenheiten zurückgrifft, wurden diese verändert, es sind aber trotzdem keine Fake News.
Auch falsche Interpretationen der Wirklichkeit sind keine Fake News.
Hier wurde nichts wissentlich gefälscht oder erfunden und der Zweck „Manipulation“ ist auch nicht vorhanden.

Glaubensbekenntnisse sind keine Fake News.
Willst Du wirklich Glaubensbekenntnisse in eine Reihe mit Märchen, Erzählungen, Gedichten, Krimis, Sagen, Romanen stellen, die dann allesamt keine Fake News sind?
Unabhängig, ob man diese [Glaubensbekenntnisse] teilt oder nicht, dass was dort gesagt wird, glaubten/glauben die Menschen wirklich.
Heißt denn "glauben" nicht, es für wahr, für gewiss, für eine Tatsache halten? Ganz anders als bei Märchen, Erzählungen, Gedichten, Krimis, Sagen, Romanen. Glaubt jemand, dass Märchen wahr seien? Ob Behauptungen Fake News sind, kann man nicht daran festmachen, ob Menschen an sie glauben, sondern allein daran, ob sie den Tatsachen entsprechen, also mit der Wirklichkeit übereinstimmen.
Am Anfang stand nicht ein großer Manipulator, sondern die Welt, die Menschen und die unterschiedlichen Deutungen.
Ja, zu Fake News werden viele dieser Deutungen erst, wenn wir wider besseres Wissen an ihnen festhalten und sie mit einer ganz besonderen Absicht nach wie vor als Tatsachen verkaufen, z. B. Gott habe die Erdumdrehung angehalten, damit ein israelisches Herr seinen Feind erfolgreich bekämpfen konnte oder Gott habe viel Wasser auf die Erde geschüttet, um böse Menschen zu vernichten oder Gott habe die Erde und die Menschen erschaffen usw.
Unter „Fake News“ versteht jeder „gefälschte Nachrichten“ in den Medien.
Wird der Begriff auf Anschauungen, die man nicht teilt, ausgeweitet, dann kann das nur missverstanden werden. Zudem wirkt ein so negativ besetzter Begriff diskreditierend und deshalb so eingesetzt, selbst manipulierend.
Gab es nun eine Himmelfahrt Christi? Kann man einfach diese "Anschauung" teilen oder eben auch nicht? Waren das von Anfang an Fake News oder entsprach dies den Tatsachen? Zu welchem Zweck wurde diese Nachricht in die Welt gesetzt?
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von Christel »

Von „Fake News“ zu sprechen ist zweischneidig:
a) Einerseits dienen „Fake News“ der Manipulation und sollten daher möglichst aufgedeckt werden.
b) Andererseits kann mit der Unterstellung von „Fake News“ manipuliert werden.

Zu a) Ich nannte bereits zwei echte Fake News:
Christel hat geschrieben: Donnerstag 1. Februar 2018, 22:50 Echte Fake News waren Überfall auf den Sender Gleiwitz am 31. August 1939

Oder die Antwort von Walter Ulbricht "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten"https://www.youtube.com/watch?v=YjgKKOdVRx4
Diese sind klar erwiesen. - Ansonsten ist der Nachweis sehr schwierig.
Man muss ja nicht nur die Unrichtigkeit einer Aussage … nachweisen, sondern man muss nachweisen, dass diese absichtlich zum Zwecke der Manipulation zusammengebastelt wurden.
Dieser Nachweis ist äußerst schwierig, denn man muss Irrtum, Verwechslung, Vorurteile… ausschließen.
In aller Regel werde ich mich daher nicht zur Unterstellung von „Fake News“ hinreißen lassen!

Zu b) Zudem kann die Unterstellung von „Fake News“ ebenso der Manipulation dienen, um z.B. Andersdenkende, eine andere soziale Gruppe… zu diskreteren.
Zu Luthers Zeiten gab es den Begriff „Fake News“ nicht nicht.
Martin Luther wird u.a wegen seiner Schrift "Von den Juden und ihren Lügen" kritisiert.

Heute nahm ich ein religionskritisches Buch zur Hand. Von „Fake News“ war dort keine Rede und auch mir liegt eine solche Unterstellung fern.
Doch gleich im Vorwort ruft der Autor zum Misstrauen gegen „die Kirchenoberen“ auf und arbeitet mit dem Spruch „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.“ … „Wachsamkeit zum Schutz der Errungenschaften der Aufklärung.“

An anderer Stelle zitierte ich aus dem Buch von
Jacob Katz, Vom Vorurteil bis zur Vernichtung : der Antisemitismus 1700-1933, Berlin . Union Verlag, 1990, ISBN 3-372-00379-9

Mich überraschte, dass sich die Antisemiten im 19.Jahrhundert auf die Ideale der Aufklärung, auf
Rationalismus, Humanismus und Universalismus beriefen.

Diskreditierung sichtbarer sozialer Gruppen und wohin es führen kann…
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir, Du hattest die Definition von „Fake News“ zitiert und gefragt:
Holuwir hat geschrieben: Mittwoch 31. Januar 2018, 18:04 Erfundene Nachrichten, das ist doch nichts Neues in der Welt. Was sind denn all die christlichen und vorchristlichen Glaubensbekenntnisse anderes als erfundene Nachrichten?
Es war daher folgerichtig alle möglichen „Erfindungen“ aufzuzählen, deren Übereinstimmung mit der Wirklichkeit marginal ist, die aber dennoch keine Fake News sind.

Auch vorchristliche Mythen, Legenden, Sagen … sind nicht einfach Fake News, sondern Weltdeutungen.
Holuwir hat geschrieben: Montag 5. Februar 2018, 09:56 Ja, zu Fake News werden viele dieser Deutungen erst, wenn wir wider besseres Wissen an ihnen festhalten und sie mit einer ganz besonderen Absicht nach wie vor als Tatsachen verkaufen, z. B. Gott habe die Erdumdrehung angehalten, damit ein israelisches Herr seinen Feind erfolgreich bekämpfen konnte
„Erdumdrehung angehalten“ - Diese „News“ kenne ich nicht! Wo hast Du das her?
Holuwir hat geschrieben: Montag 5. Februar 2018, 09:56
oder Gott habe viel Wasser auf die Erde geschüttet, um böse Menschen zu vernichten
Dass Gott „viel Wasser auf die Erde geschüttet“ kenne ich auch nicht!
Wenn Du die Sintflut meist, diese sehe ich nicht als Tatsache, sondern als Mythos an. Hier setzten sich die Menschen mit Katastrophen auseinander. Die Sintflut war die damals größte denkbare Katastrophe. Sie gehört zu den Schöpfungserzählungen. Es geht hier nämlich um die Frage, ob die Schöpfung bestand hat. – Die Antwort, die der Mythos liefert, lautet JA.
Holuwir hat geschrieben: Montag 5. Februar 2018, 09:56
oder Gott habe die Erde und die Menschen erschaffen usw.
Das glaube ich!
a) Du kannst es nicht widerlegen.
b) Ich glaube es nicht, um Dich zu manipulieren.
Holuwir hat geschrieben: Montag 5. Februar 2018, 09:56 Gab es nun eine Himmelfahrt Christi? Kann man einfach diese "Anschauung" teilen oder eben auch nicht? Waren das von Anfang an Fake News oder entsprach dies den Tatsachen? Zu welchem Zweck wurde diese Nachricht in die Welt gesetzt?
Christi Himmelfahrt ist eine Metapher. Hier wird in einem Bild erzählt, dass Jesus bei Gott ist.
Er hat also nach seiner Auferstehung nicht sein irdisches Leben fortgesetzt, ist nicht nach Indien gepilgert…, sondern dieser Jesus lebt bei Gott.

Bitte belege, dass er nicht bei Gott ist.
Auch dieses „Bild“ hat nicht zum Ziel Dich zu manipulieren. Es ist ein Glaube, wenn auch nicht Dein Glaube.

Deine Aussage, dass "wider besseres Wissen" daran festgehalten wird, ist eine Unterstellung.
Eine Unterstellung, die nicht zu belegen / beweisen ist.
Worin besteht der Sinn solcher Unterstellungen? Sollte man das nicht besser lassen?
Der Wahrheit kommt man so jedenfalls nicht nahe.
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Re: Fake News und Wahrheit

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

Glaube im Hebräischen....und das ist die bibl. Grundlage, bedeutet nicht, etwas für wahr halten, sondern Vertrauen.
Das willst du aber einfach nicht wahrhaben, da kann man nix machen.

Wenn ich "an jemanden glaube", bedeutet das auch im Deutschen, demjenigen zu vertrauen, dass er zu was Besonderem fähig ist....

Denke, dass Glaube im Deutschen zwei Bedeutungen hat. Gibt ja auch: das glaub ich nicht! Und das kann sogar so weit gehen, dass Jemand die Wahrheit nicht glaubt...

Ein Beispiel: Meine Family samt Kindern war bei mir zu Besuch. Der kleine Sohn meiner Schwester lief plötzlich raus und auf die andre Straßenseite - warum weiß ich heute nicht mehr. Erschrocken holte ich ihn rein und erzählte es meiner Schwester. Was sagt die?: Das glaub ich nicht!
Liebe Grüße von Ga-chen

................
Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
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