Wie gehen die Religionen, insbesonders die katholische Kirche mit all den erfundenen Nachrichten um, die sie der Menschheit jahrtausendelang als Tatsachen verkündet haben und was ihnen treuherzig geglaubt wurde und vielfach noch immer geglaubt wird? Christel liefert hier vielfältiges Anschauungsmaterial.
Teilweise werden die angeblichen Tatsachen einfach zu Mythen umdeklariert, aber gleichzeitig unterschwellig wiederum zur etwas abgewandelten Tatsache erklärt. Auf diese Weise kann man einerseits der Brandmarkung als Fake News entgehen, andererseits recht behalten. Das ist recht raffiniert gemacht und schwer zu durchschauen. Dies funktioniert mit allen strittigen Punkten. Man wird es nicht erleben, dass Gläubige jemals eingestehen, falsche Behauptungen aufgestellt zu haben.
Beispiel Sintflut:
Christel hat geschrieben: ↑Montag 5. Februar 2018, 22:10... diese sehe ich nicht als Tatsache, sondern als Mythos an. Hier setzten sich die Menschen mit Katastrophen auseinander. Die Sintflut war die damals größte denkbare Katastrophe. Sie gehört zu den Schöpfungserzählungen. Es geht hier nämlich um die Frage, ob die Schöpfung bestand hat. - Die Antwort, die der Mythos liefert, lautet JA.
Was aber ist der Sinn des Mythos eines Gottes, der sich über das Verhalten der Menschen so geärgert hat, dass er eine Unmenge Wasser ausgegossen hat, um diese samt der gesamten Tierwelt bis auf wenige Ausnahmen rechtschaffener Menschen und exemplarischer Tierpaare zu ertränken? Ist die Existenz eines solchen strafenden Gottes Mythos? Gibt es ihn in Wirklichkeit also gar nicht? Wurde hier nur eine Legende um eine Überschwemmungkatastrophe erfunden?
Aber nein, es wird flux umdeklariert zur Schöpfungserklärung. Was aber hat Vernichtung durch Sintflut mit Schöpfung zu tun, die ihrerseits ein Mythos ist? Oder soll Schöpfung als Tatsache untergeschoben werden?
Gott habe die Erde und die Menschen erschaffen usw.
Das glaube ich!
a) Du kannst es nicht widerlegen.
Das ist dann der letzte Rettungsanker: Etwas erfinden und behaupten, es sei so und dann einfach demjenigen, der das als Fake News durchschaut, die Beweislast aufbürden, es zu widerlegen. Das klingt vordergründig plausibel, ist jedoch generell unmöglich, wie ich hier schon mehrfach dargelegt habe, also pure Rabulistik.
b) Ich glaube es nicht, um Dich zu manipulieren.
Na klar, nur Menschen, die das glauben, kann man manipulieren, sie also zu Entscheidungen bringen, die sie nicht treffen würden, wenn ihnen klar wäre, dass Erde und Menschen nicht erschaffen worden, sondern aufgrund der unveränderlichen und vielseitigen Eigenschaften der Atome von selbst entstanden sind.
Holuwir hat geschrieben: ↑Montag 5. Februar 2018, 09:56
Gab es nun eine Himmelfahrt Christi? Kann man einfach diese "Anschauung" teilen oder eben auch nicht? Waren das von Anfang an Fake News oder entsprach dies den Tatsachen? Zu welchem Zweck wurde diese Nachricht in die Welt gesetzt?
Christi Himmelfahrt ist eine Metapher. Hier wird in einem Bild erzählt, dass Jesus bei Gott ist.
Er hat also nach seiner Auferstehung nicht sein irdisches Leben fortgesetzt, ist nicht nach Indien gepilgert…, sondern dieser Jesus lebt bei Gott.
Auch hier wieder das gleiche Manöver: Die biblische Himmelfahrtserzählung sei Metapher, was allen, die diese Geschichte für erfunden halten, den Wind aus den Segeln nehmen soll, die Auferstehung zu einem geistigen Leben in einem wie auch immer gearteten Himmel aber sei Tatsache. Jeder Beleg für diese erfundene Behauptung? Fehlanzeige, aber große Empörung, wenn man es Fake News nennt.
Bitte belege, dass er nicht bei Gott ist.
... und die prompte Beweislastumkehr. Nicht die Behauptung muss belegt werden, sondern, dass sie nicht stimmt. Wobei auch hier absolut sicher ist, dass das nicht geht, in diesem Fall nicht, weil es in der Vergangenheit geschah, sondern in einer erfundenen geistigen Welt, die es gar nicht gibt und deswegen absolut unwiderlegbar ist, denn was es nicht gibt, kann man auch niemals widerlegen. Es ist immer nur der Nachweis von etwas, was es gibt, möglich. Wenn das nicht gelingt, ist es der Nachweis, dass es das nicht gibt.
Deine Aussage, dass "wider besseres Wissen" daran festgehalten wird, ist eine Unterstellung.
Eine Unterstellung, die nicht zu belegen / beweisen ist.
Worin besteht der Sinn solcher Unterstellungen? Sollte man das nicht besser lassen?
Heute existiert das Wissen um das Wie der Entstehung von Erde und Menschen. Dennoch wird an der Schöpfungsbehauptung festgehalten. Stimmt das etwa nicht?
Der Wahrheit kommt man so jedenfalls nicht nahe.
Nach aller Erfahrung, auch hier in diesem Forum, haben Gläubige nicht tatsächlich den Wunsch, der Wahrheit näher zu kommen, sondern ausschließlich, mit ihrem Glauben recht zu behalten. Nicht Irrtümer zu erkennen ist ihr Ziel, sondern mit ausgefeilter Rhetorik ihre erfundenen Behauptungen zu rechtfertigen. Nicht Falsifikation ist also ihre Methode, sondern Rabulistik.