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Kath. Kardinal als Kinderschänder

Verfasst: Dienstag 1. Mai 2018, 08:59
von Filinchen
Der Finanzchef des Vatikans, George Pell, hat zu Vorwürfen des Kindesmissbrauchs Stellung genommen.

Dienstag, 01.05.2018, 07:10

Der bisherige Finanzchef des Vatikans, Kardinal George Pell, muss sich wegen Missbrauchsvorwürfen einem Prozess stellen. Die australische Justiz entschied am Dienstag in Melbourne nach monatelangen Vorprüfungen, dass gegen den 76-Jährigen vor Gericht ein Hauptverfahren eröffnet wird.

Der Kurienkardinal ist damit weltweit der bislang ranghöchste katholische Geistliche, der wegen solcher Vorwürfe angeklagt wird. Pell selbst streitet alles ab. Als Finanzchef war der Vertraute von Papst Franziskus bis vergangenes Jahr die inoffizielle Nummer drei des Kirchenstaats. Gegen ihn gibt es seit längerer Zeit Vorwürfe, sich als junger Pfarrer und später auch als Erzbischof in seiner Heimat an Jungen vergangen zu haben.
Er wies dies stets zurück, ließ sich aber als Finanzchef beurlauben. Mit der jetzigen Entscheidung ist äußerst unwahrscheinlich, dass Pell jemals auf seinen Posten zurückkehrt.

Zur Bekanntgabe der Entscheidung musste der Kardinal persönlich vor dem Amtsgericht Melbourne erscheinen - eine Stadt, in der er früher Erzbischof war. Nach Auffassung von Richterin Belinda Wallington gibt es in mehreren Fällen ausreichend Hinweise darauf, damit die Vorwürfe von einer höheren Instanz geprüft werden. Bei anderen Vorwürfen sah das Gericht nicht genügend Substanz, um sie weiterzuverfolgen. Pell selbst äußerte sich vor Gericht dann erstmals auch selbst. Er bezeichnete sich als "nicht schuldig".

Pell soll sich unter anderem 1978 an einem Jungen vergangen haben

Die australischen Behörden haben sich bislang in der Öffentlichkeit noch nicht näher dazu geäußert, was genau dem Kardinal vorgeworfen wird. Offiziell heißt es nur, es gehe um länger zurückliegende Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs. Die Beschwerden reichen in Pells Zeit als Priester in seiner Heimatgemeinde Ballarat (1976-1980) und als Erzbischof von Melbourne (1996-2001) zurück.
Wann genau der Prozess beginnen wird, stand zunächst noch nicht fest. Zuständig ist ein Geschworenengericht in Melbourne.
Pell wird nach Presseberichten unter anderem zur Last gelegt, sich 1978 in einem Kino an einem Jungen vergangen zu haben. Zudem gibt es Vorwürfe, dass er zwei Jungen in einem Pool sexuell belästigt habe. Der Kardinal nahm die Entscheidung des Amtsgericht ohne sichtbare Regung zur Kenntnis. Zu seinem Schutz wurde er von zwei Dutzend Polizeibeamten begleitet. Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten Anhänger und Gegner.
https://www.focus.de/panorama/welt/bisl ... 55753.html

Re: Kath. Kardinal als Kinderschänder

Verfasst: Sonntag 29. August 2021, 13:31
von Christel
2008 hatte die Regierung schon einmal für das Internats-System um Entschuldigung gebeten. Cindy Blackstock und andere Angehörige der First Nations vermissen jedoch Taten. "Wir wollen Gerechtigkeit. Blumen und Gebete zu schicken, reicht nicht."

Entschuldigung von der katholischen Kirche?

60 Prozent der Schulen wurden von der römisch-katholischen Kirche geleitet, der Rest verteilte sich auf anglikanische, vereinigte und presbyterianische Kirchen. Eine Entschuldigung von Papst Franziskus lässt bislang auf sich warten, und die katholische Kirche hat immer noch nicht alle Akten und Unterlagen in Verbindung mit den Schulen öffentlich gemacht.

Für Dezember ist ein Treffen des Papsts mit Überlebenden sowie Vertretern der First Nations geplant. Die kanadische katholische Bischofskonferenz teilte dazu mit: "Papst Franziskus ist fest entschlossen, indigenen Völkern direkt zuzuhören, seine tief empfundene Nähe auszudrücken, die Auswirkungen der Kolonialisierung und die Rolle der Kirche im Internatssystem anzusprechen, in der Hoffnung, eine Antwort auf das Leiden der indigenen Völker und die anhaltenden Effekte generationenübergreifender Traumata zu geben."
https://www.dw.com/de/die-brutale-histo ... a-58146751

Re: Kath. Kardinal als Kinderschänder

Verfasst: Sonntag 29. August 2021, 13:33
von Christel
Mexiko: Drei Päpste haben Indigene bereits um Vergebung gebeten
Die Kirche habe mehrfach, durch drei Päpste, für die Misshandlung Indigener um Entschuldigung gebeten und auch Spanien habe schon geantwortet, betont die mexikanische Bischofskonferenz mit Blick auf die entsprechenden Einlassungen des mexikanischen Präsidenten. Der emeritierte Bischof von San Cristóbal de las Casas, Felipe Arizmendi Esquivel, hat die am Donnerstag veröffentlichte Erklärung unterschrieben, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen lässt.
https://www.vaticannews.va/de/welt/news ... papst.html