Das christliche Schöpfungsverständnis

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Atheisius
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Wir kommt eigentlich Richard Dawkins eigentlich, dass Autoritarismus etwas mit Religion zu tun hat?
Und wie kam Sigmund Freud darauf, dass Denkverbote etwas mit Religion zu tun haben?

Seid Ihr religiös?
Es ist regelrecht albern, mich und Holuwir als „religiös“ zu bezeichnen!

Bei „Autoritarismus“ ist hier der religiöse Glaube an die Autorität gemeint. „Glaube“ ist religiös.
Die Greueltaten, die autoritäre Regimes weltweit im Verlauf der gesamten Geschichte begangen haben, sind offensichtlich. Trotzdem wird Kindern beigebracht, dass Frieden und Gerechtigkeit durch autoritäre Kontrolle entstehen und dass sie moralisch verpflichtet seien, die Regierung ihres Landes zu respektieren und ihr zu gehorchen. "Zu tun was einem gesagt wird" und sich an die "Spielregeln" zu halten wird damit gleichgesetzt, ein guter und anständiger Mensch zu sein, obwohl das genaue Gegenteil davon richtig ist: Ein guter Mensch zu sein bedeutet, seinem eigenen Gewissen zu folgen, selbst zwischen richtig und falsch zu unterscheiden und die persönliche Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen.

Es ist so wichtig, dass die Menschen das verstehen, weil die größte Gefahr des religiösen Glaubens an die Autorität nicht von den Machthabern der Regierung ausgeht, sondern von denjenigen, die von diesen beherrscht werden. Ein einzelner, der andere beherrschen will, ist keine Bedrohung für die Menschheit. Das ändert sich, wenn viele andere glauben, dass die Herrschaft durch diesen Einzelnen rechtmäßig sei, weil Gesetze oder eine Regierung den Anschein der Rechtmäßigkeit erwecken.

Der kranke Geist eines Adolf Hitler war für sich gesehen keine Bedrohung für die Menschheit. Es waren Millionen von Anhängern, die Hitler als Autorität gesehen haben und sich deswegen verpflichtet fühlten, seinen Befehlen zu gehorchen und sie umzusetzen. Das katastrophale Ergebnis des dritten Reiches spricht für sich. Das Problem ist also nicht, das schlechte Menschen an die Autorität glauben. Das Problem ist, das gute Menschen an sie glauben und am Ende Gewalt, Ungerechtigkeit, Unterdrückung oder Mord befürworten oder sich sogar selbst aktiv daran beteiligen.

Der US-Amerikaner Larken Rose hat darüber ein ganzes Buch geschrieben, warum der religiöse Glaube an die Autorität die „Gefährlichste Religion“ der Menschheitsgeschichte ist.

Wer an weiterführenden Informationen interessiert ist, kann sich über AMAZON dieses Buch bestellen.
Titel des Buches „Die gefährlichste aller Religionen“ von Larken Rose, 265 Seiten.
https://www.amazon.de/gef%C3%A4hrlichst ... 1792035829
Ein gefährlicher religiöser Glaube hat die Welt infiziert. Alle Nationalitäten, Religionen, Rassen, Altersgruppen und sozialen Schichten sind betroffen. Dieser religiöse Glaube ist die Ursache für die meisten Morde, Folterungen, Vergewaltigungen, Körperverletzungen, Raubüberfälle, Diebstähle, Entführungen und Erpressungen. Weltweit und damals wie heute.Larken Rose ist ein amerikanischer Philosoph und Freiheitsaktivist. Er beschreibt, wie die gefährlichste aller Religionen den Geist in Ketten legt. Ohne dass sie es merken, beteiligen sich die Menschen aktiv an der Zerstörung ihrer eigenen Freiheit. Die gefährlichste aller Religionen zu erkennen, ist der erste Schritt in ein freies und selbstbestimmtes Leben. Für jeden einzelnen von uns. Hier und jetzt.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Leinetal »

Was ist Autoritätsgläubigkeit?
Als Autoritätsgläubigkeit bezeichnet man ein Denkverhalten, durch das Personen bzw. Personengruppen Gedankeninhalten bzw. Denkweisen anderer Personen, Personengruppen bzw. Institutionen ungeprüft, unkritisch übernehmen und als eigenes Denken annehmen. Charakteristisch für Autoritätsgläubigkeit ist also das Unkritische dieses Prozesses, das Verzichten auf Prüfung anhand objektiver Kriterien.

In der Verbreitung des Glaubens verschiedener Religionsgemeinschaften wird Autoritätsgläubigkeit vom geistigen Fundament des Weltanschaulichen her direkt gefordert. Objektive Kriterien zur Prüfung werden dabei ausgeschlossen. Denn dieser Glaube beruht – wie z.B. im Christentum – auf der Annahme, dass ein außerweltliches Wesen Schöpfer der Welt und des Menschen sei. Dabei wird der Schöpfungsakt selbst nicht als natürlicher Vorgang des Hervorbringens von Neuem aus Bestehendem, sondern als ein reiner Willensakt angenommen, bei dem der im Wort verkündete Wille Gottes unter Ausklammerung natürlich-gesetzmäßiger Zusammenhänge aus dem Nichts Welt und Mensch schöpft. Erklärtermaßen ist solches nicht ergründ- und erklärbar, sondern muss unkritisch gläubig hingenommen werden. Wo aber objektive Kriterien der Überprüfung ausgeschlossen werden, tritt unvermeidlich die Forderung des Vertrauens in die Wahrheit und den Wert des Denkens bestimmter Personen bzw. Gruppen, also subjektives Bewusstsein an die Stelle solcher Kriterien.

Autoritätsgläubigkeit drückt aus objektiv realistischer Sicht ein „verkehrtes Weltbewusstsein“ aus, verkehrt (nicht: falsch!), weil es zwar Welt und Mensch zum Gegenstand hat, sie jedoch nicht aus der Erforschung ihrer eigenen, inneren Zusammenhänge erklärt, sondern von außen her deutet.

Religiöse Autoritätsgläubigkeit

Logische Folge dessen ist die fundamentale weltanschauliche Forderung religiöser Autoritätsgläubigkeit. Diese beruht auf der Annahme, dass eine geistliche Elite, die über angeblich der Menschheit „nicht gemein(sam)e“ (Immanuel Kant) Erkenntnisvermögen verfügt, der Offenbarung „göttlichen Ratschlusses“ teilhaftig werden und daraus den universellen Absolutheitsanspruch ableiten, die übrige Menschheit zu leiten und zum Heil zu führen. Da der Wille Gottes dieser Grundannahme zufolge nicht aus dem Grundlegenden der Welt erklärbar ist, ist die Menschheit im blinden Vertrauen auf die Wahrheit der ihnen von jener geistlichen Elite vermittelten „göttlichen Offenbarung“ angewiesen.

Ungeprüfte und unprüfbare Glaubensannahme behaupteter Sachverhalte zu Welt und Mensch sowie blindes Vertrauen in eine durch vermeintlich „höhere Einsicht legitimierte“ Autorität der Vermittler derselben ist Basis der Autoritätsgläubigkeit. Die beherrschende Rolle der Glaubensvermittler dokumentiert sich dabei darin, dass der Glaube prinzipiell als der Vernunft wertmäßig übergeordnete geistige „Leistung“ gedeutet wird.

Laut Enzyklika Fides et Ratio (Glaube und Vernunft) des Papstes Johannes Pauls II. wird versucht, Offenbarungsglauben und forschende, die Wirklichkeit ergründende Vernunft durch Unterordnung der Philosophie „als unverzichtbare Hilfe um das Glaubensverständnis zu vertiefen und die Wahrheit des Evangeliums allen, die sie noch nicht kennen, mitzuteilen“ miteinander in vermeintlichen Einklang zu bringen.
Geschichtlich kann das als Versuch gewertet werden, unter den Bedingungen der Neuzeit und mit deren geistigen Mitteln philosophisch-weltanschauliche Vernunft wieder – wie einst im Mittelalter – zur „dienenden Magd der Theologie“ werden zu lassen.

Die Autoritätsgläubigkeit erweist sich als eine Form der ideellen Unterordnung unter fremde, letztlich wegen ihrer Personalität selbst menschlich-weltliche Autorität, deren Gedanken bzw. Denkweise generell für wertvoll, stets wahrheitsgemäß und dem geistigen Vermögen der Menschheit wie der eigenen Person überlegen gehalten wird. Gestützt wird diese Autoritätsgläubigkeit weiterhin durch die Nährung der Hoffnung der im wirklichen gesellschaftlichen Leben „bedrängten Kreatur“ darauf, dass vielleicht ein solches Wesen ihr Schicksal im „irdischen Jammertal“ wenden möge. Implizite schwingt darin die weltanschauliche Grundannahme einer prinzipiellen „Unfähigkeit“ des Menschen mit, „durch sich selbst etwas zu sein“, aus Eigenem zu Gutem fähig zu sein (Hegel). Im Verlaufe der Geschichte hat Autoritätsgläubigkeit, wahrscheinlich mehrfach vermittelt durch die „Legitimierung“ weltlicher Herrschaft „von Gottes Gnaden“, verschiedentlich nicht religiös gedeutete „weltliche“ Formen angenommen, wenn politische, wirtschaftliche u.a. Eliten ihre Führungsansprüche in Bezug auf die Gesellschaft als Ganze durchzusetzen bestrebt waren oder sind.

Was bewirkt es?

Die Wirkung von Autoritätsgläubigkeit besteht vor allem im entweder geforderten oder freiwilligen (Lakaientum) Aussetzen eigener Urteilskraft in Grundfragen menschlichen Daseins und in damit verbundener, meist partieller Fremdbestimmung. Der Gläubige nimmt im Extremfall Auffassungen der Autorität auch dann an und vertritt sie als vermeintlich eigene, wenn deren Nichtübereinstimmung mit der Wirklichkeit offensichtlich ist. Ansprüche bestimmter Eliten auf umfassende Führung sind unweigerlich verbunden mit der völligen oder teilweisen Aussetzung des wissenschaftlichen Zweifels, wenn es sich um Inhalts- und Richtungsfragen des gesellschaftlichen Lebens handelt.

Im politischen Leben ist Autoritätsgläubigkeit typisch für das Verhalten von Gefolgsleuten innerhalb eines meist autoritären (Autorität) Führer-Gefolgschafts-Verhältnisses: Der Führer kann sich u.a. deshalb als Beherrscher anderer aufführen, weil diese sich mit Autoritätsgläubigkeit ihm gegenüber verhalten. Durch solche Instrumentalisierung können ihrem Wesen nach humanistische Weltanschauungen in ihr Gegenteil verkehrt werden („Personenkult um Stalin“).

Literatur:
Ludwig Feuerbach: Das Wesen des Christentums, Bd. I/II, Berlin (Akademie Verlag) 1956; Immanuel Kant, Von einem neuerdings erhobenen vornehmen Ton in der Philosophie. In: Immanuel Kant: Von den Träumen der Vernunft. Kleine Schriften zur Kunst, Philosophie, Geschichte und Politik, Leipzig und Weimar (Kiepenheuer) 1981, S. 473ff.; Karl Marx / Friedrich Engels: Die heilige Familie oder Kritik der kritischen Kritik. In: MEW, Bd. 2 Berlin (Dietz Verlag) 1957.
Autor: Hans-Günter Eschke

https://www.juraforum.de/lexikon/autori ... aeubigkeit
Kein Gottesbeweis hält, was er verspricht. Wer von der Existenz Gottes ausgeht, sie als Faktum nimmt, tut so als sei der Gottesbeweis gelungen - und operiert mit ungedeckten Schecks. Im Wirtschaftsleben ist das strafbar, in der Theologie ist es Einlassbedingung.
Christoph Türcke
Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Familienname B. hat geschrieben: Sonntag 18. Juli 2021, 12:36 Mir hat diese Auseinandersetzung die Augen gänzlich geöffnet, dafür vielen Dank.
Als Großmeister im Erkennen von Verschwörungen fällt es Dir nicht schwer geheime dunkle Mächte zu erkennen, so auch die geheime Macht der Christel.

Allerdings, so wie Du Dich ausdrückst, weiß ich nicht, wie es gemeint ist und was Du wirklich denkst. - Vielleicht sollte ich es einfach lustig finden?

Oder meinst Du, die mitscheibenden Männer brauchen einen Motivationsschub? Gegen eine so mächtige einzelne Frau müssen „echte“ Männer schon gemeinsam mit vereinten Kräften kämpfen, sonst schaffen sie es nicht ein christenfreies Eichsfeld Forum zu erkämpfen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Zum Thema:
„Wer an die Bibel glaubt kann nicht an die Evolution glauben. Stimmt das?

Siehe „Linda fragt: Kreationismus“
https://www.lindafragt.de/
Video länge 2:56 Minuten
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

von Christel
Zum Thema:
„Wer an die Bibel glaubt kann nicht an die Evolution glauben. Stimmt das?
Theologen versuchen heute die Schöpfungslehre und Evolutionstheorie als gleichwertige wissenschaftliche Ansätze hinzustellen und deswegen gleichermaßen und gleichberechtigt im Biologieunterricht behandelt werden müssten.

Schöpfungstheologie und naturwissenschaftliche Erkenntnisse zur Entstehung der Welt und des Menschen

https://www.uni-saarland.de/fileadmin/u ... 09-10.pdf (65 Seiten)

Ich zitiere von Seite 8/9:
Eine weitere Variante ist die sog. Intelligent-Design-Bewegung (ID). Der Bezug zur Bibel oder gar ein wörtliches Verständnis der Bibel werden hier vordergründig aufgegeben. Man betont, dass die Komplexität der Lebewesen nicht durch Evolution erklärbar sei und vor allem nicht durch Zufall entstanden sein könne. Wenn nur ein Teil eines komplexen Lebewesens wegfiele, wäre es nicht mehr lebens- und funktionsfähig. Dies alles weist auf einen Plan des Lebens hin, auf ein intelligentes Design, hinter dem notwendig ein Designer stehen müsse. Dieses Argument findet sich schon bei William Paley im Bei spiel einer am Strand gefundenen Uhr, deren komplexe Struktur notwendig auf einen Uhrmacher hin weise. In diesem Sinne ist ID nicht neu, allerdings verzichten seine heutigen Protagonisten darauf, den Designer Gott zu nennen. Weil ID-Vertreter nicht ausdrücklich von Gott und der Bibel reden, fällt es ihnen leichter, den Eindruck von Wissenschaftlichkeit zu erzeugen, als den Junge-Erde-Kreatio nisten. Allerdings sind alle führenden Köpfe der Bewegung in den USA fundamentalistische Christen, sodass der Verdacht nahe liegt, dass es sich um eine kryptoreligiöse Bewegung handelt.

Kreationisten und ID-Bewegung werden vor allem in den USA, zunehmend aber auch in Deutschland,von dem Wunsch angetrieben, Einfluss auf den Biologieunterricht zu nehmen und die eigenen Vorstellungen als Gegenstand des Biologieunterrichts zu etablieren.

In den USA wurde 1972 das Institute for Creation Research (ICR) gegründet, das sehr großen Einfluss ausübt. Es gibt Bücher, Zeit schriften, Videos und andere Materialien heraus und betreibt ein eigenes Schöpfungsmuseum. Man vertritt dort den Standpunkt, dass Schöpfungslehre und Evolutionstheorie gleichwertige wissenschaftliche Ansätze seien und deswegen gleichermaßen und gleichberechtigt im Biologieunterricht behandelt werden müssten. Ende der 70er Jahre formulierte das ICR eine Resolution mit dieser Forderung. Daraufhin wurden in 27 amerikanischen Bundesstaaten Gesetzesentwürfe eingebracht, allerdings nur in zwei Staaten auch verabschiedet – in Louisiana und Arkansas. Vor allem in Arkansas verlief dieser Gesetzgebungsprozess ohne Information der Öffentlichkeit und ohne Aussprache in den beiden Kammern des Parlaments innerhalb von kürzester Zeit. Im Gesetz wurden die o.g. Überzeugungen der Kreationisten als wissenschaftliche Erkenntnisse angeführt. Sowohl in Arkansas als auch in Louisiana wurde nach dem Bekanntwerden dieser Gesetze Widerspruch laut, der jeweils in Gerichtsverfahren mündete, in einem Fall sogar bis zum Supreme Court. Beide Male – in den Jahren 1982 bzw. 1987 wurden die Gesetze für Unrecht erklärt, weil sie die Trennung von Staat und Kirche missachteten.

Nach diesen juristischen Niederlagen der vermeintlichen Kreationswissenschaft trat die Bewegung des Intelligent Design in den 90er Jahren stärker auf den Plan. Vor allem das Internet trug zur schnellen Verbreitung der Ideen bei. 2005 forderte sogar der amerikanische Präsident George W.
Bush eine gleichberechtigte Behandlung von Evolutionslehre und Intelligent Design im Unterricht, da mit alle über die Debatte Bescheid wüssten. 2005 wurde die Forderung eines Schulbezirks nach Gleichbehandlung von Evolution und ID wiederum von einem Gericht abschlägig beschieden, in
dessen Urteil ID als Nachfolger des Kreationismus bezeichnet wurde.

In Deutschland wurde 1979 die Studiengemeinschaft Wort und Wissen gegründet, die kreationistisches Gedankengut pflegt und naturwissenschaftliche Daten aus der biblischen Perspektive deuten möchte.

Die dort Engagierten sind zumeist Akademiker und Junge-Erde-Kreationisten. Die Studiengemeinschaft gibt zahlreiche Materialien für Schüler, darunter ein Schulbuch für die gymnasiale Ober stufe heraus, hat aber in keinem Bundesland eine Zulassung für die Schule. 2002 erhielt das Buch einen Preis vom christlich orientierten Kuratorium Deutscher Schulbuchpreis; die Festansprache hielt der spätere Ministerpräsident von Thüringen Dieter Althaus.

Die aktuellen Entwicklungen scheinen in die Richtung einer größeren Akzeptanz kreationistischen Gedankenguts zu gehen: in den deutschsprachigen Ländern glaubt jeder Fünfte, dass der Mensch vor wenigen Jahrtausenden durch einen Schöpfungsakt entstanden ist, in den USA ist es fast die Hälfte der Bevölkerung. In einigen europäischen Ländern gab es bereits politische Initiativen, den Kreationismus im Biologieunterricht zu etablieren bzw. das Thema Evolution aus der Sekundarstufe I zu verbannen, Letzteres in Italien im Jahr 2004, Ersteres in Serbien. Beide Initiativen wurden nach heftigen Protesten gestoppt. Im Oktober 2006 hat sich die hessische Kultusministerin Karin Wolff dafür aus gesprochen, die Schöpfungslehre im Biologieunterricht zu behandeln.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Montag 19. Juli 2021, 08:50 Theologen versuchen heute die Schöpfungslehre und Evolutionstheorie als gleichwertige wissenschaftliche Ansätze hinzustellen und deswegen gleichermaßen und gleichberechtigt im Biologieunterricht behandelt werden müssten.
Aber nicht in Deutschland! Nicht durch die Evangelische Kirche in Deutschland. Siehe
https://www.ekd.de/

Das ist ein Produkt der Evangelischen Kirche in Deutschland:
Christel hat geschrieben: Sonntag 18. Juli 2021, 20:08 Zum Thema:
„Wer an die Bibel glaubt kann nicht an die Evolution glauben. Stimmt das?

Siehe „Linda fragt: Kreationismus“
https://www.lindafragt.de/
Video länge 2:56 Minuten
Und nicht durch die weltweite Katholische Kirche!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

Christel hat geschrieben: Sonntag 18. Juli 2021, 17:12
Familienname B. hat geschrieben: Sonntag 18. Juli 2021, 12:36 Mir hat diese Auseinandersetzung die Augen gänzlich geöffnet, dafür vielen Dank.
Als Großmeister im Erkennen von Verschwörungen fällt es Dir nicht schwer geheime dunkle Mächte zu erkennen, so auch die geheime Macht der Christel.

Allerdings, so wie Du Dich ausdrückst, weiß ich nicht, wie es gemeint ist und was Du wirklich denkst. - Vielleicht sollte ich es einfach lustig finden?

Oder meinst Du, die mitscheibenden Männer brauchen einen Motivationsschub? Gegen eine so mächtige einzelne Frau müssen „echte“ Männer schon gemeinsam mit vereinten Kräften kämpfen, sonst schaffen sie es nicht ein christenfreies Eichsfeld Forum zu erkämpfen.
Hihi 😂
Liebe Grüße von Ga-chen

................
Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Ga-chen »

Christel hat geschrieben: Sonntag 18. Juli 2021, 20:08 Zum Thema:
„Wer an die Bibel glaubt kann nicht an die Evolution glauben. Stimmt das?
Wieso sollte man an die Bibel glauben ???

Ich glaube an Gott, den Vater, und seinen eingeborenen Sohn, Jesus Christus, unseren Herrn, und an die Gemeinschaft des Heiligen Geistes!!!
Liebe Grüße von Ga-chen

................
Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Hallo Ga-chen,
danke Für Deinen wichtigen und wertvollen Hinweis!
Du stellst die richtige Frage!


Das Video der EZW gibt zwei typische Aussagen von Kreationisten wieder: „Die Bibel hat doch Recht“ und „Wer an die Bibel glaubt, kann nicht an die Evolution glauben.“
Dadurch wird man vor die falsche Alternative gestellt „Bibel oder Naturwissenschaft“.

Doch dadurch, und das hatte ich noch nicht bedacht, tritt die Bibel auch an die Stelle Gottes!
Ga-chen hat geschrieben: Donnerstag 22. Juli 2021, 23:52 Wieso sollte man an die Bibel glauben ???

Ich glaube an Gott, den Vater, und seinen eingeborenen Sohn, Jesus Christus, unseren Herrn, und an die Gemeinschaft des Heiligen Geistes!!!
Ja, das ist unser christlicher Glaube!

Doch, es gibt tatsächlich Menschen, die mehr an die Bibel glauben als an Gott. Klar bei ihnen kommt Gott auch vor, denn die Bibel gibt Zeugnis von ihm und den Glauben der Menschen an Gott. Aber die Wahrheit ist bei ihnen nicht die Person Jesus Christus, sondern das Bibelbuch.

Beispiel:
Obwohl auch für mich die Bibel ein überaus wertvolles Buch ist, war ich entsetzt, als ich beobachtete wie ein Mann mit der Hand auf die Bibel schlug und sagte „Wir können die Wahrheit haben!“ Anlässlich von Weihnachten pflegte er über Jesus zu sagen: „Ein Kind kann doch nicht retten!“ - In der Bibel bei Lukas steht zwar: „Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Doch das irritierte diesen Wahrheitsbesitzer nicht in seiner Meinung.

Vielleicht ist das Verlangen die Wahrheit „handgreiflich“ zu besitzen? – Gott kann man nicht besitzen.

Wird ein Leben lang im Schema der Alternative „Glaube an die Bibel“ oder „Glaube an die Naturwissenschaft“ gedacht, dann muss man sich nicht wundern, wenn ehemalige wahrheisbesitzende Biblizisten, die Seiten wechselnd in der Naturwissenschaft, das sehen, was sie zuvor in der Bibel sahen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Die Natur liefert unzählige Hinweise darauf, dass sie unteleologisch entstanden ist und keinen einzigen Hinweis, dass sie zielgerichtet, nach irgendeinem Plan, irgendeiner Absicht entständen wäre. Religionen aller Couleur, egal ob christlich, islamistisch oder jüdisch, egal ob Katholiken, Evangelische, Zeugen Jehovas, Kreationisten usw. behaupten hingegen die (teleologische) Schöpfung, auf welche Weise auch immer. Erklären tut sie keiner.

Was sollen wir hier noch diskutieren? Es gibt kein christliches Schöpfungsverständnis, nur den christlichen Schöpfungsglauben, den Glauben an die Phantasie von Menschen, die vor tausenden Jahren gelebt haben, bar aller Erkenntnisse, die der Menschheit seither zugewachsen sind und diesem Glauben zutiefst widersprechen. Die moderne katholische Kirche hat sogar die Glaubensphantasien der Bibelschreiber bis auf die bloße Behauptung, die Welt sei eben von Gott erschaffen worden, zusammengestrichen, um den Konflikt mit den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen möglichst zu vertuschen.

Gut, mögen sie es glauben. Ich habe es auch einmal geglaubt, als Kind von Zeugen Jehovas. Heute weiß ich, dass es ein Irrglaube war und ich kann nur über mich den Kopf schütteln, dass ich so viele Jahre daran festgehalten habe, obwohl mir alle Möglichkeiten der Bildung offenstanden. Trost ist mir, dass es viele ihr Leben lang nicht schaffen. Gut, das ist ihre Sache. Aber mögen sie nicht sagen, Schöpfungsglaube sei vernünftig und den fundierten, konsistenten wissenschaftlichen Theorien ebenbürtig. Nein, er ist total unvernünftig, weil er nicht der Wirklichkeit entspricht.
Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben: Sonntag 25. Juli 2021, 17:38 Gut, mögen sie es glauben. Ich habe es auch einmal geglaubt, als Kind von Zeugen Jehovas. Heute weiß ich, dass es ein Irrglaube war und ich kann nur über mich den Kopf schütteln, dass ich so viele Jahre daran festgehalten habe, obwohl mir alle Möglichkeiten der Bildung offenstanden.
Weil Du ein Kind von Zeugen Jehovas bist, ist das für Dich besonders schwer! Wer als Erwachsener zu den Zeugen Jehovas geht, der hat ein Vorleben, war vielleicht schon in einer Kirche, hat die Bibel schon anders betrachtet… - Es dürfte selten sein, dass so jemand alles von den Zeugen Jehovas übernimmt. – Sie sagen das natürlich nicht laut in der Versammlung, Du weißt weshalb.

Du kannst nicht wissen, was Du nicht weißt. Von der Kirche weißt Du nur, was Du von der Zeugen Jehovas gelernt hast. Und Du bist sehr schnell zufrieden, sobald Dir eine Erklärung logisch erscheint.

Beispiel:
Holuwir hat geschrieben: Sonntag 25. Juli 2021, 17:38 Die moderne katholische Kirche hat sogar die Glaubensphantasien der Bibelschreiber bis auf die bloße Behauptung, die Welt sei eben von Gott erschaffen worden, zusammengestrichen, um den Konflikt mit den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen möglichst zu vertuschen.
Das Zitat zeigt, Du hältst noch immer an folgenden Lehren der Zeugen Jehovas fest:
- Die Bibel beschreibt wie Gott die Welt schuf, den Ablauf.
- Dies hat einen Konflikt mit der Naturwissenschaft zur Folge.
- Das Feindbild „Katholische Kirche“, die sind nicht ehrlich, die vertuschen…

Nun könnte man ja durch einfaches Bibellesen feststellen, selbst wenn man die Bibel wörtlich nimmt, dass kein einheitliches Bild über den Ablauf der Schöpfung in der Bibel auszumachen ist.
Doch Du siehst das nicht! Genauso, wie Du es bei den Zeugen Jehovas gelernt hast, harmonisierst Du die Texte. Genauso wie dort gelernt, hältst Du den Konflikt mit den Naturwissenschaften für folgerichtig und selbstverständlich.
Logisch folgt daraus und es passt prima in Dein erlerntes Feindbild, wenn die Katholische Kirche dieses Probleme nicht hat, dann weil sie die Bibel falsch deutet. Sie tut es, um zu vertuschen...

Nun ist es allerdings nicht so, dass im Jahr 1870 „eine Handvoll aufrichtiger Wahrheitssucher“, endlich die biblische Wahrheit erkannten. Vielmehr war es ein Irrweg von Anfang an.

Andere gingen einen anderen Weg:
Auch andere haben sich in dieser Zeit mit der Bibel beschäftigt. Und nein, die Katholische Kirche hat es nicht erfunden. – Es hat mit Rationalismus, Vernunft und Aufklärung zu tun. Und es waren evangelische Theologen.

Wie man auch hier sieht, Schnelligkeit ist kein Markenzeichen der Katholischen Kirche:
Römisch-katholische Theologie
Die römisch-katholische Kirche stand lange der historisch-kritischen Methode ablehnend gegenüber.[11][12] Die Anfänge einer historisch-kritischen Auslegung wurden von der antimodernistischen Strömung in der römisch-katholischen Kirche in den Jahrzehnten um 1900 n. Chr. behindert; bis um 1960 wirkten sich der Antimodernisteneid und negative Entscheidungen der päpstlichen Bibelkommission aus.[12]
https://de.wikipedia.org/wiki/Historisc ... he_Methode
Ganz so langsam und rückständig, wie manche glauben, ist die Katholische Kirche nun auch wieder nicht. Es gab ein Zweites Vatikanisches Konzil. Ich habe den historisch-kritischen Methodenapparat innerhalb der Katholischen Kirche kennengelernt.

Doch noch bevor ich darum wusste, waren die Zeugen Jehovas bei mir. Noch bevor ich etwas über die historischen Hintergründe der ersten beiden biblischen Schöpfungstexte wusste, war mir klar, dass es sich um zwei verschiedene Texte handelte. – Daher konnten die Zeugen mit ihren Harmonisierungen bei mir nicht landen. Um es zu schlucken, hatte ich gegen meinen Verstand glauben müssen.

Und Du? Willst Du wirklich immer noch behaupten, dass die Zeugen mit ihrer Sicht der Dinge (Bibel versus Naturwissenschaft) richtig liegen? – Willst Du ernsthaft behaupten, wer die Sicht der Zeugen Jehovas in diesem Punkt nicht teilt, der trickst und vertuscht?
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Hallo Ga-chen, mir ist noch etwas klar geworden.

Die Bibel selbst, genauer das Neue Testament stellt den Unterschied zwischen den anderen biblischen Texten und dem was Jesus sagt heraus.

Zum Beispiel Hebräer 1,1ff.:
Vielfältig und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; am Ende dieser Tage hat er zu uns gesprochen durch den Sohn
Der Brief stellt klar, der Sohn ist sehr viel mehr als alles zuvor, mehr auch als die Engel…

Gehe ich jedoch völlig undifferenziert davon aus, dass die „Bibel das Wort Gottes“ ist, dann ebne ich automatisch die herausragende Stellung Jesu ein.

Holuwir irrt demnach nicht nur darin, dass die neuen Erkenntnisse, die der Menschheit seither zugewachsen den Glauben an den Schöpfer zutiefst widersprechen.

Er irrt auch hier:
Holuwir hat geschrieben: Sonntag 25. Juli 2021, 17:38nur den christlichen Schöpfungsglauben, den Glauben an die Phantasie von Menschen, die vor tausenden Jahren gelebt haben
Denn, darum geht es. Das ist der christliche Glaube:
2. Gott hat in seiner Güte und Weisheit beschlossen, sich selbst zu offenbaren und das Geheimnis seines Willens kundzutun (vgl. Eph 1,9): daß die Menschen durch Christus, das fleischgewordene Wort, im Heiligen Geist Zugang zum Vater haben und teilhaftig werden der göttlichen Natur (vgl. Eph 2,18; 2 Petr 1,4). In dieser Offenbarung redet der unsichtbare Gott
https://www.vatican.va/archive/hist_cou ... um_ge.html
4. Nachdem Gott viele Male und auf viele Weisen durch die Propheten gesprochen hatte, "hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns gesprochen im Sohn" (Hebr 1,1-2). Er hat seinen Sohn, das ewige Wort, das Licht aller Menschen, gesandt, damit er unter den Menschen wohne und ihnen vom Innern Gottes Kunde bringe (vgl. Joh 1,1-18). Jesus Christus, das fleischgewordene Wort, als "Mensch zu den Menschen" gesandt (3), "redet die Worte Gottes" (Joh 3,34) und vollendet das Heilswerk, dessen Durchführung der Vater ihm aufgetragen hat (vgl. Joh 5,36; 17,4). Wer ihn sieht, sieht auch den Vater (vgl. Joh 14,9).
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„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Holuwir
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Re: Der christliche Schöpfungsglaube

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Es ist doch ganz einfach. Noch einmal: Die Welt besteht aus Atomen. Komplett. Um diese Welt zu bilden, mussten sich die entsprechenden Atome aneinanderfügen. Das ist ihnen über die von ihnen ausgehenden Wechselwirkungskräfte möglich, einmal über die Schwerkraft, Gravitation oder Massenanziehung und zum anderen über die elektromagnetische Wechselwirkung. Die vergleichsweise sehr geringe Schwerkraft wirkt auch noch auf große Entferungen, während die viel stärkere elektromagnetische Wechselwirkung in der Nahdistanz dominiert. Beide Kräfte aber werden mit der Entfernung schwächer. Es ist also entscheidend, wie nah sich die Atome kommen. Will man erreichen, dass bestimmte Atome eine Verbindung eingehen, muss man sie gezielt zueinanderbringen. Darauf beruht unser ganzes menschliches Tun. Wir bringen Materialien unter ausgesuchten Bedingungen zusammen und diese wirken dann entsprechend ihrer spezifischen Eigenschaften aufeinander ein und es entsteht das, was wir wollen.

Schöpfung wäre nichts anderes, nur dass eben ein übermächtiger Gott da wäre, der die Bildung von Körpern, also die Erschaffung des Himmels und der Erde mit allem, was darauf kreucht und fleucht, dadurch steuert, dass er die richtigen Atome unter den passenden Bedingungen zusammenbringt, die dann ganz von selbst die gewollten Körper bilden.

Wenn wir eine Taschenuhr am Strand finden, dann wissen wir, dass diese Materialien niemals von selbst zusammenfinden. Das müssen Menschen dirigieren. Sie muss einen menschlichenn Schöpfer haben. Bei einer Muschel ist das anders. Da wissen wir, dass sie ganz von selbst gewachsen ist, die Atome über geeignete Nahrung in den Körper gelangt sind und sich peu à peu von selbst zusammengesetzt haben. Einem Uhrmacher kann man bei der Arbeit zuschauen, aber einen Muschelmacher suchen wir vergebens. So ist es mit allem in der Natur. Sie entsteht von selbst. Einen Naturmacher, einen Schöpfer suchen wir vergebens. Dennoch behaupten alle Religionen, es gäbe einen solchen, die Natur sei erschaffen worden. Sie behaupten das in unterschiedlichen Varianten, aber in einem sind sie sich alle einig: Keiner hat auch nur die geringste Vorstellung, wie Schöpfung funktionieren könnte. Wie die Welt aber tatsächlich, ohne Schöpfer, entstanden ist, das erklärt uns die Wissenschaft bis ins letzte Detail. Dass sich Gläubige trotzdem an die Schöpfungsidee klammern, hat andere Gründe und nichts mit Wahrheitssuche zu tun.
Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben: Dienstag 27. Juli 2021, 20:57 Dass sich Gläubige trotzdem an die Schöpfungsidee klammern, hat andere Gründe und nichts mit Wahrheitssuche zu tun.
Wir beide haben unseren Glauben sozusagen geerbt, Du den Zeugen Jehovas und ich von den Katholiken. Wir beide wurden mit anderen Anschauungen konfrontiert. Damit mussten wir uns auseinandersetzen. Diesen Prozess nennt man Wahrheitssuche. Wahrheitssuche ist ein Prozess und kein Ergebnis.

Dem anderen vorzuwerfen, weil er/sie zu einem anderen Ergebnis gekommen ist, sei er/sie nicht an Wahrheitssuche interessiert, ist kein Sachargument. Es führt in der Diskussion nicht weiter.

Das könnte ich genauso Dir vorwerfen und schreiben, Du hast sicher andere Gründe gegen Gott zu argumentieren, zum Beispiel „Angst vor Gott“ und daher bist Du nicht an der Wahrheitssuche interessiert.

Das tue ich aber nicht, weil es mit den Sachargumenten, die für oder gegen Gott sprechen nichts zu tun hat.

PS: Zu den Sachargumenten in Deinem letzten Beitrag äußere ich mich noch.
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Leinetal »

Es ist schon mehr als merkwürdig: Da legt Holuwir in seinen letzten drei überzeugenden Beiträgen dar, dass es kein religiöses Schöpfungsverständnis geben kann, sondern nur einen längst überholten Schöpfungsglauben, welcher von der Wissenschaft schon seit vielen Jahren widerlegt ist. Ich sehe hier keine überzeugenden Sachargumente seitens Christel, welche hier mithalten können. Stattdessen beginnt die alte religiöse Leier immer wieder von vorn.

Siehe diese Beiträge von Holuwir:
Re: Das christliche Schöpfungsverständnis
Beitrag von Holuwir » Dienstag 13. Juli 2021, 11:05
viewtopic.php?p=20818&sid=bda4b6b526490 ... aa4#p20818
Re: Das christliche Schöpfungsverständnis
Beitrag von Holuwir » Sonntag 25. Juli 2021, 17:38
viewtopic.php?p=20890&sid=bda4b6b526490 ... a4#p20890
Re: Der christliche Schöpfungsglaube
Beitrag von Holuwir » Dienstag 27. Juli 2021, 20:57
viewtopic.php?p=20901&sid=bda4b6b526490 ... aa4#p20901

Zitat Holuwir
…….Dennoch behaupten alle Religionen, es gäbe einen solchen (Schöpfer), die Natur sei erschaffen worden. Sie behaupten das in unterschiedlichen Varianten, aber in einem sind sie sich alle einig: Keiner hat auch nur die geringste Vorstellung, wie Schöpfung funktionieren könnte. Wie die Welt aber tatsächlich, ohne Schöpfer, entstanden ist, das erklärt uns die Wissenschaft bis ins letzte Detail. Dass sich Gläubige trotzdem an die Schöpfungsidee klammern, hat andere Gründe und nichts mit Wahrheitssuche zu tun.
Dem ist nun wirklich nichts mehr hinzuzufügen.
Kein Gottesbeweis hält, was er verspricht. Wer von der Existenz Gottes ausgeht, sie als Faktum nimmt, tut so als sei der Gottesbeweis gelungen - und operiert mit ungedeckten Schecks. Im Wirtschaftsleben ist das strafbar, in der Theologie ist es Einlassbedingung.
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