Das christliche Schöpfungsverständnis

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Holuwir
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Es ist unmöglich, mit jemandem diskutieren zu wollen, der eine bloße Behauptung verteidigen will, für die es also keine Belege gibt und er damit keinerlei sachliche Argumente vorzubringen weiß.
Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben: Samstag 19. März 2022, 11:14 Es ist unmöglich, mit jemandem diskutieren zu wollen, der eine bloße Behauptung verteidigen will, für die es also keine Belege gibt und er damit keinerlei sachliche Argumente vorzubringen weiß.
Stimmt, das ist schwierig mit Dir.
Denn das sind bloße Behauptungen:
Holuwir hat geschrieben: Donnerstag 17. März 2022, 19:23 Dass die Welt gezielt erschaffen worden sei, ist durch nichts, aber auch gar nichts begründet, geschweige denn belegt. Es gibt keine Fakten dazu, die wir als Indiz dafür verwenden könnten, noch nicht einmal den geringsten Hinweis. Nichts, nichts, nichts.
Und eigentlich weißt Du sogar, dass es nicht stimmt.
Du kennst die Argumente der Gläubigen, Du warst selbst mal einer von ihnen und diese Argumente basieren sehr wohl auf Indizien.

Und irgendwie müssen die Menschen auf einen Schöpfer gekommen sein. So ganz von selbst, kommt man nicht drauf.

Ein Argument, Indiz, welches immer wieder zu hören ist, lautet, ich kann mir nicht vorstellen, dass dies alles zufällig entstanden ist. Je größer das Wissen um die komplizierten Zusammenhänge wird, je stärker wird dieses Argument.
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Holuwir
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Ich will mich weiter mit dem Phänomen befassen, wie es möglich ist, dass intelligente Menschen an so etwas, aus heutiger Sicht, unglaublich Irrationales wie Schöpfung glauben.

Da sind einmal die Fundamentalisten *), die durch eine, zumeist im Kindesalter erfolgte, Gehirnwäsche nicht in der Lage sind, ihre rationale Denkfähigkeit auf dieses Thema anzuwenden und es stattdessen, bar jedes sachlichen Argumentes, mit Zähnen und Klauen zu verteidigen.

Zum anderen sind es Menschen, die nicht die erforderlichen Kentnisse haben, um zu verstehen, dass für die Entstehung der Welt die ungesteuerten Kräfte, die von den Atomen ausgehen, völlig ausreichend sind. Häufig wird die unzutreffende Meinung vertreten, speziell die komplexen Organismen lebender Körper könnten unmöglich von selbst entstanden sein und bedürften deswegen einer zielgerichteten, steuernden, übernatürlichen Kraft. Dies erscheint zwar plausibel und einleuchtend, wird jedoch von neuzeitlichen, wissenschaftlichen Forschungen eindeutig widerlegt, die nachweist, dass es alles rein natürliche, also unteleologische Vorgänge sind.

Während es praktisch unmöglich ist, mit Fundamentalisten zu diskutieren, da sie nicht auf sachliche Argumente eingehen, sondern diese lediglich auf rabulistische Weise abzuschmettern trachten, werde ich weiterhin die faktischen, natürlichen Zusammenhänge erklären, um Leser, die ehrlich nach Wahrheit suchen, bei ihrem Streben nach einer ausgewogenen, der Wirklichkeit entsprechenden Meinung zu unterstützen.
__________________________________________________________________________________________________________
*)
www.wortbedeutung.info/Fundamentalist
In geistigen oder sozialen, insbesondere politischen oder religiösen Strömungen: Person, die vergleichsweise kompromisslos eine wenig pragmatische Haltung vertritt, die auf nicht hinterfragbaren Grundwahrheiten beruht
www.duden.de/rechtschreibung/Fundamentalismus
a) geistige Haltung, Anschauung, die durch kompromissloses Festhalten an [ideologischen, religiösen] Grundsätzen gekennzeichnet ist
b) streng bibelgläubige Richtung des amerikanischen Protestantismus
Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Gehirnwäsche
Holuwir hat geschrieben: Sonntag 20. März 2022, 11:52Da sind einmal die Fundamentalisten *), die durch eine, zumeist im Kindesalter erfolgte, Gehirnwäsche nicht in der Lage sind, ihre rationale Denkfähigkeit auf dieses Thema anzuwenden und es stattdessen, bar jedes sachlichen Argumentes, mit Zähnen und Klauen zu verteidigen.
Ehemalige Zeugen kritisieren ihre ehemalige Organisation, die Versammlungen... oft sehr vehement - du kennst das.

Doch obwohl einige von ihnen früher in den Versammlungen hohe Posten hatten, waren unter den ehemaligen Zeugen nur Opfer zu finden. Ich wundere mich, denn wo es Opfer gibt, da muss es ja auch Täter geben.

Daraufhin erklärte mir ein ehemaliger Zeuge Jehovas die Gehirnwäsche:
Er war katholisch gewesen und mit seiner Kirche glücklich und zufrieden. Dann kamen die Zeugen Jehovas und klärten ihn auf. Nun war entrüstet über seine Kirche, er meinte: Oh, sie haben mich betrogen!!! Da wurde aus weiß schwarz = Gehirnwäsche.

Er hielt nicht mit „Zähnen und Klauen“ an seinem katholischen Glauben fest, sondern wurde ein Zeuge Jehovas. – Als ich ihn traf hatte er das lange bereut, warf den Zeugen Jehovas Gehirnwäsche vor und sah sich als Opfer.
Ich sehe das trotzdem anders, denn dass er sich so aufbringen lies, hatte auch mit ihm zu tun.

Also lieber Holuwir, Gehirnwäsche ist definitiv der falsche Begriff. Der richtige Begriff für Deine Argumentation muss Indoktrination lauten.
Frag mal die atheistische, sorry "humanistische" Giordano-Bruno-Stiftung, die erklären Dir das:
Offener Brief an Bundespräsident Köhler: „Kinder brauchen nicht die Bibel, sondern Schutz vor religiöser Indoktrination“

In einem Offenen Brief an Bundespräsident Köhler hat die Giordano Bruno Stiftung die „weltanschauliche Manipulation von Kindern“ kritisiert und vorgeschlagen, Kindern zuerst ein „solides Grundwissen“ zu vermitteln, bevor man religiöse Vorstellungen an sie heranträgt.

Anlass des Schreibens war ein Grußwort Köhlers, in dem es hieß, das Lesen der Bibel könne ein „wertvoller Beitrag für die frühkindliche Erziehung“ sein.
https://www.giordano-bruno-stiftung.de/ ... religioese
Ich wundere mich ja immer wie viele Kinder manche Leute haben!

Da laufen Impfgegner mit Plakaten durch die Gegend worauf steht „Hände weg von unseren Kindern.“ Dabei will niemand deren Kinder impfen! – Und was gehen denen anderer Leute Kinder an? Wieso vereinnahmen sie diese als unsere Kinder?

Und was gehen den Atheisten die Kinder der Christen an?

Niemand hat was dagegen, wenn diese naturalistischen Atheisten ihre eigenen Kinder frühkindlich als Evokids (https://evokids.de/
) indoktrinieren. Niemand hat was dagegen, wenn diese ihren Kindern die Bibel vorenthalten und Gott verheimlichen.

Doch haben sie nicht das Recht über die Kinder andere Leute zu bestimmen und christliche Erziehung zu verbieten. Noch haben sie nicht das Sagen, noch herrscht Religionsfreiheit in Deutschland, noch…

Übrigens, meine erste Bibel hielt ich erst mit 17 Jahren in den Händen. Und abgesehen von Tischgebeten und sonntäglichen Kirchenbesuchen war nicht viel mit religiöser Erziehung. Anders als im geschützten Eichsfeld, war ich fast überall das einzige christliche Kind…

Dafür lernte ich früh auch den Atheismus kennen…, ich wurde sozusagen doppelt indoktriniert, einmal so, einmal so... :lol:
Mit der Gehirnwäsche hat das aber bei mir nicht geklappt, also mit dem Wechsel von der Katholikin zur Atheistin.
Weißt Du warum?

Das hat mit Denken zu tun. So allein, musst Du über die Dinge selbst nachdenken. Für mich gab es keine Fertigprodukte in einem Denkladen zu kaufen.
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

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Zum christlichen Schöpfungsverständnis gehört wohl auch, dass der liebe Gott in seinem unerschöpflichen Ratschluss die Menschen nicht gleich als Homo Sapiens geschaffen hat, sondern am Anfang mit dem noch ziemlich (als Mensch unansehnlichen) Australopithecus afarensis.

Auch Gott kann sich wohl einmal irren und hat dann im Laufe der Jahre noch Verbesserungen an seinem Geschöpf vorgenommen und das Gehirn seiner menschlichen Geschöpfe nach und nach verbessert (Vergrößert). Offensichtlich ist ihm das wohl nicht gleich beim ersten Mal vor rund 3,7 Millionen Jahren gelungen, denn er brauchte ziemlich lange und erst beim 13. Versuch gelang ihm der heutige Homo Sapiens.

Seine Allmacht ist wohl doch begrenzt und so hat er seine ersten Versuche glücklicherweise wieder aussterben lassen. Was wäre wohl auch dann geworden, wenn der Neandertaler noch heute mit uns zusammen den Planeten Erde bevölkern würde? Würden wir ihn dann als billige Arbeitskraft oder noch besser als Sklaven missbrauchen? Da tun sich Fragen über Fragen auf. Aber Gott hat uns in seinem unerschöpflichem Ratschluss glücklicherweise schon vor 24.000 Jahren von diesem Problem erlöst.

Aber diesem Scheiß Neandertaler ist es trotzdem noch gelungen sich mit etlichen unsere Vorfahren zu paaren und Nachkommen zu erzeugen, was eigentlich auch ein schlechtes Licht auf unsere Art Homo Sapiens wirft. Konnten sich denn die sexuell nicht zurückhalten? Mussten es denn unbedingt solche unschönen behaarten Neandertaler sein, mit denen man sich da paarte? Wie auch immer, Gott hat uns ja von diesen Typen letztendlich befreit.
Aber auch das ist ihm nur teilweise gelungen, denn immer noch haben wir leider eine ganze Menge Gene von diesem Kerl in uns.

Wissenschaftler haben die Arbeitsweise des lieben Gott erforscht und sind nach und nach hinter seine Schliche gekommen. Und so können wir hier rückblickend uns ein Bild über die Arbeitsweise und die vielen Versuche unseres lieben Gottes machen.

Er fing an mit dem Australopithecus, der zugegebenermaßen noch nicht viel Ähnlichkeit mit uns hat. Das wohl der erste Missgriff in seiner Schöpfung.

Australopithecus afarensis

Die Gattung Australophithecus ist einer der bekanntesten Vorfahren des modernen Menschen. Der Australopithecus afarensis ist vor allem durch ein 1974 entdecktes Skelett bekannt, das den Spitznamen Lucy erhielt
Der Australopithecus afarensis lebte vor 3 bis 3,7 Millionen Jahren in Ostafrika. Sie hatten einen kleinen Körperbau und ein kleines Gehirn. Sie waren zwischen 96 cm und 165 cm groß und wogen zwischen 25-64 kg.

Homo habilis

Der Homo habilis ist die erste frühe Menschenart (mit der Gattung "homo"). Er stammt vom Australopithecus ab. Der Homo habilis lebte vor etwa 1,4 bis 2,3 Millionen Jahren in Süd- und Ostafrika.
Ihr Aussehen war im Vergleich zu Australopithecus glatter und runder, aber sie waren mit einem Durchschnittsgewicht von 34 kg immer noch kleiner als der moderne Mensch.
Anders als seine Vorfahren aß der Homo habilis auch Fleisch. Sie sind dafür bekannt, dass sie eine Reihe von Werkzeugen entwickelt haben, daher ihr Name, der "geschickter Mann" bedeutet.

Homo rudolfensis

Von dieser archaischen Menschenart gibt es nicht viele Fossilien. Lediglich ein Schädel wurde im Turkana-Becken in Kenia und ein Unterkiefer in Malawi entdeckt. Der Schädel deutet darauf hin, dass ihre Gehirne größer waren als die des Homo habilis.

Homo erectus

Im Gegensatz zum vorherigen Beispiel gibt es zahlreiche Fossilien des Homo erectus, die aus der Zeit vor 1,89 Millionen bis 110.000 Jahren stammen. Der Homo erectus war die am längsten existierende Menschenart, die jemals auf der Erde gelebt hat.
Sie hatten größere Körper und kleinere Zähne als der Homo habilis und waren dem modernen Menschen ähnlicher. Allerdings hatten sie kürzere Arme und längere Beine als wir.
Sie waren ähnlich groß wie wir, etwa 150 cm bis knapp über 180 cm, und wogen durchschnittlich 68 kg. Der Homo erectus war die erste menschliche Spezies, die außerhalb Afrikas lebte.

Homo ergaster

Der Homo ergaster lebte vor 1,9 bis 1,4 Millionen Jahren im östlichen und südlichen Afrika. Wie beim Homo rudolfensis streiten die Wissenschaftler immer noch darüber, ob der Homo ergaster tatsächlich eine eigene Art oder eine Unterart des Homo erectus ist.
Der Homo ergaster lebte zur gleichen Zeit wie der Homo erectus auf unserem Planeten. Sie waren jedoch im Allgemeinen schlanker als der Homo erectus. Allerdings hatten auch sie eine ähnliche Ernährung und Lebensweise und benutzten ebenfalls Werkzeuge.

Homo floresiensis

Wissenschaftler entdeckten den Homo floresiensis im Jahr 2003 in der Liang Bua-Höhle auf der Insel Flores in Indonesien. Es wird geschätzt, dass diese frühe Menschenart vor 100.000 bis 50.000 Jahren lebte.
Im Vergleich zu modernen Menschen waren sie winzig, aber sie waren wilde Jäger. Es wurden Waffen gefunden, die zur Jagd auf Stegodon (eine ausgestorbene Elefantenart) verwendet wurden. Wissenschaftler glauben, dass die Art vom Homo erectus abstammt und sich an das Inselleben anpasste, indem sie sich zu Zwergen entwickelte.

Homo heidelbergensis

Der Homo heidelbergensis lebte vor 600.000 bis 200.000 Jahren in verschiedenen Regionen. Fossilien deuten darauf hin, dass sie im östlichen und südlichen Afrika, in Europa und möglicherweise in China lebten.
Sie waren die erste menschliche Spezies, die an die Kälte angepasst war. Das bedeutet, dass sie ziemlich gut darin waren, das Feuer zu beherrschen, Unterschlupf zu finden und zu bauen sowie Werkzeuge und Waffen, wie z. B. Speere, zu entwickeln.

Homo antecessor

Die ersten Fossilien des Homo antecessor wurden zwischen 1994 und 1996 in Atapuerca, Spanien, entdeckt. Wissenschaftler datierten sie auf die Zeit vor 1,2 Millionen bis 800.000 Jahren.
Im Gegensatz zu anderen Vorfahren hatte der Homo antecessor ähnliche Merkmale wie der moderne Mensch, einschließlich seines Gesichts und seines Jagdverhaltens.

Homo naledi

Im Jahr 2015 wurden in der Rising-Star-Höhle in Südafrika über 1.550 Fossilien gefunden. Die gefundene Art wurde als Homo naledi bezeichnet. Es wird geschätzt, dass diese Spezies vor etwa 335.000 bis 236.000 Jahren lebte.
Homo naledi
Sie hatten Merkmale sowohl mit Australopithecus als auch mit Menschen gemeinsam. Sie hatten kleine Köpfe, aber ihre Gehirne waren wie unsere gebaut.

Homo neanderthalensis

Die wohl berühmteste archaische Menschenart, die Neandertaler, lebten vor etwa 200.000 bis 24.000 Jahren.
Diese "Höhlenmenschen" sind wahrscheinlich der nächste ausgestorbene Verwandte unserer Spezies. Neandertaler waren kleiner als moderne Menschen, aber sehr robust gebaut.
Sie hatten auch größere Gehirne und waren intelligenter als andere Arten. Neandertaler zeigten auch Anzeichen von Kultur und spirituellem Glauben, einschließlich ritueller Bestattungen, Kunst und sogar Musikinstrumente.
Die Neandertaler mögen zwar ausgestorben sein, aber sie haben sich mit modernen nicht-afrikanischen Menschen gekreuzt, sodass ihre Genome immer noch unter uns zu finden sind.

Denisova-Mensch

Die Überreste dieser Menschenart wurden 2010 in einer Höhle in Sibirien gefunden. Es wird geschätzt, dass sie vor etwa 400.000 Jahren lebten.
Es wird angenommen, dass sich die Denisova-Menschen von den Neandertalern abspalteten und nach Asien statt nach Europa zogen. Auch sie haben sich mit modernen Menschen gekreuzt und könnten die letzte archaische Menschenart gewesen sein, die ausgestorben ist.

Homo longi

Im Jahr 1933 wurde in Harbin im Nordosten Chinas ein Schädel gefunden. Er war größer als der moderne Mensch, wies aber fast quadratische Augenhöhlen und dicke Brauenkämme auf. Er erhielt den Spitznamen "Drachenmensch".
Erst im Jahr 2021 betrachteten Wissenschaftler ihn schließlich als eine einzigartige menschliche Spezies. Das Fossil stammt aus der Zeit vor etwa 146.000 Jahren. Die Spezies des Homo longi ist jedoch immer noch umstritten, da einige Wissenschaftler behaupten, es handele sich um einen Denisova-Mensch.

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Aber noch einmal zum "christlichen Schöpfungsverständnis". Unverständlich bleibt diese Art und Weise der göttlichen Schöpfung doch. Oder? Eines allmächtigen Gottes eigentlich unwürdig. Mit dem Tierreich sieht es ziemlich genauso albern aus. Noch unverständlicher ist, dass uns Gott als nächsten Verwandten den Schimpansen zur Seite gestellt hat. Immerhin hat der 99% der Gene mit uns gemeinsam. Eigentlich eine Unverschämtheit für die angebliche Krone der Schöpfung, wie ich finde.
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„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

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Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat den genetischen Code des Schimpansen, unseres engsten lebenden Verwandten, sequenziert und ihn mit dem menschlichen Genom verglichen. Der Vergleich zeigt, dass die DNA-Sequenz der beiden Arten zu 99 Prozent identisch ist. Das Genom des Schimpansen ist das erste Primatengenom, das sequenziert wurde. Die weitere Forschung wird sich auf die Bedeutung der Unterschiede konzentrieren und versuchen aufzudecken, was Menschen menschlich macht und sie somit von Tieren unterscheidet.

Die Studie wurde von einer internationalen Gruppe unter dem Namen Chimpanzee Sequencing and Analysis Consortium durchgeführt. Sie bestand aus 67 Wissenschaftlern von 23 Forschungseinrichtungen in den USA, Deutschland, Italien, Israel und Spanien. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlicht. Die Arbeit bietet einen Katalog der genetischen Unterschiede, die aufgetreten sind, seitdem sich vor etwa sechs Millionen Jahren aus einem gemeinsamen Vorfahren Menschen und Schimpansen entwickelt haben. Diese Daten und alle zukünftigen Daten des Konsortiums werden öffentlich zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass Wissenschaftler weltweit zu der Arbeit beitragen können.

Homo (lateinisch hŏmō [ˈhɔmoː] „Mensch“, „Mann“) ist eine Gattung der Menschenaffen (Hominidae) in der Klasse der Säugetiere, zu welcher der anatomisch moderne Mensch (Homo sapiens) und seine nächsten ausgestorbenen Verwandten gehören.
Eine genaue Abgrenzung der Gattung Homo von verwandten Gattungen innerhalb der Hominini ist schwierig. Häufig wird der Gebrauch von bearbeiteten Steinwerkzeugen (Geröllgerät) als Kriterium genannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Homo

Ausführlicher siehe hier:

https://www.genetikum.de/de/genetikum/I ... nzen&all=1
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Montag 21. März 2022, 09:52Aber diesem Scheiß Neandertaler ist es trotzdem noch gelungen sich mit etlichen unsere Vorfahren zu paaren und Nachkommen zu erzeugen, was eigentlich auch ein schlechtes Licht auf unsere Art Homo Sapiens wirft. Konnten sich denn die sexuell nicht zurückhalten? Mussten es denn unbedingt solche unschönen behaarten Neandertaler sein, mit denen man sich da paarte?
Woher hast Du denn die schönen Fotos von den Neandertalern?
Weißt Du nicht, dass das reine Fiktion ist?

Die Max-Planck-Gesellschaft schreibt über das Aussehen der Neanderthaler:
Ihre Knochen waren kräftiger, die Becken breiter und die Gliedmaßen kürzer. Mit seinen maximal 1,70 Metern waren Neandertaler nicht besonders groß, aber von Statur robust und kräftig, mit weit ausladender und tiefer Brust – alles Anpassungen an das kalte Klima der Eiszeit, durch die der Körper der Neandertaler weniger Wärme verlor. Die Männer wogen bis zu 90 Kilo. Erbgutanalysen deuten darauf hin, dass Neandertaler ähnlich wie heutige Menschen unterschiedliche Haarfarben und Hauttöne besaßen. Alles in allem wäre ein Neandertaler äußerlich fast nur an ihrem ungewöhnlichen Gesicht von heute lebenden Menschen zu unterscheiden gewesen. https://www.mpg.de/neandertaler
Das bedeutet, es könnte sein, dass es Dir gar nicht auffallen würde, wenn Dir ein lebender Neandertaler begegnen würde.

Außerdem:
Der moderne Mensch scheint von den Neandertaler-Genen profitiert zu haben. Forscher haben beispielsweise Neandertaler-DNA entdeckt, die auch im Genom moderner Menschen vorkommen und die für den Abbau von Fetten verantwortlich sind. Andere Neandertaler-Gene stärken heute unser Immunsystem. So stammen bestimmte Varianten sogenannter Toll-like Rezeptoren in unserem Erbgut von Neandertalern und Denisovanern. Diese Rezeptoren, mit denen das Immunsystems Infektionen abwehrt, kommen in Europa und Asien häufig vor und müssen folglich sehr nützlich gewesen sein. https://www.mpg.de/neandertaler

Schöpfung
Vor allem im Katholizismus, aber auch im Islam[1] gibt es die Vorstellung, dass die Schöpfung nicht abgeschlossen sei, sondern sich als Creatio continua permanent fortsetze. https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6pfung
Ist die Schöpfung abgeschlossen?
Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er gemacht hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk gemacht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk erschaffen hatte. (Genesis 2,2f.)
Jesus heilte am siebten Tag, am Sabbat und er sagte dem Geheilten er solle seine Liege tragen, am Sabbat, am siebten Tag, am Ruhetag Gottes und der Menschen. Andere Menschen sind darüber erbost. „Jesus aber entgegnete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt und auch ich wirke“. (Johannes 5,16f.)
Klassische Idee der Creatio continua
In der christlichen Schöpfungslehre ist Augustinus von Hippo der Erfinder des Begriffs der sogenannten creatio continua. Augustinus benutzt diesen Begriff, um zu verdeutlichen, dass die Schöpfung noch nicht abgeschlossen ist https://de.wikipedia.org/wiki/Theistisc ... o_continua
Creatio continua
[lateinisch »fortdauernde Schöpfung«], Theologie: die Auffassung, dass Gott die Welt und die Ewigkeit nicht nur durch einen einmaligen Akt erschaffen habe, sondern sie auch fortwährend am Dasein erhalte. Der christlichen Theologie des Mittelalters (Bonaventura, W. von Ockham) entstammend, will sie Gott als den die Schöpfung tragenden (Seins-)Grund verdeutlichen, wodurch diese zum Ort der heilsgeschichtlichen Erfahrungen des Menschen wird.
https://universal_lexikon.de-academic.com/223648/Creatio_continua
Pierre Teilhard de Chardin (1881–1955) war ein angesehener Geologe und Paläontologe sowie Jesuitenpriester und schrieb ausführlich über das Thema der Einbeziehung der Evolution in ein neues Verständnis der Christenheit. Während ihm anfänglich von der römisch-katholischen Kirche keine Anerkennung entgegengebracht wurde, hatten seine Werke später erheblichen Einfluss. Seine Sicht wird in katholischen und protestantischen Seminaren diskutiert. Auch wenn sie vielleicht nicht in allen Einzelheiten die Lehrmeinung dieser Kirchen wiedergibt, so wird sie im Grundsatz mindestens seitens der katholischen Kirche akzeptiert. Zum Beispiel steht Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. der Anschauung Teilhard de Chardins sehr nahe, was unter anderem in einem Rundfunkvortrag aus dem Jahr 1968 deutlich wird. Nach der Anschauung Teilhard de Chardins stellt die kosmische Evolution, welche als einen Teil die biologische Evolution umfasst, auf der wiederum eine kulturelle Evolution aufsetzt, den Akt göttlicher Schöpfung dar, die auch nach Entstehung des Menschen nicht beendet ist, sondern darüber hinaus auf einen Punkt Omega zuläuft und in der alles auf Jesus Christus als göttliches Zentrum bezogen ist. Dieser Punkt Omega wäre sozusagen die endgültige Erfüllung des göttlichen Schöpfungsplanes, bei dem die ganze Schöpfung vergeistigt und von Gott erfüllt wäre.[2]
https://de.wikipedia.org/wiki/Theistisc ... o_continua
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Woher hast Du denn die schönen Fotos von den Neandertalern?
Weißt Du nicht, dass das reine Fiktion ist?
Von Fiktion kann keine Rede sei. Die Bilder sind wissenschaftliche Rekonstruktionen (bzw. Computeranimationen) auf Grund der Schädelfunde und deren Altersbestimmung.

Wann ist diese "göttliche Schöpfung" denn abgeschlossen? Sehr wahrscheinlich dann, wenn die Menschheit nicht mehr existiert. Wenn wir uns selbst den Ast abgesägt haben auf dem wir sitzen (Erderwärmung, Klimafolgen, Hungersnöte oder Atomkriege). Vielleicht entwickeln sich dann aus den übriggebliebenen Einzellern oder auch Säugetieren in Jahrmillionen wieder eine vernunftbegabte Spezies und die Evolution fängt dann wieder von vorn an zu wirken.

Im Übrigen ist die Evolution nie ein abgeschlossener Prozess. Diese Entwicklung bedarf allerdings nicht den Glauben an Götter, Feen, Engel usw.
Aufgeklärte Menschen kommen ganz gut ohne diesen Blödsinn und Aberglauben aus und es ist festzustellen dass es immer mehr von dieser Spezies gibt.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Wenn man beliebige Zeitgenossen fragt, ob sie sich vorstellen können, dass wir von Bakterien abstammen und in einem Milliarden Jahre währenden Zufallsprozess in vielen kleinen Schritten zu dem evolviert sind, was wir heute sind, dann werden wohl nur wenige uneingeschränkt zustimmen. Zu absurd erscheint eine solche Evolution, die sogar die einen oder anderen Wissenschaftler in Frage stellen. Ist eine solche Skepsis angebracht, wenn doch von der Naturwissenschaft eine Evolution aus einfachsten Anfängen heraus mittlerweile als erwiesene Tatsache angesehen wird? Können wir uns auf unser Gefühl verlassen, dies ohne ein tiefergehendes Studium der naturwissenschaftlichen Zusammenhänge vernünftig abschätzen zu können?

Machen wir eine Gegenprobe: Betrachten wir die Entwicklung eines Menschen, sagen wir von uns selbst, aus einer winzigen Eizelle (0,12 mm Durchmesser) heraus. In dieser Eizelle befinden sich keine Organe, keine Gliedmaßen, kein Herz, kein Gehirn. Von dem neuen Menschen existiert nichts als seine DNA. Daran entsteht dann aufgrund der Nahrungszufuhr und fortwährender Zellteilung ganz von selbst der neue Mensch. Hier in Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Augenentw ... rbeltiere) wird z.B. die Entwicklung des Auges im Embryo betrachtet. Dabei durchläuft das entstehende Auge, quasi im Zeitraffertempo, alle Stadien der vergangenen Evolution. Jede dieser früheren Formen war ein funktionierendes Sehorgan, wenn auch weniger leistungsfähig als das heutige Auge. Zufällige Mutationen, die eine Verbesserung bewirkten, verschafften dem betroffenen Lebewesen einen Überlebens- und Fortpflanzungsvorteil, so dass solche Mutationen erfolgreich weitergegeben und sich allmählich durchsetzen konnten. Dieser Prozess des Durchlaufens aller früheren Evolutionsstufen betrifft den gesamten Embryo. Er hörte bei früheren Lebewesen einfach in einem früheren Stadium auf.

Die Entwicklung jedweder Lebewesen aus jeweils einer Eizelle heraus, ist eine unumstößliche Tatsache. Wir können dies unmittelbar beobachten, müssen es also hinnehmen, obwohl auch dies eigentlich unbegreiflich ist. Wir wissen, dass die Atome, die Moleküle dies alles selber machen und kein Gott im Mutterleib eingreift, um das Baby zusammenzusetzen. Die Bereitstellung der benötigten Atome durch geeignete Ernährung der Mutter und die passende Umgebung des Mutterleibes reichen völlig aus, um den neuen Menschen heranwachsen zu lassen, ja es ist im Gegenteil überhaupt nicht vorstellbar, wie ein steuernder Eingriff von außen vor sich gehen sollte. Wo also sollten wir eine Schöpfung verorten? Hätte ein Gott vielleicht die Eizelle mit der DNA des zukünftigen Adam erschaffen? Hätte er vielleicht eine Eizelle eines Schimpansenweibchens so manipulieren können, dass sie einen Menschen gebärte. Das läge gar nicht so fern, denn die DNA von Schimpansen sind ja zu 99% identisch mit der von Menschen. Hätte er das vielleicht in vielen kleinen Schritten tun können, so wie es die Evolutionstheorie beschreibt, um die Lebensfähigkeit der veränderten, genmanipulierten Lebewesen nicht zu überfordern?

Auf diese Weise hätte dieser Gott nacheinander alle Pflanzen und Lebewesen hervorbringen können, indem er ausgehend von einem einfachen einzelligen Bakterium immer wieder eine geeignete Ausgangsform auswählt und deren Gene etwas manipuliert. Der entsprechende Organismus entsteht dann von selbst, so wie wir es in der Natur beobachten können. Es verliefe alles so, wie es die Evolutionstheorie beschreibt. Wäre das die Lösung, um Schöpfung zu erklären?
Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich fragte:
Christel hat geschrieben: Montag 21. März 2022, 21:09 Ist die Schöpfung abgeschlossen?
Diese Frage beantwortete ich selbst mit der „Creatio continua“, der Theologie der »fortdauernde Schöpfung« und verwies dabei zuletzt auf den Jesuitenpriester Pierre Teilhard de Chardin (1881–1955), der außerdem Geologe und Paläontologe war.

Christentum beinhaltet ein Fortschrittsdenken, worauf sonst stützt sich die christliche Hoffnung:
Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat. Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er ihnen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet hat. Wir sind also Gesandte an Christi statt und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! (2. Korinther 17-20)
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Atheisius hat geschrieben: Dienstag 22. März 2022, 09:07 Von Fiktion kann keine Rede sei. Die Bilder sind wissenschaftliche Rekonstruktionen (bzw. Computeranimationen) auf Grund der Schädelfunde und deren Altersbestimmung.
Wissenschaft verändert sich, entwickelt sich weiter. Wissenschaft ist nicht irrtumslos, doch sie korrigiert (hoffentlich) ihre Irrtümer.

Auch bezüglich der Neandertaler ging die Forschung weiter, Irrtümer wurden korrigiert:
„Dabei sahen wir, dass vor allem die Bereiche, die für die Pigmentierung der Haut und Haare wichtig sind, von Neandertalern stammen. Es liegt auf der Hand, dass gerade diese Genvarianten für unsere Vorfahren vorteilhaft waren und sich durchgesetzt haben, etwa die helle Haut. Denn die Neandertaler waren ja schon lange an die klimatischen Gebiete in Eurasien angepasst.“
https://www.deutschlandfunk.de/neandert ... e-100.html
Deine Neandertaler sind dunkelhäutig. Hier geht man von hellhäutigen Neandertalern aus.
Uns allen ist der Begriff „Neandertaler“ als nicht sehr freundliche Bezeichnung für manche Mitmenschen geläufig, die wir für unkultiviert und begriffsstutzig halten. Aber war der echte Neandertaler tatsächlich ein dummer, unzivilisierter Tölpel? Neue Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass genau das Gegenteil der Fall war…
https://zdf-enterprises.de/programmkata ... andertaler
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Holuwir
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Wenn man beliebige Zeitgenossen fragt, ob sie sich vorstellen können, dass wir von Bakterien abstammen und in einem Milliarden Jahre währenden Zufallsprozess in vielen kleinen Schritten zu dem evolviert sind, was wir heute sind, dann werden wohl nur wenige uneingeschränkt zustimmen. Zu absurd erscheint eine solche Evolution, die sogar die einen oder anderen Wissenschaftler in Frage stellen. Ist eine solche Skepsis angebracht, wenn doch von der Naturwissenschaft eine Evolution aus einfachsten Anfängen heraus mittlerweile als erwiesene Tatsache angesehen wird? Können wir uns auf unser Gefühl verlassen, dies ohne ein tiefergehendes Studium der naturwissenschaftlichen Zusammenhänge vernünftig abschätzen zu können?

Machen wir eine Gegenprobe: Betrachten wir die Entwicklung eines Menschen, sagen wir von uns selbst, aus einer winzigen Eizelle (0,12 mm Durchmesser) heraus. In dieser Eizelle befinden sich keine Organe, keine Gliedmaßen, kein Herz, kein Gehirn. Von dem neuen Menschen existiert nichts als seine DNA. Daran entsteht dann aufgrund der Nahrungszufuhr und fortwährender Zellteilung ganz von selbst der neue Mensch. Hier in Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Augenentw ... rbeltiere) wird z.B. die Entwicklung des Auges im Embryo betrachtet. Dabei durchläuft das entstehende Auge, quasi im Zeitraffertempo, alle Stadien der vergangenen Evolution. Jede dieser früheren Formen war ein funktionierendes Sehorgan, wenn auch weniger leistungsfähig als das heutige menschliche Auge. Zufällige Mutationen, die eine Verbesserung bewirkten, verschafften dem betroffenen Lebewesen einen Überlebens- und Fortpflanzungsvorteil, so dass solche Mutationen erfolgreich weitergegeben und sich allmählich durchsetzen konnten. Dieser Prozess des Durchlaufen aller früheren Evolutionsstufen betrifft den gesamten Embryo. Er hörte bei früheren Lebewesen einfach in einem früheren Stadium auf.

Die Entwicklung jedweder Lebewesen aus jeweils einer Eizelle heraus, ist eine unumstößliche Tatsache. Wir können dies unmittelbar beobachten, müssen es also hinnehmen, obwohl auch dies eigentlich unbegreiflich ist. Wir wissen, dass die Atome, die Moleküle dies alles selber machen und kein Gott im Mutterleib eingreift, um das Baby zusammenzusetzen. Die Bereitstellung der benötigten Atome durch geeignete Ernährung der Mutter und die passende Umgebung des Mutterleibes reichen völlig aus, um den neuen Menschen heranwachsen zu lassen, ja es ist im Gegenteil überhaupt nicht vorstellbar, wie ein steuernder Eingriff von außen vor sich gehen sollte. Wo also sollten wir eine Schöpfung verorten? Hätte ein Gott vielleicht die Eizelle mit der DNA des zukünftigen Adam erschaffen? Hätte er vielleicht eine Eizelle eines Schimpansenweibchens so manipulieren können, dass es einen Menschen gebärte. Das läge gar nicht so fern, denn die DNA von Schimpansen sind ja zu 99% identisch mit der des Menschen. Hätte er das vielleicht in vielen kleinen Schritten tun können, wie es die Evolutionstheorie beschreibt, um die Lebensfähigkeit der veränderten, genmanipulierten Lebewesen nicht zu überfordern?
Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben: Dienstag 22. März 2022, 12:36Die Entwicklung jedweder Lebewesen aus jeweils einer Eizelle heraus, ist eine unumstößliche Tatsache.
Wenn’s so einfach wäre, dann könnte man die Männer sparen. Ohne Samenzelle, ohne diese „Manipulation der Eizelle“ stirbt die Eizelle ab – Regelblutung!
Holuwir hat geschrieben: Dienstag 22. März 2022, 12:36Wir können dies unmittelbar beobachten, müssen es also hinnehmen, obwohl auch dies eigentlich unbegreiflich ist. Wir wissen, dass die Atome, die Moleküle dies alles selber machen und kein Gott im Mutterleib eingreift, um das Baby zusammenzusetzen.
Nicht nur die Gottesvorstellung sondern auch das Weltbild ist entscheidend dafür ob und wie man sich Schöpfung vorstellt!

Du scheinst hier vom Mechanistischen Weltbild auszugehen.
Bei der Charakteristik der Welt als Maschine spielt insbesondere eine bestimmte „Maschine“ eine Rolle, und zwar die Uhr. Dabei wird die Welt mit einer Uhr verglichen, Gott erscheint als der allmächtige Uhrmacher. https://de.wikipedia.org/wiki/Mechanistisches_Weltbild

Gott müsste demnach in die Welt-Maschine von außen eingreifen, was irgendwie zu sehen sein müsste.

Allerdings spricht der Artikel vom
„Ende der mechanistischen Weltsichthttps://de.wikipedia.org/wiki/Mechanistisches_Weltbild
In der Antike sah man die Welt nicht als Maschine an, sondern als etwas Lebendiges.
Also nicht, dass es da innerhalb einer mechanischen Welt Götter, Geister gibt…, sondern die Welt selbst ist lebenig.

Und trotz der Zurückweisung des Pantheismus durch den Schöpfungsglauben Israels, blieb doch die Welt etwas Lebendiges.

Nicht erst Einstein sieht die „Vernunft des Weltenbaues“. In Sprüche 8,27-30 sagt die Weisheit:
Als er den Himmel baute, war ich dabei, / als er den Erdkreis abmaß über den Wassern, als er droben die Wolken befestigte / und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer, als er dem Meer sein Gesetz gab / und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften, / als er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm. / Ich war seine Freude Tag für Tag / und spielte vor ihm allezeit. https://www.bibleserver.com/EU/Spr%C3%BCche8%2C22-36
Das „Wort“ im Johannesprolog ist griechisch der Logos und kann auch mit Sinn und Vernunft übersetzt werden:
1 Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. 2 Dieses war im Anfang bei Gott. 3 Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist.

1 Im Anfang war der Logos und der Logos war bei Gott und der Logos war Gott. 2 Dieser war im Anfang bei Gott. 3 Alles ist durch den Logos geworden und ohne ihn wurde nichts, was geworden ist.

1 Im Anfang war der Sinn und der Sinn war bei Gott und der Sinn war Gott. 2 Dieser war im Anfang bei Gott. 3 Alles ist durch den Sinn geworden und ohne ihn wurde nichts, was geworden ist.

1 Im Anfang war die Vernunft und die Vernunft war bei Gott und die Vernunft war Gott. 2 Diese war im Anfang bei Gott. 3 Alles ist durch die Vernunft geworden und ohne sie wurde nichts, was geworden ist.
Gott spricht in Jesaja: 55,10f.:
„ wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe.“
„Dann sprach Gott: Die Erde lasse junges Grün sprießen, Gewächs, das Samen bildet, Fruchtbäume, die nach ihrer Art Früchte tragen mit Samen darin auf der Erde. Und so geschah es:
Die Erde brachte junges Grün hervor, Gewächs, das Samen nach seiner Art bildet, und Bäume, die Früchte tragen mit Samen darin nach ihrer Art. Gott sah, dass es gut war. (Genesis 1,11f.)
Die Welt ist erfüllt vom legendigen und lebendig machenden Geist des Herrn. Aus einem Kirchenlied:
Der Geist des Herrn erfüllt das All
mit Sturm und Feuersgluten;
er krönt mit Jubel Berg und Tal,
er lässt die Wasser fluten.
Ganz überströmt von Glanz und Licht,
erhebt die Schöpfung ihr Gesicht,
frohlockend: Halleluja.
Also ich kann mir so Schöpfung gut vorstellen!

Holuwir, vielleicht kannst Du aber mehr mit Evolution und Schöpfung (Pierre Teilhard de Chardin) anfangen. - Ich kenne ihn bisher nur oberflächlich.
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Christel
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben: Dienstag 22. März 2022, 12:36 Wo also sollten wir eine Schöpfung verorten? Hätte ein Gott vielleicht die Eizelle mit der DNA des zukünftigen Adam erschaffen? Hätte er vielleicht eine Eizelle eines Schimpansenweibchens so manipulieren können, dass es einen Menschen gebärte. Das läge gar nicht so fern, denn die DNA von Schimpansen sind ja zu 99% identisch mit der des Menschen.
Wo kann man Gott verorten?
Die Apostelgeschichte antworten darauf:
Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern. Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir (Apg. 17,27f.)
Dass ich Holuwirs Frage für unnötig finde und weshalb geht (hoffentlich) aus meinen obigen Beitrag hervor. Und Gott ist nicht nur allmächtig, sondern auch allgegenwärtig.

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Aber was anderes, wegen Deines Schimpansen Weibchens.

Friedrich Engels schrieb ca. 1876 den Aufsatz "Der Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen". Ich kenne das Werk auch unter dem volkstümlichen Kurztitel „Der Affe auf dem Weg zur Arbeit“ :P

Noch rund 150 Jahre später ist es ein Anliegen von Michael Schmidt-Salomon den Menschen innerhalb der Tierwelt zu verorten. Es nennt das "Humanismus" :?: Daher schreibt er:
Christel hat geschrieben: Donnerstag 10. März 2022, 23:23 Michael Schmidt-Salomon “Keine Macht den Doofen“. – 9. Auflage. - München : Pieper, 2014 nach:
Seite18: „Der vermeintliche Schöpfer des unendlichen Universums soll wirklich nichts Besseres im Sinn gehabt haben, als sich ausgerechnet in Gestalt einer zufällig entstandenen und bald wieder aussterbenden Affenart auf dem Mini-Planeten Erde zu inkarnieren und gekreuzigt zu werden?"
Im Gegensatz dazu, hatte ich vergangenem Jahrhundert in der Schule gelernt, dass wir keine Affen sind und auch nicht vom Affen abstammen, sondern lediglich gemeinsame Vorfahren mit ihnen haben. Das scheint in etwa auch der heutige Stand zu sein: https://www.planet-schule.de/wissenspoo ... fen-zu-tun

Ich denke, wenn sich solche Lienen erst einmal verzweigt haben, dann lässt sich das nicht mehr rückgängig machen.

Und wenn ein Schimpansen Weibchens tatsächlich durch Genmanipulation einen Menschen austragen und gebären könnte, was schon aufgrund der Größe von Schimpansen (63 – 94 cm) schwer vorstellbar ist, zudem ist die Entwicklung des Embryos in der Mutter ein kommunikativer Prozess,
so wäre der zwar genetisch mit uns gleich, würde sich aber unter Schimpansen nicht wie ein normaler Mensch entwickeln können. Menschen brauchen Menschen: The Ape and the Child
Im Alter von 19 Monaten beherrschte Donald nur drei menschliche Wörter. Ein Durchschnittskind hingegen beginnt in diesem Alter schon, Sätze zu bilden. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Experiment abgebrochen und Gua zurück in den Zoo geschickt. https://de.wikipedia.org/wiki/The_Ape_and_the_Child
PS:
zu den nächsten Verwandten des Menschen, den Schimpansen beträgt die Gemeinsamkeit wohl noch mehr als 98,5 Prozent.[1] Durch die enorme Größe des Genoms (abgeschätzt etwa 3 Milliarden Basenpaare) ist der verbleibende variable Anteil – er entspricht grob abgeschätzt etwa einer heterozygoten Position pro 1.300 Basenpaaren[2] – aber immer noch beträchtlich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Genetisch ... n_(Mensch)
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Holuwir
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Eigentlich ist es ganz einfach. In der Eizelle befindet sich die DNA, die allein und umfassend festlegt, was für ein Lebewesen daraus entsteht. All dessen Merkmale und Besonderheiten sind darin enthalten und sonst nirgends. Nun kann man über die Komplexität eines Menschen staunen wie man will und es für undenkbar halten, dass sich das alles aus dieser winzigen DNA von selbst entwickeln sollte; es ist aber so und nicht anders. Das ist keine Spekulation oder Hypothese. Das ist eine jederzeit nachprüfbare Tatsache.

Andersherum kann man ohne Einschränkung sagen: Wenn man einen Menschen erschaffen wollte, dann genügte es ein mal seine DNA zu erschaffen und nicht den ganzen Mensch. In der richtigen Umgebung entsteht dieser dann von selbst. Naja, die DNA erschaffen müsste man sowieso, denn sie muss sich ja in jeder Zelle befinden, sonst kann sich keine Zelle teilen. Leben bedeutet, dass mit Hilfe der DNA in den Zellen ständig neue Zellen entstehen. Andere sterben dafür ab. Ein erwachsener Mann hat ca. 100 Billionen Zellen. Aber für den Anfang genügt ein Exemplar. Eine Eizelle mit der spezifischen DNA.

Die DNA-Stränge für sich betrachtet stellen allerdings keine allzu komplexen Moleküle dar. Es sind Ketten aus 4 verschiedenen Molekülbausteinen zu je ca. 70 Atomen (kann man hier in Wikipedia alles schön studieren). An ihnen entstehen, je nach deren Reihenfolge in den Ketten, alle Biomoleküle, die ein Lebewesen oder eine Pflanze ausmachen. Das ist frappierend, wenn man bedenkt, dass die gesamte Vielfalt und Komplexität des organischen Lebens auf unserer Erde in der simplen Reihenfolge von 4 verschiedenen Molekülen begründet liegt. So einfach soll das sein? Ja, so einfach ist das letztlich.

Die Frage ist nun, wie kommen diese DNA-Ketten zustande, die so wundersames vollbringen? Wurden sie etwa mit der Intelligenz eines übernatürlichen Wesens entworfen? Und wie entsteht Evolution? Könnte es Genmanipulation durch ein solches Wesen sein?
Holuwir
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Re: Das christliche Schöpfungsverständnis

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Wie kommen diese DNA-Ketten zustande, die alles Leben auf der Erde steuern und dabei so wundersames vollbringen?
DNA-Ketten sind letztlich auch nur Moleküle, zwar im XXXXL-Format, aber sie entstehen und bestehen wie alle Moleküle dieser Welt mittels der elektromagnetischen Kräfte, die von den beteiligten Atomen ausgehen und durch nichts sonst. Da gibt es prizipiell keinen Unterschied. Diese Kräfte sind determinierend, wirken also exakt nach immer gleichen atomspezifischen Regeln.

Welche Ergebnisse dabei entstehen, hängt jedoch von der unmittelbaren Umgebung ab. Welche Atome oder Molekülbausteine befinden sich nahe genug, damit die elektromagnetischen Kräfte wirken können? Welche Temperaturen und Drücke gerade herrschen? Das ist i. d. R. Zufall, in der schützenden Hülle einer Zelle jedoch wird dieser Zufall weitestgehend ausgeschaltet. Es herrschen immer die gleichen Umgebungsbedingungen, so dass immer wieder die gleichen Ergebnisse zustandekommen. In der Zelle entstehen so ständig neue DNA-Moleküle, deren Struktur identisch mit der der vorhanden ist. Danach teilt sich die Zelle, was Wachstum oder Erhalt des Körpers bedeutet.

Wurden sie mit der Intelligenz eines übernatürlichen Wesens entworfen?
Dafür gibt es keinerlei Anzeichen. Im Gegenteil, alles spricht dagegen. Da Veränderungen der DNA zumeist negative, nur äußerst selten positive Auswirkungen haben, kann man einen intelligenten, zielgerichteten Einfluss auf die Mutationen eigentlich ausschließen. Auch die Tatsache, dass 99,9% der Arten, die jemals auf der Erde gelebt haben, bereits wieder ausgestorben sind, spricht nicht dafür. Welchen Sinn sollte es machen, gezielt Arten zu generieren, um sie anschließend wieder verschwinden zu lassen?

Wie entsteht Evolution?
Wenn sich die DNA innerhalb einer Zelle reproduziert, entsteht zwar i. d. R. eine identische Struktur, d. h. die Reihenfolge der 4 Nukleotid-Arten bei der Mutter- und Tochter-DNA ist dieselbe. Aber eben nicht immer. Das ist ganz natürlich, wenn man bedenkt, dass z.B. eine menschliche DNA 3 Milliarden Nukleotide umfasst. Da bilden sich z. B. abschnittsweise nach bestimmten Regeln Sequenzen, die sich dann wieder zusammensetzen, manchmal in der falschen Reihenfolge, manchmal doppelt oder gar nicht. Auch wenn sich wirksame Regelmechanismen ausgebildet haben, kommen doch Abweichungen vor. So ist es eben in der Natur. Wenn dies nun bei der Bildung einer Ei- oder Samenzelle eintritt, sprechen wir von Mutationen. Entsteht daraus ein Lebewesen, so wirken sich derartige Mutationen aus. Es entsteht ein etwas anderes Lebewesen. Wenn dieses lebensfähig ist und Nachkommen hat, erben diese die mutierten Gene. Die Veränderung bleibt also erhalten. Das ist Evolution.

Ist es Genmanipulation durch ein übernatürlichen Wesen?
Wir haben in der gegenwärtigen Corona-Pandemie den besten Anschauungsunterrricht. Zwar haben die Sars-Cov-2-Viren statt DNA ein RNA-Genom. Aber das verhält sich im Prinzip genau gleich. RNA ist etwas instabiler als DNA. Deswegen ist die Mutationsrate höher und die entsprechende Evolution verläuft gewissermaßen im Zeitraffertempo. Kommt heute jemand auf die Idee, ein übernatürliches Wesen würde die Variationen beim Corona-Virus bewirken? Ich glaube, jeder ist überzeugt, dass die Varianten Delta, Omikron usw. zufallsbedingte Mutationen sind und keines Gottes absichtlicher Eingriff. Für die seit 3,8 Mrd Jahren stattfindende Evolution des irdischen Lebens gibt es einfach kein Begründung, warum es dabei anders sein sollte.
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