Christel hat geschrieben: ↑Donnerstag 27. Juni 2019, 21:57
Holuwir hat geschrieben: ↑Mittwoch 26. Juni 2019, 23:21
Übrigens bezieht sich meine Beurteilung 'Rabulistik' immer nur auf Argumente, niemals auf die Person.
Es ist nicht möglich dies zu trennen! - Auch Du kannst das nicht. Oder weshalb hast Du mich schon aufgefordert die 'Rabulistik' zu lassen?
Natürlich werden Argumente immer von Personen vorgebracht. Aber deshalb sind Erwiderungen nicht gegen die Person, sondern nur gegen deren Argumente gerichtet, auch wenn man damit letztlich sagt, dass sich die betreffende Person irrt. Argumentum ad hominem hingegen bezeichnet Aussagen die sich gegen die Person richten, ohne dabei auf deren Argumente einzugehen, wie z. B. dies:
Christel hat geschrieben: ↑Samstag 20. April 2019, 16:49
Aber sonst geht’s Dir gut?
Wer hinter der Wahrheit die Wahrheit sucht, der landet in der Regel beim Irrtum.
Komm mal runter. Atheisten sind ebenso wenig bessere Menschen, wie Zeugen Jehovas. Man kann sich nicht den „Wahren“ anschließen. Wer meint, dies zu können, der folgt einer Ideologie.
Widerlegungen von Argumenten und Angriffe auf die Person sind strikt auseinanderzuhalten, auch wenn natürlich Argumente immer an Personen gebunden sind.
Christel hat geschrieben: ↑Donnerstag 27. Juni 2019, 21:57
Holuwir hat geschrieben: ↑Mittwoch 26. Juni 2019, 23:21
Nur Argumente können rabulistischer Art sein, nämlich dann, wenn sie allein dem Zweck dienen, recht zubehalten, unabhängig von der Richtigkeit der eigenen Position (frei nach Wikipedia;Rabulistik).
Das würde voraussetzen, dass jemand weiß, dass er im Unrecht ist und dennoch auf die alte Meinung beharrt. - Du siehst, auch dies weist auf die Person.
Ja, es kann durchaus sein, dass dabei ganz bewusst gelogen wird. Aber es ist doch kein Angriff auf die Person, dies bloßzustellen, auch wenn dies natürlich dann ein schlechtes Licht auf die Person wirft. Aber das hat sie selbst zu verantworten.
Rabulistik kann aber sehr vielschichtig gehandhabt werden. So können, ihrem Wesen nach rabulistische, Argumente überzeugend wirken und guten Glaubens, z. B. aus der Literatur, übernommen und verwendet werden, ohne sich deren rabulistischen Charakters bewusst zu werden.
Christel hat geschrieben: ↑Donnerstag 27. Juni 2019, 21:57
Fazit: Der Vorwurf der Rabulistik ist auf jeden Fall ein Argument gegen eine andere Person.
Das wäre nur dann der Fall, wenn dieser Vorwurf nicht sachlich begründet, also der Bezug zur beanstandeten Argumentation nicht klargestellt wird.
Christel hat geschrieben: ↑Donnerstag 27. Juni 2019, 21:57
Nun, argumentiere ich nicht um (trotzdem) recht zu behalten, sondern weil ich glaube recht zu haben.
Dagegen ist nicht das geringste einzuwenden, im Gegenteil, das ist der Sinn jeder Diskussion. Es kommt allein auf die Art der Argumentation an. Deswegen hatte ich ja angekündigt, diese in besonderer Weise zu beleuchten, denn es ist ganz wichtig, rabulistische von sachlichen Argumenten zu unterscheiden.
Christel hat geschrieben: ↑Donnerstag 27. Juni 2019, 21:57
Und weil ich überzeugt bin recht zu haben, könnte ich Dir genauso unterstellen, dass Du dies einsiehst, aber trotzdem recht behalten willst. - Kurz, ich könnte Dir genauso und (vermutlich) aus demselben Grund ‚Rabulistik‘ unterstellen.
Das steht dir frei. Versuche es, wenn du der Meinung bist, es sei so. Bisher hast du lediglich meinen Rabulistikvorwurf als persönlichen Angriff gewertet, der seinerseits nun wieder Rabulistik sei. So geht es natürlich nicht.
Aber hier nun ein Beispiel:
Ich hatte die Frage gestellt: Was veranlasst Christen wie z. B. dich, an Schöpfung zu glauben. Bei Christen früherer Zeiten, z. B. bei Paulus, war dies klar. Für die Entstehung der Welt gab es keine andere Erklärung. Das hat sich dramatisch geändert. Insofern muss heute eine andere Antwort her. Auf meine Frage aber hast du nun wortreich keine Antwort gegeben. Das ist für mich schon Rabulistik. Du stellst ein Thema "Das christliche Schöpfungsverständnis" ein, lieferst aber selbst auf intensive Nachfrage keine Antwort, welche Veranlassung man haben könnte, Schöpfung überhaupt in Erwägung zu ziehen.
Ich nenne das jetzt einfach mal
Rabulistik-Regel 1:
Fragen, die zur Widerlegung der vertretenen Meinung führen, möglichst unauffällig ignorieren
Ga_chen hatte da eine andere Idee die unangenehme Frage zu umgehen, was Christen veranlasse, an Schöpfung zu glauben:
Ga-chen hat geschrieben: ↑Freitag 5. April 2019, 07:27
Ich glaube nicht an Schöpfung, Holuwir, sonst würde ich ja an vergängliche Materie glauben, was für einen Sinn hätte das? Sondern ich glaube an den allein wahren Gott, der sich in Jesus Christus offenbart und durch ihn alles Sichtbare und Unsichtbare geschaffen hat....durch sein "Wort", er "sprach" und es "wurde".
Das ist eine beliebte rabulistische Methode. Begriffe haben ja oft mehrere Bedeutungen. So kann man dann eine Bedeutung nehmen, die gar nicht gemeint war, und diese benutzen, um zu zeigen, wie unsinnig das gegnerische Argument ist. Hier betreibt Ga-chen dieses Spiel mit dem Begriff "Schöpfung". Der steht einmal für Erschaffen, also den Prozess, zum anderen für Erschaffenes, also das Ergebnis des Prozesses. Meine Frage bezieht sich natürlich auf den Prozess. Aber das ist ein recht plumper Versuch. Oft sind die Umdeutungen nicht so offenkundig und leicht zu durchschauen.
Fazit:
Rabulistik-Regel 2
Vertausche möglichst unmerklich die Bedeutung von Begriffen, um so den Gegner scheinbar ad absurdum zu führen.
Achte auf Menschen, die die Wahrheit suchen, hüte dich vor denen, die sie gefunden haben. (Unbekannter Verfasser)