Paulus schreibt in 1. Korinther 15,1ff.:
1 Ich erinnere euch, Brüder und Schwestern, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht.
2 Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet werden, wenn ihr festhaltet an dem Wort, das ich euch verkündet habe, es sei denn, ihr hättet den Glauben unüberlegt angenommen.
3 Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe:
[…]11 Ob nun ich verkünde oder die anderen: Das ist unsere Botschaft und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.
Es geht also um die urchristliche frohe Botschaft, um die
christliche Heilsbotschaft schlechthin 1.Korinter 15,3b-5:
Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.
„Christus ist für unsere Sünden gestorben“ – C.S. Lewis bespricht das in seinen Buch unter der Überschrift
„4. Wie kann ein anderer für mich büßen?“
Auf Seite 58 schreibt er dazu u.a.:
"Bevor ich Christ wurde, hatte ich immer den Eindruck, das erste, was ein Christ glauben müsse, sei eine bestimmte Theorie über den Sinn und Zweck dieses Sterbens." […] „Was ich später erkannte, war, daß weder diese noch irgendeine andere Theorie wirklich wiedergibt, was Christentum bedeutet. Der Kernpunkt des christlichen Glaubens besteht vielmehr darin, daß uns der Tod Christi irgendwie mit Gott versöhnt und die Möglichkeit zu einem Neubeginn gegeben hat."
Ich stimme C.S. Lewis im Großen und Ganzen zu und kann ihm auch bei seinen weiteren Ausführungen dazu folgen.
Seine Überschrift lässt jedoch einen „Strafakt“ vermuten. Das
„Lexikon für Theologie und Kirche“, Sonderausgabe 2006, 9. Band, Spalte 1098 schreibt unter „Sühne“.:
Nach dem AT ist S. kein Strafakt, sondern Heilsgeschehen, nämlich die Unterbrechung des Sühne-Unheil-Zshg. Durch Übertragung der „Unheilswirkung des Bösen auf ein Tier…, das stellvertretend für den Menschen …starb“
Ich habe natürlich schon viele verschiedenen Deutungen über den Sinn und Zweck dieses Sterbens Christi gehört und gelesen, denen ich mehr oder weniger folgen kann.
Es gibt jedoch eine Deutung/Theorie, der ich noch nie folgen konnte. Auf die ich sogar mit einem massiven Widerwillen reagiere. Diese Deutung ist
nicht bei C.S. Lewis zu finden. Sie steht in
Wikipedia gleich zu Beginn unter dem Stichwort
„Sühneopfertheologie“:
Der Kreuzestod Christi kann dabei vor dem Hintergrund christlicher Auslegungen der alttestamentlicher Texte zu Sünden, Reue und Umkehr als Menschenopfertod zur Versöhnung des christlichen Gottes mit den Menschen und als Vergebung der Ursünde gedeutet werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BChnopfertheologie
„Menschenopfertod“ erklärt Wikipedia so:
Menschenopfer waren die größtmöglichen Opferungen, bei denen Menschen im Rahmen eines religiösen oder anderen Kults getötet wurden, weil die Gesellschaft glaubte, den Forderungen einer Gottheit oder magischen Kraft entsprechen zu müssen, um nur so ihr eigenes Wohlergehen oder ihren Fortbestand sichern zu können.
https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenopfer
Darauf reagiere ich gefühlsmäßig mit Widerwillen, volle Ablehnung. Ich bin Christin und
das ist nicht mein Glaube!
Wie begründe ich das aber rational?
Menschenopfer waren bereits im Judentum überwunden:
Abraham erhält ein Widder (Schaf) von Gott. Dies soll er anstelle eines Menschen für Gott opfern.
Aufschlussreich ist auch ein
Wikipedia Artikel unter dem Stichwort
„Tofet“
Als Tofet (hebräisch תֹּפֶת, plur. Tephatim) bezeichnen einige Stellen im Tanach, der hebräischen Bibel, bestimmte Plätze, wo die früheren Kanaaniter religiöse Kinderopfer ausgeführt haben sollen.[1]
An anderen Bibelstellen bedeutet der Ausdruck „Gespei“, „Gespött“, „Gräuel“ oder „Schande“. Er erscheint jeweils in Kontexten, die den Glauben der Israeliten an JHWH von vorisraelitischen Kulten abgrenzen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tofet
Bibelstellen:
2. Könige 23,10:
Ebenso machte er das Tofet im Tal der Söhne Hinnoms unrein, damit niemand mehr seinen Sohn oder seine Tochter für den Moloch durch das Feuer gehen ließ.
Levitikus 20,1f.: Der HERR sprach zu Mose:2 Sag zu den Israeliten: Jeder Mann unter den Israeliten oder unter den Fremden in Israel, der eines seiner Kinder dem Moloch gibt, hat den Tod verdient.
Deuteronomium 18,9ff.:
9 Wenn du in das Land hineinziehst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, sollst du nicht lernen, die Gräuel dieser Völker nachzuahmen.
10 Es soll bei dir keinen geben, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, keinen, der Losorakel befragt, Wolken deutet, aus dem Becher weissagt, zaubert, 11 Gebetsbeschwörungen hersagt oder Totengeister befragt, keinen Hellseher, keinen, der Verstorbene um Rat fragt.12 Denn jeder, der so etwas tut, ist dem HERRN ein Gräuel.
Fazit:
Was das Judentum ablehnt, nämlich Menschenopfer, hat das Christentum nicht eingeführt!
Dies alles geschieht laut Wikipedia „Sühneopfertheologie“ „
zur Versöhnung des christlichen Gottes mit den Menschen“
Bei Paulus (2. Kor. 5,19f.) steht es genau umgekehrt:
19 „Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er ihnen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet hat.“
20. „Gott ist es, der durch uns mahnt“ „Lasst euch mit Gott versöhnen!“
Fazit:
Hier sind es die Menschen, die sich versöhnen lassen müssen.
Außerdem:
Wer auch immer Christentum deuten will, darf niemals „Weihnachten“ vergessen:
Jesus wird geboren, Gott wird wahrhaft Mensch. Das ist eine Zeitenwende, so hat man das gesehen und danach die Jahre neu gezählt.
Wenn Paulus schreibt „die Liebe Christi drängt uns“ (2. Kor. 5,14), dann ist es gleichsam auch Gottes Liebe, die drängt.
Jesus sagt (Johannes 14,7-11):
Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?
Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? [... ] Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist;