Christentum schlechthin

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Christel
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Re: Christentum schlechthin

Ungelesener Beitrag von Christel »

An dieser Stelle lohnt sich ein Blick in den Brief des Apostel Paulus an die Galater, geschrieben wahrscheinlich im Spätherbst 55 in Makedonien.

Gleich zu Beginn des Briefes schreibt Paulus, weshalb er sich vom Gegner der Christen und besonders eifrigen Befürworter der jüdischen Überlieferungen zum Anhänger Jesus wendete, nämlich als Gott seinem Sohn ihm offenbarte (Gal 1,16).

Es ist also derselbe Grund, der in Betrachtung der Bergpredigt (mein vorheriger Beitrag) gefunden wurde.

Paulus wendet sich in diesem Brief vehement dagegen, dass sich Christen beschneiden lassen.

Anders als in heutigen Beschneidungsdebatten nennt er weder praktische, noch medizinische Gründe. Sein Problem ist auch nicht die Beschneidung von Kindern.
Er hält die Beschneidung auch nicht für ein randständiges Gebot auf das man verzichte könne.

Gerade wegen der Bedeutung der Beschneidung ist er dagegen:
Ich bezeuge wiederum jedem Menschen, der sich beschneiden lässt: Er ist verpflichtet, das ganze Gesetz zu halten. (Galater 5,3)
Paulus stellt den Galatern klar die Wahl vor Augen:
- das jüdische Gesetz oder Jesus Christus
- das jüdische Gesetz oder das Evangelium Christi
- das jüdische Gesetz oder der Heilige Geist
- das jüdische Gesetz oder der Glaube
- das jüdische Gesetz oder die Erlösung
- das jüdische Gesetz, dass Sklaverei bedeutet oder der Glaube an Christus, welcher Freiheit und Gotteskindschaft bedeutet

Aber es geht ihm auch um die Entscheidung zwischen Unmündigkeit und Mündigkeit:
Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in keiner Hinsicht von einem Sklaven, obwohl er Herr ist über alles; er steht unter Vormundschaft und sein Erbe wird verwaltet bis zu der Zeit, die sein Vater festgesetzt hat. So waren auch wir, solange wir unmündig waren, Sklaven der Elementarmächte dieser Welt. (Gal 4,1-3)
Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen. Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, den Geist, der ruft: Abba, Vater. Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott. (Gal 4,4-7)
Meine bescheidene Meinung dazu:
Regeln und Gesetze entbinden durchaus von der Verantwortung, sie entmündigen. - Zudem sind Gesetze niemals in allen Fällen gerecht.
Der mündige Mensch, der an Gottes Geist gebundene, erst der ist in der Lage, befreit vom „Gesetz“ Verantwortung zu übernehmen.

Es geht nach wie vor um die Gottesherrschaft / dem Reich Gottes, um eine „neue Schöpfung“:
Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.
Denn es gilt weder die Beschneidung etwas noch das Unbeschnittensein, sondern: neue Schöpfung (Gal 6,15)
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
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Re: Christentum schlechthin

Ungelesener Beitrag von Christel »

Wir mögen Erklärungen, denn sie versprechen Deutung, Aufklärung und Erkenntnis. Doch können sie immer halten, was sie versprechen?

Zum Beispiel sind psychologische Erklärungen für die Pfingstereignisse beliebt. Doch wenn das, was damals geschah sich nur im Inneren der Jünger abspielte, also sozusagen von Natur aus schon in ihnen war, welchen Sinn macht es dann, um das Kommen des Heiligen Geistes zu beten?

Das „Kreuz“ mögen wir gar nicht! Doch es gelingt uns nicht, es aus unserem Leben zu drängen. Überall gibt es ein „Ach“.

Das „Kreuz“ mögen wir nicht! Daher würde sich kein Mensch eine Religion mit dem Kreuz im Zentrum ausdenken.
Eine Religion als Lebensweg, als Weg des „richtigen Handelns“ mit Ge- und Verboten ist da schon attraktiver. Sie gibt halt und man kann mit ihrer Hilfe frohgemut sein Leben gestalten und meistern.

Paulus setzt das Kreuz Christi dagegen:
„Ihr unvernünftigen Galater, wer hat euch verblendet? Ist euch Jesus Christus nicht deutlich als der Gekreuzigte vor Augen gestellt worden?“ (Galater 3,1)
Das Kreuz steht im Zentrum des Christentums, ob es uns gefällt oder nicht.
Gerade, wenn man den Anspruch erhebt das „Wesentliche des Christseins“ zu beschreiben, kann man das Kreuz nicht einfach weglassen. Es reicht nicht von Gottes Liebe zu erzählen.

Auch wenn wir das „Kreuz“ nicht mögen, es lässt sich weder aus unserem Leben entfernen, noch aus dem Christentum.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
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Re: Christentum schlechthin

Ungelesener Beitrag von Christel »

Paulus schreibt in 1. Korinther 15,1ff.:
1 Ich erinnere euch, Brüder und Schwestern, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht.
2 Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet werden, wenn ihr festhaltet an dem Wort, das ich euch verkündet habe, es sei denn, ihr hättet den Glauben unüberlegt angenommen.
3 Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe:
[…]11 Ob nun ich verkünde oder die anderen: Das ist unsere Botschaft und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.
Es geht also um die urchristliche frohe Botschaft, um die christliche Heilsbotschaft schlechthin 1.Korinter 15,3b-5:
Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.
„Christus ist für unsere Sünden gestorben“ – C.S. Lewis bespricht das in seinen Buch unter der Überschrift „4. Wie kann ein anderer für mich büßen?“
Auf Seite 58 schreibt er dazu u.a.:
"Bevor ich Christ wurde, hatte ich immer den Eindruck, das erste, was ein Christ glauben müsse, sei eine bestimmte Theorie über den Sinn und Zweck dieses Sterbens." […] „Was ich später erkannte, war, daß weder diese noch irgendeine andere Theorie wirklich wiedergibt, was Christentum bedeutet. Der Kernpunkt des christlichen Glaubens besteht vielmehr darin, daß uns der Tod Christi irgendwie mit Gott versöhnt und die Möglichkeit zu einem Neubeginn gegeben hat."
Ich stimme C.S. Lewis im Großen und Ganzen zu und kann ihm auch bei seinen weiteren Ausführungen dazu folgen.

Seine Überschrift lässt jedoch einen „Strafakt“ vermuten. Das „Lexikon für Theologie und Kirche“, Sonderausgabe 2006, 9. Band, Spalte 1098 schreibt unter „Sühne“.:
Nach dem AT ist S. kein Strafakt, sondern Heilsgeschehen, nämlich die Unterbrechung des Sühne-Unheil-Zshg. Durch Übertragung der „Unheilswirkung des Bösen auf ein Tier…, das stellvertretend für den Menschen …starb“
Ich habe natürlich schon viele verschiedenen Deutungen über den Sinn und Zweck dieses Sterbens Christi gehört und gelesen, denen ich mehr oder weniger folgen kann.

Es gibt jedoch eine Deutung/Theorie, der ich noch nie folgen konnte. Auf die ich sogar mit einem massiven Widerwillen reagiere. Diese Deutung ist nicht bei C.S. Lewis zu finden. Sie steht in Wikipedia gleich zu Beginn unter dem Stichwort „Sühneopfertheologie“:
Der Kreuzestod Christi kann dabei vor dem Hintergrund christlicher Auslegungen der alttestamentlicher Texte zu Sünden, Reue und Umkehr als Menschenopfertod zur Versöhnung des christlichen Gottes mit den Menschen und als Vergebung der Ursünde gedeutet werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BChnopfertheologie
„Menschenopfertod“ erklärt Wikipedia so:
Menschenopfer waren die größtmöglichen Opferungen, bei denen Menschen im Rahmen eines religiösen oder anderen Kults getötet wurden, weil die Gesellschaft glaubte, den Forderungen einer Gottheit oder magischen Kraft entsprechen zu müssen, um nur so ihr eigenes Wohlergehen oder ihren Fortbestand sichern zu können. https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenopfer
Darauf reagiere ich gefühlsmäßig mit Widerwillen, volle Ablehnung. Ich bin Christin und das ist nicht mein Glaube!

Wie begründe ich das aber rational?

Menschenopfer waren bereits im Judentum überwunden:
Abraham erhält ein Widder (Schaf) von Gott. Dies soll er anstelle eines Menschen für Gott opfern.

Aufschlussreich ist auch ein Wikipedia Artikel unter dem Stichwort „Tofet“
Als Tofet (hebräisch תֹּפֶת, plur. Tephatim) bezeichnen einige Stellen im Tanach, der hebräischen Bibel, bestimmte Plätze, wo die früheren Kanaaniter religiöse Kinderopfer ausgeführt haben sollen.[1]
An anderen Bibelstellen bedeutet der Ausdruck „Gespei“, „Gespött“, „Gräuel“ oder „Schande“. Er erscheint jeweils in Kontexten, die den Glauben der Israeliten an JHWH von vorisraelitischen Kulten abgrenzen. https://de.wikipedia.org/wiki/Tofet
Bibelstellen:
2. Könige 23,10:
Ebenso machte er das Tofet im Tal der Söhne Hinnoms unrein, damit niemand mehr seinen Sohn oder seine Tochter für den Moloch durch das Feuer gehen ließ.

Levitikus 20,1f.: Der HERR sprach zu Mose:2 Sag zu den Israeliten: Jeder Mann unter den Israeliten oder unter den Fremden in Israel, der eines seiner Kinder dem Moloch gibt, hat den Tod verdient.

Deuteronomium 18,9ff.:
9 Wenn du in das Land hineinziehst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, sollst du nicht lernen, die Gräuel dieser Völker nachzuahmen.
10 Es soll bei dir keinen geben, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, keinen, der Losorakel befragt, Wolken deutet, aus dem Becher weissagt, zaubert, 11 Gebetsbeschwörungen hersagt oder Totengeister befragt, keinen Hellseher, keinen, der Verstorbene um Rat fragt.12 Denn jeder, der so etwas tut, ist dem HERRN ein Gräuel.
Fazit:
Was das Judentum ablehnt, nämlich Menschenopfer, hat das Christentum nicht eingeführt!

Dies alles geschieht laut Wikipedia „Sühneopfertheologie“ „zur Versöhnung des christlichen Gottes mit den Menschen“

Bei Paulus (2. Kor. 5,19f.) steht es genau umgekehrt:
19 „Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er ihnen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet hat.“
20. „Gott ist es, der durch uns mahnt“ „Lasst euch mit Gott versöhnen!“
Fazit:
Hier sind es die Menschen, die sich versöhnen lassen müssen.

Außerdem:
Wer auch immer Christentum deuten will, darf niemals „Weihnachten“ vergessen: Jesus wird geboren, Gott wird wahrhaft Mensch. Das ist eine Zeitenwende, so hat man das gesehen und danach die Jahre neu gezählt.

Wenn Paulus schreibt „die Liebe Christi drängt uns“ (2. Kor. 5,14), dann ist es gleichsam auch Gottes Liebe, die drängt.
Jesus sagt (Johannes 14,7-11):
Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.

Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?

Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? [... ] Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist;
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
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Re: Christentum schlechthin

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich habe in meinem letzten Beitrag den Wikipedia Eintrag zur „Sühneopfertheologie“ kritisiert, weil dort gesagt wird:
Der Kreuzestod Christi kann dabei vor dem Hintergrund christlicher Auslegungen der alttestamentlicher Texte zu Sünden, Reue und Umkehr als Menschenopfertod zur Versöhnung des christlichen Gottes mit den Menschen und als Vergebung der Ursünde gedeutet werden. https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BChnopfertheologie
Ich begründete vom Judentum her bereits, weshalb ich diesen „christlichen Auslegungen der alttestamentlicher Texte“ nicht zustimme. Auch erwähnte ich „Weihnachten“, da wird gefeiert, "Gott wird Mensch", Inkarnation.

Das Urchristentum deutete zwar alttestamentlicher Texte auf Jesus hin. Es war aber nie in erster Linie Bibelauslegung, sondern die Deutung der Erfahrungen, die sie mit Jesus von Nazareth gemacht hatten. Im Mittelpunkt stand daher die Frage: "Jesus, wer ist das?"

Klar war den ersten Christen, Jesus war ein wirklicher Mensch, der gelitten hat und gestorben ist.
Aber sie meinten, er war mehr. In diesem Jesus wurde Gott selbst Mensch: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“ Johannes 1,14
Das ist Trinität, Dreifaltigkeit. Dies ist nicht nur das Zentraldogma der heutigen Katholischen Kirche, sondern alle christlichen Kirchen halten daran fest. Der ÖRK formuliert das so:
Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von Kirchen, die den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen und darum gemeinsam zu erfüllen trachten, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
https://www.oikoumene.org/de/about-the-wcc
Dies ist Christentum schlechthin!

Zeugen Jehovas sehen das anders. Zwar bezeichnen sie Jesus auch als Sohn Gottes, sehen in ihm aber nur einen Menschen und in seiner Vorexistenz einen Engel. Demnach können sie in Jesu Tod tatsächlich nur ein Menschenopfer sehen. Jesus ist durch seinen Tod lediglich Fürsprecher bei Gott, mehr nicht:
Auf der Grundlage seines Opfertodes tritt er zu ihren Gunsten ein und bittet Gott darum, ihre Gebete zu erhören und ihre Sünden zu vergeben (Matthäus 1:21; Römer 8:34). Gott geht auf Jesu Bitten ein.
https://www.jw.org/de/biblische-lehren/ ... ettet-wie/
Für Zeugen Jehovas dürfte der Wikipedia Eintrag folglich korrekt sein. Doch hierbei handelt es sich um eine Randgruppe und nicht um das „Christentum schlechthin“. Das „Christentum schlechthin“ ist einig in Sachen Trinität.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
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Re: Christentum schlechthin

Ungelesener Beitrag von Christel »

Sieht man in Jesus nur einen vorbildlichen Menschen, der Gott gegenüber völlig loyal ist, dann wird auch diese, na ja sehr konstruierte Geschichte, logisch:
Die „große Streitfrage“, die Zeugen Jehovas nicht aus den Augen verlieren sollen.
Gemeint ist der Teufel:
Er deutete auch an, kein Mensch wäre Gott gegenüber völlig loyal — unter genügend Druck würde sich jeder gegen Jehovas Herrschaft entscheiden (Hiob 2:4, 5).
[…]
Das erste Menschenpaar lehnte Jehovas Herrschaft ab — genauso wie viele andere danach. Deshalb könnte die Frage aufkommen, ob der Teufel recht hat. Solange diese Frage vor Menschen und Engeln ungeklärt ist, wird es Uneinigkeit zwischen Staaten, Volksgruppen, Familien und Einzelpersonen geben. Doch ist Jehovas Souveränität erst einmal gerechtfertigt, werden sich alle für immer seiner gerechten Herrschaft unterordnen.
[…]
Die Bewahrer der Lauterkeit werden bewiesen haben, dass Menschen für Gottes Herrschaft Stellung beziehen können (Jes. 45:23, 24). Möchten wir zu diesen Unterstützern der Souveränität Jehovas gehören? Wenn ja, dann müssen wir unseren Blick auf die große Streitfrage gerichtet halten und verstehen, wie wichtig sie tatsächlich ist.
[…]
6. Welchen Stellenwert hat die Rechtfertigung der Souveränität Jehovas?
[…]
Daher ist die Rettung gehorsamer Menschen Teil der Rechtfertigung der Souveränität Jehovas.
[…]
Vor allem wollen wir uns von nichts so vereinnahmen lassen, dass wir das Wichtigste aus den Augen verlieren — die Rechtfertigung der Souveränität Jehovas.
https://www.jw.org/de/bibliothek/zeitsc ... et-halten/
Hier wird Menschen die Aufgabe aufgebürdet, Gott vor dem Teufel zu rechtfertigen.
Welch eine Last!
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Christentum schlechthin

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich stimme auch der Begrenzung in dem wikipedia Artikel „als Vergebung der Ursünde gedeutet“ nicht zu.
Und wie bereits schrieb:
Christel hat geschrieben: Mittwoch 2. Juni 2021, 17:30 1.Korinter 15,3b-5:
Christus ist für unsere Sünden gestorben...
Da steht „unsere Sünden, da steht nicht für die Sünden von Adam und Eva. - Manchmal werden "Ursünde" und "Erbsünde" synonym verwendet, obwohl man es unterscheiden muss. Aber ich würde es auch nicht auf die Erbsünde begrenzen.

Mehr dazu im Thema „Wahrheit und Zeugen Jehovas" ab Beitrag von Christel » Mo 14 Jun, 2021 17:52
viewtopic.php?p=20737&sid=3c91216e37714 ... 851#p20737
Dort passt es, denke ich, besser hin.

Übrigens: Aus dem „Lexikon für Theologie und Kirche“ 2006, 9. Band, Spalte 1101 zu „Sühne“:
Nach bibl. Verständnis dient S. nicht zur Besänftigung eines beleidigten Gottes, S. ist eine gnädige Einrichtung Gottes, mit deren Hilfe die durch die Sünde gesetzte Wirklichkeit einer gestörten Ordnung, die unweigerlich auf den Sünder zurückschlägt (Tun-Ergehen-Zusammenhang), aufgehoben wird.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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