Dazu ist eine Anmerkung notwendig
Jesus wollte keine Weltmission
Die Christen haben Jesus, der Jude war und Jude bleiben wollte nach seinem Tode quasi zum ersten Christen und Christus gemacht, zum angeblichen Begründer einer Religion. Tote können sich bekanntlich nicht mehr wehren – Jesus hätte die christliche Kirche, hätte er sie gekannt, aus vollem Herzen abgelehnt.
Die christliche Urgemeinde, das Judenchristentum sank mit der Zeit immer mehr zur Bedeutungslosigkeit herab. Die Evangelienschreiber, allen voran Paulus, richteten sich deshalb fortan an die Nichtjuden und die Nichtjuden waren es die das Christentum vorantrieben und es schließlich zur Weltreligion machten.
Die ideologische Begründung zur Heidenmission lieferte ab dem zweiten Jahrhundert dem Jesus in den Mund gelegte „Taufbefehl“ am Ende des Matthäusevangeliums. Der „auferstandene Christus“ verkündete seinen Jüngern:
Dieses Wort war auch Taufpate bei den Zwangstaufen die im Namen des Christentums durchgeführt wurden, bei der Unterdrückung und Vernichtung fremder Kulturen und Religionen, bei den Kriegen und der Ausplünderung ferner Länder im Zeichen des Kreuzes. Diese Missionierung ging immer einher mit Herrschaft und Unterdrückung.„Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker. Taufet sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe“ (Mt 28,18-20)
Die Christen hatten mit diesem angeblichen Jesuswort bei Matthäus Argumente dafür, dass angeblich Gott selbst diese Parole ausgegeben hat. Der Taufbefehl ist eines der Unworte der Bibel.
Der mächtigste Dämpfer gegen diese Form eines christlichen Imperialismus kommt wieder einmal von der Neutestamentlichen Forschung, die das Jesuszitat, in dessen Namen soviel Leid und Blut in die Welt kam, als Erfindung des Evangelisten Matthäus erwiesen hat. Ganz abgesehen davon, dass die Erzählungen der Evangelisten vom „Auferstandenen“ in der Forschung nachgewiesener Maßen alle als Legenden gelten, denen kein Anhalt in der realen Welt zukommt.