Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

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Atheisius
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Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

Unsere Vorfahren und auch die meisten noch heute lebenden älteren Eichsfelder waren und sind Papst- und Kirchengläubig. Katholiken sind Traditionalisten. Für die Traditionalisten stehen im Vordergrund die Liturgie, Rituale, Lehren und Glaubenspraxis der eigenen Kirche. Traditionalisten dominieren und prägen die katholische Kirche.

Der Glaube der Traditionalisten (Katholiken) richtet sich in emotionaler Weise an dem aus, was die eigentliche Kirche lehrt. Im Gegensatz zu Evangelikalen und Liberalen, für die Konfessionen nur geringe Bedeutung haben (jedenfalls darin sind sie sich einig), haben Traditionalisten zu Ihrer Heiligen Katholischen Kirche und deren Traditionen ein sehr enges Verhältnis. Das Verhältnis der Traditionalisten zur Bibel ist hingegen eher ein abstraktes: Die Bibel wird zwar nicht offen kritisiert und angegriffen wie von Seiten der Liberalen (ev. Landeskirchen), aber sie wird auch nicht geliebt. Sie wird zwar meist mehr oder weniger als Gottes Wort angesehen – allerdings ist sie in der Regel kaum bekannt, da man sich sozusagen auf ihre rechtgläubige Vermittlung durch die Kirche verlässt. (Apostolisches Glaubensbekenntnis: "Ich glaube an die heilige katholische Kirche").

Ein traditionell orientierter Christ geht praktisch ungeprüft davon aus, dass die Tradition und Lehre der Kirche, in die er hineingeboren wurde, „richtig" ist, ohne dass er dies anhand der Bibel genau begründen könnte oder auch nur eine Notwendigkeit zu einer solchen Begründung sähe.
Dass die Praxis der eigenen Kirche der Bibel entspricht, wird entweder ungeprüft angenommen oder aber die Aussagen der Kirche werden von vornherein als wichtiger angesehen. Konfrontiert mit Bibelstellen, die der eigenen kirchlichen Tradition widersprechen, sind Traditionalisten geneigt, wie ein Liberaler auszuwählen und widersprechende Stellen zu ignorieren.

Traditionelle Glaubensausrichtung wird oft wenig in Worte gefasst, sondern von den Betreffenden mehr oder weniger als selbstverständlich angesehen. Traditionalisten sind oft eifrige Kirchgänger, die ihren Glauben subjektiv als tiefgehend empfinden. Es sind aber nicht unmittelbar die biblischen Inhalte, die diesen Glauben prägen, sondern es sind die Lehren der Kirche, die ggf. der Bibel mehr oder weniger entsprechen. Im Mittelpunkt steht für Traditionalisten nicht die Bibel, nicht Jesus, sondern die Kirche.

Die Katholiken des Eichsfeldes sind besonders ausgeprägte Traditionalisten. Im 21. Jahrhundert sind sie auf der einen Seite aufgeklärte Bürger, auf der anderen Seite können und wollen sie aber auch von ihren Traditionen nicht lassen.
Sie brauchen die Kirche als eine Art Rückversicherung für den zwar unwahrscheinlichen, aber eventuell doch möglichen Fall, dass es da draußen in den unendlichen Weiten des Weltalls irgendwo doch noch einen strafenden und zürnenden Gott gibt.

In der DDR war die Demonstration einer Zugehörigkeit zur Kirche eine verständliche Trotzreaktion auf den sozialistischen Polizeistaat, den keiner mochte. Die Wallfahrten hatten starken Zulauf. Heute sind diese Zahlen zwar weniger geworden, aber die Beteiligung an diesen Demonstrationen einer unverbrüchlichen Zugehörigkeit zur Kirche ist immer noch groß genug, denn viele können nicht zugeben, dass sie in ihrem bisherigen Leben einem Hirngespinst angehangen haben, und vielleicht gibt es doch so etwas wie einen Ort der ewigen Verdammnis mit unendlichen Feuerqualen.
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Gottesdienst im Wirtshaus

Rudolf August Biermann, Gutsbesitzer aus Worbis, beschreibt die Teilnahme solcher Traditionalisten am sonntäglichen "Pflichtgottesdienst" schon im Jahr 1850 folgendermaßen:

„Der Stadtkirche von Worbis, ad Sanctum Nicolaum, gegenüber lag an der langen Straße ein schmales ärmliches Haus, das ich als Knabe aber stets achtungsvoll betrachtete, weil es, wie man sagte, das einzige im Landkreis sei, das drei Stockwerke aufwies.
In jedem Stockwerk gab es nur eine größere Stube mit Fenstern der Langen Straße zu und einen kleineren Raum, von dem man aus in den unsauberen Hinterhof blickte. Dort stand ein dürftiger Schuppen, dessen Außenwand an die Hintergasse grenzte. In den beiden unteren Räumen dieses Hauses betrieb Joseph Wand Fleischerei und Schankwirtschaft.
Außer einigen nicht verwöhnten Worbiser Stammtischgängern waren hauptsächlich heimische und fahrende Handwerksgesellen seine Gäste.
Allsonntäglich versammelte sich morgens in Wands Schankstube eine ganz besondere Frühschoppen-Gemeinde.
Sie bestand aus solchen Gliedern der katholischen Kirche, die zwar ungern die Messe besuchten, ihrem Glauben und seinen Pflichten sicherheitshalber aber auch nicht völlig abschwören mochten. So verbanden sie hier auf kluge Weise vergnügliches Beisammensein und Gottesdienst. Sommers fiel das besonders leicht.
Die Fenster der kleinen Wirtschaft standen weit offen, die Portale von St. Nikolaus jenseits der Straße ebenfalls. Man lauschte also am bretternen Schankstubentisch dem auf- und abschwellenden Orgelklang samt all den zur Messe gehörenden Gesängen, schätzte besonders den herrlichen, weithinschallenden Tenor des Dechanten Huschenbett.
Ließen die Ministranten die Wandlungsglöckchen erklingen, entblößten Wands fromme Zecher, während es ringsum feierlich still wurde, ihre Häupter, legten Spielkarten und Tabakspfeifen beiseite, rührten auch die Biergläser nicht an, bewegten hingegen die Lippen in unhörbarem Gebet. Anschließend führte man dann leichten Herzens die unterbrochenen Gespräche fort. So riet zum Beispiel ein Handwerksbursche dem anderen, sich beim Barbier nebenan den schmerzenden Zahn hinausbefördern zu lassen, denn so erklärte er, ihr Meister habe sie ja auch ohne jedes Mitleid fortgeschickt als er keine Arbeit mehr für sie hatte. "und", schloss der Ratgeber einleuchtend, "Du hast doch auch nicht für alle Deine Zähne Arbeit".

Diese Art gottesfürchtiger Eichsfelder hat sich in der heutigen Zeit stark vermehrt. Nur gehen sie heute nicht mehr zur Zeit des Gottesdienstes in die Kneipe neben der Kirche, dazu sind sie zu sparsam, denn die Getränke zum Gaststättenpreis sind nach 1990 nicht mehr bezahlbar, sondern sie bleiben zu Hause und schalten die Übertragung des Gottesdienstes im Fernsehen ein.
Da kann man sich gemütlich bei einer Flasche Bier aus dem Getränkemarkt davorsetzen oder nebenbei auch andere nützlichere Tätigkeiten vollbringen. Manche von diesen gehen noch Weihnachten oder Ostern in die Kirche, aber auch diese werden immer weniger. Trotzdem kommen sie nicht auf den Gedanken aus der Kirche auszutreten. Sie bezahlen Kirchensteuern und Kirchgeld weiter bis zum Schluss ihres Lebens, denn der Pfarrer hat ja noch die eine ganz entscheidende Aufgabe für sie zu erledigen: er muss sie mit einem christlichen, standesgemäßen Begräbnis unter die Erde bringen. Wie sollten sie auch sonst unter die Erde kommen? Alles andere ist unvorstellbar.

Pfarrer Hermann Iseke, Eichsfelder Heimatdichter, würde heute nicht mehr auf die Idee kommen die vierte Strophe seiner "Eichsfeld-Hymne" von 1902 wie folgt zu dichten:
Dem Herd, an dem in frommer Zucht die treue Gattin waltet
und Kindern, gleich des Ölbaums Frucht, die Hände betend faltet;
dem Haus, wo noch der Herrgott gilt und nicht nur, was den Magen stillt
wo felsenfester Glaube die Blicke hebt vom Staube.
Leben aus dem Glauben?
Der Glaube lebt vom Gläubigen
- nicht umgekehrt -
wie gern der Gläubige dies auch glaubt.
Dafür sorgen die wenigen,
die tatsächlich vom Glauben leben,
wenn auch von dem der Anderen
mehr als vom eigenen,
was der Gläubige aber nicht glaubt.
Karlheinz Deschner
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Mittwoch 27. Oktober 2021, 19:16Der Glaube der Traditionalisten (Katholiken) richtet sich in emotionaler Weise an dem aus, was die eigentliche Kirche lehrt. Im Gegensatz zu Evangelikalen und Liberalen, für die Konfessionen nur geringe Bedeutung haben
Es muss nur ein wenig Zeit vergehen, dann wird alles zu Tradition!
Daher folgen auch protestantische Kirchen ihrer Tradition, auch Evangelikale, auch Biblizisten, auch Zeugen Jehovas...
Atheisius hat geschrieben: Mittwoch 27. Oktober 2021, 19:16Ein traditionell orientierter Christ geht praktisch ungeprüft davon aus, dass die Tradition und Lehre der Kirche, in die er hineingeboren wurde, „richtig" ist, ohne dass er dies anhand der Bibel genau begründen könnte oder auch nur eine Notwendigkeit zu einer solchen Begründung sähe.
Das wird zum Problem sobald andere mit der Bibel kommen. Man ihre Publikationen liest, sich auf Gespräche einlässt…, seien dies Evangelikale, Zeugen Jehovas, Theologen, die verkünden, wer Jesus wirklich war, Menschen, die sogar einen arischen Jesus verkünden…
Man hat denen einfach kaum was entgegenzusetzen.

Wer regelmäßig den katholischen Gottesdienst besucht, der hört regelmäßig Lesungen aus der Bibel:
Nach der katholischen Leseordnung des römischen Ritus für die Sonntage werden die wichtigsten Textstellen der Bibel in einem dreijährigen Turnus vorgetragen. Die drei Jahreszyklen (Lesejahre) werden mit den Buchstaben A, B und C bezeichnet. Jedes Jahr ist einem der drei synoptischen Evangelisten Matthäus (Lesejahr A), Markus (Lesejahr B) und Lukas (Lesejahr C) gewidmet, das heißt, es werden vorwiegend Evangelien dieses Evangelisten gelesen.
Mehr dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Leseordnung
Im Laufe der Jahre kennt so ein Katholik zahlreiche Bibelstellen auswenig!
Atheisius hat geschrieben: Mittwoch 27. Oktober 2021, 19:16 Sie wird zwar meist mehr oder weniger als Gottes Wort angesehen – allerdings ist sie in der Regel kaum bekannt, da man sich sozusagen auf ihre rechtgläubige Vermittlung durch die Kirche verlässt. (Apostolisches Glaubensbekenntnis: "Ich glaube an die heilige katholische Kirche").
Gerade in der Diskussion mit Dir, Atheisius, habe ich erkannt, wie wichtig dieses Bekenntnis ist!
Allerdings heiß es im apostolischen Glaubensbekenntnis nicht "Ich glaube an die heilige katholische Kirche". Sondern „Credo in Spiritum Sanctum, sanctam Ecclesiam catholicam“ = Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische (christliche/allgemeine)[11] Kirche, https://de.wikipedia.org/wiki/Apostolis ... bekenntnis

Der Christ glaubt an Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.
Es kommt nicht darauf an, nun auch noch an die Kirche zu glauben, sondern der Kirche zu glauben. - (Die Bibel ist auch innerhalb der Kirche entstanden.) Und zwar der katholischen= der allgemeinen Kirche, der Kirche, die ihren Ursprung den Umstand zu verdanken hat, dass Jesus Jünger um sich versammelte, die später zu seinen Zeugen wurden. Die evangelische Kirche, die dieses Glaubensbekenntnis auch spricht, verwendet dafür, um dasselbe auszudrücken, den Ausdruck „christliche Kirche“.

Du Atheisius glaubst der Kirche nicht. Stattessen glaubst Du allen möglichen abstrusen Verschörungstheorien:
Einerseits folgst Du Thesen, die besagen ursprünglich sei es lediglich ein heidnischer Mythos gewesen, den die böse Kirche des 2. Jahrhunderts judaisiert und historisiert hätte.
Dann war die Kirche wieder ursprünglich jüdisch/historisch und ist dann heidnisch geworden.

Ja, ja die böse Kirche. – Da kann jeder eine absurde Verschwörungstheorie erfinden, Du glaubst ihnen anscheinend allen.

PS: Als Traditionalisten werden eigentlich nicht die normalen Kirchgänger bezeichnet, sondern zum Beispiel diese Leute:
Die Priesterbruderschaft St. Pius X. (lat. Fraternitas Sacerdotalis Sancti Pii X, Kürzel FSSPX, umgangssprachlich oft Piusbruderschaft oder Piusbrüder) ist eine Priestervereinigung katholischer Traditionalisten. Sie wurde 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet, um sich vor allem der Ausbildung römisch-katholischer Priester zu widmen. https://de.wikipedia.org/wiki/Priesterb ... St._Pius_X.
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Von dem vielen Unsinn den Christel oben geschrieben hat, greife ich mir nur mal diese Behauptung heraus:
Dann war die Kirche wieder ursprünglich jüdisch/historisch und ist dann heidnisch geworden.
So etwas habe ich nicht geschrieben. Die jüdisch-christliche Urgemeinde war noch keine Kirche sondern eine jüdische Sekte. Erst Paulus hat, nach dem Tode Jesus, daraus eine Kirche gemacht und hat dazu nicht Glaubensinhalte des Judentums übernommen, sondern von einer anderen Religion und zwar dem Mithraismus. Ich habe das schon ausführlich erläutert. Siehe in: "Der Katholizismus - Christentum oder Heidentum?"
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 11:41 Von dem vielen Unsinn den Christel oben geschrieben hat, greife ich mir nur mal diese Behauptung heraus:
Dann war die Kirche wieder ursprünglich jüdisch/historisch und ist dann heidnisch geworden.
So etwas habe ich nicht geschrieben. Die jüdisch-christliche Urgemeinde war noch keine Kirche sondern eine jüdische Sekte.
Damit bestätigst Du mit anderen Worten, was ich oben schrieb! Du gehst von jüdischen/historischen Wurzeln aus.
Atheisius hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 11:41 Erst Paulus hat, nach dem Tode Jesus, daraus eine Kirche gemacht und hat dazu nicht Glaubensinhalte des Judentums übernommen, sondern von einer anderen Religion und zwar dem Mithraismus. Ich habe das schon ausführlich erläutert. Siehe in: "Der Katholizismus - Christentum oder Heidentum?"
Soweit, die eine These, die ich benannt hatte und der Du folgst.

Nun zur zweiten These, die der obigen These widerspricht:
Du hast auch Harald Specht, wärmstens empfohlen. Der vertritt eine ganz andere These!

Dabei beruft er sich hauptsächlich auf Hermann Detering
Dieser sieht in Paulus keinen Fälscher, sondern meint, dass sämtliche überlieferte Paulusbriefe auf eine Fälschung beruhen:
Er vertrat die These, alle Paulusbriefe seien Pseudepigraphen und Jesus von Nazaret sei keine historische Figur, sondern ein nachträglich von Christen historisierter Jesus-Mythos.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Detering
Beide (Specht/Detering) sind Vertreter der These des Jesus-Mythos
Dieser These:
Christel hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 10:58Einerseits folgst Du Thesen, die besagen ursprünglich sei es lediglich ein heidnischer Mythos gewesen, den die böse Kirche des 2. Jahrhunderts judaisiert und historisiert hätte.
Wie auch immer, beide Thesen widersprechen sich.
Beides sind nichts weiter als Verschwörungstheorien.
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel hat geschrieben:
Beide (Specht/Detering) sind Vertreter der These des Jesus-Mythos.
Ich folge nicht allen Aussagen von Harald Specht, wenn er auch bei vielen Aussagen absolut recht hat. Zu Detering habe ich mich nicht geäußert. Dazu kenne ich seine Thesen nicht.

Was den Jesus-Mythos angeht: Ich habe dazu schon zweimal geschrieben, dass ich die historische Figur des Wanderpredigers Jesus ja gar nicht bestreite. Mythos ist allerdings der zum Christus beförderte Jesus. Das unterscheide ich. Der Christus ist gelinde gesagt eine Märchenfigur.
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

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Atheisius hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 17:46 Ich folge nicht allen Aussagen von Harald Specht, wenn er auch bei vielen Aussagen absolut recht hat.
Welche Aussagen sollen das sein? Ich habe keine gefunden.
Atheisius hat geschrieben: Freitag 29. Oktober 2021, 17:46 Zu Detering habe ich mich nicht geäußert. Dazu kenne ich seine Thesen nicht.
Ich dachte Du hast das Buch von Harald Specht gelesen.
Hast Du nicht auf die Quellenangaben geachtet?
Mythos ist allerdings der zum Christus beförderte Jesus. Das unterscheide ich. Der Christus ist gelinde gesagt eine Märchenfigur.
Es gibt keine historische Quelle, die das stützt!
Dafür gibt es eine historische Quelle, die dageben spricht, das Neue Testament.

Du folgst absurden Spekulationen!
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Offensichtlich war hier ein Christ am Werke, welcher auch nicht an einen "Sohn Gottes" glaubt.

Kirche wegen religiöser Differenzen ausgeräumt


Donnerstagmittag an der Nordhäuser Frauenbergkirche: Pfarrer Klemens Müller sieht zufällig aus dem Fenster und beobachtet, wie ein Mann das bewegliche Mobiliar aus der Kirche trägt. Stühle, Gesangsbücher, das Kreuz von der Kirchenwand und andere Altar-Gegenstände hat er schon auf den
Vorplatz geschleppt und scheint mit seiner Arbeit noch nicht fertig zu sein …

Vom herbei geeilten Pfarrer angesprochen, der kein Räumkommando für seine Kirche bestellt hatte, begründet der junge Mann sein Tun mit religiösen Grundsätzen. Im Disput mit dem Anfang Oktober in der Frauenberger Gemeinde eingeführten Pfarrer Müller beschreibt er den christlichen Glauben als falsch und vertritt die Auffassung, es sei grundsätzlich ein Irrtum, dass Jesus Christus Gottes Sohn sei. Weshalb er sich genötigt sah, ein solches Gotteshaus umzudekorieren.

https://www.nnz-online.de/news/news_lan ... tNr=300266

Kommentare
29.10.2021, 12.27 Uhr
BigBen | Gott
Wenn es Gott in seiner beschriebenen WEISE wirklich gibt, dann verzeiht er dem Manne auch, oder? Wenn ihm nicht verziehen wird, dann bin ich auf die Ausrede gespannt. Ist Gott dann doch nicht so gütig, oder wird hier ein FREVLER bestraft?
___________________________________________________
Anm. d. Red.: Die Entscheidung darüber, ob dem Manne verziehen wird, fällt auf Erden ein Gericht und nicht Gott. Wie es andernorts hinter der Himmelspforte aussieht, entzieht sich unserer Kenntnis.

Junge21 | Glauben hin oder her
Irgendwo sich Zugang zu verschaffen und alles raus schleppen, was nicht niet- und nagelfest ist, ist das eine. Auch wenn es ein öffentliches Haus ist.. Aber es dann noch zu untermauern, dass es aus Beweggründen der Nicht- Aktzeptanz des christlichen Glaubens einher ging, als Motiv, ..... Welcher Arbeitgeber wäre froh, endlich solcher Fachkräfte habhaft zu werden seit 2015, damit es wieder aufwärts geht. Was wurde da rein geholt?? :lol:
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

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Ist das Schadenfreude? Freust Du Dich darüber?

Es war ein verwirrter afghanischer Muslim:
Eine Woche nach der Schändung der evangelischen Frauenbergkirche in Nordhausen durch einen Mann aus Afghanistan haben Mitglieder der afghanischen Gemeinschaft und der Kirchengemeinde am Mittwochabend ein Zeichen der Versöhnung gesetzt. Etwa 40 Flüchtlinge - Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche - hätten am Altar Blumen als Zeichen der Entschuldigung abgelegt, teilte der Evangelische Kirchenkreis Südharz mit. https://www.mdr.de/nachrichten/thuering ... n-102.html
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

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Atheisius mir ist völlig unklar, woher Dein Hass auf die Kirche kommt. Offensichtlich hat sie Dir nichts getan. Als Eichsfelder Katholik ging es Dir gut. Du hattest nichts auszustehen.

Weshalb glaubst Du ständig begründen und rechtfertigen zu müssen, dass Du ausgetreten bist?
Hast Du deshalb ein schlechtes Gewissen?

Ursprünglich glaubte ich, Du folgst irgendwelchen Theorien, der Literatur, die Du empfiehlst.
Seit der Diskussion mit Dir unter Wie das Christentum entstand – ein Geburtsfehler denke ich, Du zupfst Dir nur überall etwas heraus. Du prüfst nichts. Kein Wunder, dass Deine Puzzleteile nicht zusammen passen. Kein Wunder, dass es hinten und vorne nicht stimmt. – Wahrscheinlich interessiert Dich das gar nicht. Hauptsache, Du kannst etwas gegen die Kirche vorbringen.
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

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Atheisius mir ist völlig unklar, woher Dein Hass auf die Kirche kommt. Offensichtlich hat sie Dir nichts getan. Als Eichsfelder Katholik ging es Dir gut. Du hattest nichts auszustehen.
Ich habe keinen Hass auf die Kirche. Woher nimmst du das. Ich mache mich lediglich über diese lustig. Eine Kirche mit einer zweitausend Jahre alten Ideologie aus einem genauso alten Märchenbuch. Mit Priestern in genauso alten Karnevalskostümen. Wer kann denn sowas heute noch ernst nehmen?
Weshalb glaubst Du ständig begründen und rechtfertigen zu müssen, dass Du ausgetreten bist? Hast Du deshalb ein schlechtes Gewissen?
Von einem schlechten Gewissen kann überhaupt keine Rede sein. Ich fühle mich endlich frei und das ist gut so.
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

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Christel behauptete:
Es war ein verwirrter afghanischer Muslim:
Davon war nirgendwo die Rede
Am vergangenen Donnerstag hatte ein 25-jähriger Muslim aus Afghanistan Mobiliar aus der Kirche getragen und das Altarkreuz beschädigt. Der Mann hatte nach Angaben von Pfarrer Klemens Müller sein Tun damit begründet, dass der christliche Glaube falsch sei.
Dieser Muslim war genauso verwirrt wie andere Gläubige, welche der Meinung sind, dass ihre Religion die richtige ist und alle anderen Religionen falsch sind.

https://www.mdr.de/nachrichten/thuering ... n-102.html
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Dienstag 9. November 2021, 11:29 Dieser Muslim war genauso verwirrt wie andere Gläubige, welche der Meinung sind, dass ihre Religion die richtige ist und alle anderen Religionen falsch sind.
Und bist der Meinung, dass Deine Weltanschuung die Richtige ist.
Ob es nun auf Religion oder sonstige Weltanschauung beruht, wo ist der Unterschied?
Der Grund ist doch letztlich egal. - Vielleicht liegt es einfach am Charraker

Toleranz gehört jedenfalls nicht zu Deinen Stärken.
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Und bist der Meinung, dass Deine Weltanschuung die Richtige ist.
Ob es nun auf Religion oder sonstige Weltanschauung beruht, wo ist der Unterschied?
Der Grund ist doch letztlich egal. - Vielleicht liegt es einfach am Charraker
Weltanschauung ist nicht gleich Weltanschauung – Es gibt gravierende Unterschiede:

Für einigermaßen intelligente Menschen, die nicht unter größeren Schwierigkeiten mit niedrigem Selbstbewusstsein leiden, schränkt eine Religion das Bewusstsein auf lächerliche Art und Weise ein. Während manche religiöse Glaubensansätze kraftspendend sein können, wird religiöser Glaube im Ganzen nur den Geist mit einer saftigen Last und falschen Auffassungen beschweren.
Wenn man sich einer Religion verschreibt, dann tauscht man fokussiertes, unabhängiges Denken gegen nebulöses Gruppendenken. Anstatt dass man lernt, wie man Wahrheit selbst erkennt, wird einem gesagt, was man zu glauben hat. Das beschleunigt das spirituelle Wachstum nicht gerade; ganz im Gegenteil bremst es die kontinuierliche, bewusste Entwicklung aus. Religion ist der Aus-Schalter des menschlichen Geistes. Man sollte die Mythologie hinter sich lassen und selbst zu denken lernen. Der eigene Intellekt ist ein besseres Instrument, um spirituellen Wachstum voranzutreiben, als religiöse Lehren.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Christel
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Mittwoch 10. November 2021, 11:01 Es gibt gravierende Unterschiede:[/b]
Aha!
Doch Du betonst nur Deine eigene Überlegenheit.

Die edlen Motive mit denen man den respektlosen Umgang mit Menschen anderer Weltanschauung rechtfertigt mögen tatsächlich unterschiedlich sein.

Doch ehrlich gesagt, solche „edlen Motive“ sind mir völlig egal.
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Re: Eichsfelder Katholiken sind Traditionalisten

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Habe ich deine religiösen Gefühle verletzt???
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