Die Erfindung des Christentums

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Atheisius
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Re: Die Erfindung des Christentums

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Uta Ranke-Heinemann
* 2. Oktober 1927 in Essen; † 25. März 2021
Die katholische Theologin Uta Ranke-Heinmann setzte sich jahrzehntelang kritisch mit der Kirche auseinander. Von Haus aus evangelisch, hatte sie zunächst 13 Semester evangelische Theologie studiert – erst 1953 wechselte sie die Konfession und wurde katholisch. 1954 promovierte sie in München in Katholischer Theologie, wo sie zeitweise zusammen mit Joseph Ratzinger studiert hatte – dem späteren Papst Benedikt XVI. 1970 war sie die erste Professorin im Fach katholische Theologie. Einer größeren Öffentlichkeit wurde sie in den 80er-Jahren bekannt, als sie den Glaubenssatz von der Jungfräulichkeit Marias vor, unter und nach der Geburt Jesu anzweifelte – sie wollte die Jungfräulichkeit Marias nicht wörtlich verstanden wissen und sprach von „gynäkologischer Klapperstorchtheologie“. Der damalige Essener Bischof Franz Hengsbach entzog ihr 1987 die kirchliche Lehrbefugnis, sie verlor ihren theologischen Lehrstuhl. 1988 erschien ihr kirchenkritisches Hauptwerk „Eunuchen für das Himmelreich“ über die Sexualmoral der katholischen Kirche. Das Buch wurde in zwölf Sprachen übersetzt und führte zahlreiche Bestsellerlisten an. Zeitlebens trat sie nicht aus der Kirche aus, entfremdete sich aber immer mehr.
Das folgende Interview mit der kirchenkritischen Wissenschaftlerin und ältesten Tochter des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann stammt vom 16.2.2013.
https://www.deutschlandfunk.de/zum-tod- ... s-100.html

Ranke-Heinemann:
Im Vatikan kommst du als Frau nur mit einem Staubsauger nach oben, und, ja, gibt es Kardinälinnen, gibt es Bischöfinnen? Also es ist doch der reine Junggesellenverein, wo nur die Jungfrau Maria Zutritt hat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Uta_Ranke-Heinemann

Sie lehnt die Interpretation der Kreuzigung Jesu als Erlösung in einem „siebenfachen negativen Glaubensbekenntnis“ ab:
  • Die Bibel ist nicht Gottes-, sondern Menschenwort.
  • Dass Gott in drei Personen existiert, ist menschlicher Fantasie entsprungen.
  • Jesus ist Mensch und nicht Gott.
  • Maria ist Jesu Mutter und nicht Gottesmutter.
  • Gott hat Himmel und Erde geschaffen, die Hölle haben die Menschen hinzuerfunden.
  • Es gibt weder Erbsünde noch Teufel.
  • Eine blutige Erlösung am Kreuz ist eine heidnische Menschenopferreligion nach religiösem Steinzeitmuster.


Ranke-Heinemann schreibt weiter:
„Und so bin ich fortgegangen […] von dem Gott mit den blutigen Händen, der seinen einzigen Sohn für uns opferte […] und wandte mich ab von den Theologen […] ihrer Verstandesfeindlichkeit und ihren grausamen Märchen und glaubte ihnen nicht mehr […]. Ich flüchtete mich schließlich zu den Zweiflern, weil mir der Zweifel immer noch am sichersten schien. […] Und unter ihnen fand ich einige, die an einem doch nicht zweifeln konnten: dass alles, was ist, eine Ursache hat, weil von nichts nichts kommt.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
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Re: Die Erfindung des Christentums

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Donnerstag 18. November 2021, 19:40 Paulus ist Jesus nie begegnet.
Das kann man vermuten, trotzdem ist es spekulativ.

Da Paulus die Christen verfolgte, muss er einiges über Jesus und diese Gruppe gewusst haben. Auch Ablehnung setzt ein gewisses Maß an Wissen voraus.

Da Jesus im Jahr 30 gekreuzigt wurde und Paulus bereits im Jahr 33 Christ wurde, konnten all die Menschen, die Jesus persönlich kannten recht zeitnah dem Paulus von Jesus berichten.
Unter anderem gilt Barnabas, der Jesus persönlich kannte und der, der Jerusalemer Urgemeinde angehörte, als Lehrer von Paulus.
Barnabas holte Paulus nach Antiochia.
Atheisius hat geschrieben: Donnerstag 18. November 2021, 19:40Erst Kephas begann später mit der Heidenmission wie man es bei Lukas erfahren kann. (Apg 10,1-11,18)
Ich habe die Bibelstelle nachgelesen:
Nicht Simon Petrus (Kephas) geht hier aus, um Heiden zu überzeugen, sondern umgekehrt der Hauptmann Kornelius lässt Simon Petrus (Kephas) holen:
"Als der Engel, der mit ihm sprach, weggegangen war, rief Kornelius zwei seiner Haussklaven und einen frommen Soldaten von denen, die ihm treu ergeben waren. Er erzählte ihnen alles und schickte sie nach Joppe.“ (Apostelgeschichte 10,7f.)
„da standen die von Kornelius gesandten Männer, die sich zum Haus des Simon durchgefragt hatten, am Tor. Sie riefen und fragten, ob Simon mit dem Beinamen Petrus hier zu Gast sei. (Apostelgeschichte 10,17f.)
„Petrus stieg zu den Männern hinab und sagte: Siehe, ich bin der, den ihr sucht. Aus welchem Grund seid ihr hier? Sie antworteten: Der Hauptmann Kornelius, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, der beim ganzen Volk der Juden in gutem Ruf steht, hat von einem heiligen Engel die Weisung erhalten, dich in sein Haus holen zu lassen und zu hören, was du ihm zu sagen hast. (Apostelgeschichte 10,21f.)
Der Hauptmann Kornelius war natürlich kein Jude. Dabei werden die mehrfachen Hinweise, dass der Hauptmann Kornelius „gottesfürchtig“ … schnell übersehen.
Der Hauptmann Kornelius betete schon zum Gott Israels und versuchte nach seinen Weisungen zu leben, indem er Almosen gab…
Solche Menschen gab es viele. Sie gingen in die Synagogen ohne zum Judentum überzutreten.

Da die Anhänger Jesu auch in den Synagogen gingen und dort von Jesus erzählten, trafen sie hier zwangsläufig nicht nur auf Juden, sondern eben auch auf solche gottesfürchtigen Heiden.
Auch Paulus predigte in den Synagogen. Dort, in den Synagogen fand er die Heiden, die sich ihm anschlossen.

Das Problem, der christlichen Gemeinden, die aus Juden und Heiden bestanden, stellte sich von allein ein und nicht dadurch, dass gezielt Heiden missioniert wurden.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Die Erfindung des Christentums

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Sowohl die Evangelien als auch die Apostelgeschichte sind in meinen Augen und auch in den Forschungsergebnissen der Neutestamentler zum Größtenteil unglaubwürdig, man sollte sich nicht darauf berufen.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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