Religionen kommen und gehen

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Atheisius
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Religionen kommen und gehen

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Da hat sich eine neurotheologische Religionsgemeinschaft neu gebildet

Die Kirche des Church of Virus :lol:

Mit der im Internet auftretenden „Church of Virus“ präsentiert sich eine erste Religionsgemeinschaft explizit über neurotheologische Annahmen. Schon die Eingangsseite wartet mit den Symbolen einer Gehirntomographie, einer DNA-Sequenz und eines Bildes von Charles Darwin auf, der 1996 als (bisher einziger) „Heilige“ der Kirche eingesetzt wurde, wobei die Heiligsprechung des Soziobiologen Richard Dawkins bereits diskutiert wird. Nur der Neurowissenschaft wird zugetraut, einer der Evolutionslehre vergleichbaren Einfluss auf das menschliche Denken auszuüben.

http://virus.lucifer.com , http://virus.lucifer.com/saints.html ,

Diese Kirche betrachtet sich „als memetisch begründete, nicht-theistische Religion“, als „Synthese von Religion und Evolution“, als „neokybernetische Philosophie des 21.Jahrhunderts“ und „den bestmöglichen Rahmen für Leben und Denken“. Theistische Vorstellungen lehnt sie ab.
Dem Einzelnen bietet sie „ein wahrhaft sinnvolles Leben und das Erreichen von Unsterblichkeit an, ohne auf mystische Täuschungen zurück zu greifen.“ Denn durch die denkerische Aufnahme, Bearbeitung und Weitergabe der Ideen (Mem-Komplexe), werde das Individuum Teil einer selbst unsterblichen Bewegung. Der Fokuswird auf eine individuelle Gehirntätigkeit gelegt. Das Sein wird als eine Summe von Systemen gedacht, die Bestandteil des Systems Universum seien. Der Einzelne könne sich als Mitwirkender an diesem universalen Sein und Prozess verstehen und in diesem Sinne sogar etwas Unsterblichkeit erlangen.

Das Überleben aller Religionen hänge mit ihrer Fähigkeit zu Veränderung und Anpassung zusammen, der sich jede Gemeinschaft unterwerfen müsse, die nicht „obsolet werden“ und also „sterben“ wolle.
Religionen verkündeten also nicht ‚absolute Wahrheiten’, sondern in einem evolutionären Wettbewerb zeitlich anwendbare Begriffe. Zu den „Tugenden“ zählt beispielsweise die Anwendung von „Rationalität“ auf der Basis einer monistischen Wirklichkeitsannahme, zu den „Sünden“ zählen beispielsweise Annahmen von Transzendenz oder gar eines „höheren Wesens“.

In ausführlichen Foren mit inzwischen mehreren tausend Zugriffen wird die Lehre weitergegeben und diskutiert, wobei die Teilnehmer einander mit ‚Karma’ und ‚Reputation’ motivieren bzw. sanktionieren können. So sehr sich Präsentation, Argumentationsstil und Organisationsform
etwa von einem neurotheologischem Entwurf unterscheiden, so augenfällig sind die Parallelen, die von einer Ablehnung personaler Gottes- und Transzendenzvorstellungen über den wissenschaftlichen Anspruch, die Fokussierung auf das Denken (unter Hintanstellung z.B. ‚guter Werke’), die monistische Ganzheitlichkeit, der Betonung der Evolutionsbiologie bis zur Annahme der fortschreitenden Aufhebung der traditionellen Religionen in einer neuen, höheren Ordnung reichen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit werden auch andere und weitere Neurotheologien wesentliche Elemente dieser Familienähnlichkeit aufweisen.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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