Der Jude Jesus und die Wurzeln des christlichen Antisemitismus

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Atheisius
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Re: Der Jude Jesus und die Wurzeln des christlichen Antisemitismus

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Mal davon abgesehen, dass viele von denen keine Theologen oder Forscher sind, ihnen die entsprechende Qualifikation fehlt und sie daher nicht für den Forschungsstand stehen und Du Dich somit bezüglich des Konsens der historisch-kritischen Forschung gar nicht auf diese Personen berufen kannst…
Jetzt muss ich aber mal lachen. Ein Alttestamentler oder ein Neutestamentler muss wohl den katholischen Taufschein in der Tasche haben oder sogar die Priesterweihe empfangen haben??. Die historisch-kritische Bibelforschung wird auch von nichtreligiösen humanistischen Wissenschaftlern und Laien wahrgenommen. Offensichtlich verstehst du mit deiner grenzenlosen Bibelgläubigkeit unter historisch-kritischer Bibelforschung grundsätzlich etwas anderes.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: Der Jude Jesus und die Wurzeln des christlichen Antisemitismus

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Montag 24. Januar 2022, 15:20 Die historisch-kritische Bibelforschung wird auch von nichtreligiösen humanistischen Wissenschaftlern und Laien wahrgenommen.
Vor allem von Laien :lol:

Wenn jemand Ahnung hat und seriös Wissenschaft betreibt, dann wird er den Thesen von Maccoby nicht folgen. Sie sind dermaßen abwegig!

Daher denke ich, keiner, der von Dir genannten Personen ist Deiner Meinung. Du kannst Dich auf niemanden berufen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Der Jude Jesus und die Wurzeln des christlichen Antisemitismus

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Daher denke ich, keiner, der von Dir genannten Personen ist Deiner Meinung. Du kannst Dich auf niemanden berufen.
Du musst dich hier nicht unnötigerweise auf Maccoby festbeißen. Der hat eben seine Sicht der Dinge. Daraus kannst du nicht schließen, dass alle anderen auch nicht glaubwürdig sind. Es gibt durchaus etliche Varianten in der Auslegung dieses Neuen Testaments.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Der Jude Jesus und die Wurzeln des christlichen Antisemitismus

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius, Du hast Dich sehr enthusiastisch und vehement dafür eingesetzt, dass andere die Wahrheit sagen. Daher ist es angemessen, wenn Du selbst bei der Wahrheit bleibst.

Deine Behauptung, ich würde ausgehend von Maccoby darauf „schließen, dass alle anderen auch nicht glaubwürdig sind“, entspricht nicht der Wahrheit.

Im Gegensatz zu Dir, der Du Dich auf Maccoby berufst… und der meint, auch die anderen Kirchen- und Religionskritiker würden das tun, bestreite ich das.

Von Gerd Lüdemann weiß ich, dass er es nicht tut.
Und die anderen halte ich einfach nicht für so blöd, es zu tun. Denn Maccobys Thesen sind wissenschaftlich nicht haltbar.
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Re: Der Jude Jesus und die Wurzeln des christlichen Antisemitismus

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Das einzige was bei Maccoby unhaltbar ist, ist dass er in Jesus einen Revolutionär sieht. Ansonst beschreibt er die allgemeine Geschichte des Judentums in der damaligen Zeit auf eine interessante und zutreffende Weise. Ich berufe mich nicht auf Maccoby (wenn es um Jesus geht) und ich weiß auch, dass die anderen Forscher der Lebensgeschichte des Jesus einen jüdischen Wanderprediger in ihm sehen. Ich habe mich hier schon öfter dazu geäußert und geschrieben, dass ich der Meinung bin, dass der Mensch Jesus gelebt hat und sich als Wanderprediger betätigte. Als komme mir nicht immer wieder Maccoby.
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Re: Der Jude Jesus und die Wurzeln des christlichen Antisemitismus

Ungelesener Beitrag von Christel »

Maccoby's Werk zur „allgemeine Geschichte des Judentums“ stand hier nicht zur Diskussion! Darüber würde ich mir nie ein Urteil erlauben.
Atheisius hat geschrieben: Mittwoch 26. Januar 2022, 13:56 Das einzige was bei Maccoby unhaltbar ist, ist dass er in Jesus einen Revolutionär sieht.
Schön, dass Du das einsiehst.
Doch vor allem sprachen wir über seine Paulusinterpretation. Die ist genauso unhaltbar.

Du hast das Buch von Klaus Wengst "Wie das Christen entstand" empfohlen. Vermutlich in der irrtümlichen Annahme, auch er würde solche Thesen, wie Maccoby sie vertritt, stützen.

Wenn Du das Buch schon empfohlen hast, dann könntest Du es doch selbst mal lesen, oder?
Klaus Wengst (* 14. Mai 1942 in Remsfeld) ist ein deutscher evangelischer Theologe und emeritierter Professor für Neues Testament. https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Wengst
Nur damit Du mal so ungefähr den Forschungsstand kennenlernst.
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Re: Der Jude Jesus und die Wurzeln des christlichen Antisemitismus

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Doch vor allem sprachen wir über seine Paulusinterpretation. Die ist genauso unhaltbar.
Ich halte sie nicht für unhaltbar. Ganz im Gegenteil. Maccoby legt überzeugend dar, dass Paulus der Erfinder des Christentums ist.

Als weiterführende Literatur kann ich empfehlen:

Hans-Georg Weiske: "Die Erfinder des Christentums"

Der Autor legt hiermit für ein religiös interessiertes Publikum das abschließende Ergebnis mehrerer Jahre intensiver Beschäftigung mit den Grundlagen des Christentums vor.
Dieses Buch ist ein Sachbuch über die Entstehung der christlichen Religion.

Es entzieht zwar über die historischen Tatsachen den Legenden, die sich um den Jesus von Nazareth ranken ihre bisherige Basis, ist aber nicht atheistisch.

Der historische Jesus und seine tatsächliche Mission erweisen sich im menschlichen Sinne als ein uns näher Stehender als der Christus der Amtskirchen und ihrer Ableger.

Es ist insgesamt gesehen der Nachweis am konkreten Beispiel, wie Geschichtsfälschung entsteht, wie sie funktioniert und welche Auswirkungen das haben kann.

In dieser Schrift wird auf der Basis allgemeingültige anerkannter menschlicher Verhaltensweisen und politischer Hintergründe herausgearbeitet, was man bezüglich der Basisgrundlagen des Christentums bisher vermieden hat ohne Angst zu Ende zu denken und sogar heute noch als Tabu betrachtet, was also unter Denkverbot steht.

Auch wenn es scheint, dass hier wieder einmal die Quadratur des Kreises versucht wurde, die Grundstrukturen der damals wirksamen politischen Mechanismen, spiegeln sich auch noch heute in dem wider, was uns im politischen Alltag begegnet und sind deshalb nachvollziehbar.

Manche Dinge können eben nur geklärt werden, wenn man ihre Hintergründe ohne Rücksichten auf überkommene Tradition neu herausarbeitet und damit wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringt.
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Re: Der Jude Jesus und die Wurzeln des christlichen Antisemitismus

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Mittwoch 26. Januar 2022, 15:44 Als weiterführende Literatur kann ich empfehlen:
Hast Du dieses Buch auch nicht gelesen?
Wer soll dieser Hans-Georg Weiske sein?

Na wenigstens ist er hier ehrlich:
„Eine spekulative Ermittlung auf den Spuren der Apostel“
https://www.amazon.de/Die-Erfindung-Chr ... org+Weiske
Wetten, dass das wieder eine neue Version ist?
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Re: Der Jude Jesus und die Wurzeln des christlichen Antisemitismus

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Ich bin im Besitz des Buches und habe es auch gelesen :lol:

Die Entstehung des Christentums - Eine zufällige Panne der Tagespolitik des 1. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung?

Die Geburt der abendländischen Religion der letzten zwei Jahrtausende - eine unbeabsichtigtes politisches Versehen? Das Neue Testament der Bibel als Kriminalbericht.

Am Anfang stehen der Freiheitsdrang eines Volkes und der ewige Traum vom starken Mann, der die Welt wieder in Ordnung bringt. Am Ende trennen sich eine Sekte und eine Religion voneinander, um sich gleichberechtigt nebeneinander weiterzuentwickeln. Es ist die Geschichte des Christentums im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung.

Lesen Sie vom Machtkampf einer Elite im Spannungsfeld politischer und privater Interessen und dem gnadenlosen Ausleseprozess unter diesen Führenden.

Lesen Sie vom zweifachen Versuch eine terroristische Bewegung zu unterlaufen, wie daraus eine neue Religion entsteht, und das alles mit der Katastrophe eines ganzen Volkes verflochten ist.

Das ist ein Sachbuch, eine Safari durch die Texte. Hier werden keine Träume verkauft, sondern auf der Basis ermittelter Fakten, historischer Tatsachen und überlieferter Texte Irrtümer ausgeräumt, Hintergründe aufgedeckt und neue Schlussfolgerungen gezogen.

Vollziehen Sie nach, wie Geschichte entsteht.

https://www.amazon.de/Die-Erfindung-Chr ... org+Weiske
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Re: Der Jude Jesus und die Wurzeln des christlichen Antisemitismus

Ungelesener Beitrag von Christel »

Den "Wengst", den Du empfohlen hattest, den hast Du jedenfalls nicht gelesen, da bin sicher:
Christel hat geschrieben: Mittwoch 26. Januar 2022, 15:20 Wenn Du das Buch schon empfohlen hast, dann könntest Du es doch selbst mal lesen, oder?
Klaus Wengst (* 14. Mai 1942 in Remsfeld) ist ein deutscher evangelischer Theologe und emeritierter Professor für Neues Testament. https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Wengst
Nur damit Du mal so ungefähr den Forschungsstand kennenlernst.
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