House of One

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Kategorie: Religion im Eichsfeld
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Christel
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House of One

Ungelesener Beitrag von Christel »

Das House of One entsteht derzeit in Berlin und wird voraussichtlich 2025 fertiggestellt sein.

Es ist ein Haus für die drei Religionen, die zusammengehören, da sie gemeinsam den Gott Abrahams verehren. Siehe auch Abrahamitische Religionen

Abraham ist tatsächlich der Urvater auf den sich diese drei Religionen berufen. Sie können sich auch deshalb alle auf ihn berufen, da es zur Zeit Abrahams noch keine Beschneidung, keine Thora, keine Bibel und keinen Koran gab. Abraham ist der gemeinsame Ursprung. Abraham folgte Gott. Er wird auch als Vater des Glaubens bezeichnet.

Der „Gott der Väter“:
Zu der Zeit, als die Israeliten noch keinen eigenen Staat hatten, sondern als Nomaden in Kanaan lebten, bezeichneten sie ihren Gott als Gott der Vorfahren.

Der Theologe Albrecht Alt hat dafür die Bezeichnung »Gott der Väter« eingeführt. Im Gegensatz zu den Göttern der Kanaanäer waren die Vätergottheiten der Israeliten nicht an einen bestimmten Ort, sondern an eine bestimmte Gruppe von Menschen (die Nachfahren der Erzväter) gebunden. Dieser Gott wird damit zu einem Begleiter, der mit seinem Volk mitzieht und ihm beisteht. Diese Eigenschaft wird später zu einem wichtigen Aspekt des alttestamentlichen Gottes Jahwe. https://relilex.de/gott-der-vaeter/
Im House of One werden drei separate Gebetsräume -Synagoge, Kirche und Moschee - verbunden durch einen zentralen Raum der Begegnung, den Kuppelsaal. Das Haus ermöglicht es gleichermaßen, sich zurückzuziehen und in der je eigenen Tradition zu beten wie einander zu begegnen, von einander zu lernen und das Verbindende zu suchen. https://house-of-one.org/de/architektur
Mehr dazu auch: https://de.wikipedia.org/wiki/House_of_One

Die Architektur drückt sowohl die Zusammengehörigkeit als auch die Unterschiede der drei Religionen aus. Ich finde es enorm wichtig diese beiden Seiten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, nicht aus den Augen zu verlieren.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: House of One

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Die über 43 Millionen € für Das Projekt sind sicherlich in den Sand gesetzt.

Ihr muslimischer Partner, der Imam Kadir Sanci, kommt aus der Hizmet-Bewegung, besser bekannt als Gülen-Bewegung. Wer beim House of One offenbar nicht mitmachen wollte, waren die großen Islamverbände. Warum?

Es wird kritisch in Frage gestellt, ob das Projekt überhaupt von Vertretern aller drei Religionen mitgetragen wird. Andere große religiöse Gemeinschaften, allen voran die römisch-katholische Kirche, wurden gar nicht angefragt.

Besonders von muslimischer Seite gab es eine Ablehnung aller relevanten Moscheevereine oder muslimischer Dachverbände, was letztendlich dazu führte, dass lediglich ein 100 Mitglieder starker, der Gülen-Bewegung angehörender, muslimischer Verein als Träger gewonnen werden konnte. Auch der muslimische Partner Imam Kadir Sanci, kommt aus der Hizmet-Bewegung, besser bekannt als Gülen-Bewegung.

Geschätzt wird, dass etwa neun Prozent der Berliner Bevölkerung Muslime sind, Das sind etwa 250 Tausend bis 300 Tausend mit wachsender Tendenz durch Einwanderer und mehr Geburten in muslimischen Familien.

Was können die 100 Mitglieder der Gülen-Bewegung da schon ausrichten?
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
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Re: House of One

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ich weiß, dass es Kritik gibt. Wir werden sehen, was draus wird.
Trotzdem ist es ein Zeichen. Und schon von der Architektur her wird ersichtlich, wie die drei Religionen zusammenhängen.

Abraham im Judentum

Das dürfte klar sein. Abraham zeugte Isaak im hohen Alter mit seiner Frau Sarah.
Abraham, Isaak und Jakob gelten als die Stammväter/Erzväter Israels. In diesem Zusammenhang wird auch vom Gott Abrahams, Isaak und Jakobs gesprochen, dem Gott der Väter.

Der Abstammung von Abraham wird hier von der biologischen Herkunft her begründet.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Christel
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Re: House of One

Ungelesener Beitrag von Christel »

Abraham im Islam
Abraham wird im Arabischen Ibrahim genannt:
Ibrahim (arabisch إبراهيم, DMG Ibrāhīm) ist ein arabischer männlicher Vorname[1] sowie Familienname. Der Name entspricht jenem der biblischen Figur Abraham und wird von arabischsprachigen Muslimen, Christen, Atheisten und Juden gleichermaßen verwendet. Die türkische Form des Namens ist İbrahim.[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Ibrahim
Abrahams/Ibrahims erstgeborener Sohn, den der mit der ägyptischen Sklavin Hagar zeugte
„Ismael gilt als Stammvater der Araber, wie in Gen 25,12–18 EU ausgeführt. Somit repräsentiert er die ursprüngliche Verwandtschaft zwischen den Israeliten und den Arabern.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Ismael

Mehr:
Der Name Ismael יִשְׁמָעֵאל jischmaʿel ist ein Satzname aus dem Verb שׁמע šm‘ „hören“, im Imperfekt verbunden mit dem theophoren Element אֵל ’el „Gott“. Er bedeutet also „Gott möge (er)hören“ oder „Gott hat erhört“. Auf diese Namensdeutung wird in Gen 16,11 EU, 17,20 EU und 21,17 EU angespielt. In der Septuaginta wird der Name mit Ισμαηλ Ismaēl, in der Vulgata mit Ismahel wiedergegeben. Im Koran erscheint der Name als إسماعيل Ismāʿīl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ismael
Hagar kommt in der Bibel nur in der Genesis (Gen 16; Gen 21; Gen 25,12) sowie in Gal 4,21-31 vor. Sie ist → Saras ägyptische Sklavin und wird als solche → Abrahams zweite Frau, Mutter seines erstgeborenen Sohnes → Ismael und Matriarchin des Zwölf-Stämmevolks der nordarabischen Ismaeliter (Gen 25). https://www.bibelwissenschaft.de/wibile ... f704f415c/
n der islamischen Tradition ist Hagar ebenfalls die zweite Frau von Abraham/Ibrahim. Abweichend von der biblischen Erzählung bringt er Hagar und Ismael nach Mekka. Dort entdeckt Ibrahim, dass die Kaaba, das erste Gotteshaus, erbaut durch den ersten Propheten Adam, in Vergessenheit geraten und zu einer Ruine verkommen ist. Ibrahim wird angekündigt, er solle Hagar und seinen Sohn an diesem Ort zurücklassen. Hagars Suche nach Wasser in der Wüste wird von den Muslimen beim Haddsch, der Wallfahrt nach Mekka, symbolisch nachvollzogen. Die heilige Quelle Zamzam ist nach islamischer Auffassung die an Hagar in ihrer äußersten Not durch Gott (Allah) geschenkte Quelle.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hagar#Hagar_im_Islam
Der Abstammung von Abrahams wird auch hier von der biologischen Herkunft her begründet.
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Atheisius
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Re: House of One

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Abraham zeugte Isaak im hohen Alter mit seiner Frau Sarah.
Das ist genauso eine unglaubwürdige Fabel (Mythos) wie die Jungfrauengeburt des Jesus. Biologisch gar nicht möglich. Wer glaubt denn heute noch an solche "Wunder" :roll:

Worum geht es in dieser Fabel (Mythos)?

Sara war die Frau von Abraham (1. Mose/Genesis 17,15) und Mutter von Isaak (1. Mose/Genesis 21). Sie galt als unfruchtbar, bekam aber gemäß Gottes Versprechen noch im hohen Alter einen Sohn. Ihr ursprünglicher Name lautete Sarai, in 1. Mose/Genesis 17,15 erhielt sie von Gott den Namen Sara (beide Namensformen bedeuten »Fürstin«, »Herrin«). Sie begleitete ihren Mann Abraham von Ur in Chaldäa nach Kanaan und später nach Ägypten.
Da sie zunächst selbst keine Kinder bekommen konnte, schlug sie Abraham vor, mit ihrer Dienerin Hagar ein Kind zu zeugen, um die Nachkommenschaft zu sichern (1. Mose/Genesis 16).

Diese Lösung zur Sicherung der Nachkommenschaft war im Alten Orient möglich.

Als Sara 90 Jahre alt war, kündete Gott zunächst Abraham (1. Mose/Genesis 17,15-17), dann ihr die Geburt ihres Sohnes Isaak an (1. Mose/Genesis 18,10).
Da Sara aufgrund ihres Alters zunächst skeptisch ist, lacht sie über die Ankündigung. Dieses Lachen spiegelt sich im Namen des Kindes, Isaak (Hebräisch: »er wird lachen«), wider.
Nach 1. Mose/Genesis 23 starb Sara im Alter von 127 Jahren und wurde in der Nähe von Hebron in der Höhle von Machpela beigesetzt.
In den prophetischen Schriften wird Sara als Stammmutter des Volkes Israel bezeichnet (Jesaja 51,2). Im Neuen Testament gilt sie als Beispiel für Glauben (Römer 9,8-9; Galater 4,22-26; Hebräer 11,11-12) und Gehorsam (1. Petrus 3,6).
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: House of One

Ungelesener Beitrag von Christel »

Manch einer praktiziert seinen Glauben nicht und trotzdem ist dieser für diesen Menschen ungemein wichtig. Der Glaube die Zugehörigkeit zu einer Religion ist eben nicht nur Praxis oder Theorie, er ist ebenso identitätsstiftend.

Daher sind die unten folgenden Beiträge aus der säkularen Zeitgeschichte ebenso für die Religionen zutreffend.

Der Gründungsmythos Israels beginnt so (Genesis/1. Mose 12,1-3):
Der HERR sprach zu Abram: Geh fort aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde!

Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein.

Ich werde segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den werde ich verfluchen. Durch dich sollen alle Sippen der Erde Segen erlangen. https://www.bibelwerk.shop/einheitsuebersetzung
Geschichtsmythen und Nationenbildung
Mythen sind mehr als Erzählungen, denn sie stiften politische Bedeutung. Sie strukturieren die Vergangenheit und haben Einfluss auf die Gegenwart.
https://www.bpb.de/geschichte/zeitgesch ... mythen?p=0
Funktion von Mythen
Halten wir fest: Mythen sind nicht eo ipso unwahre Berichte, wie es ein landläufiges Begriffsverständnis nahelegt, sondern Erzählungen, denen es nicht um historische Wahrheit, sondern politische Bedeutsamkeit geht. Sie stiften Bedeutung – im Raum, indem sie Ereignisse mit bestimmten Orten verbinden, und in der Zeit, indem sie Geschichten erzählen, die der Geschichte Bedeutsamkeit verleihen und sie von der Vermutung des bloß Vergangenen befreien. https://www.bpb.de/geschichte/zeitgesch ... mythen?p=1
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Re: House of One

Ungelesener Beitrag von Christel »

Abraham im Christentum

Ich schrieb unter Abraham im Judentum:
Christel hat geschrieben: Montag 17. Januar 2022, 12:31Der Abstammung von Abraham wird hier von der biologischen Herkunft her begründet.
Mit seinem Brief an die Römer hinterlässt uns der Apostel Paulus sein Vermächtnis.
Er gehört zu jenen sieben Paulusbriefen, deren Authentizität kaum umstritten ist. Er ist in der damaligen Verkehrssprache des östlichen Mittelmeerraumes verfasst, dem Koine-Griechischen. Im Römerbrief präsentiert Paulus eine grundlegende Darstellung des von ihm verkündeten Evangeliums von Jesus Christus, ohne, wie in seinen anderen Briefen, auf konkrete Fragen oder Konflikte in der Empfängergemeinde Bezug zu nehmen. Als Darlegung der christlichen Heilsbotschaft wurde dieser Brief in allen Epochen der Kirchengeschichte hochgeschätzt. https://de.wikipedia.org/wiki/Brief_des ... R%C3%B6mer
In den Kapiteln 9-11 macht er Aussagen über Israel, also über das Judentum:
Im Kapitel 9,4f. schreibt Paulus:
Sie sind Israeliten; ihnen gehören die Sohnschaft, die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse; ihnen ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen; ihnen gehören die Väter und ihnen entstammt der Christus dem Fleische nach. Gott, der über allem ist, er sei gepriesen in Ewigkeit. Amen.

Römer Kapitel 11,1f.:
Ich frage also: Hat Gott sein Volk verstoßen? Keineswegs! Denn auch ich bin ein Israelit, ein Nachkomme Abrahams, aus dem Stamm Benjamin.

Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er im Voraus erwählt hat.
Den Heidenchristen sagt er:
du aber als Zweig vom wilden Ölbaum mitten unter ihnen eingepfropft wurdest und damit Anteil erhieltest an der kraftvollen Wurzel des edlen Ölbaums, so rühme dich nicht gegen die anderen Zweige! Wenn du dich aber rühmst, sollst du wissen: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich (Römer 11,17f.)
Die Heidenchristen (Zweige vom Wilden Ölbaum) sind die Hinzugekommenen. Sie werden getragen von der (kraftvollen Wurzel des edlen Ölbaums) dem Judentum.


Am Ende des Kapitels 3 schreibt Paulus (Römer 3,28-31):
Denn wir sind der Überzeugung, dass der Mensch gerecht wird durch Glauben, unabhängig von Werken des Gesetzes. Oder ist Gott nur der Gott der Juden, nicht auch der Heiden? Ja, auch der Heiden, da doch gilt: Gott ist der Eine. Er wird aufgrund des Glaubens sowohl die Beschnittenen wie die Unbeschnittenen gerecht machen.

Setzen wir also durch den Glauben das Gesetz außer Kraft? Im Gegenteil, wir richten das Gesetz auf.
Weiter geht er dann in Kapitel 4 auf die Sohnschaft der Heidenchristen von Abraham her ein. Er begründet dies von der Heiligen Schrift der Juden her:
Was sollen wir nun von Abraham sagen, was hat er erlangt, unser leiblicher Stammvater?
Wenn Abraham aufgrund von Werken Gerechtigkeit erlangt hat, dann hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott. Denn was sagt die Schrift? Abraham glaubte Gott und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet.

Dem, der Werke tut, wird der Lohn nicht aus Gnade angerechnet, sondern weil er ihm zusteht. Dem aber, der keine Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. So preist auch David den Menschen selig, dem Gott Gerechtigkeit unabhängig von Werken anrechnet:
Selig sind die, deren Frevel vergeben / und deren Sünden bedeckt sind.
Selig ist der Mensch, / dem der Herr die Sünde nicht anrechnet.


Gilt nun diese Seligpreisung nur den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen ja: Abraham wurde der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. Wie wurde er aber angerechnet: als er beschnitten oder als er unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war. Und das Zeichen der Beschneidung empfing er zur Besiegelung der Glaubensgerechtigkeit, die ihm als Unbeschnittenem zuteilwurde; also ist er der Vater aller, die als Unbeschnittene glauben, sodass ihnen die Gerechtigkeit angerechnet wird, und er ist der Vater jener Beschnittenen, die nicht nur beschnitten sind, sondern auch den Spuren des Glaubens folgen, des Glaubens, den unser Vater Abraham schon vor seiner Beschneidung hatte.

Denn Abraham und seine Nachkommen erhielten nicht aufgrund des Gesetzes die Verheißung, Erben der Welt zu sein, sondern aufgrund der Glaubensgerechtigkeit. Wenn nämlich jene Erben sind, die aus dem Gesetz leben, dann ist der Glaube entleert und die Verheißung außer Kraft gesetzt. Denn das Gesetz bewirkt Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung.

Deshalb gilt: aus Glauben, damit auch gilt: aus Gnade. Nur so bleibt die Verheißung für die ganze Nachkommenschaft gültig, nicht nur für die, welche aus dem Gesetz, sondern auch für die, welche aus dem Glauben Abrahams leben. Er ist unser aller Vater, wie geschrieben steht: Ich habe dich zum Vater vieler Völker bestimmt - im Angesicht des Gottes, dem er geglaubt hat, des Gottes, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft. Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, dass er der Vater vieler Völker werde, nach dem Wort: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.

Ohne im Glauben schwach zu werden, bedachte er, der fast Hundertjährige, dass sein Leib und auch Saras Mutterschoß schon erstorben waren. Er zweifelte aber nicht im Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde stark im Glauben, indem er Gott die Ehre erwies, fest davon überzeugt, dass Gott die Macht besitzt, auch zu tun, was er verheißen hat. Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet.

Doch nicht allein um seinetwillen steht geschrieben: Es wurde ihm angerechnet, sondern auch um unseretwillen, denen es angerechnet werden soll, uns, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat. Wegen unserer Verfehlungen wurde er hingegeben, wegen unserer Gerechtmachung wurde er auferweckt.
Quelle der Bibelzitate: https://www.bibelwerk.shop/einheitsuebersetzung
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Re: House of One

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Ohne im Glauben schwach zu werden, bedachte er, der fast Hundertjährige, dass sein Leib und auch Saras Mutterschoß schon erstorben waren. Er zweifelte aber nicht im Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde stark im Glauben, indem er Gott die Ehre erwies, fest davon überzeugt, dass Gott die Macht besitzt, auch zu tun, was er verheißen hat. Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet.
Seine Frau Sahra war übrigens 90 Jahre alt!!

Halleluja

Gottes Wege sind eben unergründlich :lol:
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Re: House of One

Ungelesener Beitrag von Christel »

Aus naturwissenschaftlicher Sicht unrealistische Altersangaben werden im Buch Genesis für Methusalem (969 Lebensjahre)[5], Jered (962 Jahre), Noach (950 Jahre), Adam (930 Jahre), Mahalalel (895 Jahre) und Henoch (365 Jahre) gegeben. In Gen 6,1–4 EU begrenzt Gott die Lebenszeit schließlich auf 120 Jahre (Todesalter des Mose). Das höchste gut dokumentierte Alter, welches je durch einen Menschen erreicht wurde, beträgt 122 Jahre. Ein für Israeliten typisches Lebensalter von 70 bis 80 Jahren ist in Ps 90,10 EU genannt.
Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Biblisches_Alter
Sara hat auch gelacht! :lol:

Die Verheißung (Genesis 12,1):
Der HERR sprach zu Abram: Geh fort aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde!
Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein.
Ich werde segnen, die dich segnen; wer dich verwünscht, den werde ich verfluchen. Durch dich sollen alle Sippen der Erde Segen erlangen. https://www.bibelwerk.shop/einheitsuebersetzung
Abram glaubt Gott und zieht weg.

Doch die Verheißungen scheinen sich nicht zu erfüllen.

Abrams Frau Sara wird alt. Sie hat es aufgegeben schwanger zu werden:
Genesis 16,1:
Sarai, Abrams Frau, hatte ihm nicht geboren. Sie hatte aber eine ägyptische Sklavin. Ihr Name war Hagar.
Da sagte Sarai zu Abram: Siehe, der HERR hat mir das Gebären verwehrt. Geh zu meiner Sklavin! Vielleicht komme ich durch sie zu einem Sohn.
Abram wird von drei Männern besucht:
Genesis 18,9ff.:
Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er.
Da sprach er: In einem Jahr komme ich wieder zu dir. Siehe, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Sara hörte am Eingang des Zeltes hinter seinem Rücken zu.
Abraham und Sara waren schon alt; sie waren hochbetagt. Sara erging es nicht mehr, wie es Frauen zu ergehen pflegt. Sara lachte daher still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch Liebeslust erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann! Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Sollte ich wirklich noch gebären, obwohl ich so alt bin?
Obwohl es eigentlich unmöglich ist bekommt Sara einen Sohn, Isaak.


Später als Gott Mose überredet die Israeliten aus Ägypten zu führen, gibt sich Gott auf diese Weise zu erkennen:
Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der Ich-bin hat mich zu euch gesandt.
Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich anrufen von Geschlecht zu Geschlecht. (Exodus 3,14 ff.)
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Re: House of One

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Obwohl es eigentlich unmöglich ist bekommt Sara einen Sohn, Isaak.
Ich schrieb doch schon:

Halleluja

Gottes Wege sind eben unergründlich :lol:


Mehr ist dazu auch nicht zu sagen. Da helfen auch keine Bibelsprüche und Bibelzitate weiter.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: House of One

Ungelesener Beitrag von Christel »

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Zu Beginn des 21. Jahrhunderts erleben wir eine Rückkehr des religiösen Fundamentalismus mit Anschlägen weltweit. Ein Kampf der Kulturen mit Religion als Zündstoff erschüttert unsere Lebenswelt. In seinem Plädoyer für eine "aktive Toleranz" untersucht Asfa-Wossen Asserate den religiösen Fundamentalismus unseres Jahrhunderts. Wie begegnen wir als säkulare Gesellschaft, in der Religion nur noch eine marginale Rolle zu spielen scheint, der globalen Herausforderung des politischen Islam? Asserate, selbst gläubiger Christ, plädiert für Vernunft. Wir müssen die alte Tugend der Toleranz neu für uns definieren - nicht im Sinne von Duldung, sondern als starke, aktive Toleranz, basierend auf Werten wie Offenheit, Gerechtigkeit und Freiheit. https://www.buecher.de/shop/glaube/den- ... /53576141/
Dieses Büchlein von Asfa-Wossen Asserate passt gut zum Thema "House of One". Auf 70 Seiten wird man ausgehend von aktuellen Problemlagen, über einen geschichtlichen Rückblick hingeführt zu dem, was heute notwendig und wichtig ist.

Asfa-Wossen Asserate plädiert ausdrücklich für interreligiöse Begegnungen, er schreibt "(und wenn dazu auch Agnostiker und Atheisten eingeladen sind, umso besser). Seite 70
Und gemeinsam - davon bin ich fest überzeugt - kann es gelingen, die positive Kraft des Glaubens freizusetzen; die Kraft der Liebe und der Barmherzigkeit. Denn bei aller Liebe zur Vernunft sollte der Glaube doch immer eine Angelegenheit des Herzens sein.
Asfa-Wossen Asserate seine Schlussworte auf der Seite 70.
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Re: House of One

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Abrams Frau Sara wird alt. Sie hat es aufgegeben schwanger zu werden:
Genesis 16,1:
Sarai, Abrams Frau, hatte ihm nicht geboren. Sie hatte aber eine ägyptische Sklavin. Ihr Name war Hagar.
Da sagte Sarai zu Abram: Siehe, der HERR hat mir das Gebären verwehrt. Geh zu meiner Sklavin! Vielleicht komme ich durch sie zu einem Sohn
.
Abram wird von drei Männern besucht:
Genesis 18,9ff.:
Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er.
Da sprach er: In einem Jahr komme ich wieder zu dir. Siehe, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Sara hörte am Eingang des Zeltes hinter seinem Rücken zu.
Abraham und Sara waren schon alt; sie waren hochbetagt. Sara erging es nicht mehr, wie es Frauen zu ergehen pflegt. Sara lachte daher still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch Liebeslust erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann! Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Sollte ich wirklich noch gebären, obwohl ich so alt bin?
Obwohl es eigentlich unmöglich ist bekommt Sara einen Sohn, Isaak.
Abraham schickt Mutter und Sohn in die Wüste

Sara wurde lang nicht schwanger,
fühlte sich als Weib am Pranger.
Abram war ein alter Sack,
zeugte dennoch Isaak.

Doch wohin mit Hagars Knaben?
Sara wollte den nicht haben.
Darum hat sie ihre Magd
Samt dem Sohnemann verjagt.

Denn der Hagar kleiner Sohn
Stammte von?
Sie wissen schon.
Gott war damit einverstanden,
dass sie diese Lösung fanden.

Gott hat Abraham geraten,
das zu tun was sie dann taten.
(Nein zu Sara sprach er nicht,
Gott nicht gern zu Frauen spricht)

(Genesis, Kap. 21)

Abrahams blinder Gehorsam

Gott mit’nem Sohn-Opfer-Test
Stellte bei Abraham fest,
ob der dem Herrn so ergeben,
dass er ihm opfert das Leben
seines alleinigen Erben

Rituell sollte der sterben.

Isaak wird fast geschlachtet,
doch weil der Vater Gott achtet,
spricht laut des Herrgottes Engel:
„Lasse am Leben den Bengel!“

Implikation dieses Falles:
Jahwe weiß keineswegs alles.
Blinder Gehorsam ist schlecht,
doch Abrams Gott war es recht.

(Genesis Kap. 22)


Wolfgang Klosterhalfen: Reimbibel
Zuletzt geändert von Atheisius am Donnerstag 10. Februar 2022, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: House of One

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Später als Gott Mose überredet die Israeliten aus Ägypten zu führen, gibt sich Gott auf diese Weise zu erkennen:
Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der Ich-bin hat mich zu euch gesandt.
Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich anrufen von Geschlecht zu Geschlecht. (Exodus 3,14 ff.)
Gott offenbart sich dem Mose

Als Mose zum Berg Horeb kam.
Er Worte seines Herrn vernahm,
der zu ihm aus dem Dornbusch sprach:
„Beenden will ich eure Schmach.

Des Volkes Leid ich bald beende,
das es erlitt durch fremde Hände.
Führ sie ins Land der Amoriter,
der Perisiter und Hetiter.

Das Volk des Jakob, das belohn ich
Mit weitem Land und Milch und Honig.“
Drauf Mose: „Herr mein Volk wird fragen:
Wie heißt dein Gott? Was soll ich sagen?“

„Ich-Werde-Sein hat dich gesandt,
Ich-Werde-Sein werd ich genannt.
Bevor ihr geht, ihr lieben Leute,
nehmt Gold und Silber euch zur Beute.“

(Exodus, Kap.3)

Andere Übersetzungen aus dem Hebräischen:
Ich werde sein, der ich sein werde (Luther 1984); Ich bin der ich bin (Eberfelder1985); Ich bin der“ Ich-bin-da“ (Einheitsübersetzng 1999)


Wofgang Klosterhalfen: Reimbibel
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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