Jehovas Zeugen an unseren Türen

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Christel
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Jehovas Zeugen an unseren Türen

Ungelesener Beitrag von Christel »

Die Zeugen Jehovas gehen von Tür zu Tür, um den Menschen die Wahrheit zu bringen. Sie bieten ihre Zeitschriften „Wachtturm“ und „Erwachet“ an und erklären sich bereit mit Interessierten ein „Bibelstudium“ durchzuführen.

Nicht selten sind die Menschen von der Bibelkenntnis der Zeugen Jehovas sehr beeindruckt.

„Jehovas Zeugen an unseren Türen“ – auch im Eichsfeld?
Ist das Eichsfeld noch katholisch?

Fragende Grüße

Christel
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AH
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Ungelesener Beitrag von AH »

Hallo Christel...

Ich komme zwar nicht aus Eichsfeld, möchte zu "an den Türen" aber einmal einen kleinen Tatsachenbericht aus meiner Ausbildungszeit zum Altenpfleger abgeben:

Wir hatten uns damals in der Sozialstation um einen behinderten alten Mann, Rollstuhlfahrer, zu kümmern, der Tagsüber alleine im Haus war, da seine Angehörigen arbeiten mußten. Damit wir als Pflegende jederzeit ohne Schlüssel ins Haus konnten, wurde uns die Haustür so umgestellt, dass man sie einfach aufdrücken konnte. Ich als Auszubildender kam zuerst ins Haus und habe die Grundpflege gemacht, die Krankenschwester kam dann etwas später, um die nötige Behandlungspflege (Verbände wechseln z.B.) durchzuführen.

"Pflegen" bedeutet große Intimität - u.a. waschen, anziehen und die Ausscheidungen eines Menschen beseitigen. Als ich mitten in der Pflege war, standen plötzlich zwei ältere Damen mitten im Zimmer.
Ich hatte diese Personen erst für Angehörige gehalten, wie sich später herausstellte waren es aber zwei Zeugen Jehovas, die einfach die unverschlossene Haustür aufgedrückt hatten und ins Haus gegangen waren, um dort ihren Segen zu verbreiten. Die zwei sind zwar sehr schnell wieder gegangen, haben sich aber in keiner Weise bei dem behinderten Mann entschuldigt, dessen Intimsphäre sie dort auf schamlose Weise verletzt hatten.

Meine Meinung: Es kommt nicht darauf an, Gottes Gesetze möglichst umfassend und genau daherbeten zu können, sondern darauf sich an diese doch im Prinzip einfachen Gesetze zu halten und sie überhaupt zu verstehen.

Seit diesem Tag mache ich einen großen Bogen um Jehovas Zeugen, einen ganz ganz großen Bogen...
Gruß

AH
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niels
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Ungelesener Beitrag von niels »

AH hat geschrieben: Meine Meinung: Es kommt nicht darauf an, Gottes Gesetze möglichst umfassend und genau daherbeten zu können, sondern darauf sich an diese doch im Prinzip einfachen Gesetze zu halten und sie überhaupt zu verstehen.
Es wäre sicher sehr schön, wenn das viele religiöse Menschen so sehen würden - unabhängig, ob Christ, Muslim, Hindu....

Die Zeugen Jehovas bilden da wohl nur eine Spitze eines großen Eisberges an "Vorbetern" statt "Vorlebern"... Zuweilen habe ich den Eindruck, daß das Leben aber für nicht wenige in ihrem Glauben eine untergeordnete Rolle spielt. Die Ansicht ist dort wohl wichtiger als die Praxis...
Christel
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Ungelesener Beitrag von Christel »

Hallo Niels,

leider hast Du nur allzu Recht. Vor einiger Zeit hielt ich bei einer Gruppe von Christen ein Morgenlob über die Bibelstelle „Das Mahl mit den Sündern“
siehe
http://www.woell-michael.de/schwaben/Si ... ndern.html

Jesus war ein Freund der Zöllner und Sünder. Und hatte deswegen so seine Probleme. Alle fanden dieses Morgenlob ganz toll. Ich bekam nur Zustimmung und Beifall.

Ein paar Monate später entdeckten sie einen aus ihrer Gruppe, der ihrer Meinung nach tatsächlich mit Sündern zusammen sitzt... Was soll ich sagen... Es ist denen ungeheuer peinlich... dass dieser Mensch zu ihrer Gruppe gehört.

Ich hatte mein Morgenlob ausgesprochen ernst gemeint. Es war nicht als Theorie gedacht, auch nicht zu Erbauung, sondern für die Nachfolge!!!

Als Christ folge ich meinem Herrn Jesus und nicht einer Gruppe... – Das heißt, das Hören auf das Wort Jesu und die Nachfolge Jesus haben für mich absoluten Vorrang!

LG Christel
Christel
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Ungelesener Beitrag von Christel »

Menschen haben Ideale und werden diesen Idealen dennoch nicht gerecht. Zeugen Jeshovas sind da keine Ausnahme. Zeugen Jehovas sind Menschen.

Das Bild von Sieger Köder Das Mahl mit den Sündern ist für viele Christen eine Herausforderung, eine Ideal zur Nachfolge...

Für Zeugen Jehovas ist das nicht so. Um Anhänger zu finden, gehen sie zwar von Tür zu Tür und „studieren“ mit jedem Interessierten... Ansonsten lehren und praktizieren sie das Gegenteil.
Denn den Zeugen Jehovas wird gesagt, "geht hinaus, damit ihr keinen Anteil habt an ihrer Schuld..." = Kirchenaustritt. Haltet Euch fern von ihnen, habt keine Gemeinschaft...

Nicht immer ist die Theorie (das Ideal) so gut, dass man es befolgen sollte, oder?

Zeugen Jeshovas meinen aufgrund dieser Praxis die wahren Christen zu sein. Nach ihrem Verständnis ist es Aufgabe der Christen, sich als wahre Anbeter Jehovas zu erweisen und so Jehova (Gott) vor Satan zu rechtfertigen (=Streitfrage).

LG Christel
Christel
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Ungelesener Beitrag von Christel »

Start einer Videoreihe:
Die neueste Ausgabe der Zeitschrift Der Wachtturm (Ausgabe 15. Januar 2008), welcher nur für den internen Gebrauch der Zeugen Jehovas bestimmt ist und vorwiegend Studienartikel enthält.
Vorgestellt und einer kurzen Betrachtung unterzogen im Video: Bitte hier klicken
Christel
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Ungelesener Beitrag von Christel »

2. Teil der Videoreihe Wir analysieren den Wachtturm
Thema: Sind wir bereit für den Tag Jehovas aus der Ausgabe für den 15. Dezember 2007.
Siehe: http://www.youtube.com/watch?v=uUme1EyrSjk
Christel
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Ungelesener Beitrag von Christel »

3. Teil der Videoreihe „Wir analysieren den Wachtturm“: "Jesu Gleichnis vom Sauerteig"
Christel
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Ungelesener Beitrag von Christel »

Advent oder "Christi Gegenwart und das Ende dieses Systems"?

im
4. Teil der Videoreihe „Wir analysieren den Wachtturm“: -> mehr
Christel
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Ungelesener Beitrag von Christel »

Wen es interessiert, es gibt 3 neue Videos.

Das erste handelt von der Hoffnung das Ende der Welt zu erleben: „Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen“. Dies glaubten bereits die Großeltern. Sie sind gestorben ohne es erlebt zu haben. Mehr auf YouTube http://www.youtube.com/watch?v=pk7dDM1OGjY


Die beiden anderen Videos beschäftigen sich mit der Frage:
„WIE KANN BLUT DEIN LEBEN RETTEN“ (Teil 1) http://www.youtube.com/watch?v=t4V8aqR9Vhg
"Wie kann Blut dein Leben retten?" (Teil2) http://de.youtube.com/watch?v=btn1eMLBcoc

Genauer gesagt, es geht darum, dass Zeugen Jehovas keine Bluttransfusionen bekommen dürfen. Dies begründen die Zeugen Jehovas mit der Bibel.
Der ehemalige Zeuge Jehovas Frank Bruder erklärt, warum diese Begründungen falsch sind.
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niels
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Zeugen Jehovas...

Ungelesener Beitrag von niels »

Gibt es denn derzeit "richtig aktive Zeugen" hier in der Region Eichsfeld?

Kann mich nur grob erinnern, das mal ca. 1996 zwei Leute - eine Frau und ein Mann mit einem Buch - an meiner Tür klingelten...

2005 habe ich dann nochmal in Eschwege in der Fußgängerzone einen "Trupp" gesehen, von denen je abwechselnd jemand sprach und Vorträge an die Passanten hielt.

Gibt es dort so etwas wie eine Kirche oder Tempel - auch hier in der Region? Wie organisieren sich die Zeugen Jehovas?

Beste Grüße,

Niels.
Christel
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Ungelesener Beitrag von Christel »

niels hat geschrieben:Gibt es denn derzeit "richtig aktive Zeugen" hier in der Region Eichsfeld?
Ich denke schon.
Laut Telefonbuch gibt es „JEHOVAS ZEUGEN, Versammlung Duderstadt e.V. Königreichssaal, 37434 Obernfeld, 05527-942433“

Außerdem gibt es Zeugen Jehovas in der Umgebung vom Eichsfeld in Mühlhausen, Bad Sachsa, Witzenhausen, Eschwege, Nordhausen, Göttingen, Herzberg.
Angaben für Deutschland siehe http://www.jehovaszeugen.de/akt/zwv/default.htm
niels hat geschrieben: Gibt es dort so etwas wie eine Kirche oder Tempel - auch hier in der Region? Wie organisieren sich die Zeugen Jehovas?
Die Zeugen Jehovas nennen ihre Versammlungshäuser „Könifgreichssaal“. In Obernfeld gibt es einen solchen für die Versammlung Duderstadt.
Zeugen Jehovas sind zentral organisiert. Lehre und Weisung kommen aus New York von der "Watchtower Bible and Tract Society“. Das Deutsche Zentrum ist in Selters/Taunus.

Siehe auch: http://www.religio.de/dialog/295/295s35.html

Viele Grüße

Christel
eugen34
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Ungelesener Beitrag von eugen34 »

Klar gibt es noch Katholiken und Evangelen in Eichsfeld, warum den auch nicht. Nicht überall sind die Zeugen Jehovas so glaub würdig.
Ich weiß das es nicht richtig ist aber mir gehen die Jungs und Mädchen tierisch auf die Nuß. Ich lasse die einfach mit ihren Blättchien vor der Tür stehen.

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Christel
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Ungelesener Beitrag von Christel »

Warum sollte das nicht richtig sein?

Sie sind geschult darauf Menschen aus den Kirchen hinaus und in ihre Versammlung hinein zu missionieren. Deshalb kommen sie.
Sie sind zu zweit und können sich so gegenseitig „die Bälle zu werfen“. Der Gesprächspartner ist meistens allein.
Wenn ihnen nichts einfällt, dann wechseln sie das Thema oder schlagen in einem kleinem Büchlein nach, darin steht „Jemand könnte sagen...“ und dahinter die Antwort, die sie dir dann geben können.

LG Christel
Christel
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Ungelesener Beitrag von Christel »

Viele lassen die Zeugen Jehovas einfach vor der Tür stehen. Wie bereits gesagt, ich finde das nicht falsch!
Dennoch, ich habe die Zeugen Jehovas nicht vor meiner Tür stehen lassen und bin dennoch katholisch geblieben! Ich schätze mal, ich bin nicht die einzige Katholiken, die mit Zeugen Jehovas redet.
Vielleicht hat jemand Lust zu einem kleinen Erfahrungsaustausch?

Christel
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